Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Ovarialzysten Genesungschancen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo zusammen,


    mein Meerschweinchen Shelly hat vor wenigen Tagen ihre Mitbewohnerin verloren. :cry: Nun suche ich ein gleichaltriges Meerschweinchen. Im Tierheim bin ich eventuell fündig geworden. Leider ist sie (ca. 4 Jahre alt) krank. Sie hat Ovarialzysten und wird derzeit mit Hormonspritzen behandelt. Insgesamt wird sie noch 3 bekommen. Über welchen Zeitraum weiß ich nicht. Sie hat eine erhebliche Umfangsvermehrung im Bauchbereich, was die Bewegung wohl einschränkt. Falls die Spritzen nicht helfen, soll eine Operation (Entfernung der Gebärmutter?) passieren.


    Nun meine Fragen:


    Falls ohne OP die Kleine wieder fit wird, kann es dann sein, dass sie wieder Zysten bekommt, wenn sie nur mit einem weiteren Weibchen zusammen lebt? Ich habe gehört, dass ein Kastrat Zystenbildung vorbeugt...


    Falls eine OP sein muss, hat jemand Erfahrung wie stark sich der Charakter des Schweinchens verändert? Stichwort Aggressivität, Außenseiter usw.


    Wie läuft generell so eine Behandlung eurer Erfahrung nach ab und wie sehen die Genesungschancen aus?


    Würdet ihr ein krankes Meerschweinchen holen, dass sich in diesem Zustand befindet? Ich stelle mir vor, dass ein Ortswechsel für das kranke Schweinchen auch nicht wirklich gut ist, weil die Trennung von der gewohnten gewohnten Umgebung und Mitbewohnern bestimmt Stress bedeutet?!


    Was für das Tier spricht: Ich möchte ihr eine Chance geben. Denn andere Tiere können diese Krankheit auch entwickeln oder unentdeckt haben... Soll ich warten, bis die Behandlung abgeschlossen ist und mein Schweinchen so lange warten lassen?


    Ich hoffe, ihr könnt mir etwas helfen. Ich bin ziemlich verunsichert, wegen dem Verlust meiner kleinen armen Lina... :cry:

  • Ein Kastrat hat normalerweise keinen Einfluss auf Zysten, ob sie nun mit einem Mädel zusammenlebt oder mit einem Herren. Es kann sein, das die Behandlung nach drei Spritzen (Abstand je 2 Wochen) abgeschlossen ist, bei großen, raumfordernden Zysten wird das allerdings kaum etwas bringen.
    Die Kastration ist ein nicht ungefährlicher Eingriff. Gut durchgeführt stehen die Überlebenschancen aber sehr gut. Das Verhalten ändert sich nach der Kastration nicht, wenn man mal davon absieht, dass das Mädel nicht mehr brünstig wird und alle negativen Effekte durch hormonell aktive Zysten (Dauerbrommseln, Nervosität, Aggression...) verschwinden.


    Ich würde es super finden, wenn du der Dame eine Chance gibst. Für eine Mädelskastra solltest du allerdings 120-200 Euro zurücklegen und einen erfahrenen TA suchen.

  • Ich fände es toll, wenn du ihr eine Chance gibst. :)


    Bei so großen Zysten wird man, schätze ich, um eine OP nicht herum kommen.
    Nach der OP kann sie keine Zysten mehr bekommen, da ja die Eierstöcke komplett entfernt werden.


    Meine Shaun war vor der Kastra schon die Rangniedrigste, das hat sich natürlich nicht geändert. Die einzige Verhaltensänderung bei ihr war, dass sie jetzt deutlich fröhlicher ist, als vor der Kastration.
    Bei uns ging alles ohne Komplikationen von der Bühne. Wenn das Schwein noch kein Rentner ist und man einen erfahrenen (!) TA zur Hand hat, würde ich bei hormonell aktiven oder schnell wachsenden Zysten, aufgrund meiner äußerst positiven Erfahrungen, immer zur Kastration raten.

