• Ach, eine blöde Frage und eine unschöne Vorstellung, ich weiß :( Aber vielleicht hat das ja schonmal jemand erlebt, bestimmt sogar.


    Hintergrund ist die Situation bei uns, dass unser altes Weibchen ( 7 1/2 J. mindestens) vermutlich schwer krank ist, evtl. auszehrender Tumor irgendwo im Körper.


    Im Moment geht es ihr gut, aber bei der Frage, ob besser jetzt Einschläfern oder nicht, trotz völlig unklarer Situation, spielt für mich die entscheidende Rolle: Ich kann das Tier nicht rund um die Uhr überwachen und kann auch nicht immer, wenn ich das Tier in einer sehr schlechten Verfassung vorfinden würde, sicherstellen, dass ich in 5 Minuten einen Tierarzt vor Ort hätte, der das Tier erlöst.


    Aber wenn wir uns für abwarten entscheiden, muss ich ja damit rechnen, dass es zur Situation kommt, in der man das Tier ggf. im Gehege findet und es ihm ganz dreckig geht.


    Klar: So schnell es geht zu einem Tierarzt! Aber das ist ja manchmal nicht immer möglich, kein Auto, schlafendes Baby und kein Babysitter, es ist mitten in der Nacht...


    Vor der Situation hab ich Angst. Ein Tier selbst einschläfern geht ja nicht. Kann man denn einem sterbenden Tier womöglich mit einer Dosis Novalgin oder Metacam dann noch irgendwas Gutes tun? Oder gibt es sonst irgendwas, was ein Tier so sedieren würde, was die Zeit bis zum Tierarztbesuch erträglich machen würde?

  • Liebe Michaela,


    ich glaube, es ist völlig normal, dass es auch mal Situationen gibt, wo man nicht spontan lossausen kann. Wenn Sie sich wirklich quälen sollte, wirst Du es sicher irgendwie mögilch machen. Als Tierhalter kann man sich ja auch nicht ständig daneben sitzen und hat noch Dinge wie seinen Job, Familie etc. anstehen. Ansonsten finde ich, darf ein altes Meerschweinchen auch durchaus "normal" sterben (immer vorausgesetzt, es quält sich nicht!)


    Ich neige auch immer dazu, mir um mögliche Situationen ganz fürchterlich "einen Kopf zumachen" - und unterm Strich sind die Situationen dann hinterher oft ganz anders als vermutet oder treten so gar nicht ein.


    Also, wünsch ich Dir von "sich-einen-Kopf-machender-Frau" zu ähnlich gestrickter Frau ganz viel Gelassenheit und noch eine schöne Zeit mit dem Meeri.


    Liebe Grüße, Sputnik

  • Was heißt sie hat evtl. einen Tumor?
    Hat da noch keiner ein Auge drauf geworfen?


    Bei Tumoren kommt es immer darauf an, wo sie liegen. An einigen Stellen schwächen sie das Tier nur sehr stark bis zum Tod, was ja eigendlich friedlich ist. Wenn ein Tumor ganz blöd liegt kann er, wenn er wächst, zu einem sehr schmerzhaften Tod führen. Hatten auch mal so einen Fall. Habe die Nummer der Tierärztin für den Notfall bekommen, damit wir sie im Fall der Fälle anrufen können. Aber es gibt ja auch 24h Notdienste.

  • Hallo!


    wenn ich ein Meerschweinchen vorfinde, bei dem der Sterbeprozess schon eingesetzt hat lasse ich ihm mehrere Stunden Zeit um alleine gehen zu können, im Kreis der Artgenossen und in aller Ruhe.


    Natürlich ist das nicht immer ein schöner Anblick, aber ganz ehrlich, so würde ich es mir für mich selber auch Wünschen: mit der Familie an meiner Seite, jemandem der meine Hand hält, und die die Geduld haben mir beim röcheln zuzuschauen, bis ich wirklich loslassen kann. Bitte nicht im Krankenhaus mit Schläuchen in allen Körperöffnungen und Sauerstoffmaske.


