• Hallo,


    ich bin neu hier und habe eine Frage zur Böckchenhaltung. Ich habe ursprünglich 2 Böckchen von Leuten übernommen, die sie nicht mehr haben wollten und wohl auch nicht gut gepflegt haben(es gab viel Trockenfutter usw.). Ich habe keine Infos, wie alt beide waren. Ein Böckchen verstarb nach 1 Jahr, weil er nicht mehr fressen konnte, die Zähne kaputt waren usw. Das hab ich versucht, zu verhindern, aber irgendwann ging es nicht mehr. Daraufhin habe ich ein neues Böckchen aus dem Tierheim geholt und die beiden vergesellschaftet, was auch ohne Probleme ging. Beide hatte ich dann weitere 2 Jahre, bis das Böckchen aus dem TH im Sommer einen Abszess am Mund bekam, wodurch sich seine Zähne verschoben und ich ihn schließlich einschläfern lassen musste, weil auch er nicht mehr fressen konnte. Dann habe ich versucht, das andere Böckchen mit einem vom örtlichen Tierschutzverein zu vergesellschaften, aber dabei wurde meiner am Rücken gebissen und ich habe den anderen zurückgebracht und mir ein anderes geholt, um es nochmal zu versuchen. Bei den beiden ging es soweit auch ganz gut, sie haben nur mal mit den Zähnen geklappert, aber sie haben sich nach und nach angenähert und auch mal im gleichen Haus geschlafen. Dann gab es wohl doch mal ein bisschen Stress und meiner hat sich total zurückgezogen und seitdem richtig Angst, weil er ja auch schon von dem anderen gebissen wurde. Er rennt nur vor dem anderen weg und versteckt sich. Zum Käfig: Ich habe einen 1,00m und einen 1,20m Käfig, die über eine Treppe verbunden sind. Meiner flüchtet jetzt jeweils in den anderen Käfig, wenn das andere Böckchen kommt. Meine Frage wäre: Kann das mit den beiden noch funktionieren? Ich will es nicht nochmal mit einem anderen Böckchen versuchen und ich weiß, dass es mit einem Weibchen bestimmt sehr viel einfacher wäre. Das Problem ist nur, dass meiner nicht kastriert ist, weil ich mir darüber nie so viele Gedanken gemacht habe und es bis jetzt mit den anderen Böckchen ja auch super funktioniert hat. Ich habe ihn ja jetzt schon 3 1/2 Jahre und weiß nicht, wie alt er insgesamt ist, deshalb will ich ihn auch nicht mehr kastrieren lassen. Ich weiß, dass es eigentlich nicht artgerecht ist, ihn jetzt alleine zu halten, aber ich habe nicht den Eindruck, dass es noch mit dem anderen Böckchen oder überhaupt mit einem neuen funktioniert. Oder gibt es noch eine andere Möglichkeit?
    Wenn sie abends Auslauf im Zimmer bekommen, versteckt sich meiner auch nur vor dem anderen.

  • Kannst du mal ein Bild von deinem Gehege machen das man sich das besser vorstellen kann?
    Haben sie genug Möglichkeit sich aus dem Weg zu gehen? Gibt es Streit um Futter, Häuschen etc?


    Wie lange sind die beiden jetzt schon zusammen?


    Generell sind Meerschweinchen keine Kuscheltiere, weder für uns Menschen noch untereinander. Wenn sie also nur einfach Distanz zueinander halten find ich das nicht bedenklich. Wenn das "Stammschwein" nahezu ständig vom anderen gejagt und eventuell auch angegriffen wird ist das natürlich nicht schön.


    Ihn alleine zu halten ist definitiv keine Lösung, da würde er total verkümmern. Ob man ein Meerschweinchen in unbekanntem Alter kastrieren kann würde ich vom Schweinchen und seinem Gesundheitszustand abhängig machen. Guck doch mal in der Empfehlungsliste für Tierärzte hier, vielleicht ist jemand in erreichbarer Nähe für dich der dich da kompetent beraten kann.

  • Ich erlebe ziemlich oft, dass man alte Böcke wegen eines erhöhten Narkoserisikos nicht mehr kastrieren lassen will. Es ist dann wirklich schwer, einen passenden Partner zu finden. Ich habe selber mit Bruno und Dennis, die erst spät kastriert wurden, gute Erfahrungen gemacht.


    Versuchen kann man erstmal, zu schauen ob die Jungs mit mehr Platz besser klar kommen.

  • Du benötigst mindestens 2 m² auf einer Ebene für die beiden, sonst wird das nix!
    Ich halte selber 12 Böcke in 3 Gruppen (4/2/6). Sie sind zwischen 6 Monaten und ~5 Jahren alt, nur ein Tier ist kastriert.
    In handelsüblichen Käfigen, egal welcher Größe und auch in welcher Verbindung klappt die Böckchenhaltung niemals.
    Wenn Du irgend kannst, dann baue ein Bodengehege mit vielen Versteckmöglichkeiten und Möglichkeiten dem anderen aus dem Blickfeld zu gehen. Es dürfen keine Engpässe und Sackgassen vorhanden sein und alle Unterschüpfe müssen mindestens 2 Ein-/Ausgäge haben.
    Eine Bockvergesellschaftung darf niemals auf neutralem Boden begonnen und dann im Käfig fortgesetzt werden. Sie beginnt dann nocheinmal von vorne. Die Vergesellschaftung dauert in der Regel mehrere Wochen, bis wirklich Ruhe einkehrt.
    Gabi

  • Mein Oskar wurde im Alter von 6 Jahren Kastriert als ich ihn von einen Arbeitskollegen übernommen habe und hat das sehr gut verkraftet. Ob er jetzt mit den 3 Teenie Damen als Alleinerziehender aus einer Böckchenhaltung glücklich ist keine Ahnung aber er ist immer noch Munter :)

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