Meerschweinchen Vergesellschaftung

ein oder zwei neue Kastraten dazu?

Tipps und Hilfe rund ums Vergesellschaften von Meerschweinchen

  • Da sich unsere Situation (3er-Bockgruppe, Rangordnungskämpfe) heute schlagartig geändert hat, stellt sich jetzt eine neue Frage.
    Wir haben jetzt einen ebenerdigen Stall in der Größe 2,30 x 1,40m mit der Option einer zweiten kleineren Ebene mit zwei Auf-/Abgängen. Nach einer Kastration (aller Meeris) vorgestern ist heute unser "Streitschlichter" ganz plötzlich an einer Embolie gestorben ist. Nun teilen sich der Chef Wim und das ehemals ranguntereste Meeri Wum das Gehege. Da Wim Wum bisher nicht so gemocht hat und immer durch Gehege gescheucht hat, denken wir, es ist das beste möglichst schnell einen "Ersatz" für Wendelin zu besorgen.
    Unsere Frage ist jetzt: Ist es sinnvoller ein oder zwei neue Kastraten? Lieber Babys, eher Ältere, gleich alte oder eine Baby/Jüngeres und ein Älteres? Oder gehen auch Böcke?


    LG Adina

  • Hallo,


    entweder so, oder Du sollest gleich zwei nehmen. Bei Bockgruppen sind drei immer doof, weil einer der Abgeschlagene ist irgendwie. Oder zwei nehmen sich einen dauernd vor. Also entweder die beiden oder eben vier (was für die Schweinchen bei ausreichend Platz natürlich ein spannenderes Leben ist).


    Der Rest hängt vom Wesen der Böcke ab, aber zwei eingeschworene Erwachsene würde ich nicht nehmen, da von beiden Kleingruppen der Dominantere sich womöglich mit dem anderen messen will.
    Am ungefährlichsten wären zwei Babyböcke, aber auch die können später Terror anfangen. Auf Nummer sicher gehst Du vielleicht am ehesten mit zwei unabhängig voneinander vermittelten Kastraten aus einer Notstelle, die beide sicher bockverträglich sind. Und das mit der Option auf Rückgabe von einem oder beiden bei mißlungener VG. Damit Du weißt, woran Du bist, sollten diese dann die Rappelphase schon hinter sich haben, also ab zwei Jahren und älter sein (nach oben offen).


    Wäre jetzt meine Theorie dazu.


    LG,
    Steffi

  • Wir haben uns jetzt zwei jüngere Kastraten (8 und 5 Monate) von einer Züchterin (mit Option auf Rückgabe/Umtausch) entschieden und sie gestern abgeholt. Sie saßen dort eine Woche zusammen und kamen gut mit einander klar.
    Die ersten 10 Minuten war hier im Gehege ein Gerenne, Geklappere und Gebrommsele. Dann hatten sich aber alle etwas beruhigt. Heute wird immer noch hinterher gejagt und versucht zu besteigen. Die "Großen" hinter den "Kleinen" und auch umgekehrt. Keiner will sich so recht geschlagen geben.
    Nur unser alter "Chef", der ist etwas außen vor. Der versucht zwar auch seine Stelle wieder zu bekommen, aber zieht bei den schnellen kleinen Hüpfern immer den Kürzeren. Da ist er einfach zu "dick" und schwerfällig für.
    Aber es gibt auch schon Phasen, da beschnuppern sie sich gegenseitig an der Nase und "erzählen", ganz ohne Kampf. Zum Fressen kommen sie auch schon gemeinsam raus und keiner wird so richtig vom Essen verjagt.
    Alle haben zwar leichte Schrammen und Bisse, aber nichts schlimmes. Ich bin mal gespannt, wie es sich so weiter entwickelt.


    Wie lange dauert denn so eine VG bei Meeris. Wann weiß ich, ob die VG geklappt hat?

  • War das falsch?
    :?


