Guten Morgen!
Ein schwieriges Thema am frühen Morgen. Eines unser Schweinchen, ca. 5,5 Jahre alt, ist nun seit ca. 6 Wochen krank. Diagnose Zungenatrophie. Die Zunge ist mittlerweile auch völlig funktionslos. Wir haben diverse Arztbesuche und Untersuchungen bereits durch. Seit 6 Wochen wird er zugepäppelt, mit Rodi Care. Herbi Care oder Critical Care mag er nicht. Am Anfang hat er auch noch etwas Frischfutter gegessen (Heu seit 6 Wochen gar nicht mehr) und Rodi Care geliebt, er brauchte für eine Pipette von 12 ml keine 3 Minuten. Letzte Woche kamen dann die Zahnprobleme dazu. Da er nichts wirklich frisst wachsen sie einseitig schief. Also mussten sie gekürzt werden. Seit der Behandlung geht er auch nicht mehr freiwillig an die Pipette. Also muss er mehrmals täglich aus dem Freilauf geholt werden, festgehalten werden, er wehrt sich mit strampeln gegen die Pipette, und es dauert ca. 30-45 Minuten um eine Pipette ins Schwein zu bekommen. Das ganze also 5-6 mal pro Tag.
Er frisst nichts mehr freiwillg, außer ganz klein gebröselten Erbsenflöcken. Die fallen aber dann auch teilweise aus dem Mund.
Er war imer ein Fliegengewicht mit 770 Gramm. Jetzt sind wir bei 580 Gramm, tendenz fallend. Es tut verdammt weh ihn da sitzen zu sehen und nicht helfen zu können. Er hat Hunger, aber das Fressen klappt nicht. Heute morgen saß er quitschend am Zaun, hat dann aber wieder alles was wir anbieten verweigert. Ich hätte heulen können. Wir haben uns am Wochenende entschieden ihn daher heute abend zu erlösen. Er sitzt fast die ganze Zeit und bewegt sich kaum noch, wenn das Fressen kommt schnuppert er an allem, geht dann aber wieder.
Man ist nur manchmal unsicher ob das richtig ist. Die Kleinen sind so gute Schauspieler.
Was meint Ihr? Erlösen? Tun wir ihm überhaupt einen Gefallen wenn wir ihn weiter obwohl er sich wehrt päppeln?
Freue mich über Ratschläge.
Gruß, Thomas
Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit
Erlösen ja oder nein?
Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.
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Das muss leider jeder Tierhalter selbst entscheiden. Nur du kennst deine Tiere und kannst beurteilen, ob es sich nur rumquält. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich bei 3 Tieren in der Vergangenheit viel zu lange gewartet habe, weil die TÄ mir noch Hoffnung gemacht haben, was ich wirklich bereue. Ich habe mir geschworen meine Tiere nicht leiden zu lassen. Auch wenn der Abschied noch so weh tut, möchte ich meine Tiere lieber erlösen lassen, wenn kein Lebenswille mehr da ist und keine Hoffnung auf Besserung besteht.
Alles gute.
Yvonne -
Es tut mir sehr Leid, was ich da lese und ich kann mir vorstellen, wie nahe es Dir erst gehen muss, Dein Tier so zu sehen...
Ganz ehrlich... wenn es mein Schweinchen wäre, würde ich auch sagen, es ist an der Zeit, ihm diesen letzten Liebesdienst zu erweisen. Ich bin immer dagegen, diese Entscheidung vorzeitig zu treffen, oft haben die Tiere noch Lebensfreude und Lebensqualität, wenn wir denken, sie leiden bereits sehr.
Aber Dein Kleiner ist definitiv am Ende und alles Weitere wäre unnötige Quälerei.
Das ist jedenfalls mein Eindruck
Ich wünsche Dir heute Abend viel Kraft und dass Dein kleiner Freund friedlich über die Brücke gehen kann. -
Hallo!
