Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Zysten....Kastration oder nicht?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo ihr lieben und wieder danke für die Antworten :D


    Mein Bauchgefühl geht irgendwie Richtig Kastration.....aber sicher bin ich natürlich noch nicht.


    Was ich so in euren Links gelesen habe ist die Nachsorge ja nicht wirklich vergleichbar mit der Pflege z.B. nach ner Grützbeutel- OP und da überlege ich, wie ich das organisatorisch machen könnte.


    Ich habe immer einen freien Tag in der Woche, dieser ist variabel und ich habe einen Dienstplan einen Monat im Voraus.
    An solch einem freien Tag würde ich natürlich die OP machen lassen, hätte dann aber schon wieder ein Problem, wenn wir zur Wundenkontrolle nach 1-2 Tagen müssten. Genauso, wie der TA offen ist, bin ich auf Arbeit :roll:
    Ich muss ja höchstwahrscheinlich auch päppeln....
    Im Mai hab ich drei Tage hier die Bude voll mit der buckligen Verwandtschaft, im Juni sind wir selber bei denen für drei Tage. :?


    Vielleicht doch mit Homöopathie oder Hormonen beginnen, mit der Option OP eventuell Ende Juni, Juli oder August.
    Irgendwie doof alles.... :oops:

  • Da bin ich nochmal :D :


    Habe gerade nochmal mit der Tierärztin telefoniert und bin irgendwie wenig begeistert.


    Ich habe sie gefragt, was der Grund sei, dass wir bisher nicht über eine Hormonbehandlung gesprochen haben, worauf die Antwort kam " welche Hormone möchten Sie denn geben?"
    Ich " Ovugest"
    Sie:" Das hab ich nicht da, sowas benutzen wir hier nicht"
    Ich:" Aber können Sie doch sicherlich bestellen"
    Sie:" ja, aber das ist seeeeeeehr teuer, und bringt nichts, da man massiv in den Körper eingreift, und dem Tier eventuell mehr schadet, als das es etwas bringt. Häufige Nebenwirkungen sind Gebärmutterentzündungen und eventuell Wachstum vorhandener Tumore."
    Mit der Homöopathie versuchen wir den Körper sanft in eine normalere Richtung zu schubsen, ohne dass wir Nebenwirkungen haben, entweder es bringt etwas, oder eben nicht"



    Ich bin irgendwie unzufrieden, aber vielleicht auch etwas überempfindlich.


    Was haltet ihr davon?


    Das doofe ist, ich kenne die Ärztin noch nicht lange genug, um ihr " blind" zu vertrauen...

