Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Leukose

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hi Leute,
    war gerade beim Tierarzt mit Merlin und Charly
    (meinen 4Jahre alten Böckchen).


    Mein alter Tierarzt ist vor kurzem gestorben, deshalb war ich jetzt in der Katernbergerstr. Wuppertal. Ich wusste von dem alten Tierarzt, dass mein Charly Krebs hat, heute hat sich aber rausgestellt, dass es Leukose ist und das auch noch mit hoher ansteckungs Gefahr. ("Nur" von Schweinchen zu Schweinchen)
    Leider hat es Merlin jetzt auch :cry:
    Hätte man es vorher gewusst, wäre es ja vermeidbar gewesen.
    Solange sie fit sind, dürfen sie ihr Schweinchenleben aber noch möglichst lange genießen.


    Habt ihr Tipps, wie ich damit umgehen kann oder ob und wenn, was ich verändern sollte?


    Danke schon mal im voraus für eure Hilfe.

  • Hallo,


    Leukose ist nicht von Meerschweinchen zu Meerschweinchen ansteckend. Meines Wissens nach, ist das gar nicht abschließend erfrorscht - ich meine, man geht am ehesten von einer Ansteckung im Mutterlaib aus.


    Sonst wären ja alle Tiere infiziert - ich hatte auch ein Tier mit Leukose. Aber nur eines von inzwischen 30...


    Hier ist eine gute Seite:
    http://www.salat-killer.de/leukose/leukose.html


    Leukose ist nicht heilbar. Man kann nur Symptome lindern. Bitte nutz mal die Suche hier im Forum, da es einige Themen dazu gibt.


    Zum Beispiel das hier:
    Leukose mit Medikamenten behandeln?


    Mach ihm noch eine schöne Zeit.


    Viele Grüße
    Rieke

  • Huhu,
    das kommt mir sehr seltsam vor. Leucose wird verursacht durch eine Ansteckung im Mutterleib oder über die Muttermilch mit Oncornavieren aus der Familie der Retrovieren. Eine Ansteckung von Tier zu Tier ist äußerst unwahrscheinlich und mir auch nicht bekannt. Ich habe schon mehrere Tiere aus meiner alten Zucht an Leucose verloren, kein anderes, nicht verwandtes Tier wurde angesteckt. Leider hatte ich mir damals ein Weibchen von einer Fremdzüchterin geholt, welches das Virus weitergab, bevor ich Kenntnis von der Infektion bekam.
    Das letzte Tier starb Anfang letzten Jahres! Mir ist nicht bekannt, daß es beim Meerschweinchen eine mehr oder weniger infektiöse Form der Leucose gäbe, ganz anders als besipielsweise bei der Katze. Auch in der mir vorliegenden tierärztlichen Litheratur ist nichts darüber vermerkt.


    Bist Du Dir sicher bei dem neuen Tierarzt in guten Händen zu sein? Leucose macht sich normalerweise spätesten mit 2 Jahren bemerkbar. Wie wurde denn die Leucose diagnostiziert? Wurde ein Lymphknoten punktiert? Nehmen beide Tiere in letzter Zeit stark ab?
    Sind die beiden Tiere aus der selben Zucht/Herkunft?


    Geschwollene Lymphknoten alleine können auch von anderen Infektionen herrühren, besonders Schwellungen der Lymphknoten in den Achselhöhlen.
    Ich würde mir dringend eine Zweitmeinung von einem meerschweinchenerfahrenen TA einholen.
    Gabi

  • Hi Leute,
    Danke für die wertvollen und schnellen Antworten. Ich habe jetzt eine andre Sicht bekommen und werde mal weiter schauen.


    kleinschweinugly
    Der TA ist wie gesagt neu fürmich. Allerdings hat der nur abetastet und wie ihr alle sagt reicht das nicht. Abnehmen tun sie nicht .
    Merlin kommt aus dem zoofachhandel und Charly von unseren ( Zucht unerfahrenen )Nachbarn (womöglich Inzucht ).
    Also weder gleiche Herkunft noch gleicher Wurf.


    Ich wurde mich über TA Empfehlungen im Umkreis von Wuppertal und sprockhövel freuen.

  • Zitat von Riekes Rasselbande

    Bei Ophelia brach die Leukose auch erst mit über 2 Jahren aus.


    Mein Kandis war auch schon älter als 2 Jahre.


