Hallo Forenmitglieder.
Frisch angemeldet würde ich gerne um Ideen bitten, denn inzwischen sind wir und auch alle Ärzte ratlos.
Ich versuche an alles zu denken, was bisher passiert ist, verzeiht mir, wenn ich etwas vergessen sollte und fragt bitte nach, wenn etwas unklar ist.
Es geht um Strubbel, unsere knapp 4 jährige Schweinedame.
Bisher immer kerngesund (bis auf einmal Haarlinge) und munter fing es letzten November an mit einem Blasenstein. Der wurde operativ entfernt, weil er recht groß war, sie haben aber nur einen kleinen Schnitt machen müssen, kein großer Bauchschnitt.
Das hatte sie gut weggesteckt und am dritten Tag post OP wieder normal gefressen, vorher hatten wir ihr ein bisschen mit CC über den Damm geholfen.
Knapp zwei Monate war sie ganz die alte. Nebenbei wurden allerdings damals schon Zysten festgestellt, die aber bis dato klein waren und auch keine hormonellen Probleme machten. Deshalb wurde nichts gemacht und es dabei belassen.
Pünktlich an Silvester saß die kleine Maus dann schmerzvoll in einer Ecke und fraß nichts mehr. Ich am Neujahrsmorgen zum Notdienst, der per Röntgen feststellte, dass der Magen aufgegast war.
Erstmal mussten wir das in den Griff bekommen. Sab und Päppeln halfen hier und es ging ihr schnell etwas besser, sie fraß aber weiterhin nicht. Ab und an ein wenig Gemüse und Salat, aber kein Heu. Ich also wieder hin.
Nach mehreren Besuchen bei den Tierärzten bat ich dann darum sich die Zähne bitte unter Narkose anzusehen und auch den Kiefer zu röntgen, es finden ja nun nicht alle Probleme im sichtbaren Bereich statt. Ich ließ sie da und der Arzt schaute sich alles genau an (vorher war nur mit Othoskop geschaut worden - er sagte vorher bereits, dass man da nicht alles sieht).
Zähne mit Maulspreizer geschaut in Gasnarkose, Röntgen in mehreren Ebenen vom Kiefer. Nichts zu finden! Da das Tier gerade friedlich schlief hielt er mal den Ultraschallkopf auf den Rumpf und entdeckte dabei, dass die Zysten immens viel größer geworden waren und ihr den Enddarm befreits zudrückten, es war allerhöchste Eisenbahn.
Ich stimmte nach einem kurzen Telefonat einer Total-OP zu, eine Alternative hatte man ja nun jetzt nicht.
Abends konnte ich sie abholen, sie war wach und aufmerksam, aber eben gebeutelt von dem schwierigen Tag. Schmerzmittel, Antibiotika, Bene Bac uvm. nahm ich gleich mit.
Wir päppelten jetzt mehr, damit sie nicht auch noch Gewicht verliert. Sie war schon immer ein sehr kleines und schmales Schweinchen, hat nie mehr als 900 g gewogen, meist eher um die 830 bis 850.
Nach der OP am Folgemorgen hatte sie 780 g.
Auch nachts wurde gepäppelt (zwei Wochen lang bin ich nachts um 2.30 Uhr und dann wieder um 6.00 raus). Die Naht war super geworden, sie ließ sie auch in Ruhe, es verheilte sehr gut. Da gab es nie Probleme. Nach 14 Tagen wurden die Fäden gezogen, auch keine Probleme seither. Der Bauch sieht super aus, sie läuft auch normal.
Nun ist es aber so, dass sie eine Weile lang dann wieder Heu gefressen hat, aber eben noch nicht ausreichend. Wir fuhren die Päppelmenge runter, damit sie nicht zu satt davon ist.
Leider frisst sie jetzt seit etwa anderthalb Wochen wieder gar kein Heu mehr. Auf Anraten der Tierärzte reduzierten wir nochmals die Päppelmenge. Seitdem verliert sie langsam immer mehr Gewicht und fängt trotzdem nicht wieder an Heu zu fressen.
Alles andere frisst sie! Auch Gras (davon gibts nur momentan nicht viel und sie nimmt es nur auf dem Schoß an )
Vorsichtshalber haben wir die ganze Zeit über weiter ab und an Sab verabreicht, sie wirkte aber auch nicht mehr gebläht oder schmerzig. Sie wirkt momentan kraftlos, liegt viel rum, ihr Mitbewohner Frodo kümmert sich sehr liebevoll um sie. Er ist ein ganz toller Kastrat. Er steht ihr immer bei, egal was ist.
Problem ist einfach jetzt folgendes: Sie ist heute früh bereits bei 711 g angekommen, sie ist sehr knochig. Sie ist nicht munter, ausser abends mal 10 Minuten, wenn es sie überkommt und sie im Auslauf schauspielert. Ich glaube, dass es ihr schlechter geht als sie zeigt.
Heute mittag bei der Päppelfütterung wollte sie nur schmusen und sich in meinen Fleecepulli legen. Sie mag das Päppeln so gar nicht, macht aber meist gut mit, freiwillig frisst sie es leider nicht.
Momentan bekommt sie dreimal täglich a 13 ml CC angerürt mit verschiedenen Teesorten und Schmelzflocken. Ach, wa sich vergessen hatte: Sie hat sehr weiche Köttelchen, ich ließ sie zweimal untersuchen (Sammelprobe), es wurde nichts gefunden. ich vermute mal, dass es an der Breifütterung liegt.
Mal hält sie ihr Gewicht einen Tag, dann geht es wieder abwärts. Die Gesamttendenz ist abwärts. Insgesamt wirkt sie wie ein altes Schwein, was eben schmaler wird und viel schläft. Ein bisschen Fell verliert sie auch.
So jetzt wurde nun alles untersucht, was nur geht, alle sind ratlos. Wer von Euch kennt das also, dass ein Schweinchen auf keinen Fall Heu essen mag, aber alles (!) andere frisst (wenn auch zu wenig) und es kein Zahnschweinchen ist?
Mein Mann und ich sind dankbar für jeden Hinweis, den wir vielleicht übersehen haben, den so alngsam glauben wir nicht mehr dran, dass die kleine Schnute es schafft. Ihr seid der letzte Anker.
Ich hoffe Ihr steigt durch den langen Text durch. Falls ich was vergessen haben sollte (bestimmt!) reiche ich es in einem neuen Posting nach.
Und natürlich steht bei uns auch die Frage im Raum: Ab wann ist es nur noch Quälerei? Langsam abmagern und quasi verhungern soll sie nun nicht, wir können aber auch nicht zwei Jahre päppeln. (zumal dann auch irgendwann auf jeden Fall Zahnprobleme kommen)
So bis hier hin erstmal vielen Dank an alle, die die Zeit aufbringen sich den Roman hier durchzulesen.