Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Talgdrüse / offene Wunde am Po

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo liebe Community,


    ich bin zwar schon lange angemeldet, aber doch relativ neu hier. Ich möchte mich jetzt schon entschuldigen, dass der Beitrag lang sein wird.


    Es hatte alles vor circa einem Monat angefangen. Ich habe bemerkt, dass mein Meerschweinchen Lucy (3 Jahre alt) wenig Haare am Mund hat. Ich habe sie mir genauer ansehen wollen und habe dabei einen sehr großen Knubbel am Po ertastet. Beim Tierarzt stellte sich raus, dass es eine Talgdrüse war, welche dann ausgedrückt wurde (und auch gespült). Am Mund hatte sie einen Pilz, der inzwischen sehr gut verheilt ist. Außerdem hatte sie schon seit einem Jahr einen sehr kleinen Knubbel am Rücken den ich beobachtet habe, dieser wurde ebenfalls aufgemacht und war auch eine Talgdrüse, die inzwischen verheilt ist (und auch die Haare wachsen wieder :-) )
    Ich habe die Talgdrüsenwunde immer wieder kontrolliert und auch zweimal etwas ausgedrückt (der Tierarzt meinte ich solle sie ausdrücken, wenn wieder Talg kommt). Beim Kontrolltermin hat der Tierarzt sie noch einmal ausgedrückt, ausgespült und ausgeschabt. Doch die Tage darauf sah die Wunde gar nicht gut aus und der Tierarzt hat mir auch bestätigt, dass sie nicht mehr richtig verheilen wird und sie auch nachgeblutet hat. Er hat dann irgendeine Masse hinein gegeben um sie zu "versiegeln". Er hatte mir dazu geraten eine OP durchführen zu lassen, damit die Wunde genäht wird und die Talgdrüse komplett entfernt werden kann.


    Nun ist aber das Problem, dass Lucy inzwischen auch Probleme mit ihrem Auge hat (der Tierarzt meinte das dritte Auge sei verdickt). Und der TA hatte auch noch einen kleinen Knubbel an ihrem Kiefer ertastet, welchen er als geschwollenen Lymphknoten vermutet. Er meinte das alles zusammenhängen könnte und sie ein geschwächtes Immunsystem hat.


    Ich weiß deswegen gar nicht was ich tun soll, schließlich ist eine OP immer mit Risiken verbunden und Lucy ist momentan soweit ganz fit (bis auf ihr Auge), lässt sich nichts anmerken und ich habe Angst, dass es ihr nach der OP viel schlimmer geht. Ich hatte das auch mit dem Arzt besprochen und er meinte wir könnten die offene Wunde auch lassen, müssen sie aber kontrollieren. Er denkt auch sie würde sich früher oder später entzünden und dass eine OP wahrscheinlich unumgänglich wird. Bis jetzt sieht die Wunde nicht schön aus, aber es stört sie nicht und blutet auch nicht mehr.


    Habt ihr schon solche Erfahrungen gesammelt? Ich bin momentan ratlos und denke über nichts anderes mehr nach.


    Danke wenn wirklich jemand diesen langen Text zu Ende gelesen hat und ich bin über jeden Beitrag dankbar.


    Liebe Grüße


    Tamara :)

  • Huhu,
    was meinst Du mit dem dritten Auge, Meerschweinchen haben kein drittes Augenlid wie Katzen. Ich kann mir darunter nur ein sogenanntes Fettauge vorstellen. Dabei ist die Bindehaut verdickt und quillt hervor. Das muß nur operiert/behandelt werden, wenn es sich entzündet. Auch Talgdrüsen müssen nun entfernt werden, wenn sie sich entzünden, oder das Schweinchen behindern. Man nennt diese dicken Tagdrüsen Atherome/Grützbeutel. Sie sind gar nicht selten. Lympfknoten sind schon bei kleineren Infekten beim Meerschweinchen mal verdickt. Diese zeigen nur, daß der Körper sich gg. eine Infektion wehrt, das ist nicht besorgniserregend. Sind aber ständig Lyphknoten besonders in den Achselhöhlen verdickt, liegt wohl ein ernsthafter Infekt oder eine Leukose vor.
    Gabi

  • Hallo,


    erstmal danke für deine Antwort.


