• Hallo,


    vor ein paar Tagen ist eines unser beider Meerschweinchendamne gestorben. Sie waren Wurfgeschwister und waren deswegen auch ihr Leben lang zusammen (4Jahre).
    Da Luki auf den Tod ihrer Schwester heftig reagiert hat und ich mir Sorgen gemacht habe, habe ich bereits am Folgetag mich auf die Suche gemacht. Ich bin im Tierschutzverein fündig geworden. Wir hatten Luki dabei und haben geschaut, ob sich die beiden verstehen. Die "Neue" (Kira) ist ein Jahr jünger, also 3 Jahre alt. Kiras Partner ist wohl auch vor Kurzem verstorben und sie war auch erst eine Woche im Heim.
    Im Heim sah alles noch ganz gut aus, es gab keine Kabbeleien und sogar interessiertes Beschnuppern.


    Zu Hause habe ich dann ein neutrales Gehege für beide eingerichtet, in welches ich beide gesetzt habe. War auch erstmal ganz gut, dann nach ein paar Stunden begann dann das Jagen und Beisen.
    Die Pfleger im Heim haben mir geraten beide über Nacht zu trennen, wenn es begänne, mit dem Kampf. Das habe ich dann auch gemacht.
    Am folgenden Tag, war die Stimmung schon anders, sobald ich die beiden zusammengesetzt habe in das neutrale Gehege ist Luki auf Kira los. Dies war beinahe anhaltend so. Ich hab nach ein paar Stunden dann die Nerven verloren und habe die beiden wieder getrennt.
    Dann habe ich nochmal Literatur zur Vergesellschaftung gesucht und festgestellt, dass das keine gute Idee war.
    Also habe ich beide Damen wieder zusammen gesetzt, doch diesmal in das alte Gehege (war neu gemistet und umgestellt). Nun ist es schlimmer geworden. Sie sind sich anfänglich aus dem Weg gegangen (der Stall hat zwei Ebenen - eine war unten, die neue oben). Ich habe Essen und Trinken auf beiden Ebenen verteilt.


    Seit heute sitzt Luki stets neben Kira und schnappt immer wieder nach ihr. Kira wirkt sehr verstört, sie bewegt sich kaum noch weg und wehrt sich auch garnicht.
    Vorhin habe ich gesehen, wie Luki sie im Häuschen bedrängt hat und ihr hinten mehrfach Haare ausgerissen hat. Ich habe auch das Gefühl, dass Luki sogar dazu aufgefordert fühlt, Kira zu beisen, wenn ich nach ihr sehe!


    Ich weiß jetzt echt nicht, wie ich weiter vorgehen soll - habt ihr vielleicht Ideen oder Erfahrungen dazu? Ich wäre sehr dankbar über Tipps und Anregungen, weil ich diesbezüglich noch keine Erfahrungen gesammelt habe.


    Ich dachte, vielleicht sollte ich die Inneneinrichtung komplett ersetzen, wären Häuschen mit zwei Eingängen momentan vielleicht sogar besser?
    Meine Beiden vorher, mochten das z.B. garnicht.
    Sollte ich die Meerscheinchen in der Anfangszeit vielleicht dauerhaft in ein neutrales provisorisches Gehege setzen oder gar ein komplett neuen Meerschweinchenstall besorgen?
    Danke schonmal im Voraus für eure Antworten.


    Tracy

  • Hallo Tracy,


    die Vergesellschaftung sieht oft schlimmer aus als es ist. Die Schweinchen müssen erstmal die Rangortnung klären.
    Häusschen mit zwei Eingängen sind sinnvoll.
    Wie viel Platz haben sie?
    Ich würde dir zu einem Kastraten für die beiden raten. Er bringt Ruhe rein und schlichtet den Streit.

  • Ein Katrat wäre sicherlich eine bessere Wahl gewesen als ein zweites Weibchen. Denn auch die Mädels werden im Alter ganz schön zickig und die VG gestaltet sich oft schwierig. Also entweder du hast die Geduld, die beiden Weibchen noch zusammen zu bringen oder du setzt - falls ausreichend Platz vorhanden ist - noch einen Kastraten mit rein. Kannst du notfalls das neue Weibchen zurückgeben, ist dort irgendwas vereinbart worden?


    Ansonsten würde ich es erst mal auf neutralem Grund versuchen. Und wie du richtig bemerkst, sind Häuser mit nur einem Eingang ungünstig. Die bitte erst mal weglassen.