    Ich finde es schade, dass so viele Halter nicht mehr die Geduld und Ruhe haben, ihre Tiere selber sterben zu lassen. Die Schweinchen befinden sich sowieso in einem Dämmerzustand in dem sie wohl keine Schmerzen mehr haben, und ihre Gruppe kümmert sich auch um sie. Oft sitzt immer abwechselnd ein anderes Schweinchen dabei, wärmt das sterbende Tier, spendet Trost durch Körperkontakt. Sie wechseln sich dabei ab, auch über Stunden.


    Erst wenn ich nach mehreren Stunden merke, dass ein Schweinchen Probleme damit hat los zu lassen und selber zu gehen lasse ich es einschläfern.


    Klar, wenn ein Tier Schmerzen hat braucht es Schmerzmittel (die ich aber immer im Haus habe), aber wenn der Sterbeprozess schon im Ablauf ist, dann merkt es sowieso nichts mehr. Da würde ich auch wirklich drum bitten so wenig wie nur möglich zu stören, nicht dauernd zu gucken, nicht das Haus weg nehmen, an einer anderen Stelle im Gehege füttern und dem Tier seine Zeit zu gönnen.

  • Hallo,


    ich flöße dann eine nicht zu geizig abgemessene Dosis Novalgin und einiges an Wasser ein und biete Wärme an.
    Ich häufe Leckerchen drum herum und Gurke, damit das Tier, wenn es trotzdem will, noch etwas zu sich nehmen kann.
    Das macht das Sterben leichter.
    Ich hoffe dann eben auch immer, daß es das zu Hause schafft. Wie lange man das zumutbar findet, ist eine ganz individuelle Abwägung, die von der Tierpersönlichkeit, dem Sterbegrund und dem Verhalten der Artgenossen abhängig ist. Wenn sie das Tier bereits überrennen oder sonst irgendwie körperlich angehen, würde ich es rausnehmen und den Tierarzt aufsuchen.


    LG,
    Steffi

  • Hallo,


    nein, gar keine blöde Frage. So etwas malt man sich einfach erschreckend aus und ich finde es wichtig, dass man fragt, wie andere das machen würden oder auch schon gemacht haben.


    Zitat von michaela174

    Klar: So schnell es geht zu einem Tierarzt!


    Klar ist das für mich nicht. Ist ein Meerschweinchen schwer krank, hat starke Schmerzen o.ä. sollte natürlich ein Tierarztbesuch anstehen.
    Wenn jedoch der Sterbeprozess eingesetzt hat - ich finde das sieht man sehr deutlich - bin ich nicht mehr zum Tierarzt gefahren.


    Sokrates war sehr krank und war gestresst durch die anderen, so dass ich ihn separiert habe. Er fiel einfach um, als ich nach ihm schaute. Ich blieb daraufhin bei ihm sitzen, redete leise mit ihm und wartete, bis er gehen konnte.
    Cassiopeia sah ich es schon morgens an, dass es zu Ende gehen würde. Um sie und mich nicht unnötig zu stressen blieb ich jedoch nicht die ganze Zeit beim Gehege sitzen, sondern schaute alle 15 Minuten nach ihr. Sie war bei den anderen, alle waren sehr ruhig, Cassiopiea lag in einem Heuhaufen. Gegen Mittag bemerkte ich, dass sie unruhiger wurde und ab da blieb ich am Gehege sitzen. Irgendwann fing sie dann an, kopflos herumzulaufen (bzw. versuchte es, da ging es schon nicht mehr). Die anderen waren in Aufregung und liefen teilweise über sie drüber, so dass ich Cassiopeia herausnahm und sie in aller Ruhe auf meinem Schoß sterben ließ.


    In beiden Situationen war mir die Fahrt zum Tierarzt zu lang (obwohl es nur 10 Minuten sind). Vor lauter Stress wären sie mit hoher Wahrscheinlichkeit schon auf der Fahrt gestorben (zumal ich in der Verfassung auch im Prinzip nicht hätte fahren dürfen). Den Stress wollte ich ihnen nicht antun und habe alles so ruhig wie möglich vonstatten gehen lassen.



    Liebe Grüße
    Nadine

  • Zitat von SusanneC

    Klar, wenn ein Tier Schmerzen hat braucht es Schmerzmittel (die ich aber immer im Haus habe), aber wenn der Sterbeprozess schon im Ablauf ist, dann merkt es sowieso nichts mehr. Da würde ich auch wirklich drum bitten so wenig wie nur möglich zu stören, nicht dauernd zu gucken, nicht das Haus weg nehmen, an einer anderen Stelle im Gehege füttern und dem Tier seine Zeit zu gönnen.


