Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Blut im Urin oder aus der Gebärmutter?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,
    vielleicht habt ihr ein paar Erfahrungen, die mir weiter helfen.
    Mein Meerschweinchen (3,5 Jahre alt) hatte nun schon mehrfach Blut im Urin. Man hat ihr einen großen Blasenstein entfernt und mehrfach (bereits 3 mal) mit Antibiotika behandelt, weil das Blut immer wieder da war. Außerdem gleichzeitig 2 mal Spritzen gegen Zysten, denn die waren definitiv auch vorhanden (Haarausfall an der Seite und man sah es im Ultraschall). D.h. es ist nicht sicher woher das Blut denn nun kam. Jetzt (sie steht derzeit immernoch unter Antibiotika bis morgen) habe ich zur Kontrolle ihren Popo mit Küchenpapier abgetupft und es war wieder rot. Wir gehen natürlich wieder in die Tierklinik (morgen), habe auch gerade schon mit denen telefoniert. Ich denke jedoch, dass es nach so viel Antibiotika wohl eher nicht mehr die Blase ist oder? Ich habe keine Lust sie ein 4. mal für 10 Tage mit Antibiotika zu behandeln, wenn es ja offensichtlich nichts bringt. Denkt ihr eine Kastration wäre sinnvoll? Das erwähnten sie dort nämlich letztes mal als Möglichkeit wenn nichts anderes hilft.

  • Nein, das wurde nicht gemacht, aber das habe ich meinem Mann auch schon in Auftrag gegeben (weil er in die Klinik geht), dass ein weiteres Antibiotika nur in Frage kommt, falls sie sowas vorher machen...

  • Hm... die Ärztin war etwas überrascht wegen dem Antibiogramm, das würde man bei Meerschweinchen eigentlich nicht machen, da sowieso nur 2 Sorten Antibiotika genommen werden können. Sie hat Tiffi jetzt da behalten und macht es trotzdem, weil man so immerhin herausfindet, ob überhaupt Bakterien in der Blase sind oder nicht. Habe ich jetzt das richtige gemacht indem ich das verlangt habe?? Oder leidet sie jetzt wegen mir einmal mehr, immerhin muss Urin direkt aus der Blase entnommen werden, das stelle ich mir nicht so schön vor und ohne meinen Einwand hätten sie das garnicht gemacht, sondern das 2. mögliche Antibiotika ausprobiert. Hatte aber auch keine Lust ihr das 100 mal Antibiotika geben zu lassen ohne Wirkung. Ich hoffe das war jetzt i.O. so??!!
    Also sie ist bis heute Abend in der Klinik und der 1. Schritt ist ein genaues Ultraschall und der 2. dieses Antibiogramm, genau wie Du gesagt hast.
    Mir geht es aber ein bisschen komisch damit den Ärzten vorzugeben, was sie machen sollen...

  • Hi Laruna,


    also, das mit der Nadel in die Blase usw. macht man bei Katzen und Hunden. Ich habe auch schon mal gehört, dass es in einer Klinik wohl auch schon bei MS gemacht wurde.


    Bei meinem Paulinchen wollte unsere TÄ das aber nicht machen. Sie sagte es wäre schwierig bei den kleinen Patienten. Sie haben ihr den Po rasiert, die Scheide usw. gründlich gereinigt und nach Infusionsgabe die Blase manuell entleert und den Urin aufgefangen (sterile Schale).
    Diese Methode kann natürlich verfälscht sein, da so immer mal Bakterien etc. aus anderen "Gegenden" mit dabei sein können...


    Aber bei Paulinchen war es dann sogar so, dass keine Bakterien (nur in minimaler Anzahl und das ist normal) nachgewiesen wurden. Wir haben also mit dieser Methode quasi sterilen Urin gewonnen.


    Pardona hat auch 2 Blasenschweinchen... Ich weiß jetzt nicht wie der Urin bei ihren beiden gewonnen wurde.


    Ich persönlich hätte etwas Bedenken wegen der Nadel und das das mal daneben geht. Aber ich will dir auch keine Angst machen. Ich denke mal die TÄ würden das nicht machen wenn es ihnen zu gefährlich wäre...