  • Hallo,


    ich kann dir auch mal meine Erfahrung schildern. Ich hatte vor einer Weile gleich mehrere Mädels, die über Wochen brommselig waren und z.T. versucht haben auf anderen aufzureiten. Mir wurde hier im Forum auch zu Homöopathie und besser noch Hormonen geraten. Ich hatte mir dann zwei unabhängige TA-Meinungen eingeholt. Die eine war grundsätzlich gegen Hormone, eben weil es ein massiver Eingriff ist und Nebenwirkungen wie Gebährmutterveränderung/-vereiterung haben kann. Die zweite hat gemeint, sie würde es erst dann anwenden, wenn verschiedene oder sehr massive Symptome auftreten, wie z.B. veränderte Zitzen/Milchfluss, kahle Stellen etc. Nur Brommseligkeit rechtfertigt noch nicht die Gabe von Hormonen, wenn man noch nicht die sanftere Methode versucht hat. Sie benutzt dann Pulsatilla. Meine TÄ Ovarium Hypophysicum Comp. Dafür habe ich mich dann auch entschieden. Letzten Endes hat es trotzdem noch ca. 3 Wochen gedauert bis sich alle beruhigt hatten, also hatte ich nicht das Gefühl, dass das homöopathische Mittel richtig super geholfen hat, aber ich war froh über meine Entscheidung. Ein Verhalten, was sich quasi jederzeit wieder durch schlichte Natur (Aufreiten des Kastraten z.B.) von allein wieder regulieren kann würde ich auch im Nachhinein nicht voreilig mit Hormonen behandeln, die das Tier sogar richtig schlimm krank machen können. Denn die Frage bei den Kastra-Fällen mit Tumoren o.ä. ist natürlich schon immer, ob das von der Krankheit/Zysten kommt oder durch die gut gemeinte Therapie mit Hormonen. Im Endeffekt weiß man es nie, aber Tumore sind als Nebenwirkungen von Hormonen bei TÄ bekannt, also denke ich sollte man das schon in Betracht ziehen, dass es evtl. z.T. mehr schadet als hilft. Eine Kastration ist dann das allerletzte Mittel meiner Meinung nach. Und ich würde, wie es mir die TÄ Nr.2 geraten hat, auch erst dann Hormone in Betracht ziehen (bei krassen Symptomen) wenn ich mich auch mit dem Gedanken einer Kastra anfreunden kann, da es eben zu Gebährmutterveränderungen führen kann. Keine Gewähr, dass das alles so stimmt, aber die Infos habe ich bekommen und bei mir hat es sich eben mit Homöopathie bzw. von alleine gegeben und ich bin froh, dass ich auf mein Bauchgefühl gehört habe...
    Außerdem habe ich mich gerade beim Lesen gefragt: Was bringt eine Kastra, wenn sie danach trotzdem z.T. noch brommseln und andere Mädels rumscheuchen (=zickig sind?), oder in welchem Ausmaß darf ich mir das dann vorstellen bei einem Kastra-Mädel?
    Sorry für den langen Text ;)


    LG

  • Hormonell stark aktive Zysten greifen massiv in das Leben von Schweinemädels ein. Die Tiere versuchen praktisch ununterbrochen irgendwen zu besteigen. Sie fressen nicht mehr in Ruhe, sie schlafen nicht mehr in Ruhe, die anderen Tiere werden (verständlicherweise) aggressiv gegen sie. Es gibt kein normales Sozialverhalten mehr, die ganze Gruppe ist gestresst. Neben dem massiven Dauerstress, der Gewichtsabnahme, dem Fellverlust, der Hyperaktivität schädigt die massive Hormonausschüttung das Rückenmark und ruiniert das Immunsystem (dauerhaft). Zudem sind Gebärmutterveränderungen häufig bei Zystenschweinen.
    Wenn eins meiner Mädels sich über Tage nicht wieder einbekommt, fahren wir in die TK und dann gibts einen Ovogest-Pieks. Nach wenigen Tagen ist Ruhe, manchmal über Monate. Kommen die Zysten immer wieder, in kürzeren Abständen oder sprechen garnicht auf die Hormone an, dann ist die Kastration angesagt (vorausgesetzt, das Schweinchen ist in einer passablen körperlichen Verfassung).


    Nach der Kastration behalten Mädels ihr normales Verhalten bei, nur brommselig werden sie nicht mehr. Rangordnungskämpfe, besteigen anderer brünstiger Mädels und ganz normales Rumgestänkere kommt genauso vor wie vorher. Die Schweine nehmen wieder zu, die Infekthäufigkeit nimmt ab und ein normales Gruppenleben kehrt ein.