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    Über einen Kastraten hatten ich auch nachgedacht, aber da gab es keines im passenden Alter und lange warten wollte ich nicht. Aber vielleicht war es sehr voreilig. Letztendlich dachte ich, dass es auch schneller ginge, weil beiden vor kurzem der Partner, bzw. die Schwester verstorben ist.


    Drei Meerschweinchen geht erstmal leider nicht für uns, denn dafür gibt es nicht ausreichend Platz. Wir haben einen mit zwei Etagen (jede Etage hat die Maße 120x50 ) das finde ich für zwei schon sehr knapp weil die Rampe ja auch nochmal Platz einnimmt. Ich habe überlegt, ein weiteres Geschoss dazu zu bauen um noch mehr Platz zu schaffen, aber das wäre doch dann immernoch zu wenig Platz für drei, oder?


    Ich habe gestern nochmal die Häuschen durch Tunnel ersetzt, die ich noch da hatte, seitdem traut sich Kira auch in die untere Etage und sich auch zu bewegen. Das letzte Häuschen mit nur einem Eingang kommt dann auch vorrübergehend raus, denn wenn Kira da hineingeht, kommt sie auch nicht mehr raus und Luki hält am Eingang Wache. Also sehr ungünstig..
    Ich habe noch Zweige reingetan, das scheint auch ausgleichend zu wirken.


    Zurückbringen wäre möglich, das schien zumindest kein Problem darzustellen. Probieren will ich es aber dennoch, denn (ich habe es im Ernährungsforum geschrieben) es scheint so, dass Kira von ihren Vorhaltern nicht artgerecht gefüttert wurde und dadurch Probleme hat mit der Verdauung. Entweder haben die aus dem Heim das nicht verstanden oder mir verheimlicht. Jedenfalls bin ich mitterweile etwas skeptisch denen gegenüber.


    Wenn ich das mit dem neutralen Grund nochmal versuche, sollte ich die beiden wenn möglich, dort auch so lange lassen, bis die Kämpfe nachlassen - das sehe ich doch richtig? Denn Platzbedingt, kann ich schwer ein neutrales Gehege so lange irgendwo provisorisch aufgebaut lassen, ich las etwas von Wochen bis Monaten, die man dafür einplanen müsse..

  • Hi,


    gerade bei zickigen Weibern würde ich beide auf Zysten untersuchen lassen. Die entstehen, wenn kein Kastrat da ist und mit ihnen Safer Sex hat.
    Führen eben auch dazu, das Wutz sich aggro verhält.


    Jedenfalls ist es sinnvoll bei VGs einen Ort festzulegen und die Schweine dort drin ihre eigenen Streitigkeiten ausmachen lassen. Egal wie schlimm es für uns aussieht, es ist harmlos aus Schweinesicht.


    eingreifen muss man erst wenn Blut in strömen fließt.


    Wichtig ist, neben der Einrichtung Häuser und Unterstände mit mind. 2 Eingängen und viel Frischfutter. Mit vollem Bauch streitet es sich so schlecht. ;)


    Wenn es im Provisorischen Gehege gut aussieht, kannst du es im regulären Gehege probieren. Allerdings ist es ratsam vor dem neuen Einstreu das ganze Gehege mit Essigwasser sauber zu wischen, eben damit der Eigengeruch weggeht.


    Zu Tierheimen: Sie sind dazu da, Tiere in Not, etwa bei Fundtieren oder Abgabetieren aufzunehmen. Damit sie erst mal unter kommen können, dem entsprechend kennen sie sich auch nicht besonders mit Tierhaltung der einzelnen Nager aus und was noch wichtiger ist, können nicht gewährleisten das alle Nager frisches Gemüse bekommen.
    Unser TH in Wiesbaden zb. füttert TF und Heu den Schweinchen und allen anderen Tierchen auch. Das ist nicht ideal, ist allerdings günstiger und neue Halter werden über die Bedürfnisse der einzelnen Lebensweisheiten aufgeklärt.



    lg Sue

  • Hallo!


    zwei Etagen von 120x50cm sind einfach zu klein. Da können sie sich einfach kaum aus dem Weg gehen. Und wenn Meerschweine sich jagen, dann wollen sie recht genau 2 Meter Abstand zwischen sich bringen - dann bleiben sie stehen und alles ist gut. Aber das klappt bei Dir natürlich nicht, also wird weiter gejagt, oft bis zu tiefen Bisswunden.