    Hier in einem anderen Thread hat jeder etwas anderes geschrieben. Daraus habe ich entnommen, dass es da keine festen Vorschriften gibt und habe das gemacht, was ich für mich am besten hielt. Ich habe nämlich keinen Platz die beiden Neuen erstmal getrennt von den Alten adäquat unter zu bringen und sie langsam aneiander zu gewöhnen.

  • Normalerweise vergesellschaftet man gerade Bockgruppen besser auf neutralem Boden. Manche nutzen z.B. das Badenzimmer oder auch die Küche. Und da die beiden ja keine Babys sind, sondern schon ältere Jungböcke, die durchaus Ansprüche erheben können, finde ich das riskant.
    Nur Babys hätte ich einfach reingesetzt.


    Na ja, ich drücke mal die Daumen, vielleicht klappt´s ja trotzdem... :)

  • Mal ein kleines update:
    Es wird zwischen den Kleinen und Großen immer besser. Mittlerweile reicht ein Nase hoch, Geklappere oder ein kleiner Stubser, dann ist wieder Ruhe. Es wird zwar noch hinterher gelaufen, aber nicht mehr gejagt und sobald sich der Vordere umdreht, ist Schluss.


    Nur meine beiden Großen machen mir etwas Sorge. Sie sind im gleichen Stall geborgen und waren eigentlich nie getrennt. Gestern musste Wum wegen einer entzündeten Kastrationsnaht alleine zum TA für ein paar Stunden, nachher habe ich ihn erstmal noch bis späten Nachmittag alleine gehalten. Ich hatte einfach Angst, dass er, weil er noch leicht benommen und nicht gerade schnell war, sich nicht gegen die "Annäherungsversuche" des einen Kleinen wehren konnte.


    Als ich dann zu Hause war und sie beaufsichtig habe, habe ich sie wieder zusammen gesetzt. Seitdem gibt es Phasen, wo die beiden Großen sich wie ein Knäul durch das Gehege kullern. Beide sehen ganz schön ramponiert aus, nicht tiefe oder große, aber schon sehr gut erkennbare Bisswunden und mitgenommene Nasen. Sich so ineinander verkeilt, hatten sie noch nie gemacht.


    Ist das normal? Wird sich das wieder legen? Oder ist die Beziehung jetzt durch einen TA-Besuch, wo ich einfach nicht alle mitnehmen konnte für immer gestörrt? Die beiden hatten sich früher, wo der Wendelin noch lebte, auch schon nicht verstanden, aber so schlimm, war es noch nie!


    Etwas verzweifelte Grüße
    Adina

  • Hallo Adina,


    ich glaube nicht, daß dies durch den kurzen Tierarztbesuch kommt, sondern die Ursache in den Neulingen liegt. Sie machen es vielleicht erstmals notwendig, daß die Rangordnung deutlich geklärt wird, und jeder will hier den "Erzieher" spielen jetzt. Und da nun der eine, der vielleicht vorher ansatzweise ranghöher war, nun angeschlagen zurück kam, hat der Zuhausegebliebende, der vielleicht nun mal kurz die Hosen an hatte bei den Neuen, seine Chance gewittert, die nicht mehr so klare Rangsituation anzufechten und für sich zu klären.


    Ich denke, daß sich das auch so ergeben hätte bei nächster Gelegenheit und daß Du keinen Fehler gemacht hast mit dem kurzen Trennen, denn das klingt nach einem vernünftigen Grund.


    Na ja, so viel meine Theorie. Wenn es nicht zu heftig/ blutig wird, müssen sie da durch und es könnte sich dann einrenken. Es kann natürlich auch passieren, daß es sich nicht mehr einrenkt. Leider hat man bei Bockgruppen dieses Risiko jederzeit, da können Kleinigkeiten reichen, die einem so erst mal nicht auffallen.


    Ich würde es laufen lassen, so lange Du es gesundheitlich für vertretbar hältst für die Jungs, und ansonsten mußt Du Dir leider was einfallen lassen, sprich, zwei Gruppen bilden zum Beispiel.
    Jedenfalls drücke ich Dir die Daumen, daß sie sich einkriegen, der Angeschlagene vielleicht nachgibt.


    LG,
    Steffi

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