• Ja, je mehr Böcke und Weibchen und je mehr Platz, desto eher klappt es - aber ein Risiko ist es immer. Vor allem sollte man alle Tiere relativ zeitnah am besten gleichzeitig zusammen bringen, aber das ist dann eben eine Haltung die schon anspruchsvoll ist. Ich hatte zeitweilig bis zu 35 Schweinchen gleichzeitig, und muss schon sagen, so ab 15-20 wird es zeitintensiv, und auch teuer.


    Sonst klappen Bockpaare sehr oft besser als zwei Weibchen oder ein Pärchen, insbesondere wenn man sie kastrieren lässt und genug Platz bietet. die sind halt oft ein wenig träge und langweilig, sind aber oft anhänglicher als Weibchen.


    Sonst klappen noch mehrere Bockgruppen bei einem Halter recht gut - einfach weil es da die Möglichkeit gibt rumzuprobieren wer in welcher Gruppe am besten passt. Kracht es in Gruppe 1 und 2, dann klappt es vielleicht mit Gruppe 3 ganz gut. Aber mehrere Gruppen brauchen eben Platz und auch Zeit.

  • Ich halte nur 2 Böckchen. Aber bin immer daran am überlegen aufzustocken. Aber da macht sich bei mir die Angst breit, das es dann vielleicht nicht mehr funktioniert und sich meine beiden dann auch nicht mehr verstehen. Aber ich werde auf jeden fall immer wieder Böckchen nehmen, wenn meine mal nicht mehr sein sollten.

  • Hallo,


    Mümmel-Schweinchen, danke für die genaue Ausführung :-D gerade der letzte Teil, mit deiner Bekannten, lässt mich immer mehr vermuten, dass es darauf ankommt, ob das Schweinchen in so eine Konstellation reingeboren wurde.


    Wirklich schade das dein Verusch mit der großen Gruppe nicht funktionieren wollte :-/ Aber ich frage mich, ob es wohl anders ausgegangen wäre, hätte der eine Bock nicht den Vorteil gehabt eine Zeit lang alleine mit den Mädels zu wohnen. Vielleicht hat er ja genau dadurch diese "Besitzansprüche" bezogen auf die Mädels, gehabt.


    Hach ja, furchtbar das man sich als Mensch immer fragen kann "Was wäre gewesen, wenn ...?" - da haben es die Tiere, meiner Meinung nach, deutlich besser ;-)


    Nozo, jetzt sind wir schon zu zweit mit der Theorie des "reingeboren werdens" :-D Macht aber in meinen Augen auch wirklich Sinn! Die Kleinen kennen es von Anfang an, dass da noch nen ganzer Kerl dank Chappi drin sitzt, dem (wohlmöglich) die Mädels gehören, und akzeptieren das dann einfach so.


    Ich seh schon - das schreit nach weiterer Internetrecherche *gg*


    Susanne, zu dem "Vor allem sollte man alle Tiere relativ zeitnah am besten gleichzeitig zusammen bringen, .." hätte ich ne Frage: Meinst du damit, beispielsweise man hat 2 Gruppen (einmal Böcke, einmal Weible) und die dann gleichzeitig vergesellschaften (also nicht pöh a pöh nach einander) oder meinst du man setzt sich eine Zahl, Beispiel 20Tiere, holt die dann alle gleichzeitig von überall und vergesellschaftet dann?
    (oh man, mein Deutsch mit Umschreibung war auch schon mal besser ...) Also ich meine: Sollten sich alle Tiere von vorneherein nicht kennen, oder gilt das auch für Grüppchen die sich schon kennen und dann gleichzeitig vergesellschaftet werden? - Ich bin mir grad nicht schlüssig ob das jetzt besser formuliert war, ich hoffe einfach du verstehst wie ich es meine ;-)


    35Schweinchen, respekt. Ja, das geht sicherlich ganz gut ins Geld, von den "normalen Alltagskosten", sprich Futter, mal abgesehen. Wenn dann eine Krankheit ausbricht ist das sicherlich, heftig :roll:
    War das denn eine große Gruppe? Wenn ja, wie geschlechtermäßig verteilt?


    Bimo, immer wieder Böckchen, wegen der eventuellen Problematik das es zu viele gibt? Oder hast du wie Susanne die Erfahrung gemacht das Böckchen wirklich anhänglicher werden? (kann das eigentlich wirklich so geschlechtsspezifisch sein?)


    meerlifrauchen, von du von ausreichend Platz sprichst, meinst du dann die Faustformel die man im Internet findet von 1m² je Bock in Böckchengruppen? Oder hast du andere Erfahrungen?


    Und zu den 3 Kastraten mit 7 Mädels in 2 Gruppen: Leben davon 2 Kastrate mit Mädels zusammen? Wenn ja, wie waren da die "Vorraussetzungen"? Kannten sich die beiden schon vorher? - Ich sag nur: Neugierde :-D



    Liebe Grüße
    Anika


  • Hi!
    Nein, ich hatte mich ja letztendlich entschieden, 2 von 3 Brüdern mit den Weibchen zusammen zu halten, (die beiden Brüder, die sich am besten verstanden haben), den vorigen Kastraten habe ich aus der Gruppe raus genommen (ich weiß, so viele verschiedene Männchen, alles ein bisschen kompliziert nachzuvollziehen :wink: )
    Also die beiden Brüder haben beide noch nie vorher mit Weibchen zusammen gelebt, es hatten also beide die gleiche Ausgangspositon, keiner war benachteiligt.