    Da musst Du auf jeden Fall so schnell es geht eine neue Lösung finden, so geht es beim besten Willen nicht.


    2x1 Meter wäre eine gute Größe, egal ob zwei Weibchen alleine oder die beiden Mädels mit noch einem Kastraten dabei - das macht dann nicht so viel unterschied, aber die Grundfläche ist einfach nötig um den wichtigen Fluchtabstand zu ermöglichen und vernünftig einrichten zu können.


    Wegen Eierstockzysten untersuchen wäre auch sehr ratsam. ggf auch auf Schilddrüsenprobleme.

  • Hallo ihr Lieben,


    ich danke euch allen für eure Antworten! Es ist wirklich schön, dass es dieses Forum gibt und ich mich mit meinen Sorgen und Gedanken nun nicht mehr alleine fühlen muss, weil es hier viele erfahrene Meerschweinchenliebhaber gibt, die bei Unsicherheit weiterhelfen können.
    Ich hab in diesem Thread echt viel neues Erfahren und finde das super.
    Ich finds zeitgleich aber auch schade, dass ich manche Sachen eben nicht früher wusste, das hätte einiges einfacher gemacht. Aber es macht eben einen Unterschied, wo man seine Infos herbezieht..


    Ich hab die beiden jetzt erstmal auseiander gesetzt (wegen Quarantäne, s.o.) und will die Vergesellschaftung dann nochmal von neuem beginnen. Hm.. ich habe ja schon vermutet, dass die aktuelle Wohnsituation zu klein ist, da hülfe eine weitere Ebene auch nicht. Da muss ich erstmal nach eine komplett neuen Lösung suchen, wie ich das realisiere mit der Grundfläche weiß ich aber noch nicht. Vielleicht etwas selbst bauen und irgendwie umstellen.. Dass sich bei der vorgeschlagenen Grundfläche dann ein Kastrat dazu gesellen könnte, wusste ich nicht (ich dachte, dass müsse dann eher noch mehr Platz sein). Ich werde darüber nachdenken, einen weiteren zu holen.
    Was würdet ihr da vorschlagen? Also, sollte dieser erst einziehen, wenn die beiden Damen dann ihre Rangkämpfe hinter sich haben? Oder lieber gleichzeitig mit den beiden anderen ins komplett neue Gehege?

  • Wichtig ist als erstes mehr Platz. Der jetzige Käfig ist einfach zu klein und sie sitzen sich dadurch immer im Nacken. Hier im Forum haben auch viele ihre Eigenbauten vorgestellt (mit Bildern), da kannst du ja mal schauen, wie sowas aussehen kann. Wenn es etwas stabileres als ein Klappgehege sein soll, kannst du auch wen fragen ob er dir hilft (zu zweit bauen ist einfacher, da einer die Teile halten kann und der andere schraubt).


    Kleiner Tipp wegen der Größe des Geheges: Schau vorher, wo es hin soll und miss aus, wieviel lang un breit die Fläche ist. Dann kannst du es anpassen und eine skizze machen, wie es ausschauen soll. Danach geht es ans werkeln :)


    Bei der Vergesellschaftung ist es wirklich so, das es manchmal schlimmer ausschaut, als es ist. Es wird gejagt, gegenseitig versucht hinten drauf zu hupfen oder auch mal Zähne gezeigt. Es muss ja geklärt werden, wer Chef ist. Ein Kastrat bringt wirklich Ruhe in die Truppe. Selbst mein ehemaliges Zystenschwein Milka wurde ruhiger und die Zysten sind auch ganz weg.

  • Mein EB ist auch denkbar einfach - ein Stück PVC auf den Fußboden gelegt, vier Bretter zu einem Viereck zusammen geschraubt und das einfach nur lose aufs PVC gestellt. So kann ich innerhalb von 5 Minuten den Boden austauschen,w enn der vom Urinstein nicht mehr schön ist, und es läuft dabei auch nichts aus. Zusammen gebaut ist das auch in 10 Minuten.


    Ich habe dafür auf einen Wohnzimmerschrank verzichtet und meine Bücherregale stehen auch woanders. Vieles habe ich auch gleich in den Keller gebracht, gerade so Zeug dass man nur einmal im Jahr braucht. Muss ja nicht alles im Wohnzimmer rum stehen.