  • Das sind ja nur mögliche Symptome, die du beschreibst... In meinem Fall gab es weder Gewichtsverlust noch Haarausfall. Ich sage nur, ich würde meinen Schweinen jederzeit wieder erstmal Gelegenheit geben, dass es mit Homöopathie oder von allein weggehen kann, denn so war es auch. Und ich höre bei dir raus, dass Hormone eben das Mittel deiner Wahl sind und du es auch noch nie anders probiert hast (korrigier mich, wenn das nicht stimmt). Und es besteht eben einfach die Möglichkeit, dass diese Veränderungen bei Zystenschweinchen nur deshalb so häufig sind, weil viele dann gleich Hormone geben... Ich bin kein Arzt und habe selber keine Studie dazu gemacht, aber wenn es eine bekannte Nebenwirkung ist, muss es ja Studien dazugeben und ich persönlich glaube das auch.
    Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, was er für richtig hält, zumal jedes Schwein wieder andere Symptome und Umstände hat. Ich habe nur meine Erfahrung geschildert. Ich bin ein wenig skeptisch, wie man merkt, v.a. weil sich das für mich so liest als ob die Zysten auch mit Hormonen ständig wieder Probleme machen und dann gibt es immer wieder einen Ovogest-Pieks und schließlich Kastra... So richtig langfristig scheint die Methode Hormone ja auch nicht zu sein und mir persönlich wäre dann unwohl bei dem Gedanken, dass es letztendlich so oft auf eine OP rausläuft, das finde ich einfach zu unnatürlich. V.a. wenn man nie weiß, was ohne passiert wäre.


    LG

  • Da ich Homöopathie für Blödsinn halte, habe ich es nicht probiert. Nur etwas mit Wirkstoff kann wirken. An einen dauerhaft heilsamen Placebo-Effekt glaube ich nicht. Natürlich können Zysten auch alleine verschwinden, muss jeder selbst entscheiden wie lange er abwartet (homöopathisch "behandelt"). Das Zystenschwein, das monatelang immer wieder mit Hormonen behandelt werden musste, hatte keine Gebärmutterveränderungen. Ohne die Hormone hätte sie allerdings auch nicht lange genug gelebt, um die Kastra zu erleben, geschweige denn zu überleben. Die einzige absolut sichere Methode um Zysten auszuschließen ist natürlich die Kastra, aber bei einem 6 Jährigen Schwein mit geringen Symptomen ist das nicht das Mittel der Wahl. Meine jetzige Patientin hat vor ein paar Monaten eine Spritze bekommen, seitdem ist Ruhe. Manchmal reicht eine einmalige Behandlung mit Ovogest aus um ein Tier über einen langen Zeitraum Zystenfrei / Symptomfrei zu halten. Das andere kastrierte Mädel hatte einen Gebärmuttertumor, ohne jemals mit einem Hormon in Berührung gekommen zu sein. Leider kennen viele Tierärzte offenbar nur das eine oder andere Extrem: nichts tun oder Kastration.

  • Ich würde mich Fellmurmelmama anschließen. Habe hier erstmal nur still mitgelesen, möchte nun aber auch meine Erfahrung mit meinem Zystenweibchen und der Behandlung mit einem homöopathischen Medikament berichten.


    Die Eierstockzysten waren bei meinem Weibchen zwar nicht so groß wie bei deinem, aber haben sich extrem auf ihr Verhalten ausgewirkt, was mir erst nach anschlagen der Medikamente deutlich wurde. Da ich vollstes Vertrauen in meinem Tierarzt habe, habe ich der Behandlung mit Homöopathie zugestimmt. War auch erst etwas skeptisch, aber nun echt froh, nicht gleich zu Hormonen gegriffen zu haben.
    Eine Nachuntersuchunt nach 2 Monaten Behandlung hat gezeigt, dass die Zysten geschrumpft sind. Vollständig weg sind sie noch nicht, sollte vieleicht mal wieder einen Kontrollbesuch machen :lol: Auch das Verhalten hat sich deutlich gebessert, sie ist zwar immer noch die Chefin, aber nicht mehr aggresiv. Nebenbei ist die Behandlung vom Preis her sehr Schülerfreundlich gewesen :wink:


    Ich hoffe, die Erfahrungsberichte, die hier zusammengetragen werden, helfen dir, die richtige Entscheidung zu treffen.