    Alles Gute deinem Schweinchen!
    Sarah

  • Eine Entnahme aus der Blase ist absolut nicht notwendig, geringe Keimzahlen werden ohnehin nicht beachtet. Ich setze die Schweine mittlerweile nurnoch in saubere Transportboxen und warte. Der See wird dann mit einer sterilen Kanüle und Spritze aufgezogen und zur TK gebracht. Bei Blasenetzündungen können Baytril (Enrofloxacin), Marbocyl (Marboflaxacin), Chloramphenicol (Chloromecitin) und Sulfadoxin/Trimethoprim (z.B. Borgal) gegeben werden. Marbocyl schlägt meist sehr gut bei Blasengeschichten an.


    Gute Tierärzte gewöhnen sich daran, das auch mal jemand anders die Richtung vorgibt.


    Lesetipp
    http://books.google.de/books?i…20Meerschweinchen&f=false

  • So, das Antibiogramm wird gemacht (ist eingeschickt). Ich habe 1000 Fragen gestellt, aber nicht die, woher sie den Urin jetzt genommen haben, ist aber auch egal im Nachhinein. Blut ist auf jeden Fall mit drin.
    Und beim Ultraschall haben sie auch eine veränderte Gebärmutter festgestellt, also hat sie 2 Probleme.
    Antibiotika bekommt sie wenn dann abgestimmt auf die vorhandenen Bakterien, ob sie kastriert werden muss gucken sie dann.
    Sie sagen aber auch, dass das eine nicht so leichte OP werden wird. Soll ich dem dann überhaupt zustimmen? Aber es gibt wohl keine Alternative. Ich bin etwas durch den Wind, weil es nicht so richtig voran geht... :(

  • Wenn die Gebärmutter verändert ist, sollte operiert werden. Auch gutartige Tumore neigen zur Produktion von Hormonen, das bringt Schwein ziemlich durcheinander und ruiniert das Immunsystem. Die Mädels-Kastra ist ein schwieriger Eingriff und sollte bei einem erfahrenen Tierarzt, am besten einem spezialisten für Kleintier-Kastrationen durchgeführt werden. Die OP wird unterschiedlich gut vertragen. Vernünftig durchgeführt stehen die Chancen annähernd wie bei fast jeder anderen OP (Narkoserisiko und Heilungsschwierigkeiten).

  • Danke für deine schnelle Antwort!!! :) Ich merke ja auch, dass hormonell was nicht stimmt, weil sie so wahnsinnig aggressiv ist in letzter Zeit. Ich dachte das kommt von den Eierstockzysten, aber die sind ganz klein geworden nach den Injektionen. Hab jetzt erst kapiert, dass das mit der Gebärmutter noch mal was anderes ist... Dann muss das wohl sein mit der OP... ohje, die arme Maus hat jetzt schon sooo viel mitgemacht!

  • Ich drücke euch die Daumen. Ich hatte hier zwei Mädels-Kastras. Yuki war gelich nach dem Aufwachen wieder fit, Tribbel musste etwas gehätschelt werden, war aber am nächsten Tag wieder gut auf den Beinen. Es gibt schon ganz viele Beiträge zu Mädels-Kastras, da stehen auch Tipps, was man für die Zeit nach der OP daheim haben sollte. Zum Beispiel hier:
    Kastration Meeridame


    Meerschweinchen können seeeeeehr stark sein. Alles Gute!

  • Hallo,
    das Ergebnis der Urinuntersuchung ist da (und ja, sie haben den Urin direkt aus der Blase entnommen!!). Sie hat in hoher Anzahl einen ganz seltenen Keim, der auf keines der gängigen Antibiotika reagiert. Sie braucht jetzt alle 2 Tage ein besonderes Antibiotika, welches nur gespritzt werden kann (muss also jeden 2. Tag zur Tierärztin, ich weiß noch nicht, wie ich das hinkriegen soll). Ein Antibiogramm ist bei dieser Art des Keims nicht machbar, aber die Erfahrung des Labors sagt, dass dieses spezielle Antibiotika hilft und gut von Meerschweinchen vertragen wird (obwohl man es bei ihnen i.d.R. nicht anwendet). Habt ihr sowas schonmal gehört?? Jetzt ist die ärmste auch noch irgendein Sonderfall... :(

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