    Aber ich glaube du könntest trotzdem Recht haben, dass wenn sie in die Situation hineingeboren werden, es anders verläuft. In meinem Fall war es ja so, dass sich nur die 3 Jungs kannten, es gab keine Konkurrenz, da keine Weibchen zur Verfügung standen. Als dann Weibchen dazu kamen, haben sie sich plötzlich mit anderen Augen gesehen und wollten natürlich der einzige sein, der die Weibchen begattet. Es ist auch immer erst aus dem Ruder gelaufen, sobald einer anfing zu brommseln.
    Dazu kommt natürlich auch, dass sie nicht frühkastriert wurden, ihre "Männlichkeit" war voll ausgeprägt. Das macht ja auch nochmal nen Unterschied.


    Naja hätte wenn und aber, es lässt sich leider nicht ändern :( aber ich bin trotzdem glücklich mit meiner jetzigen Gruppe, auch wenn ich es mir anders gewünscht hätte.


    LG

  • Ich hatte maximal eine Gruppe von 25 und dann noch mehrere Kleingruppen (mal Böcke, mal gemischt, mal beides), das waren dann vor allem Nottiere. Es macht wenig Sinn die in eine Gruppe zu integrieren wenn man sie nur ein paar Monate da hat.


    Wenn man sich wirklich eine Riesengruppe antun will, dann sollten die wirklich alle möglichst gleichzeitig aus verschiedenen Quellen kommen. Keiner der Böcke sollte Besitzansprüche auf Weibchen oder Gehege haben.


    Und in Sachen Frühkastraten die in einer Gruppe mit Weibchen aufwachsen: das klappt ziemlich genau so lange, bis die Kleinen komplett ausgewachsen sind und ggf. stärker als der Alte Bock sind. Oder der Frühkastrat ist deutlich kleiner und schwächer - dann kracht es erst, wenn der Alte mal wirklich alt und krank wird. Auch nicht so toll, wenn dann ein sowieso schon krankes Tier auch noch seine Weibchen verliert.


    Bockgruppen sind eben einfach instabil, jeder will eben der Boss sein, und keiner will nachgeben. Und sobald einer Chancen sieht aufzusteigen, dann nutzt er es auch.

  • Es ist vielmehr eine Frage des Charakters als der tatsächlichen Körperkraft, wer sich zum Chef aufschwingen will.


    Die kleinen müssen längst nicht ausgewachsen sein, bevor sie aufbegehren. Andererseits gibt es welche, die ihr Leben lang lammfromm bleiben.


    Ich habe schon erlebt, dass ein Jungbock von ca. drei Monaten einen erwachsenen, doppelt so großen massiv mobbte, dass ein anderer mit sieben Monaten plötzlich zum Macho mutierte, aber auch, dass einer sein Leben lang nie brommselte und die Chefallüren seines Kumpels gleichmütig akzeptierte.


    Wenn ein älterer Bock neu vergesellschftet werden soll, ist es daher am sichersten, wenn man ihm einen bereits erwachsenen passenden Partner sucht, der nicht mehr in einer Rappelphase urplötzlich ein ganz neues Verhalten entwickelt.

  • Da gebe ich Schweinlein recht. Es ist wirlich eine Frage des Charakters. Bei meinen 2 Böckchen war der ältere Bock von Anfang an der Chef und hat den jüngeren großgezogen. Mittlerweile ist der Jüngere ein richtiger Brummer geworden und ist kräftemäßig weit überlegen, er versucht aber garnicht im Rang aufzusteigen sondern ist devot.

  • Da habt ihr recht, der Charakter spielt natürlich auch eine Rolle. aber leider sind die allermeisten Böcke schon drauf aus, Chef zu werden - und dann kracht es eben oft.


    In meinen Tierschutz-Zeiten habe ich einfach viel zu viele Haltungen gesehen - zwei Käfige getrennt, jeweils ein Bock drin, unkastriert natürlich, weil die sich nicht vertragen schon ewig alleine. Eine Familie hatte mittlerweile schon vier Käfige stehen, weil sie versucht hatten jeweils Jungböcke dazu zu setzen damit sie nicht so alleine sind - aber auch da hatte es nach ein paar Monaten gekracht.


    Einige von den Leuten hatten sogar vernünftig viel Platz, aber auch das ist eben keine Garantie, wenn die Sozialisierung mangelhaft ist oder die Böcke einfach nicht gut zusammen passen.

  • Habe hier auch eine gut funktionierende Bockgruppe. Bis vor 2 Wochen waren sie zu viert, einer ist leider gestorben. Begonnen hat die Gruppe mit 2 unkastrierten Böcken, es kamen dann zeitversetzt noch 2 Frühkastrate dazu. Hier gab es bisher keinerlei Probleme. Den Urstamm der Gruppe hab ich vor 3 Jahren bekommen.

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