  • Ja, das kann gut sein, wobei die TÄ, die ich gefragt haben eben Hormone sehr wohl "kannten" aber begründet ausgeschlossen haben bei meinen Schweinen.
    Du setzt jetzt natürlich Homöopathie mit "nichts tun" gleich, das ist ein Thema über das man streiten kann. Vor einer Weile war eine schöne Diskussionsrunde bei Hart aber fair darüber. Dass Homöopathie gar keinen Wirkstoff hat und nur Placebo ist stimmt jedenfalls nicht ganz. Es lässt sich physikalisch wohl schon erklären, warum es wirkt und ich hab auch schon gehört, dass es ein bisschen mit einer Impfung verglichen wurde, weil es einen eigtl krankmachenden Wirkstoff in sehr verdünnter Form enthält, aber damit kenne ich mich zu wenig aus um es wirklich beurteilen zu können. Ich bin auch niemand, der auf Homöopathie schwört, aber ich wähle immer die am wenigsten riskante Methode zu erst. Wenn das nicht hilft, kann man was anderes probieren... Das wäre einfach mein Ratschlag, weil ich nicht der Meinung bin, dass eine Schweinedame, die brommselig ist schon mit einem Bein im Grab steht, sodass man Homöopathie nicht wenigstens versuchen kann. Wie gesagt, man kann sonst nicht wissen, ob es auch ohne funktioniert hätte. Auch dass deine Dame nicht lang genug gelebt hätte für die Kastra ist ja Spekulation, aber oft muss man eben eine Entscheidung treffen ohne zu wissen, wie es anders gewesen wäre und ich kann auch deine Entscheidung nachvollziehen, weil du ja bisher nur gute Erfahrungen gemacht hast bzw. schlechte, wie Tumore ohne Hormone.
    Ich denke mir nur als Frau, ich würde mir auch nicht so mir nichts dir nichts die Gebährmutter rausschnippeln lassen... und in der Natur macht das bei den Schweinen auch niemand und ich glaube nicht dass deshalb die Natur in Südamerika übersäht ist von Schweineleichen, die an Zysten draufgegangen sind. Denn wenn man die Anzahl an Zystenschweinchen betrachtet, müsste man das ja fast annehmen. Wieviele waren/sind es denn bisher bei dir, Pardona?


    LG


    PS: Übrigens ist das Ovarium Comp keine Injektion, sondern eine Flüssigkeit zum oralen Eingeben, täglich. Meine haben es nach kurzer Zeit direkt von der Spritze (ohne Nadel) abgeschlabbert, weil es scheinbar gut schmeckt. Also ganz einfach... Da würde ich bei der TÄ nochmal nachhaken, weil da mehrfach zum Spritzen hinfahren würde ich auch nicht wollen...

  • Hallo Nicky,


    bin selbst Neuling auf dem Gebiet der Zysten, möchte aber dennoch auf deinen Beitrag antworten bzgl. des Gesprächs mit deiner TA:


    Ich glaub ich wäre auch etwas unzufrieden nach dem Gespräch gewesen.
    Wenn Homöopathi hilft ist es ja gut (kenn mich damit nicht aus und hab mich damit noch nie befasst), aber wenns halt nicht hilft, ist die Gabe von Hormonen eine gute Sache (finde ich). Deine TA scheint da ein bisschen zu sehr an ihrer Linie festzuhalten. Finde es immer wichtig für alles offen zu sein.


    Ich kann nur sagen das ich mit Ovugest eine gute Erfahrung gemacht habe. Meine Ronja hat nach zweimaliger Gabe von Ovugest keine Symptome mehr gezeigt (Fellverlust, hyperaktiv, etwas brommselig). Die 2. Spritze ist jetzt fast 3 Monate her und bisher haben wir Ruhe.


    Egal wie ihr weiterbehandelt, ich wünsche gute Besserung fürs Schweinchen :D

  • In der Natur wird kein Schwein alt genug um an Zysten zu sterben. :wink: Mal davon abgesehen, das Wildmeerschweinchen auch wenig mit unseren Haustieren zu tun haben. Sicherlich sind auch wenige Steinzeitmenschen an altersbedingter Diabetes gestorben, das heißt aber nicht, das man heute im Zweifel auf sein Insulin verzichten sollte und statt dessen Globulis nehmen sollte.
    Die angeblich wirksamsten Homöopathika (höchste Verdünnung) enthalten garkeinen Wirkstoff, selten ein einziges Molekül.


