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Notschweine ins Haus holen

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Hallo,


    seit einiger Zeit denke ich nun darüber nach ob es tatsächlich sinnvoll ist, die sogenannten Notschweinchen zu sich zu holen.
    Immer wieder stolpert man im Internet über Anzeigen, in denen Meerschweinchen zu verschenken (Kinderzimmerzucht, unseriöse Züchter etc.) - und immer öfter sehe ich Menschen, die sich dieser Tiere annehmen.
    (sie sollen ja nicht als Schlangenfutter enden).


    Den meisten Anzeigen stehe ich jedoch eher Skeptisch gegenüber. Wenn ich es könnte, dann würde ich gerne jedem Schweinchen ein schönes Leben ermöglichen, wie viele ander sicherlich auch.


    Was mir aber immer wieder im Kopf herumschweift ist der Gedanke, dass diese Tiere vermutlich weitaus anfälliger für Krankheiten sind durch einen beschränkten Genpool. Immer und immer wieder wird erzählt, dass man Meerschweinchen nicht aus Zoohandlungen holen soll - aber sollte man Menschen die solche Anzeigen aufgeben tatsächlich auch unterstützen?
    Wie sind eure Erfahrungen mit Notschweinchen im Vergleich zu Schweinchen, die ihr von seriösen und gut informierten, erfahrenen Züchtern habt? Werden sie häufiger krank (Ich weiß, dass manche Leute sehr viel Geld in die Gesundheit investieren - aber das kann ja nun auch nicht jeder, obwohl er die Tiere vielleicht sehr gern hat). Wie ist die Lebenserwartung - gib es eine Tendenz?
    (Mir ist schon klar, dass man auch beim besten Züchter Pech haben kann ^^).


    Liebe Grüße
    Lamya

  • Hallo!


    Die Gesundheit ist meistens nicht schlechter, als bei anderen Schweinchen.


    Allerdings: man macht es den Deppen die sie abgeben wollen viel zu leicht. Das sind ja wirklich oft verantwortungslose Vermehrer, Leute die sich unüberlegt Tiere angeschafft haben und sobald sie merken, dass es mit Arbeit verbunden ist mögen sie nicht mehr, oder uninteressant gewordene Weihnachtsgeschenke.
    Ich finde es falsch da gleich die Tiere zu holen und auch noch den Käfig abzukaufen, da meinen die Leute ja noch, sie hätten einem einen Gefallen getan, und schaffen immer wieder Tiere an, weil man die ja nach ein Paar Monaten "Benutzung" so wunderbar wieder los wird, teilweise sogar mit Gewinn.


    Echte Notfälle sind selten, wo sich wirklich keiner mehr kümmern kann, die Familie ins Ausland geht oder eine echte Allergie bei der man sieht dass jemand in Kontakt mit den Schweinchen nur noch schnieft und hustet.


    Sonst würde ich das eher den Notstationen und Tierheimen überlassen, wenn die Halter bereit sind da zu Kreuze zu kriechen und ihren Rüffel abzuholen, ggf. sogar Geld bezahlen müssen, damit das Tierheim die Tiere überhaupt annimmt, dann lernen sie wenigstens, dass das so nicht geht.

  • Meine sind urspürnglich vom züchter (aber Second Hand).


    Vielleicht hatte ich nur Pech, aber sie haben ALLE irgendeinen gesundheitlichen Makel.


    Das kann dir mit jedem Schweinchen passieren und ich glaube nicht, dass Notschweinchen anfälliger sind als Schweine vom Züchter.


    Es ist wie überall: Man kann Glück oder Pech haben!


    Ich würde jederzeit ein Schwein von einer Notstation einem Schwein vom Züchter vorziehen!

  • Mein Kastrat von der Züchterin ist mit nicht mal drei Jahren völlig unerwartet verstorben
    Meine derzeitigen Weibchen aus zweiter Hand und aus dem Tierschutz sind erst etwa zwei Jahre alt, also kann ich zur Lebenserwartung noch nichts sagen, aber sie scheinen gesundheitlich eigentlich robust zu sein
    Ich vermute, wenn man in großem Stile Züchterschweinchen mit denen aus allen anderen Quellen vergleicht, wird es keinen sonderlich großen Unterschied in der Lebenserwartung geben.
    Wo man seine Tiere herholt, muss Jeder selber wissen. Meiner Meinung nach hat jedes Meerschweinchen ein schönes Leben verdient, und wenn es vorher bei verantwortungslosen oder gedankenlosen Menschen war, da kann es schließlich nichts dafür

  • Das Notschweine bzw. Zooladenschweine eher sterben/anfälliger sind kann ich nicht bestätigen.


