• Hallo Zusammen,


    meine zwei Schweinchen sind zwar Brüder, könnten aber unterschiedlicher kaum sein:


    Das große, dicke Alphaschwein Rama bringt gut 1100g auf die Waage, ist ein richtiger Draufgänger und scheut sich auch nicht, zu mir zu laufen und lautstark nach Futter zu schreien, sobald ich das Zimmer betrete.


    Der kleine Zotti wiegt zurzeit 740g, rennt und hüpft zwar gerne durch die Gegend, wenn er sich unbeobachtet fühlt aber ist mir gegenüber sonst äußerst schüchtern und gibt so gut wie nie einen Mucks von sich.


    Als wir sie mit einem Jahr kastriert haben, haben wir auch die Ursache für die krassen Charakterunterschiede bemerkt: Zotti hatte einen "Krüppelhoden", deswegen ist er schüchterner und wohl auch kleiner...


    Grundsätzlich verstehen sie sich, bis auf etwas Machogehabe, ganz gut, vor allem seit der Kastration im Mai. Zotti hatte seitdem auch zwischendurch auf 800g zugenommen und sich auch immer mal wieder beim Futterzank gegen seinen Bruder behauptet. Ich bringe sie immer, wenn ich in den Urlaub fahre, zu einer Betreuungsstelle des Meerschweinchenvereins, die Expertin dort meinte, dass das mit dem Gewichtsunterschied kein Problem ist, solange keiner von beiden radikal abnimmt und beide normal fressen.


    Das Problem nun: Ich war diese Woche mit den beiden beim Tierarzt, weil Zotti eine verstopfte Perinealtasche hatte. Die Tierärztin hat ihn nicht gewogen, aber trotzdem sehr nachdrücklich gesagt, dass er zunehmen muss. Ich habe ihn daraufhin nochmal gewogen und er war, wie oben gesagt, tatsächlich 60g leichter als beim letzten Wiegen vor etwa einem Monat. (Ich weiß, ich muss sie öfter wiegen... aber der Kleine verfällt immer sofort in die Schockstarre, wenn man ihn rausnimmt, das tut mir in der Seele weh... ab jetzt müssen wir da aber wohl beide durch!)


    Die Tierärztin sagte, ich soll dem Kleinen jetzt einfach mehr und gehaltvolleres Futter geben und dem Dicken weniger. Das ist aber leichter gesagt, als getan... Der Dicke will immer das, was der Kleine hat, egal, ob er selbst am anderen Ende des Geheges ebenfalls was Leckeres findet oder nicht... Es ist nicht so, dass Zotti gar nichts abbekommt, aber die freie Auswahl hat er eigentlich nie. Er wartet inzwischen immer schon, bis Rama sich sein Lieblingsfutter aussucht und fängt erst dann an zu fressen. Heu können sie beide parallel fressen, das klappt auch ganz gut.


    Wie soll ich das getrennte Füttern denn bewerkstelligen? Kann ich sie getrennt füttern, indem ich zur Fütterung eine Trennwand in das Gehege stelle? Oder greife ich damit zu sehr in ihr Rang-Gefüge ein?


    Über ein paar Tipps würden wir uns sehr freuen!
    Vielen Dank!

  • Guten Morgen,


    wie alt sind beide? Was gibst du ihnen zu futtern?
    Wie groß ist dein Gehege?


    Diät bedeutet bei Meerschweinchen mehr Bewegung.


    Naja Schockstarre ist normales Verhalten, das machen meine auch, wenn TÜV ist. Das vergeht irgendwann wieder, spätestens dann, wenn ich sie wieder zurück setze.


    740g für einen ausgewachsenen Kastrat ist echt wenig. Wurde er durchgecheckt? Kotprobe abgeben, Blut entnommen für den Schilddrüsenwert?


    Was dick macht, ist Knollengemüse (Karotte, Fenchel, Sellerieknolle etc.), Haferflocken und Erbsenflocken sind auch gute Dickmacher.


    lg Sue

  • Hallo CurleySue,


    sie werden im März zwei Jahre alt. Sie haben einen Eigenbau von 2qm plus eine kleine erste Ebene.
    Zu Futtern bekommen sie natürlich Heu, dann Karotten, Fenchel, Gurke, Salat und Stangensellerie. Gelegentlich auch das getreidefreie TroFu vom dm, aber nur, wenn ich mal länger arbeiten muss. Das Problem ist auch nicht der Mangel an Knollengemüse, das bekommen sie beide regelmäßig... nur Rama frisst einfach immer mehr davon als Zotti. Deswegen meine Frage, ob ich sie getrennt füttern kann oder das total kontraproduktiv wäre.