    Das meine Schweine ohne Kastra gestorben wären ist nicht nur von mehreren Tierärzten bestätigt, sondern auch offensichtlich.


    Yuki (Tumorschwein) vor der Kastra (nicht der schlimmste Zustand)


    http://abload.de/image.php?img=dsc00337dwkjs.jpg


    Yuki einige Wochen nach der Kastra


    http://abload.de/image.php?img=dsc00966a9kqj.jpg


    Das Tribbelchen reißt sich das Fell am Rücken aus. Zu dem Zeitpunkt sah sie allerdings noch recht gut aus.


    http://abload.de/image.php?img=dsc00412zokv1.jpg


    Ich habe zwei Schweine die Ärger mit Zysten haben / hatten. Das Tribbelchen, das ohne Hormone und Kastra heute nicht mehr leben würde (definitiv) und Aria, die mit zwei Pieksern durchs Leben gekommen ist. Allerdings habe ich es bei ihr auch nicht soweit kommen lassen.


    Leider sind Meerschweinchen keine Tiere, bei denen man ewig rumprobieren und beten kann. Der Zustand kann sich in wenigen Tagen dramatisch verschlechtern. Bei Moderaten Symptomen neige ich auch zum Abwarten, wenn es belastend für das Tier wird, muss allerdings gehandelt werden. Ich habe gesehen wie schnell und umkompliziert meine Tiere wieder Lebensqualität bekommen können. Und das ist letztlich das Wichtigste. Jahre später auftretende "vielleicht" Effekte sind mir da ehrlich gesagt wurscht, denn ich weiß auch wie schnell ein Schwein an allem Möglichen sterben kann. Solange soll es ihnen gut gehen.


    Hat dein Schwein geringe Probleme: warte ab / probiere Hom.
    Leidet das Tier und die Gruppe: Hormone
    Kommen die Zysten immer wieder und verschlechtert sich der Zustand: nicht zu lange warten --> kastrieren. Das halte ich bei einem so alten Tier aber nur in akuten Fällen für Sinnvoll.

  • Wenn du sagst in der Natur wird kein Schwein alt genug, um an Zysten zu sterben, sind die schlimmen Folgen von Zysten aber auch Jahre später auftretende "Vielleicht" Effekte... Ich kann jedenfalls nicht glauben, dass Zysten so auf den Körper wirken sollen, dass ein Schwein von jetzt auf gleich daran stirbt, wenn man nicht sofort zu Hormonen greift. Im Gegenteil habe ich erlebt, dass es auch ganz einfach wieder weggehen kann, also haben nicht hormonell behandelte Zysten ja auch scheinbar nur vielleicht schlimme Folgen.
    Viele Schweine haben Zysten und es wird gar nicht bemerkt, weil sie keine Probleme dadurch haben.
    Dass es die Nebenwirkungen von Hormonen gibt, ist ja scheinbar bewiesen, wenn TÄ das sagen. Dass Homöopathie keine Wirkung hat, wie du sagst, ist hingegen nicht bewiesen, im Gegenteil. Wer sagt, dass einzelne Moleküle keine Wirkung haben können?
    Wenn du Homöopathie nicht probierst kannst du nicht wissen, dass es Blödsinn ist. Genauso wenig kann ich wissen, das Hormone schlecht sind, weil ich diese wiederum nicht probiert habe, aber es besteht ein Risiko, bei Homöopathie nicht.
    Und ich halte eine Kastra nicht für "schnell und unkompliziert". Aber das muss man wie du sagst an die Ausgangslage anpassen und bestimmt war es bei dir keine Fehler! Aber nur weil es bei dir in einem Fall mit Hormonen gut ausgegangen ist (mehr waren es ja dann auch nicht), ist meiner Meinung nach kein Grund, es jedem als (Zitat) "Mittel der Wahl" zu empfehlen. Vllt geht es beim nächsten Schwein nicht gut. Und vllt. hätte Homöopathie in dem Fall auch geholfen.
    Und ich muss noch was fragen: Das mit dem Fell ausreißen kam von den Zysten??? Das habe ich noch nie gehört... Und woher weißt du, dass Tribbelchen an den Zysten gestorben wäre ohne Hormone und Kastra? Yuki sieht wirklich so aus als hätte sie es nicht mehr lange überlebt, aber sie ist ja so wie ich das verstehe keins deiner 2 Zystenschweine, von daher kein Bsp. oder?


