2 kleine Böckchen!?

Also ich hab mit null ahnung und den üblichen falsch informationen angefangen eine bockgruppe zu halten.

Ich hoffe ich bekomme nach diesem post kein rüffel._.

Alles begann mit mit zwei jungen böckchen in einem 120cm käfig...
Dann das gleiche in eigenbau mit etagen.

Und dann hab ich damals den überblick verloren, innerhalb kürzester zeit hab ich 9 meeris unterschiedlichen alters bei mir gehabt alles männer und keiner kastriert...

Sie hatten 3m2 auslauf gehege und knapp 3m2 gehege...trotzdem ging es allen gut.
Ich hatte nie mehr zankerei als jetzt auch. Rangkämpfe gibt es in bockgruppen hin und wieder mal.

Kastrieren musste ich niemanden, und wenn ich dir was raten soll
Dann leg dir 4 böckchen zu. Das ist die einfachste konstelation für kerle.

Und ein gehege von 1,50tiefe und 3,50 breite ohne etagen.
Denn wenn mal drei tiere an einander vorbei wollen am besten noch mit futter im maul reicht ein meter oft nicht^^

Heute hab ich im übrigen 7 böckchen bald wieder 9-10.
Auf aktuell 12m2
Denn je mehr platz de so glücklicher die wusels

Auch wenn Du vorgibst Null-Ahnung zu haben, so kennst Du Dich mit Bockgruppen sehr gut aus. Ich habe 21 Jungs hier sitzen...
Meine eigenen sind nicht kastriert, nur die Nottiere haben "ohne" kaum Chancen ein neues Zuhause zu finden!
Gabi

Zitat von Gwendolyn*

Um das mal richtig zu stellen. Die Züchterin hat uns die beiden Böckchen nicht empfohlen, wir haben uns in die beiden Böckchen verliebt, als wir bei ihr waren. Damals gab es noch ein Mädchen, dass aber inzwischen vermittelt wurde. Da wir aber nunmal erst im August die Tiere zu uns nehmen können/wollen, haben wir sie noch nicht reserviert, damit sie so noch die Möglichkeit bekommen, vielleicht schneller in ein neues Zuhause vermittelt zu werden.
Im Moment ist es ja auch nur eine Überlegung, die beiden trotzdem zu nehmen. Ich wollte einfach hier mal Fragen, wie eure Erfahrungen mit Böckchengruppen so ist. Und welche Erfahrungen ihr gemacht habt, wenn eines mal stirbt...bzgl. Vergesellschaftung!

Ich habe wie geschrieben sehr gute Erfahrungen mit 2 Böckchen gemacht. Natürlich ist eine Haremshaltung schöner und artgerechter, dennoch ist die Haltung von Böckchen möglich. Mag sein, dass ich einfach Glück habe, dass sich meine so gut verstehen. Vielleicht wird die Haltung von Böckchen aber auch dramatisiert. Vielleicht sollte man mal eine Umfrage starten um zu sehen, bei wem Bockgruppen funktionieren. Ich persönlich bin einfach ein Fan von Böckchen und werde es wohl immer bleiben. Schon allein weil es nun einmal so viele Böckchen mit schlechten Vermittlungschancen gibt.

Das mit der Umfrage fände ich eine sehr gute Idee. Denn ich glaube eigentlich auch, dass Bockgruppen gut funktionieren können, wenn man einige Grundregeln beachtet und mich würde sehr interessieren, wie die Erfahrungen sind.

Ich denke auch das die Bockhaltung etwas dramatisiert wird :wink:.
Hab auch 2 Böcke gehabt, die trotzdem sie nur zu zweit waren, glücklich waren :wink: . Und dann hab ich sogar noch nen dritten dazu gepackt, 3 ist ja auch immer ganz schlecht :wink:. Die 3 waren super harmonisch. Als dann 1,5 Jahre später noch ein 4. dazu kam war auch alles super. Die 4 waren harmonischer als meine andere 4er Gruppe (1 Kastrat + 3 Weiber). Die Weiber haben bei mir immer länger gebraucht um warm zu werden als die Jungs.
Leider sind mir letztes Jahr 2 aus der Bockgruppe verstorben, sodass ich die verbliebenen + 2 weitere Mädels in die Haremsgruppe gepackt habe. Auch da klappt es mit 3 Böcken (wovon ja einer Mädelserfahrung hat). Und meine Jungs haben arg getrauert wenn ein anderer Bock verstorben ist, die haben sich wirklich gern gehabt.

