Lieber René,
alles fing ganz normal mit einem Abszess im Kiefer und einer Brückenbildung an.
Die OP und die Zahnkorrektur hast du super weggesteck. Nach der OP hast du sofort wieder alles gefressen. Das tägliche spülen und die Medikamentengabe hast du super und freiwillig mit gemacht. Du warst qusie wieder gesund.
Regelmäßig mussten wir zur Zahnkontrolle. Auch das hast du sehr lieb über dich ergehen lassen.
Vor 10 Tagen war deine letzte Zahnkorrektur. Alles sah gut aus. Die beiden Backenzähne und die Schneidezähne wurden gekürzt. Leider hast du nach dieser Zahnbehandlung nur noch Brei futtern können. Den nahmst du aber gierig aus dem Napf alleine auf. Ich war guter Dinge. Und dann kam ich gestern von der Arbeit und dein Hals war ganz nass. Du sahst mich flehend an, als ich den Brei anrührte und mir war klar, ich muss mit dir zum TA. Denn trotz, dass du täglich 100ml Brei futtertest nahmst du weiterhin rapide ab. Mit dem Entschluss, ein RöBi von Kopf und Herz, so wie einemm großem Blutbild mit T4-Wert fuhr ich los.
Beim TA, dann die schockierende Nachricht. Innerhalb von 10 Tagen sind fast alle deine Backenzähne gekippt und in deinem Mäulchen haben sich ganz viele kleine Eiterherde gebildet. Es sah schrecklich aus und es roch auch ganz fürchterlich. So war kauen und schlucken für dich zur Qual geworden. Wir waren uns einig, dass du eine so große OP wohl nicht überstehen würdest. Der TA meinte, eine Kiefermuskelathropie sei nicht auszuschließen und deine Chancen lagen leider nur noch bei 10%. So habe ich mich entschlossen, dich den letzten Lebensweg antreten zu lassen. Ruhig schliefst du in meinen Armen ein. Du hast mich noch liebevoll mit deinem Schnüffelnäschen angestupst, als würdest du dich für meine Entscheidung bedanken.
Komm gut auf den immergrünen Wiesen im Regenbogenland an und grüße alle unsere Engelchen.
René, du warst so ein hübscher, schüchterner Kerl und hast es dir, trotz deines Respekts vor Menschen nie nehmen lassen, deine Erbsenflocken aus der Hand zu stibitzen, um dann rasend schnell damit in einem Versteck zu verschwinden.
Deine Damen hast du alle geliebt und bewacht. Dira war dir dir Liebste, mit ihr hast du auch oft zusammen gelegen.
Während ich deine letzte Ruhestätte mit Leckereien und Gemüse vorbereitete lagst du im EB und alle konnten sich von dir verabschieden. Dira legte sich neben dich und stubste dich an, in der Hoffnung, du würdest wieder erwachen. Und als ich dich raus nahm, so hat sie mich entsetzt angemuckert. Sie vermisst dich sicherlich sehr.
Ich werde dich und eine sich in die Luft reckendes Näschen sehr vermissen. Du wirst nie vergessen sein und in meinem Herzen immer weiterleben.