    Ich kann übrigens auch die TÄ verstehen, wenn sie für Hormone nicht "offen" ist, ich finde nicht, dass sie für alles offen sein muss. Wenn es erwiesenermaßen hohe Risiken hat und die nachher wirklich wahr werden, ist sie schließlich die Böse.


    Nicky: Sorry, wenn ich/wir dich so mit Infos bombardieren, du bist bestimmt total unsicher, ich kenne das...
    Wie geht es dem Schweinchen denn momentan? Wielange geht das mit dem Brommseln und Aufreiten so?


    LG[/b]

  • Hallo Nicky,


    glaub ich, dass dich das Telefonat mit der TA frustriert hat.
    Ich kann es nicht nachvollziehen warum sie sich so dagegen auflehnt. Hat sie mit Hormonen selbst schlechte Erfahrungen in ihrer Praxis gemacht?
    Dann kann sie es ja als Begründung nennen als einfach nur die hohen Kosten und das eventuelle auftreten von Nebenwirkungen.


    Mir wären in diesem Altes des Schweinchens die Lebensqualität wichtiger als evtl auftretene Langzeitfolgen.


    Mein TA musste das Ovogest auch bestellen, weil er das nicht vorrätig hat.
    Wir haben jedenfalls sehr gute Erfahrungen damit gemacht.


    Alles Gute!

  • Naja, Gebährmutterentzündungen, -vereiterungen oder auch -tumore sind ja keine Langzeitfolgen, die wenn überhaupt erst viel später auftreten würden, wenn das Schwein vllt. schon eines natürlichen Todes gestorben ist. Wenn das auftritt, dann vermutlich direkt in Verbindung mit der Behandlung und wäre dann akut mehr Schaden als Nutzen, weswegen mir die TÄ auch sagte, man sollte erst dann Hormone nehmen, wenn man auch eine Kastra vertreten könnte.


    Hast du noch andere TÄ, wo du mal eine zweite Meinung einholen könntest bzw. die eben auch die Hormone verabreichen würden, wenn du dich dafür entscheidest?

  • Das Hom. Mittel keine Wirkung haben (außer dem Placebo-Effekt) ist in einigen Meta-Studien bestätigt, aber ich weiß, das beeindruckt niemanden. Wenn du ein Salzkorn in den Atlantik wirfst (was einer deutlich höheren Konzentration entspricht, als bei den meisten hom. Mittelchen), wird das sicherlich nicht zu einer spürbar höheren Salzkonzentration führen. Als Beispiel: Ein Menschlicher Körper hat rund 100 Billionen (100 000 000 000 000) Zellen, ein Molekühl wird sofern es zufällig aufgenommen wird im Normalfall auf EINE zufällige Zelle wirken. Da warte ich lieber auf göttliche Intervention. :wink: Mehr sage ich dazu nicht, das Thema ist zu Tode diskutiert.


    Die schnelle unkomplizierte Besserung kommt durch die Ovogest-Spritze, nicht durch die Kastration. Ja, die Zysten haben zu massiven Verhaltensstörungen geführt, da sie am Ende immer weggebissen wurde, hat sie sich eine Ersatzhandlung gesucht um das Stresslevel zu senken. Also hat sie sich die Haare ausgerissen. Sie hat rapide abgenommen und hatte permanent Infektionen (seit sie Zysten hatte). Nach der Kastra und auch nach einzelnen Injektionen wurde es sehr schnell besser. In dem Zustand vor der Kastra hätte sie auch nie die später folgende Blasenstein-OP überlebt.
    Yuki ist im Grunde auch ein Beispiel, da der gutartige Tumor massiv Hormone produziert hat. Allerdings kann man durch Hormone (leider) nicht einfach die Gebärmutter / den Tumor verschwinden lassen.