Solche Umfragen bringen erfahrungsgemäß nicht viel, weil ja gar nicht so viele Halter ständig im Forum aktiv sind. Die meisten melden sich nur, wenn sie gerade Fragen haben, und verschwinden dann wieder für Monate.

Noch dazu gibt es zu viele Faktoren, die den Erfolg beeinflussen.

Was aber absolut klar ist: Zweiergruppen sind unschön, weil es eben keine richtige Gruppe ist. Die fängt eben erst bei vier Stück an.

Verhaltensforscher Norbert Sachser hat Bockgruppen untersucht, und die Stresshormonwerte gemessen sowie (kleine, unauffällige) Bissverletzungen gezählt.

Das Ergebnis besagt, dass die Böcke, mit steigender Gruppengröße immer höherem Stress ausgesetzt waren! Nur die Zweiergruppen waren ganz ohne erhöhte Stresswerte.
Größere Gruppen können, abhängig vom Charakter der Schweine, auch funktionieren, aber es ist leider nicht davon auszugehen, dass jeder Halter tatsächlich erkennen würde, wie es den Schweinen dabei geht, weil die Zeichen recht subtil sein können.

Als Faustregel kann man daher nur die Haltung von zwei Böcken empfehlen! Die Haltung größerer Bockgruppen nur sehr bedingt.

Es ist gut möglich, dass einige Halter hier tatsächlich harmonische Vierer- oder Sechsergruppen halten, aber dass hier Haltern von zwei Böcken immer und immer wieder geraten wird, noch mehr Böcke oder "einen Erzieher" dazu zu setzen, ist mir völlig unverständlich. Das geht regelmäßig schief, aber viele "Meerschweinchenkenner" lernen offensichtlich nicht aus Erfahrungen oder ignorieren alles, was nicht in ihre vorgefertigte Meinung passt. Personen, die gar keine eigenen Bockgruppen halten, vertreten diese angelesenen Weisheiten oft am vehementesten.

Im übrigen bin ich der Meinung, dass es nicht relevant ist, ob jemand Anfänger oder langjähriger Merrschweinhalter ist. Alter schützt vor Torheit nicht, und es gibt durchaus Menschen, die eine Tierart jahrzehntelang halten und immer wieder dieselben Fehler machen. andererseits gibt es Menschen mit gutem Bezug zu Tieren und gutem Beobachtungsvermögen, die ganz problemlos eine Meerschweinchengruppe managen können, ohne vorher welche gehalten zu haben.

Der Erzieher sollte ja auch nur dabei sitzen bis die Jungs 12 Wochen alt sind, damit sie grundsätzlich sozialisiert sind... und beim Sachser fehlen mir ehrlich gesagt die Parameter der Studie. Platz, Einrichtung, wie lange kennen sich die Tiere, Sozialisierung der Einzelnen Tiere. Das sind eben die Entscheidenden Fragen.

Ich habe viele, viele Jahre 2er-Bockgruppen in unterschiedlichen Konstellationen (kastriert und unkastriert) gehalten. Nur bei einem einzigen Paar gab es in der Rappelphase kurze Streitigkeiten, die aber nach der Kastration erledigt waren. Ansonsten gab es nie Probleme, auch die Vergesellschaftungen waren völlig unproblematisch. Ich finde es schade, dass Anfängern immer von Böcken abgeraten wird. Wie bereits geschrieben wurde, bleiben dann jede Menge Böckchen ohne Vermittlungschancen übrig. Ich habe die reine Bockhaltung nie als besonders problematisch empfunden und kenne auch hier im Forum einige User, die ausschließlich Böcke halten und keine Schwierigkeiten haben.

Die Haltung von zwei Böcken ist ja auch in den meisten Fällen kein Problem, fast genausowenig wie die Haltung von Pärchen oer Haremsgruppen.

Viele Halter bekommen erst Probleme, wenn sie die Ratschläge aus Foren befolgen.

Da kauft jemand z.B. zwei junge Böckchen vom Züchter, und statt sie in Frieden aufwachsen zu lassen, werden dann ein oder zwei erwachsene Böcke als "Erzieher" dazu gesetzt (gerne auch dann, wenn die kleinen pubertieren, und mit der Rangordnungsfrage untereinander schon genug zu tun haben ) , was dann regelmäßig schief geht.

Ich habe auch noch nirgends gelesen, dass der sagenumwobene "Erzieher" nur für diie ersten drei Monate dazu gesetzt werden soll. Wo sollte der denn überhaupt ausgeliehen werden? Die Empfehlung lautet meistens, dass die Vergesellschaftung von Dauer ist. Nicht selten wird der Altbock auch erst nach den ersten drei Monaten dazu gesetzt.
Und auch du, Susanne, hast ja noch in diesem Thread behauptet, dass Böcke ohnehin nicht zu zweit gehalten werden sollten.