    Ich habe die gleichen Erfahrungen, wie die anderen hier auch schon erzählt haben: 1 Leukosefall, 8 Meerschweinchen - kein weiteres wurde "angesteckt".


    Ein "Tastbefund" reicht jedenfalls keinesfalls aus. Lass dich durch diese oberflächliche Einschätzung der TÄ nicht verunsichern. Ich hoffe, dass du bald einen geeigneten TA findest.


    Viel Glück!

  • Aber was meinst du mit "Tastbefund" reicht nicht aus?


    Biopsie haben wir auch keine gemacht, weil ich die für mehr sinnlos als ergebnisbringend halte. Der TA muss genau die "richtigen" Zellen erwischen, könnte aber auch andere erwischen und Diagnose ist falsch. Außerdem sollen bösartige Tumore zum Streuen neigen, wenn sie angepiekt werden?!


    Irgendwann ist die Diagnose Leukose einfach da. War bei uns auch so.
    Die Knoten wurden dicker - aha eine Entzündung im Körber. Wir haben also mit Meta, weil es gegen Schemrzen und Entzündungen ist, behandelt. Das hat nichts gebracht, also haben wir Cortison dazu gegeben. Auch hier keine Besserung, sondern immer mehr Knoten wurden dick und dicker.


    Ich habe das Gefühl, Leukose ist meist mehr so eine Ausschlussdiagnose. Also alles andere ist es nicht, daher ist es Leukose. Und behandeln kann man sie ja eh nicht - nur Symptome ggf. lindern.


    Aber ich finde es immer wieder ein spannendes Thema - eben weil es so "unklar" ist.


    Drücke deinem Wusel aber fest die Daumen und vielleicht hat es ja doch was anderes!!!


    Liebe Grüße
    Rieke

  • Bei uns wurde eine Biopsie und Blutuntersuchung gemacht und so Leukose eindeutig diagnostiziert. Selbst wenn vergrößerte Lymphknoten vorliegen, muss das nicht gleich Leukose sein. Nebenbei deuten manche TÄ sogar gewisse Fetteinlagerungen, die sie ertasten, als vergrößerte Lymphknoten und "Leukose". Daher bin ich bei solchen "Diagnosen" oft vorsichtig.

  • Meine Kenia (zwischen 2-5 Jahren, Nottier) hatte auch Leukose, zuerst sind nur die kleinen Lympknoten am Hals und hinter den Vorderbeinen angeschwollen. Sie bekam Tarantula-Gift, das eine Tumorbildung verhindern sollte. Hat aber nix gebracht.
    Innerhalb weniger Wochen haben sich die Knoten am Hals zu einem großen Tumor zusammengeballt, der stets ziemlich warm war und sie wollte sich nicht mehr so gerne hinlegen. Gefressen hat sie aber gut und sie nahm fröhlich am Gruppenleben teil, deshalb hab ich ihr die letzten Wochen so schön wie möglich gemacht. Sie hatte manchmal eine verkrustete Nase, aber keine richtige Erkältung oder Schnupfen. Zum Schluss bekam sie dann auch noch zwei Abzesse am Hals, die mehrmals geleert werden mussten. Die sind dann auch wieder verheilt, aber für Kenia war es bereits zu spät. Sie nahm rapide ab und musste schließlich ca. 5 Monate nach der Diagnose mit nur noch 700g eingeschläfert werden :'( Der TA sagte, das ihre Leber bereits sehr geschwollen war und man nichts mehr für sie tun konnte.


    Ansteckungsgefahr ist Unsinn, ich hab noch 6 andere Tiere und die sind alle gesund geblieben. Leider ist die Krankheit nicht mehr großartig erforscht worden, aber man kann davon ausgehen, das sie grundsätzlich unheilbar ist.


    Mein Tipp für dein Schwein: mach ihm ein schönes Leben, halte Stress fern und wenn du merkst, das die Tumore kommen, es abnimmt, die Augen nicht mehr nach draußen schauen sondern nach innen wandern, dann musst Abschied nehmen. Auch eine Entfernung der Knoten hat keinen Sinn, weil die immer wieder nachwachsen. Es belastet das Tier nur unnötig. Leukose ist eine teuflische Krankheit (ich sag immer gern, ne Mischung aus Leukämie und HIV damit man es sich besser vorstellen kann) und ich hoffe, das ich nie wieder ein Tier so zugrunde gehen sehen muss...

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