Hallo zusammen,
nachdem ich jetzt einige Tage durch Foren gewuselt bin und zig Posts über Vergesellschaftungen usw. gelesen hatte, habe ich mich entschlossen, mich hier anzumelden.
Ich hatte mir vor fast genau 7 Jahren ein Pärchen von einer "Züchterin" geholt. Die beiden waren nicht miteinander verwandt und lebten in verschiedenen Gehegen. Zuhause habe ich das Böckchen dann Frühkastrieren lassen und es nach 6 Wochen zum Mädchen gesetzt. Es lief von da an alles wunderbar. Die beiden waren ein Herz und eine Seele. Leckten sich sogar manchmal gegenseitig das Fell.
Vor nun etwa einer Woche ist das Mädchen leider gestorben, also habe ich ihn Freitag ins Tierheim mitgenommen, um ihm dort eine neue Freundin zu holen. Sie lernten sich dort zum ersten Mal für zwei Stunden in einem großen Gehege kennen und waren dort ganz friedlich. Als ich dann mit beiden Zuhause war, war auch noch alles okay. Sie fraßen sogar friedlich nebeneinander.
In der Nacht ging es dann auf einmal los.
Er saß einfach nur da, sie ging auf ihn zu, hat sich ein paar Zentimeter vor ihm hingesetzt und plötzlich mit den Zähnen geklappert. Er hat daraufhin das Gleiche gemacht und ist dann davongelaufen und sie hinterher. Seit dem macht sie das, wann immer sie ihn sieht. Sie jagt ihm nach, wenn sie ihn erwischt beißt sie ihn. Bleibt er dann stehen, lässt sie ihn los und geht in ihr Häusschen.
In den ersten paar Stunden war er teilweise so verängstigt, dass er lange Zeit nur verstört in der Ecke saß. Er läuft nun oft auch schon mal vorab weg, wenn er sie nur sieht. Es gibt fast kein Aufeinandertreffen der beiden mehr, ohne eine anschließende Hetzjagd. Vorhin haben sie einigermaßen friedlich relativ nah beieinander Gurken und Paprika gegessen, das wars dann aber auch schon an positivem seit Freitag.
Mich macht das wirklich fertig. Ich vermisse das alte Mädchen immernoch so sehr, sie war ein kleiner Sonnenschein und ich hätte mir sehr gewünscht, dass wenigstens er über ihren Verlust hinweggetröstet wird, mit einem neuen Mädchen und jetzt hab ich hier so eine Mobberin.
Man konnte mir im Tierheim leider kein Alter nennen, nur dass sie dort in der Gruppe wohl unauffällig war. Sie war wohl zuvor mit zwei anderen Weibchen in einem zu kleinen Käfig, wurde nur mit altem Brot gefüttert und teilweise gabs auch ab und zu einfach mal nichts.
Bei mir sitzen sie momentan in einem neuen 140iger Käfig, der aber noch an einen permanenten Auslauf angeschlossen wird, haben dort jeweils ein Häusschen sowie zwei Futter und Wasserstellen (weil ich Angst hatte, dass er nicht genug kriegt...).
Wie gesagt mein altes Böckchen ist gestern 7 geworden, ist ziemlich klein und kann sich leider überhaupt nicht behaupten. Quieken tut er auch nicht mehr wirklich, ist leider etwas "heiser".
Woran könnte es liegen, dass sie so zu ihm ist? Legt sich das vielleicht mit der Zeit oder ist sie einfach nur sehr dominant und bleibt so? Könnte es was mit den Vorbesitzern zu tun haben? Im Tierheim wurde mir gesagt, dass es daran wohl eher nicht liegt, sie sei dort wohl schon seit Mitte Januar und müsste sich eigentlich dran gewöhnt haben, dass es genug Futter gibt und sie nicht mehr drum boxen muss.
Sie lernt eigentlich meine ich recht fix. Am ersten Tag lief sie noch weg, wenn man sich dem Käfig nur näherte. Inzwischen hat sich das gelegt und sie nimmt Leckerchen sogar schon aus der Hand.
Ich will doch nur, dass mein alter Herr seinen Lebensabend in Frieden verbringen kann und habe Angst, dass er sich wehtut oder vom Stress krank wird.