    Mir ist kein Fall bekannt, in dem Hormonspritzen zu spontaner Tumorbildung oder Uterusentzündungen geführt hätten, vielleicht weiß da jemand mehr? Zumal ein veränderter Uterus und Veränderungen an den Eierstöcken oft zusammen auftreten und das jeweils andere oft erst nach der Kastra diagnostiziert wird. Ohne vernünftige Studie ist es eine philosophische Frage. Huhn oder Ei?


    Wenn es soweit ist, das man eine Kastra vertreten kann, also einen Eingriff der zum sofortigen Tod führen kann, braucht man auch keine Hormone mehr geben.


    Da hier sofort die Kastra ins Auge gefasst wurde, habe ich Hormone als Mittel der Wahl empfohlen (und tue es immernoch). Wenn ein 6 Jahre altes Schwein nach maximal 3 Spritzen möglicherweise 3 Monate, 6 Monate, ein Jahr oder vielleicht auch für immer Zystenfrei / symtomfrei leben kann, wozu dann kastrieren? Eine Kastration macht nur Sinn wenn der Leidensdruck deutlich höher ist und die Spritzen nicht mehr helfen. Die Entscheidung zur Kastration ist immer der letzte Ausweg.


    Zu der Reihenfolge der Maßnahmen wurde ja alles gesagt.

  • Danke für eure Meinungen, Erfahrungen und die lebhafte Diskussion!


    Leider bekomme ich das mit dem zitieren hier nicht hin, weswegen ich nicht wie ich wollte, auf einige Postings direkt eingehen kann.


    Lisa ist wie gehabt putzmunter. ich hatte heute frei und daher sehr viel vor den Schweinchen gesessen und wie ich schon vermutete, scheint sie über den Tag eher ruhig zu sein. Nun erst gegen Abend rödelt sie wieder rum und nervt die anderen Ladys.


    Die Ärztin hat gegen 13 Uhr nochmal angerufen :)
    Deutlich entspannter als ne Stunde zuvor, um mir mitzuteilen, dass sie das Ovugest natürlich besorgen können, und nicht, wie es zuerst hieß, im 5 er- Pack, sondern über eine benachbarte Praxis in der Einzelflasche.
    Nicht das hier ein falscher Eindruck entsteht:mir wäre der Preis völlig wurscht :roll:


    Ihr Vorschlag nun war:
    Wir versuchen 1-2 Runden die Homöopathie und schauen mal, ob sich an Lisas Verhalten etwas ändert. Allerdings sprach sie weiterhin von Injektionen, wenn ich es richtig verstanden habe, um möglich schnell einen gleichmäßigen Spiegel im Körper zu erlangen. Im weiteren Verlauf könne ich dann auf die orale Gabe umsteigen.


    Ändert sich nichts oder verschlimmert sich irgendetwas, gibts dann doch Ovugest und die Kastration wäre das letzte Mittel, falls " alle Stricke reißen".


    Natürlich gibts hier andere Tierärzte...fast wie Sand am Meer, aber die meissten sind nicht wirklich Meeri- erfahren.


    Eine andere Ärztin, die hier im Forum empfohlen wurde, hat mich mit der Behandlung letztes Jahr von Paula sehr enttäuscht....z.B. hatte ich gefragt, als es Paula damals wirklich schon mies ging, ob ich gegen 18:45 in die Praxis kommen könnte, müsste arbeiten, dann heim und das Schwein einsammeln. Das es dem Tier nicht gut ging hatte ich eindeutig mitgeteilt, aber die Antwort damals war nur, die Sprechstunde endet um 18.30Uhr.
    Da will ich nicht mehr hin!


    Ich glaube, ich werde den Vorschlag der Ärztin annehmen :oops:

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