    Meine Oma ist mit 13 Jahren gestorben. war bis sie 10 Jahre alt war nie krank, und sie stammte aus dem Zooladen. Auch ehemaliger Partnerin ist mit 10 jahren verstorben und hatte nie irgendwas.


    Ich denke das ist einfach glück bzw. pech.

  • Ich nehme seit einigen Jahren Notschweinchen auf und habe aber auch Liebhabertiere vom Züchter. Ich sehe bei den Tieren keinen Unterschied bei Erkrankungen. Ob vom Züchter oder ein Notschweinchen, krank werden können alle. Meine Meeri Dame vom Züchter hat eine SDÜ und eine kleine Not Dame die meine TÄ aus dem Zoogeschäft mitgebracht hat, da sie sonst verfüttert worden wäre, hat einen schweren Herzfehler.
    Was beim Züchter allerdings (so hoffe ich ja) nicht vorkommt, das mit den Tieren Inzucht getrieben wird. Inzucht Tiere sind halt anfälliger für Krankheiten, aber ich denke, auch das kann man nicht pauschalieren. Es kommt immer auf das einzelne Tier an. Wie bei uns Menschen gibt es auch Tiere, die bei jeder Erkrankung laut "HIER" rufen. Ob nun Zuchtschwein oder Notschwein.


    Ich persönlich gebe hauptsächlich den alten und kranken Nottieren ein Zuhause, da diese ja meist eh keine Chance mehr haben vermittelt zu werden. Gesunde Tiere (egal woher) haben da bessere Karten. Die ganze Sache kostet zwar einiges, aber die Tiere haben die letzte Zeit die ihnen noch bleibt ein schönes Leben.


    Ich bezahle allerdings den Leuten kein Geld, wenn sie die Tiere "loswerden" wollen.

  • Züchtertiere sind keineswegs genetisch gesünder, und beliebig vermehrte auch nicht anfälliger.


    Züchter nehmen zum Teil so einiges in Kauf, um bestimmte Merkmale zu züchten, d.h. sie züchten mit Tieren, die dem Standard entsprechen zum Teil auch dann, wenn damit gesundheitliche Probleme verbunden sind. Wie alt die Zuchttiere werden, wissen Züchter kaum, da fast jedes Tier nur ca. 2 Jahre lang eingesetzt und danach verkauft wird. Inzucht wird oft bewusst eingesetzt.
    Vor allem die bullige Körperform, mit kurzem Kopf und möglichst hohem Gewicht, zielt keineswegs auf Fitness ab.
    Züchter füttern übrigens fast grundsätzlich Pellets, sie ernähren ihre Tiere keineswegs so, wie es hier gepredigt wird. :wink:


    Ich hatte bisher drei Rasse-Meerschweine mit Stammbaum (wobei eines ein Abgabetier aus guter Haltung war), von denen keines über vier Jahre lebte. Zwei andere Mix-Schweine aus Wohnzimmer-Vermehrung wurden dagegen 6,5 und 7 Jahre alt.



    Auf Krankheiten gefasst machen muss man sich nur bei Schweinen aus ganz übler Haltung, die z.B. ohne Heu ernährt wurden und in verdreckten Minikäfigen lebten.


    Die allermeisten Abgabetiere kommen aber aus ganz normalen Verhältnissen, und werden nur abgegeben, weil die Halter (wobei es sich oft um Kinder handelt) keine Lust mehr haben (statt "keine Lust" heißt es oft "Umzug", "Allergie", oder "berufliche Gründe").

  • Ich hole grundsätzlich nur Kleinanzeigentiere, die verschenkt werden. Wenn sie wenigstens noch verkauft werden, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie beim nächsten Besitzer halbwegs anständig versorgt werden immerhin höher.
    Kinderzimmerzuchten sollte man, meines Erachtens nicht unterstützen, indem man den Leuten Tiere abnimmt. Wenn dann müssen alle Tiere dort raus, ansonsten hat das einfach kein Ende.


    Ich hab gelegentlich Kleinanzeigentiere aufgenommen, die seit 4 Wochen oder länger angeboten wurden. Bei einem Kaninchen wurde es auch höchste Zeit, da die Besitzer es fast verhungern ließen, insofern würde ich auch immer wieder solche Tiere aufnehmen. Es geht nämlich nicht jeder, der sein Tier loswerden will ins Tierheim...