    Genau.


    Aber ich mache mir um sowas auch fürchterliche Gedanken.

  • Ich habe diesen Monat meinen Darwin zuhause begleitet. Ich wusste das es zuende geht. Es hat einige Stunden gedauert, aber da er scheinbar keine Schmerzen hatte, durfte er sich die Zeit nehmen. Ich denke, es war die richtige Entscheidung. Ist ein Schwein krank und kann beispielweise überhaupt nicht mehr fressen (Lilly hatte OD), lasse ich das Schwein erlösen, damit es nicht langsam verhungert. Es ist immer eine Frage der Situation. In fast jedem Fall fragt man sich am Ende, ob man es hätte anders machen sollen...

  • Ich finde auch, das es keine blöde Frage ist. Gerade für Neulinge im Schweinchenbereich ist es sicher eine gute Frage, denn wenn ein Meeri schwer krank wird, weiss man nicht so recht, was man machen soll.



    Bei uns war es Rosi, die schwer krank wurde. Anfangs nutzten die Schneidezähne sich schief ab, das auf Zahnprobleme getippt wurde, aber bei der Untersuchung kam raus, das sie einen Tumor hinter dem Auge hatte, den man nicht operieren konnte.


    Anfangs ging es ihr noch gut, aber nach ner Zeit ging es ihr immer schlechter und sie saß nur noch gekrümmt in der Ecke und hat gebrüllt, wenn eines der anderen Schweinchen gucken oder sie trösten wollte. Schmerzmittel halfen ihr nicht mehr und so mussten wir sie leider einschläfern lassen.


    Finde es auch richtiger, die Tiere bei ihrer "Familie" sterben zu lassen, aber manchmal geht es nicht. Vor allem, wenn das betroffene Tier sichtbar schmerzen hat, aber nicht loslassen kann.

  • Ich war jetzt leider 2 mal gefragt bei dieser entscheidung..


    Beide male waren die Tiere schon am sterben.. ich habe sie trotzdem erlösen lassen und werde es immer wieder tun! Diese in den Tod quälen ist schrecklich.. ich habe zum Glück eine Tierärztin die nach Hause kommt.. von daher konnten beide zuhause in meinen armen gehen. Wären aber beide auch in den nächsten Stunden von selber über die RBB gegangen.

  • Hallo Leute. Bin grad auf das Thema gestoßen und hab ne Frage. Jemand hat geschrieben, dass man das Sterben eines Meeris eindeutig bzw. genau sieht. Wie sieht man das denn? Atmet es langsamer/schneller? Liegt es nur noch? Schwankt es und kann nicht mehr richtig laufen? Frisst es nicht mehr?
    Ich meine, jeder kennt ja bspw. wenn ein Meeri ausgeglichen schläft, ein Fuß von sich gestreckt und auch mal auf der Seite liegend. Das ist ja normal. Und wie "sieht" es aus, wenn der Sterbeprozess eingetreten ist?

  • Wenn sie sterben fehlt die Körperspannung, wenn man sie sieht liegen sie wie ein nasser lappen, fasst man sie an hängen sie richtig.


    sie sind weg getreten, bewegen sich kaum und verlangsamt. Auch Reflexe wie etwa das Auge zumachen wenn man mit dem Finger zu nahe kommt oder Bein anziehen wenn man in die Fußsohle kneift laufen zu langsam und unvollständig ab. Sie atmen flach.


    Es läuft gar nicht mehr, frisst nicht mehr. Wir reden hier von der allerletzten Phase, wenn es nur noch wenige Stunden dauert - nicht Tage vorher, wo man noch was machen kann.


    Wenn ein Tier noch laufen kann, nur nicht mehr frisst, wenn es humpelt oder zeichen von Schmerzen zeigt muss man natürlich sofort zum Tierarzt. Hier geht es um die Phase, wo man wirklich nichts mehr tun kann, man meistens nicht mal mehr den Weg zum Tierarzt schafft - da ist es ok ein sterbendes Tier in Ruhe zu lassen, statt ihm zuzumuten im Auto in einer Transportbox zu sterben.