• Hallo liebe Gemeinde,


    ich brauche mal wieder eure tatkräftige Unterstützung.


    Wir haben uns jetzt dazu entschieden zu unseren 2 Mädchen einen Kastraten zu setzen.


    Unser Eigenbau hat die Größe von 1,60m*1,20m und noch eine zweite Etage von 1,20m*0,50m.


    Der Kastrat, den wir uns ausgesucht haben, lebt zur Zeit in einer Gruppe von 10 Schweinchen. Davon sind 8 Mädchen, sein Vater und er. Er ist kein Frühkastrat und führt die Gruppe zusammen mit seinem Vater an.


    Wie gehe ich jetzt am besten mit der Vergesellschaftung vor?


    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe!

  • Ich habe bisher jedes neue Schweinchen sofort in die Gruppe gesetzt. Einen Kastraten mit Mädels vergesellschaften dürfte normalerweise ziemlich entspannt ablaufen. Ich finde es immer wichtig, dass die Tiere genügend Platz haben zum Kennenlernen und dass keine "Fallen" im Gehege sind (Häuschen mit nur einem Eingang). Viel lecker Futter an verschiedenen Stellen im Gehege verteilen, entspannt die Situation auch.
    Andere vergesellschaften auf neutralem Gelände, da gibt es halt unterschiedliche Ansichten, was besser ist

  • Hallo!


    Ich persönlich habe keine guten Erfahrungen gemacht, die neuen Schweinchen gleich in das Gehege mit reinzusetzen. Deutlich entspannter lief es auf neutralem Boden ab (an einem Ort, an dem keiner Besitzansprüche hat). Ich habe dafür Decken ausgelegt und sie im Flur laufen lassen mit vielen Unterschlüpfen und Frischfutter, das lenkt ab. Es sollten dabei keine Häuschen mit nur einem Eingang aufgestellt werden, sodass immer ein Fluchtweg da ist.


    Aber es stimmt schon, meist gibt es keine größeren Probleme bei einer Vergesellschaftung mit einem Kastraten und mehreren Weibchen. Kann man aber nie genau sagen, hängt vom Charakter der Schweinchen ab.

  • Zitat von Gustl&Agnes

    Wie gehe ich jetzt am besten mit der Vergesellschaftung vor?


    Du setzt ihn zu den Weibchen und bei hormonell unauffälligen und gut sozialisierten Weibchen, war es das schon mit der Vergesellschaftung.
    Da die beiden noch recht jung und vermutlich unsozialisiert sind, kann es sein, dass mind. eine erst zickig bis aggressiv auf den Kastraten reagiert. Das muss er klären und es wäre auch ok, wenn sie sich z.B. attackieren und anspringen. Er muss dann nur die Oberhand bekommen.


    Eine VG auf neutralem Boden ist im Prinzip das überflüssigste und stressigste was man bei einer VG tun kann. Denn dadurch müssen die Schweins 2 x ihre Rangordnung ausmachen (1 x bei der VG auf neutralem Boden und dann wieder, wenn sie ins eigentliche Heim kommen).
    Entweder klappt eine VG, oder sie klappt nicht. Dann liegt das aber an unsozialisierten oder kranken Tieren und nicht daran, ob der Ort neutral ist.
    Ich bin auch der Meinung, dass das Revier eines Meerschweinchens im Prinzip weiter gefasst ist, als nur der bloße Eigenbau und Auslauf. Wenn ein Schwein aus dem Zimmer getragen wird und wieder ins Zimmer kommt, riecht es die vertraute Umgebung schon und wird unruhig, weil das gesamte Zimmer im Prinzip das Revier darstellt.

  • Futter rein, Schwein rein, und ab da alle halbe Stunde Futter nachlegen, so dass sie ideal vollgefressen ein Schläfchen machen. Nach jedem Verdauungsnickerchen wird es ruhiger.


    Nicht wundern, ein Bock muss seine Damen immer erst mal besteigen und damit geruchlich markieren. Die Damen haben nur eben oft keine Lust auf Sex wenn sie nicht in der heißen Phase ihres Zyklus sind und zieren sich entsprechend, aber das legt sich nach ein paar Tagen.


    Sehr gute Entscheidung übrigens!

  • Hallo an Alle,


    erstmal vielen Dank für eure Antworten.


    Heute früh um 07:00 Uhr ging es los mit der Fahrt von Dresden nach Berlin. Dort begrüßten wir Picasso und seine Freunde. Nach kurzem Plausch und Frühstück mit der Besitzerin fuhren wir auch schon wieder gen Heimat.


    Nun das Verhalten in der ersten Stunde. Nach dem wir Picasso in das Gehege gestetzt haben, machte er es sich gleich im Kuschelkorb gemütlich. Bewegte sich ein wenig und schaute sich die Umgebung in Ruhe an.


    Als erstes endeckte in Gustl. Sie näherte sich ihm ganz vorsichtig und schnupperte über seinen ganzen Kopf. Auch er machte dies bei ihr. Sie kroch dabei richtig unter seinen Kopf. Als es ihm zu viel wurde, hat er kurz gezuckt und verscheuchte Gustl, die aber gleich wieder ankam.


    Agnes hingegen zickte sofort rum. Sie fiebste wie verrückt, knurrte bzw. kauerte mit den Zähnen, verdrängte ihn aus dem Korb und jagte ihn durch den EB. Er versteckte sich in seinem mitgebrachten Heu. Ab und an sieht es aus, als würden sie sich zwicken. Wenn Agnes ihm zu Nahe kommt, gurrt er ganz laut. Manchmal verzieht sich Agnes wieder, aber meistens geht sie auf ihn los. Momentan macht es den Anschein, als würde er den Kürzeren ziehen und hat Angst vor Agnes.


    Hat das etwas zu bedeuten oder sind wir einfach mal wieder zu ungeduldig? Kann es auch sein, dass ein Kastrat sich einem Weibchen unterordnet?


    Wir hoffen auf positive Antwort eurerseits.

  • Gaaaaaanz tief durch atmen, alles normal!


    Gustl war wohl schon vorher die Rangniedrigere, die hat gar nichts dagegen, dass da noch jemand kommt. Agnes aber war Chefin, und den Posten will sie nicht kampflos abgeben.


    Picasso ist gerade in der schlechteren Ausgangslage, er hat eine stressige Fahrt hinter sich, kennt die Umgebung nicht, und dann kommt da die Zicke. Klar backt er erst mal kleine Brötchen, schließlich ist er in ihr Revier eingedrungen.


    Wenn jetzt aber Agnes in den nächsten zwei Wochen auf den Eisprung zu steuert und dann einfach richtig scharf ist, und er nutzt die Chance im richtigen Moment und nudelt sie nach allen Regeln der Kunst so richtig - dann wird sie ihn toll finden.


    Sie muss einfach lernen, dass ein Kastrat sie eben nicht nur von der Chefposition verdrängt, sondern auch für andere Sachen brauchbar ist.


    Sonst gibt es meistens getrennte Rangordnungen nach Geschlechtern, ein höchstes Böckchen und ein höchstes Weibchen, wobei durchaus auch das Weibchen durchsetzungsstärker sein kann.


    Hab Geduld, gib viel zu fressen, lass ihnen Zeit. In zwei Wochen sieht es ganz anders aus.

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