Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

OP zeigt: Völlig aufgequollender Darm

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo zusammen,


    ich bin völlig durch den Wind! Eins meiner Tiere wurde heute Nachmittag operiert, was dabei rauskam, ist sehr sehr eigenartig:


    Vorgeschichte:


    Schweinchen Juanita ist jetzt 5 1/2 Jahre alt. Vor fast 1 1/2 Jahr fing es an, dass sie rechts und links am Bauch zwei Beulen bekam. TÄ sagte, so wie sich das anfassen würde, wären es Eierstockzysten. Da sie auch Fell verlor, tippte sie auf Hormonprobleme. Also bekam sie eine Hormondosis. Nichts änderte sich... Da das Schweinchen ansonsten gut drauf war, habe ich nichts weiter unternommen. Ein halbes Jahr später bin ich wieder mit ihr zur TÄ, da ich das nicht gut fand, dass sich das Fell und die Größe der Beulen nicht besserten. Diagnose: Immer noch das Thema Eierstockzysten. Eine Punktierung habe ich abgelehnt, da ja die Beulen nicht stärker geworden waren und auch nichts auf irgendwelche Organe drückte. Jedenfalls sah man auch auf dem Röntgenbild nix.


    Tja, jetzt, wieder einige Monate später haben sich diese Beulen innerhalb weniger Tage sehr vergrößert. Hinzu kommt, dass das Tier bei der kleinsten Anstrengung ziemlich "japste" (hörte sich an wie Lungenentzündung). Also nix wie hin zum Arzt.


    Wieder Röntgen ... was wir da sahen, war unbeschreiblich: Der ganze Bauchraum war auf dem Röntgenbild weiß. Man sah keine Organe mehr, nur noch Grissel und das Skelett. Die TÄ sagt, sowas habe sie noch nicht gesehen - vor allem, weil man so nicht sehen könne, was da wirklich im Schwein los sei. Auch die Sonographie zeigte nicht viel ..... Die Vermutung, dass dieses "Weiße" (ob flüssig oder was auch immer) auf die Lunge drückt, stand im Raum. Ich sollte eine Entscheidung fällen, da das Schweinchen sich wirklich nicht wohl fühlte, ziemlich jupste und auch am Bauch echt Schmerzen hatte:


    Ich entschied mich gegen das Einschläfern und für eine OP, d. h. reinschauen, eventuell Geschlechtsorgane entfernen (falls es diese sind) und hoffen, dass das alte Tier die Nakose übersteht. Sollte die TÄ bei der OP herausfinden, dass nichts mehr zu operieren sei, würde sie es einschlafen lassen.... :-(


    Vor 20 Minuten rief die TÄ mich an. Juanita hat die OP überstanden, wenn auch die Atmung noch sehr flach ist. Was sie aber herausgefunden hat, als sie sie aufmachte, ist sehr sehr merkwürdig:


    1. Die Eierstöcke sehen prima aus!
    2. Keine Tumore im gesamten Bauchraum.
    aber: 3. der gesamte Darm ist komplett aufgebläht und gasig und voll von flüssigem und schleimigen Essensbrei.


    Das heißt also, diese "Beulen" sind nur Darm!!!!!! Sie sagt, sowas habe sie in dieser ausgepägten Form noch nicht gesehen, und jegliche Darmkrankheiten, die sie bei Meerschweinen kennt, sind das nicht.... Und vor allem ... die köddelt ganz normale, schöne Köddel oder irgendwelche Schwierigkeiten ohne Besonderheiten - was hinten raus kommt, sieht suuuuper aus!


    So, ich bekomme also um 18.00 Uhr ein frisch operiertes Meerschwein mit aufgedunsenem Darm und weiterhin Atemprobleme. Ey... HILFE!
    Was soll ich jetzt füttern? Was verträgt sie bloß nicht? Bei uns gibt es nur Fischfutter und Heu, bisher in den Wintermonaten (wo sie noch draußen wohnte) zusätzlich Cavia Corn, aber das "nur" ca. 4 Monate lang zum "Fett ansetzen". Die anderen Tiere sind wohlauf und haben keine Prolbeme....


    Lefax soll ich jetzt geben, um zu sehen, ob die Beulen dann wieder kleiner werden. Und gegen die Atmungsbeschwerden wohl auch etwas. Aber sagt mal, ganz ehrlich: Habt Ihr sowas schon mal gehört? Ich mein, wenn das wirklich nur ein aufgeblähter Darm ist - dann hat sie das seit 1 1/2 Jahren :shock:


    Mal abgesehen von meiner Sorge, ob sie jetzt die Nacht überhaupt überlebt (war ja schließlich eine große OP) ... was soll ich jetzt füttern für sie?

  • Hallo,
    Kleiner Zwischenbericht:
    Juanita geht es den Umständen entsprechend gut. Sie zieht sich noch sehr zurück und ruht viel, ist aber auch im Stall unterwegs und sucht Futter. Sie frist und köddelt. Der Bauch ist nicht mehr so aufgebläht wie vor der OP, aber wir wissen natürlich nicht, ob das so bleibt. Von gestern Abend bis heute früh um 6 Uhr gab es 1,5 ml Lefax im 2-Stundenrhytmus. Jetzt 3 Mal pro Tag 0,3 ml mit Waaser verdünt. Außerdem 1 ml Benebak zwei Mal am Tag. Antibotikum bekommt das arme Tier auch noch... 😳 na ja....


    Aber, ich bin guter Dinge und freue mich erst mal, das es ihr heute so geht, wie es ihr geht. Man ist ja dankbar für jede Verbesserung. Die anderen beiden Tiere lassen sie in Ruhe und kommen nur mal zum Schnuppern vorbei, ziehen sich dann aber zurück, so dass ich mir keine Sorge hinsichtlich der Wunde machen muss (also, dass sie da dran gehen) . So, jetzt heißt es Daumen drücken, dass alles wieder gut wird.