Wenn keine Aussicht mehr auf Besserung besteht würde ich ihn einschläfern lassen. So ist das ja auch kein Leben mehr.
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Hallo Thomas,
das tut mir sehr leid, dass es deinem Schweinchen so schlecht geht und ich kann sehr gut verstehen, wie du mitleidest und dir vor allem so eine Entscheidung schwer fällt. Ich kann aber, was meine Vorredner geschrieben haben, nur unterstützen.
Ich musste letzte Woche auch mein Seniorenmeerschweinchen nach 6,5 Jahren erlösen lassen, nachdem es ihr binnen 24 h immer schlechter ging (Schilddrüsenüberfunktion, infolge dessen das Herzchen nicht mehr mitgemacht hat, Wasser in der Lunge...) und es gar keine Anzeichen einer Besserung gab - trotz Päppeln, Medi-Gabe etc. Trotz ihrer Erkrankung war sie vorher fit, hat sich viel bewegt und gut gefressen. Ich habe gemerkt, dass sie nicht mehr konnte und wollte, Nahrungs- und Wasseraufnahme verweigerte und jede Bewegung für sie zuviel war. Ich habe immer alles versucht - bei großen und kleinen Krankheiten - aber in dieser Situation wollte ich mein Schweinchen nicht leiden lassen. Mein Tierarzt hat mich nicht überredet, die Entscheidung lag bei mir und sie war nicht leicht.Vor 3 Monaten ist mein anderes Schweinchen nach langer chronischer Erkrankung gestorben, da habe ich - obwohl mein Gefühl mir gesagt hat, dass es nicht richtig ist - sie noch mit AB behandeln lassen und ihr den Tierarzt-Stress angetan; sie hat sich aber nur noch gequält und hat einen Tag lang sehr gelitten, was ich ihr im Nachhinein gerne erspart hätte.
Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung habe ich dieses Mal auf mein Gefühl gehört - ich kenne mein Schweinchen ja am besten - und natürlich die Behandlungsoptionen und Lebensqualität abgewogen. Die Entscheidung war hoffentlich im Interesse meines Schweinchens und ich habe ihr qualvolle Stunden erspart.
Viel Kraft bei Deiner Entscheidung wünscht
Lovis -
Danke für Eure Worte!
Termin für heute abend ist gemacht, wir werden ihn dann erlösen -
Tut mir leid, aber ich denke auch, es ist die richtige Entscheidung.
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Mir tut es auch ganz doll leid.
Aber auch ich würde zum Erlösen raten.Am Leben erhalten durch Päppeln macht nur Sinn, wenn nochmal eine Besserung eintreten kann. Das wird es bei euch nicht und ihr habt euerm Tier viel Gutes getan, habt gekämpft und ihm noch schöne Wochen gemacht...
Nun geht zusammen diesen Weg.
Ich denk euch und sende euch viel Kraft für diesen Schritt!Ganz liebe Grüße
Rieke -
Vielen Dank Euch allen! Es war eine harte, aber richtige Entscheidung. Er ist schon direkt bei der ersten Spritze eingeschlafen. Es ging alles sehr schnell, er war dann doch schon sehr schwach. Weiteres Päppeln wäre nur falsch verstandene Tierliebe. Trotzdem tut es weh das er nicht mehr da ist.
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Das bestätigt aber, dass es richtig war...
Leid tut es mir trotzdem!
Gute Reise, kleines Wusel - auf dass es dir nun viel besser geht!Traurige Grüße
Rieke -
Das tut mir sehr leid.
Dein Schweini ist dir gaaaanz bestimmt dankbar.
Hinter dieser Entscheidung steckt ne Menge Mut und Kraft deiner seits.
Ich hoffe du machst dir keine Vorwürfe, denn das wäre nicht gerecht fertigt.
Viele Grüße und ein unbeschwertes Leben an dein Piggi und dir
Viel Kraft und Überstehen.Deine Lelona