Oder es nimmt jemand ein friedliches erwachsenes Bockduo auf, das dann auf Drängen diverser "Spezialisten" zuerst kastriert und dann mit weiteren Böcken vergesellschaftet wird, woraufhin die ganze Gruppe zerbricht.

Hmm, also ist jetzt alles was auf der Seite diebrain zu den Themen sozialer Prägung und Bockgruppenhaltung steht totaler Blödsinn?

Da steht nämlich, dass sie bis mindestens zur achten Woche bei erwachsenen Tieren leben sollen und das Zweiergruppen im Grunde langweilig für die Tiere sind.

Auch Nadine scheint mit ihrem Ratgeber zur Bockhaltung falsch zu liegen. Sie schreibt auch, dass größere Gruppen im Grunde leichter zu halten sind, als kleinere Bockgruppen.

Wat is denn nu richtig???

unseriösen Züchtern und Vermehrern traue ich schon lange nicht mehr Warum?

Weil ich die Ergebnisse hier in der Notstation sitzen habe und ca. 500 davon von uns vermittelt werden.

Fakt ist, und das ist meine jahrelange Erfahrung, dass 95% aller Böcke die von Baby an zusammen sind spätestens mit 1,5 Jahren so das zerfen anfangen, dass man sie trennen muss.

Es ist durchaus möglich reine Bockgruppen zu halten, doch dazu gehört viel Erfahrung und viel Wissen und das wichtigste ist, dass man akzeptiert, dass nicht jeder Bock dafür geeignet ist.

Die Sozialisierung ist auch nicht mit ein paar Wochen sondern erst mit ca. 1 Jahr abgeschlossen, daher vermitteln wir auch bei Kastrat/Weibchen Konstellation niemals 2 Jungtiere, und Jungtier bedeutet bis ca. 1 Jahr.

Wenn jemand 2 oder mehrere Böcke halten möchte, spricht nichts dagegen wenn sie 1. kastriert sind und zwar so früh wie möglich, 2. gut sozialisiert sind oder noch sozialisiert werden in der Gruppe/vom Partner 3. wenn der Platz und die Gehegegestaltung stimmt und 4. wenn die Charaktere es zulassen.

Ich weiss nicht auf was für Erfahrungen hier geschumpfen wird, von wegen der Erzieher sorgt dafür das es schief geht ebenso die Kastration, usw. Das geht nur schief, wenn man nicht das befolgt was man geraten bekommt sondern irgendwie vor sich hin experimentiert.

Jeder Bock, auch in reiner Bockhaltung sollte möglichst jung kastriert werden, damit er später vor der Einzelhaft bewahrt wird. Denn nicht jeder Böck ist Zeit seines Lebens auch bockverträglich.

Ich mache meine Arbeit nun schon sehr viele Jahre und ich möchte nochmal erwähnen, wir vermitteln ca. 400/500 Schweinchen im Jahr und bisher habe ich noch niemals erlebt, dass etwas schief ging wenn man sich dran gehalten hat,was ich vorschlage.

Auch Weibchen die jahrelang alleine waren da sie alles kurz und klein gerupft haben, habe ich wieder vergesellschaftet. Man muss nur wissen wie!

Und auch meine vermittelten Kastraten sind alle glücklich und wir haben komischerweise noch nie so viele Kastraten gehabt, dass wir drauf sitzen geblieben sind. Natürlich schwankt es immer mal aber auch Weibchenüberschuss für kurze Zeit kommt mal vor.

Der TE kann ich nur folgendes raten, lass die Finger von der Dame. Wer sich NS und Züchter zu gleich schimpft, bei dem läuft was gewaltig schief. Ebenso sollten Böcke nur kastriert abgegeben werden, es sei denn, es sind Zuchttiere, die in verantwortungsvolle Züchterhände gehen.

Suche dir eine seriöse NS, wenn du uns deine PLZ nennst schau ich mal, und lasse dich beraten und nehme 1 Kastrat und 1 Weibchen, wenn du Platz hast natürlich auch gerne mehr Weibchen. Bitte nimm 2 erwachsene Tiere oder 1 Baby und 1 erwachsenes

Meine größte bisher unkastrierte Bockgruppe umfasst 11 Tiere zwischen 4 Monaten und ca. 4 Jahren. Ich habe keine nennenswerten Probleme oder Verletzungen. Es entwickeln sich gute Freundschaften und eine gut erkennbare Rangordnung. Einen gestressten Eindruck macht mir keiner...