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Wie komme ich darüber hinweg?

Allgemeine Themen rund um Meerschweinchen, die in keine andere Kategorie passen.

  • Du wirst lernen müssen, Trauer zu verarbeiten.


    Irgendwann in Deinem Leben werden auch geliebte Menschen sterben - Deine Großeltern, Deine Eltern, vielleicht auch Geschwister, Freunde oder gar Dein Ehepartner.


    Zumindest bei Großeltern und Eltern ist es ziemlich sicher, dass sie vor Dir sterben werden, auch wenn das niemand gerne hört. Und glaub mir, auch wenn Du 25 bist ist es immer noch nicht einfacher, wenn Dein Opa stirbt. Ich fand es ehrlich gesagt fast einfacher, als ich 12 war und mein Onkel gestorben ist, weil ich mich da um nichts kümmern musste, wenn man Erwachsen ist muss man nämlich die Beerdigung organisieren, der ganzen Familie und den Freunden Bescheid sagen, die Wohnung ausräumen, die Versicherungen kündigen... das ist wahnsinnig viel Arbeit und man fühlt sich total doof wenn man den Kleiderschrank vom eigenen Opa ausräumen muss und die letzten Möbel zum Sperrmüll stellen muss.


    Es ist schwer, aber man muss lernen, den Tod zu akzeptieren, damit klar kommen, dass man geliebte Menschen und Tiere nie wieder sehen wird, und trotzdem Dankbar für die gemeinsame Zeit sein.


    Es gehört auch dazu, dass man sich nicht verstecken darf. sich von allen Menschen und Tieren abschotten, nur um nicht wieder jemanden zu verlieren ist keine Lösung, und das würde auch niemand wollen. Natürlich kann niemand die Toten wirklich ersetzen, jeder ist schließlich einzigartig, aber es wird neue Freunde, neue Tiere in Deinem Leben geben.


    Übrigens finde ich es völlig ok, um ein Tier genauso zu trauern wie um einen Menschen, ich habe sicher zu einem meiner Meerschweinchen ein innigeres Verhältnis als zu einem entfernten Verwandten, den ich vielleicht einmal im Jahr sehe.

  • Erstmal stimme ich SusanneC zu, es ist wichtig zu lernen, mit der Trauer umzugehen und vor allem auch zu trauern.


    Zudem dauert die Trauer länger, wenn der zu Tod plötzlich kam und man sich viele fragen stellt, wie: Warum ist er gestorben?, hätte man noch was machen können?, habe ich etwas falsch gemacht?...


    Solche Fragen lassen einen meist nicht richtig trauern, sondern mehr grübeln und die Tatsache, das man genau weiss, das man jetzt nichts mehr machen kann, setzt noch einen drauf.


    Trauer also ruhig um deinen Moritz. Wie man trauert ist, bei jedem Menschen verschieden. Manche erzählen/schreiben viel über das verstorbene Meeri, andere erstellen Fotocollagen usw.

  • Richtig helfen kann ich dir nicht, aber meine katze ist diesen Sommer auch im himmel. Am besten ist, du raumst alle Dinge die dich an dein Meerli erinnern woandershin.Oder kauf dir ein neues Meerli und es sei sein zweites leben!


    LG Bianca :wink:

  • Ein neues Schweinchen zu holen, hilft wirklich darüber hinwegzukommen.
    Vor allem wenn es eins aus einer Notstation oder aus einem Tierheim ist, da kannst du dann einem anderen Tier ein schönes Zuhause mit geben!

  • Ich kann gut verstehen, was du meinst... Ich weiß schon jetzt, dass der Tag, an dem mein Hund mal nicht mehr da sein wird, der allerschlimmste Tag meines bisherigen Lebens sein wird und da er bereits 10 Jahre alt ist und ein relativ großer Hund, weiß ich, dass ich die verbleibende Zeit jetzt nutzen muss und es trotzdem sehr schwer wird, weil er einfach wie mein eigenes kleines Kind ist, das man ärgern kann und mit dem man Spaß haben kann.


    Meine beiden Meerschweinchen sind zum Glück noch sehr jung, weswegen ich die Hoffnung habe, dass sie mir noch einige Jahre erhalten bleiben, aber wissen kann man das auch nicht.


    Ich denke, am besten hilft es, auch wenn es bei dir bereits ein ganzes Jahr her ist, die Fotos ein bisschen bei Seite zu stellen und dir (mindestens 2) neue Schweinchen zu holen - am besten auch aus dem Tierheim oder der Notstation, weil du damit wirklich etwas Gutes bezweckst. Meiner Meinung nach müssen die nicht mal ähnlich aussehen - vielleicht wäre es sogar besser, wenn sie ganz anders aussehen, als dein Moritz. Oder du kaufst dir eine andere Tierart. Allerdings kann ich dir gleich sagen: Die Tatsache, dass ein Tier länger lebt, als das andere, ändert nichts an der Trauer. Auch an Hamstern oder Ratten kannst du dein Herz verlieren, obwohl nur wenige über die 2,5 Jahres-Grenze hinaus kommen. Bei einer Freundin ist sogar mal ein Schweinchen direkt einen Tag nach dem Kauf verstorben, weil es einen unbemerkten Herzfehler hatte und sogar dem hat sie noch mindestens 2 Wochen nachgetrauert.


    Man muss leider einfach lernen damit umzugehen. Vielleicht ist es für dich noch besonders schwer, weil er dein erstes und (ich vermute mal) auch dein bisher einziges verstorbenes Tier ist. Es wird zwar nicht weniger traurig, je mehr Tiere sterben, aber man lernt von mal zu mal besser damit umzugehen. Meine Kaninchen (die bereits seit ca. 10 Jahren im Himmel sind) habe ich auch noch in meinen Gedanken und denke besonders oft an sie, wenn meine Meerschweinchen sich ähnlich wie sie benehmen, obwohl sie im Wesen ganz anders sind.


    Der folgende Gedanke hilft mir immer sehr dabei Trauer zu überwinden: Den Tieren (und auch den Menschen) geht es da oben immer sehr viel besser als hier unten. Dort haben sie unendliche Weiten an Grün zur Verfügung ohne Menschen ohne Füchse ohne Marder und sie können sich den ganzen Tag mit ihren Artgenossen den Bauch vollschlagen. Diese Zustände kann ihnen kein noch so gutwollender Mensch dieser Welt beschaffen. Und wer weiß - vielleicht sieht man sie ja irgendwann einmal wieder. Und wenn man fest daran glaubt, dann ist die Trauer schon garnicht mehr so groß. Man hat versucht, ihnen das beste zu hause auf der Erde zu geben, quasi als Übergangsphase, und nun sind sie "am Ziel" angekommen - ohne Leid und Schmerz.

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