  • Bei dem Zwerghamster meiner Schwester wurde auch eine Kastration durchgeführt. Ja, das kann teuer werden und birgt natürlich ein Risiko. Die Kleine hatte es aber gut überstanden. Nun habe ich gelesen, dass Zysten immer wieder kommen können und auch eine Dauerbehandlung durch Hormone Risiken birgt. :( Doofe Sache.


    Ich habe aber noch Bedenken, wenn ich die Kleine in ihrem Zustand nun zu mir holen würde. Immerhin bekommt sie Hormone, ist motorisch durch die Umfangsvermehrung beeinträchtigt und würde nun in eine neue Umgebung zu einer neuen Schweinedame in Innenhaltung (vorher Außengehege) kommen. Das sind so viele Veränderungen und Stress pur. Stress und Hormone sind doch so eine wechselseitige Geschichte. Ich als Mensch komme damit schon nicht klar... Wie soll es dann einem kranken Tier gehen?


    Wäre es dann nicht besser den Umzug erst nach der Behandlung anzugehen, wenn sie wieder fit ist ? Folglich würde das für meine Shelly bedeuten, dass sie noch ca. 6 Wochen alleine sein müsste...


    Mein zweiter Gedanke: Wenn die OP schief geht, habe ich die kleine bestimmt lieb gewonnen und muss wieder einen Verlust verkraften und die kleine Shelly natürlich auch. :(

  • Ja zu dritt ist wirklich schöner. Aber dafür reicht leider der Platz hier im Moment nicht. Ich müsste schon mehr als ein Auge zu kneifen, damit 3 Schweinchen in ein 2,40 x 0,70 großes Gehege passen. Aus Platzgründen in meinem Zimmer und finanzieller Sicht ist leider auch eine temporäre Vergrößerung durch Klappgehege oder 2. Etage, etc. nicht drin. :?

  • Ich finde auch, dass der Platz für drei reichen würde, zumal es für die Tiere wirklich deutlich schöner ist. :D


    Entgültig mit Ovarialzysten Schluss machen, kann man nur durch eine Operation, bei der die Eierstöcke mitentfernt werden.
    Ich hab dafür übrigens 145€ gezahlt. (inkl. Visite, Ultraschall nicht mitgerechnet (waren nochmal 10€))
    Bei der Kastration wurde dann festgestellt, dass Gebärmutter und ein Eierstock schon verändert waren. Sie hat vor der OP 3 mal Ovogest (Hormone) gespritzt bekommen.
    Meine TÄ hat das Ovogest in Verdacht, die Veränderungen verursacht zu haben.
    Vllt wäre es möglich, die Kleine bis die OP verarbeitet ist, noch im Tierheim zu lassen und danach zu dir zu holen. Bis dahin lässt sich sicher auch ein Kastrat organisieren. :lol:


    Liebe Grüße,
    Simone

  • Das richtige tun ist nicht so einfach. Deswegen will ich lieber alle Eventualitäten mal besprochen haben. Ich hoffe, es ist okay, wenn das Thema für mich noch nicht abgeschlossen ist? Auf jeden Fall danke ich euch schon mal für die vielen Hinweise und Erfahrungsberichte.


    Wenn das Schweinchen aus dem Tierheim wirklich kastriert werden muss, dann hat sie keinen Sexualtrieb mehr, richtig? Gibt es dann Probleme zwischen ihr und dem Kastraten? Ich möchte nicht, dass das Böckchen etwas mit ihr macht, was sie nicht mehr kann oder will. Reicht dem Böckchen vielleicht meine Shelly und lässt er die andere komplett in Ruhe?


    Ich hatte vor meinen 2 Mädels eine reine Böckengruppe und keine Erfahrung mit Männlein und Weiblein. Die Jungens waren bis auf einer eigentlich immer sehr entspannt. Der eine war ‘nen bisschen irre und hat jeden bestiegen... :roll: Wie oft passiert das eigentlich zwischen Kastrat und Weibchen?