    Zuletzt durchgecheckt wurden die beiden von der TA bei der Kastration im Mai... Sie hatte damals drauf hingewiesen, dass Zotti wahrscheinlich wegen des Krüppelhodens so zierlich geraten ist. Er ist im Vergleich zu Rama auch wirklich ein ganzes Stück "kürzer". Er fühlt sich eigentlich auch nicht knochig an.


    Kot sieht äußerlich ganz normal aus, da gibt's bei beiden keinen Unterschied. Auch das Fell und die Augen sind ganz gesund. Zähne werde ich gleich mal checken, aber sie knabbern beide auf den ersten Blick auch ganz normal.

  • Getrennt füttern, kann funktionieren, ist aber auch stressig.
    Dazu packst du die Wutz in einen Karton, Korb, TB und gibst ihr dort Futter.


    Oder du nimmst so n Gitterteil von nem Kaufkäfig stellst es ins Gehege rein und packst die Wutz, die zunehmen soll, da rein und gibst ihm zu essen. Der Vorteil dabei ist, das die Jungs sich sehen können, der Dicke aber nicht seine Ration klauen kann.


    Es kann sein das der Krüppelhoden Ursache ist für sein Verhalten, in den Hoden werden die meisten männliche Hormone gebildet. Wie ist denn das Zusammenleben der beiden? Wird er oft bestiegen?


    lg Sue

  • Vielen Dank für den Tipp, das werde ich gleich mal ausprobieren! So ein Gitter hab ich noch vom Außengehege.
    Das Zusammenleben läuft inzwischen sehr gut, als sie ein Jahr alt waren war es kurzzeitig ziemlich übel für den Kleinen, Rappelphase par excellence... Aber nach der Kastration hat das Aufreiten komplett aufgehört. Inzwischen wird nur noch gelegentlich gebrommselt und eben Futter geklaut... wenn "Gefahr im Verzug ist" ist die Liebe aber ganz groß, da können sie nicht ohne einander :) Und sobald der Dicke hat, was er will, fressen sie auch einträchtig nebeneinander!

  • Also ich sag dir was ICH machen würde:
    Ich würde zwei Gruppen machen und jedem der Männchen eine Frau dazugeben. Dem kleineren würde ich sogar ein sehr junges weibchen dazusetzen. Wie findest du diese Idee? Hättest du die möglichkeit dazu noch ein gehege zu stellen? Oder wie findest du die idee überhaupt? :roll:

  • Hallo Murmel,
    Das wäre natürlich optimal! Aber leider reichen der platz und die zeit dafür nicht... das hat man davon, wenn man sich in zwei Schweinchenbrüder verliebt und es nicht besser weiß ;-) und die beiden jetzt noch trennen wäre doch sicher auch nicht so einfach. Beim nächsten Mal (auch wenn es hoffentlich noch eine ganze Weile dauert! ) kommt ein gemischtes Pärchen ins Haus...

  • Erbsenflocken kannst du gut aus der Hand geben, dann bekommt der dickere nur ein ganz winziges Stück und der dünne mehrere ins Maul gesteckt.


    Du könntest beim Füttern auch einfach mit einem Brett oder Gitter oder auch einem Stück Pappe das Gehege teilen, wenn es halbwegs eckig ist.


    Oder einfach in Kauf nehmen,dass der dicke noch etwas dicker wird und einfach mal mehr füttern.
    Das ist bei uns auch so, ich habe ein Schweinchen, dass eher zu dünn ist, die anderen beiden sind ziemlich rundlich.
    Das dünne hat eine Kiefergelenksarthrose und frisst dadurch langsamer.
    Ich nehme mittlerweile in Kauf, dass die Schweinchen eher dicker sind, damit das kranke Schweinchen genug frisst.

  • Hallo Sila,


    ja, ich glaube, darauf wird es bei uns auch hinauslaufen. Und der Dicke ist ja auch nicht in dem Sinne übergewichtig, deswegen würde es ihm auch nicht schaden. Das mit dem getrennt Füttern habe ich die letzten beiden Tage probiert... da sitzen die beiden aber nur ganz verwirrt auf jeder Seite des Gitters und wundern sich, was los ist! Wirklich in Ruhe fressen tun sie so auch nicht...


    Mir ist auch aufgefallen, dass Zotti langsamer frisst. Er macht zwischendurch immer ein Päuschen, guckt in die Luft, träumt ein bisschen... wenn mir ständig jemand was wegfressen würde, wäre ich nicht so entspannt :) Vielleicht ist er aber auch wirklich einfach schneller satt...
    Ich werde aber sicherheitshalber nochmal seine Backenzähne checken lassen, nicht, dass da auch irgendwas nicht stimmt!


    LG
    RamaZotti

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