Großes Problem mit kleinem Zimmer

Schau dich erst mal um in Deinem Zimmer: Gibt es Sachen, die Du nicht ständig brauchst? Regale mit Büchern udn CDs, nen großen Kleiderschrank? sowas kann man auch erst mal irgendwo einlagern, und wenn Du was brauchst holst Du es eben. Zu Zweit reicht auch ein 1,20m Bett recht ordentlich, zumindest wenn man nicht allzu dick ist und es eher kuschelig mag.

Ein Hochbett würde auch sehr helfen, und die Meeris nicht nur zweistöckig halten, sondern wenigstens vier Stockwerke in voller Länge, das bringt viel Platz.

Um Kastrationen wirst Du bei neun Böcken wahrscheinlich nicht rum kommen, und auf die Dauer wird es bei so wenig Platz zwangsläufig krachen. Im Moment hast Du ja nicht mal den Platz, dass jeder ein eigenes Häuschen hat!

Hallo,

erst mal das Konstruktive: ich sehe keine andere Möglichkeit als ein Hochbett (übrigens habe ich mit Freund auch auf 140 cm noch gut geschlafen, und ich bin jemand, der Raum um sich braucht -da gibt es schon einige Modelle gebraucht in den Kleinanzeigen).
Wie schon jemand schrieb könnte man darunter ein entsprechendes Gehege auf zwei Ebenen planen. Handwerklich scheint das ja bei Dir drin zu sein?

Nun der Rest: ich finde es nicht normal, daß bei der Fütterung so ein Stress entsteht. Hier wird sich auch mal ein Stück vom andern geklaut oder so, aber dann geht der los und sucht sich ein anderes oder man zerrt ein bißchen. Geklapper deutet für mich darauf hin, daß die Tiere existenziell darum kämpfen, und das ist nur in der Natur normal. Da können sie weiträumig ausweichen und sich etwas anderes suchen gehen, im Gehege dagegen nicht. Es findet also ein Dauerrangkampf ums Fressen statt.
Daraus schließe ich: zu wenig Raum und/oder zu wenig Frischfutter.

Daß Du die Platzverhältnisse nicht gut findest ist für mich keine Entschuldigung. Du wußtest vorher um Deine Situation, und ich finde es nicht in Ordnung, die Tiere Deine Wünsche ausbaden zu lassen. Seit ich mit 18 zu Hause ausgezogen bin hätte ich von Herzen gern einen Bernhardiner oder eine Dogge. Ich bin mit Bernhardinern aufgewachsen und vermisse sie sehr. Ich bin jetzt 49 und habe immer noch keinen. Warum? Weil es für den Hund eine Zumutung wäre, platz- und zeitmäßig.

Ich bin der Meinung, daß zur Tierliebe gehört seine Grenzen zu wahren/ zu verzichten und die Tiere nicht in eine für sie unzumutbare Situation zu zwängen. Man hat dafür zu sorgen, daß sie eine lebenswerte Umgebung haben, dazu ist man dem Tier gegenüber verpflichtet. Das Tier kann sich nicht aussuchen, daß es bei Dir leben muß. Es ist genau so dazu gezwungen wie Du es warst, bei Deinen Eltern aufzuwachsen. Es ist genau so darauf angewiesen, daß Du ihm schöne Bedingungen gibst.
Was Du gerade mit Deinen Tieren machst ist keinen Deut besser als das, was bei Dir zu Hause abzulaufen scheint. Nur können die nicht fliehen und sich woanders ein Gehege mieten.

Grüße,
Steffi

Also ich sag schonmal vorweg: Ich habe mir nicht alle Beiträge komplett durchgelesen. Manche habe ich auch nur überflogen.
Und ein Punkt, der mich gleich bei anderen gestört hat, ist, dass sie dir sofort zur Kastration bringen wollten. Das ist echt eine Krankheit hier. Da wird alles erstmal unters Messer gelegt, was männlich ist. Wenn du eine reine Bockgruppe hast ohne Weibchen, musst du selbstverständlich nciht kastrieren. Die Kastration ändert, erstrecht in dem Alter (ich vermute, dass sie jetzt mindestens ein halbes Jahr alt sind?), nichts am Verhalten. Höchstens Frühkastrationen nehmen einen Einfluss auf das Verhalten. Jetzt sind sie aber vollwertige Männer und da bringt das garnichts. Wenn du also nicht vorhast noch Weibchen zu holen, dann lass das lieber.