    Und dann ist immer noch die Platzfrage. Meinen Schweinchen habe ich oft versucht Auslauf schmackhaft zu machen (kein Dauerauslauf). Ich weiß nicht woran es lag, aber nach 1 Minute wollten sie nicht mehr irgendwo hin laufen. Egal, ob ich im Zimmer war oder nicht. Sie haben nur noch in der Ecke gesessen oder sich in einem Häuschen versteckt. Die beiden sind/waren aber auch faul. :? Aus diesem Grund habe ich damals ein noch größeres Gehege gebaut. Damit sie dort viel Bewegung haben. Siehe hier:


    http://s14.photobucket.com/use…ieFreunde/gehege.jpg.html


    Das reicht jetzt aber definitiv nicht mehr für 3 Schweinchen? Ich wollte schon mindestens 0,75 - 1 m pro Tier haben. Wenns nach http://www.cagecalc.de/ geht, sollte ich lieber keine Meerschweinchen in dem Gehege halten, weil die Tiefe zu gering ist. :shock:

  • Dein Eigenbau sieht ja echt super aus!
    Cagecalc ist nicht das Maß aller Dinge. :)
    Natürlich ist mehr Platz immer besser, ich würde Gehegegrößen ab 2m² auch immer empfehlen, aber es ist eben nicht immer machbar.
    In diesem Fall würde ich die Gruppenharmonie als wichtiger erachten. Ein Kastrat mit 2 Mädels ist in der Regel harmonischer als 2 Damen. Ich hab außerdem festgestellt, dass 2 Meerschweinchen mit der Zeit ziemlich träge werden (berichtest du ja auch), seit bei mir ein drittes Schwein eingezogen ist, ist deutlich mehr Leben in der Bude.
    Freiwilligen Auslauf würde ich auch bei 2 Schweinen immer anbieten, wenn irgendwie möglich. Wenn sie ihn nicht nutzen wollen, dann eben nicht. Die Möglichkeit sollten sie aber haben, finde ich. :)
    Vielleicht kannst du ihnen auch einfach dein Komplettes Zimmer zur verfügung stellen? Alle Winkel in die sie sich verkriechen könnten "zubauen" und was nicht angeknabbert werden darf in Sicherheit bringen, hat bei mir immer super geklappt. Sogar der Teppich ist sauber geblieben, da sie im Auslauf keine Unterstände hatten, und ihn deshalb nur als Rennstrecke und für Entdeckungstouren genutzt haben.


    Meine Shaun lässt seit ihrer Kastration auch niemanden an sich heran. Mein Kastrat hat sich damit recht gut abgefunden, hat ja noch zwei weitere Mädels. Derzeit sitzt sie mit einem unkastrierten Bock zusammen, der sie als einziges Mädel natürlich sehr viel umbromselt. Allerdings weiß sie sich (obwohl sie überhaupt nicht dominant ist) durchaus zu wehren. Ich hab auch noch nie gesehen, dass er sie bestiegen hätte.
    Ich denke also, der Kastrat würde sich mehr auf die andere Dame konzentrieren, und wenn er doch mal nervig wird kann sie sich immernoch zur wehr setzen.


    Liebe Grüße,
    Simone

  • Hier gibt es auch keine Probleme zwischen kastrierten Mädels und jeweiligen Kastraten. Darf er halt nie ran, muss er mit leben. :wink: Trotzdem ist das Miteinander sehr liebevoll.


    Auslauf ist für Schweinchen vor allem auf freiwilliger Basis (wann und wie sie wollen) interessant und schön. Und es muß was geboten werden, natürlich vor allem Unterstände o.Ä. zum Verstecken und Entdecken. Freie Flächen mögen Meeries nicht. Außerdem braucht es jedes Mal Zeit sich alles in Ruhe anzuschauen, bevor man sich raustraut. Von kurzem, "aufgezwungenen" Auslauf halte ich nichts, da er den Schweinen nur Stress macht.