    Der TA nannte es drittes Auge. Die Bindehaut ist wirklich verdickt und rötlich. Das wird gerade mit Augentropfen (Floxal) behandelt, scheint jedoch nicht anzuschlagen. Sie bekommt es jetzt nun seit zwei Wochen. Der TA meinte, dass wir umstellen müssen, wenn es nicht besser wird, was ja der Fall ist.


    Die Talgdrüse ist ja nun auch schon seit drei Wochen so offen und nun frage ich mich ob diese Operation nötig ist. Ich dachte es hätte vielleicht schon jemand damit Erfahrungen gemacht und kann mir sagen, ob man eine Wunde in diesem Zustand offen lassen kann oder ob da eine OP dann doch sinnvoll ist. Der TA hatte mir schon dazu geraten, aber sagte auch dass wir abwarten könnten. Ich weiß nun gar nicht was ich machen soll.


    Liebe Grüße


    Tamara

  • zur Talgdrüse: ich habe hier ein 7jähriges Schwein sitzen, das mit einer wohl doppelt so großen offenen Talgdrüse zu mir kam. Diese haben wir in Ruhe gelassen und nur dann und wann gaaaanz leicht die Krusten entfernt und auch mit einer Flüssigkeit antiseptisch behandelt bzw. ausgetrocknet (ich weiß leider den Medikamentennamen nicht mehr). Diese Talgdrüse ist mittlerweile fast ruhig gestellt und die Wundstelle fast komplett zugeheilt.
    Auch wohnt ein 3jähriges Tier bei mir mit einer Talgdrüse die nicht so aufgegangen war; diese habe ich vor 10 Tagen entfernen lassen, da sie größer wurde und ihn gestört hat.


    Ich denke & finde: bei einem jungen Tier würde ich persönlich eine einmalige Entfernung durchführen lassen, sobald sich das Teil (ob Talgdrüse oder eher offene Stelle) verändert. Wenn die Dinger zu groß werden, ist es auch schwierig die Wunde gut zu vernähen, da dann große Spannungen der Haut vorkommen bzw. sind die zu groß ist evtl. sogar zu wenig Haut da, um die Wunde gut zu verschließen. Einmal raus und gut ist.


    Falls Du Dich erst einmal gegen eine OP entscheidest: ich würde die Stelle eher in Ruhe lassen, als daran zu manipulieren....


    Zum Auge: Wie oft gibst Du das Floxal? Bekommt Dein Schwein ggf. auch noch eine Salbe wie z.B. Regepithel?oder evtl. unterstützend Oculoheel?


    Wurde das Auge denn mit einer "grünen Flüssigkeit" untersucht, ob eine Verletzung der Hornhaut vorliegt bzw. ausgeschlossen werden konnte?


    Der kleine Knubbel am Kiefer kann alles mögliche sein: vom Lipom bis zum Abszess oder Lymphknoten oder oder oder.... lass das doch durch eine Feinnadelbiopsie abklären?

  • Hallo,


    Also das Auge wird bis jetzt nur mit Floxal behandelt. Ich gebe ihr dieses zweimal täglich. Zusätzlich soll ich ihr zweimal täglich 3 Tropfen Echinacea Tropfen geben um ihr Immunsystem etwas zu stärken. Ich soll auch noch Mutivitamintropfen über das Trinkwasser geben. Beim auge dachte ich zuerst an eine Allergie, da ich das Heu gewechselt habe. Nun habe ich das alte,aber keine Besserung. Der TA will ihr wohl noch eine andere Art Tropfen geben, er wollte umstellen. Er vermutet auch, dass das Auge mit dem vermutlichen angeschwollenen Lymphknoten zusammenhängt und dieser vielleicht durch das geschwächte Immunsystem durch die offene Wunde kommt.


    Das Auge wurde über eine kleine Kamera untersucht. Man konnte das Auge dann über einen Monitor vergrößert sehen.


    Also ist es theoretisch schon möglich, dass diese Wunde von alleine verheilt und zuwachsen kann?

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