Und nun zum Platzproblem: Du sagtest ja, du wohnst in einer WG. Du könntest theoretisch ja mal deine Mitbewohner fragen, ob du deinen oder deine Schrank/Schränke mit ins Wohnzimmer stellen könntest, wenn da noch genug Platz ist. Gerade bei einem Bücherregal o.ä. dürfte so etwas kein Problem darstellen. Oder du lagerst deine Schränke ein und baust dir dann Regalbretter an die Wand. Dann erhältst du schon immerhin mehr Bodenfläche. Und falls du bisher einen richtigen Kleiderschrank haben solltest, kannst du dir ja überlegen, ob eine Kommode nicht ausreichen würde. Und auch das Bett ist ganz schön riesig. An der Stelle könntest du ebenfalls überlegen es einzulagern und stattdessen ein Schlafsofa zu nehmen. Dann könntest du es tagsüber zusammenschieben und den Schweinchen einen Auslauf bieten. Und abends hättest du wieder die gewohnte Fläche. (Und falls dein Bett im Moment in der Raummitte stehen sollte, wäre es natürlich schon sehr hilfreich es in eine Zimmerecke zu schieben...)

Zwischendurch hatte ich auch etwas von 0,6mx0,6m gelesen und dann auf 9 Etagen... Das ist leider alles andere als artgerecht. Sie brauchen deutlich mehr als 60cm Rennfläche. Gut wäre es, wenn du an einer Wand mindestens 1,40m Rennfläche einrichten könntest. Versuch am besten eine Wand komplett frei zu bekommen und da dann den Eigenbau so tief wie möglich zu bauen. Da müsstest du locker 1,40m herausbekommen können. (Ich selbst rede aus Erfahrung. Mein altes Zimmer war auch nur 10m² groß, auch wenn es ohne Dachschräge war). Und das kannst du dann mit mindestens 0,5m hohen Etagen so hoch bauen, wie es eben geht. Aber ich rate dir, alle 9 Böcke zusammen zu lassen. Denn wenn du sonst 2 Gehege bauen musst und dann eben nicht mehr als 0,6m herausholen kannst, dann ist es besser, mehr Böcke mit mehr Ausweichmöglichkeiten als wenige Böcke mit gar keinen Ausweichmöglichkeiten zu haben.

Und was ich dir auch raten kann: Wenn du in der Mitte des Raumen freie Fläche hast (meistens stellt man die Möbel ja an die Wände und hat dann in der Mitte noch Lauffläche), dann könntest du da ein Auslaufgeheg in Form eines Klappgeheges bauen. Das wäre sehr schnell auf- und abgebaut und die Schweinchen könnten in der Zeit, in der du nicht im Zimmer bist, frei herumlaufen.
Dieses Gehege solltest du dann mit dem Eigenbau verbinden und beim Eigenbau eine herausnehmbare Platte (über Schienen) einbauen. Dann könnten sie auch direkt vom Eigenbau hinaus in den Auslauf laufen ohne herübergetragen zu werden.

Ich hoffe, die Ideen helfen dir weiter. Gerade der erste Teil mit dem Sofa statt des Bettes ist natürlich nicht ganz gratis, aber vielleicht notwendig, um den Schweinchen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen. Und das Bett musst du ja nicht wegschmeißen. Das kannst du in einer größeren Wohnung ja wieder aufbauen.

Und was ich mir als letzte und vorallem sehr umständliche Lösung noch vorstellen könnte, wäre, dass du (falls du immer noch in der Nähe deiner Eltern wohnst) die Schweinchen zu deinen Eltern bringst, sie dort vielleicht in deinem alten Zimmer oder im Garten leben und du dann eben täglich hinfährst und Frischfutter hinlegst (wenn sie auf der Wiese leben, wäre das noch nicht einmal notwendig. Dann würde es reichen am Wochenende nachzuschauen, wenn deine Eltern zwischendurch immer einen Blick drauf haben). Falls deine Eltern einen Garten haben, wo sie dauerhaft leben könnten, dann könntest du sie ja auch fragen, ob du da einen Stall bauen könntest. Dann könnten sie sich in der Nacht dahin verziehen und tagsüber auf der Wiese herumwuseln. (Ob man am Ende wirklich die 9m² braucht, ist sowieso die Frage. Bei so riesigen Gehegen verläuft sich das ziemlich mit den 1m² pro Bock... und ein 7m² großes Gehege müsste sich in jedem Garten bauen lassen oder eben in deinem alten Zimmer).