Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Aryas Krankentagebuch

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo zusammen,


    ich hatte gehofft, hier nie einen Thread eröffnen zu müssen, aber nun ist es soweit.


    Meine liebe kleine Arya hat, schon seit ich sie aus dem Tierheim geholt habe, einen etwa walnussgroßen Grützbeutel an der Seite. Im Tierheim wurde nie was gemacht, drei Tierärzte haben ihn betastet und gesagt, sie würden da nichts machen, solange das Tier keine Schmerzen hat.


    Vor kurzem hat sich der Grützbeutel verändert. Es hat sich eine helle Stelle darauf gebildet. Die vierte Tierärztin meinte, der Beutel versucht nun, sich selbst zu öffnen und es wäre besser, man schneidet ihn einmal komplett raus, statt ihn zu öffnen und auszudrücken. Das Infektionsrisiko wäre dann geringer und der Nachsorgeaufwand auch.


    Nun haben wir nächste Woche Mittwoch einen OP-Termin. Denkt ihr, das ist die richtige Entscheidung? Sollte ich nach der OP auf Deckenhaltung umsteigen, bis die Wunde verheilt ist? Sollte ich sie von den anderen trennen und mit einem ruhigen Schweinchen zusammen in ein Klappgehege setzen? Braucht sie ein Schmerzmittel?

  • Die Entscheidung zur OP ist richtig. Wenn der Grützbeutes auf der Seite ist, ist Deckenhaltung nicht nötig. Die Tiere sollten (dürfen!) wegen einer solchen Geschichte nicht getrennt werden. Ein Schmerzmittel würde ich mir mitgeben lassen, wird aber vermutlich nicht notwendig sein. Das ganze ist eher als minimaler Eingriff zu werten und die Nachsorge wird sich vermutlich auf eine kurze AB-Gabe, Eincremen mit einer Heilsalbe und beobachten beschränken.

  • Meine Stacy hatte vor ca 4 Jahren eine Grützbeutel-OP. Sie hat hinterher 3 Tage AB und Metacam sowie Arnica-C30 Globuli (je nachdem ob man was von Homöopathie hält oder nicht ;-))bekommen. Ich habe sie vom TA geholt und zu Nelly ins Gehege gesetzt. Deckenhaltung finde ich auch nicht notwendig.


    Sie hat zum Glück auch gleich gefressen. Lediglich 2 Tage lang ist sie nicht aufs Hausdach gesprungen und saß etwas mehr im Häuschen als draussen aber ansonsten lief alles super! Nach 10 Tagen wurden die Fäden gezogen.


    Denke, dass Du Dir da absolut keine Gedanken machen musst!!!


    Daumen drück!

  • Danke, ihr Lieben.


    Ich hatte noch nie ein Tier, das operiert werden musste. Mache mir Sorgen, dass sie die Narkose gut übersteht. Obwohl es ja nur ein kleiner Eingriff ist und das Tier nicht einmal richtig "aufgeschnitten" werden muss.


    Arya ist ein schüchternes Schweinchen, Menschen gegenüber sehr misstrauisch. Ich hoffe, ich muss sie zur Medikamentengabe nicht allzu sehr jagen, sonst geht die OP-Naht noch wieder auf... :shock:


    Wisst ihr ungefähr, was so ein Eingriff kostet? Nur, damit ich darauf vorbereitet bin... :oops:

  • So eine OP-Naht aufzubekommen ist schwerer als man denkt. Meistens hält die Haut nach wenigen Tagen schon fast selbstständig zusammen.
    Mein Bock wurde nach der Kastra garnicht genäht, nur das Wundwasser hielt das ganze zusammen. Bei einer OP wie bei deiner wird das natürlich vernäht. Für so eine OP würde ich bei meinem Tierarzt vieleicht 60€ oder 70€ bezahlen, mit Fädenziehen und Co..


    Und wegen der Narkose musst du dir keine Sorgen zu machen. Die sind genaustens dosiert und nicht länger als nötig. Wenn der Tierarzt auch noch mit Gas betäubt ist das besonders sicher. Die Narkose lässt sich so genaustens dosieren und das Schweinchen kann schneller in tieferen Schlaf versetzt werden oder wenn es zu tierf schläft kann das Gas auch wieder reduziert werden.

  • Ok, das ist ja zu bewältigen.


    Mein Freund hat mich jetzt schon wieder verunsichert, ob wir sie nicht (zusammen mit einem anderen Schweinchen) zur Sicherheit doch auf Decken ins Klappgehege setzen sollen. Falls sie sich mal auf die Narbe legt und doch Dreck reinkommt... :?

  • Hallo,


    mein Georgie musste nach der Kastra, nochmal operiert werden, weil sich ein riesiger Abzess gebildet hatte.
    Ich hab ihn danach ganz normal wieder auf Streu zu seinem Kumpel Moritz gesetzt. Auch bei allen anderen Kastras(6) die wir bisher hatten, habe ich immer sofort auf Streu gesetzt.
    Du kannst es ja auch so machen, dass du die ersten beiden Tage auf Decken/Laken setzt und danach wieder auf Streu. Ich würde dann nur aufpassen, dass sie nicht im nassen liegt, also wenn du sie auf Laken hast.



    LG Christina

  • Wenn du sie mit einem anderen Schweinchen separierst für einige Tage musst du damit rechnen das die Aufregung erst mal groß ist wenn du sie wieder in die Gruppe setzt, das halte ich mit frischer OP-Naht für nicht so gut. Ich würde mir da keine Gedanken machen das da Dreck rein kommt oder ähnliches. Du kannst ja einfach in den ersten Tagen darauf achten die Pipiecken usw. noch regelmäßiger zu machen, dann reicht das.

  • Wir hatten so eine OP bei Milly im Juni. War recht unspektakulär, Schmerzmittel brauchte sie nur einmal. Getrennt haben wir nicht. Sie war die ersten Schritte ziemlich taumelig, dann gings. Die Fäden musst Du beobachten, Milly hat sie nicht so gut vertragen und sie waren zu lange drinne, 7 Tage reichen.


    LG
    Dani

  • Könnte sie sich die Fäden selbst ziehen? Oder ein anderes Schweinchen? Vermutlich ist alles ganz schnell vorbei und ich mache mir völlig umsonst Sorgen, aber ihr kennt das ja... :(


    Also:


    -Schwein im Gehege bei den anderen lassen und beobachten
    -Vermehrt auf Sauberkeit im Gehege achten (Pipiecken öfter säubern)
    -evtl. Schmerzmittel und Salbe geben
    -Eingriff kostet zwischen 50 und 100 Euro
    -Viel Gurke zum Trost
    -Nach einer Woche Fäden ziehen


    Soweit richtig?

  • So, meine Patientin ist wieder zu Hause und sieht schlimm aus. :(
    Eine riesige Narbe und halb rasiert...


    Ich habe Baytril, Metacam und Bene Bac mitbekommen, das soll ich jetzt eine Woche lang geben.


    Wir haben die Kleine daher nun doch in ein kleineres Gehege gesetzt, zusammen mit ihrer ältesten Gefährtin aus der Gruppe. Da können wir sie leichter einfangen.


    Ich hoffe, es geht ihr bald wieder besser...