Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Dauerhaft Flagellatenbefall - was kann ich noch tun?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Zitat von Lovis

    Ja, vorher hat er auch ein paar Mal die Kotproben untersucht - auf meine Frage, ob es denn vorher Giardien waren, hat er mit "nein" geantwortet. Allerdings habe ich dann nicht nach der Art der Flagellaten gefragt, die er ja immer gefunden hat - meine Schuld.


    Nein, nicht deine Schuld. Ein Tierarzt sollte seinen Patienten, bzw. den Tierhaltern erklären, was man in der Kotprobe gefunden hat. Es wäre z.B. auch interessant ob sich die Art zwischendurch mal geändert hat (was noch mehr für ein geschwächtes Immunsystem spräche).
    Wenn's keine Giardien waren, kämen noch die Trichomonaden in Frage.
    Von der Behandlung her wäre es egal welche es nun sind, weil bei beiden Metronidazol (Flagyl) oder Fenbendazol (Panacur) in Ordnung ist.
    Was ich aber die ganze Zeit schon erwähnen wollte, aber irgendwie nie getan habe: Wenn ausgerechnet bei einem Schwein immer wieder solche Probleme kommen, kommt es entweder von einer nicht vollständig und lang genug andauernden Behandlung oder, weil die Flagellaten nur durch eine andere Erkrankung auftreten, durch die das Immunsystem geschwächt ist. Bei einem 6 Jahre alten Schweinen kann da schon das Alter ohne eine andere Erkrankung reichen, aber ist sie mal untersucht worden, ob sie vielleicht noch andere Probleme hat? Das Herz? Die Schilddrüse? Oder andere Dinge, die einem auffallen könnten?


    pigs&pugs
    Die würden nicht selten zusätzlich zu Flagellaten auftreten, oder auch Hefen, aber ein TA, der Flagellaten unter dem Mikroskop erkennt, sollte eigentlich auch Kokzidien mit einem Blick sehen - die springen einem noch mehr ins Auge.

  • ja, das stimmt natürlich, wenn Kokzidien da wären, wären die auch entdeckt worden, sollte man meinen
    Fiel mir nur grade so ein, weil bei der Kotuntersuchung meiner Mandy wohl nicht auf Kokzidien untersucht wurde und das soll jetzt noch nachgeholt werden.
    Wird in externen Labors nicht routinemäßig auch eine mikroskopische Untersuchung gemacht?

  • Ja, der Kot wurde auch danach untersucht - der TA meinte, er hätte Kokzidien/ihre Zysten gesehen. Brauni gehts sehr schlecht, die Laborergebnisse sind leider noch nicht da, trotzdem fahren wir nachher noch einmal zu TA. Da werde ich darum bitten, noch einmal nach Kokzidien, Giardien etc. zu untersuchen (in Kot v. gestern und heute) und ggf. das Labor zu nerven. Hoffentlich finden wir die Ursache.
    LG Lovis

  • Danke für eure supernetten Hinweise und Ratschläge! Ich habe versucht, alles abzuklären und zu tun, leider ohne Erfolg.


    Brauni ist vorhin verstorben, sie hat schon gemerkt, dass es nicht mehr geht und ist dann unter ihrer "Garage" eingeschlafen :( Sie liegt jetzt unter dem Apfelbaum begraben und muss nicht mehr leiden.


    Wir waren heute früh wieder beim TA, der ganz intensiv noch den Kot untersucht hat (nach Kokzidien, Giardien, Hefen etc.) - aber nichts gefunden hat, was ausschlaggebend für ihre so schlechte Verfassung wäre. Die Laborergebnisse waren erst f. morgen zu erwarten, daher wollte ich mit ihr morgen früh gleich wieder hin. Er hat sie aber abgeschirmt und ihr ein Antibiotikum, Schmerzmittel etc. gegeben, um die Nacht zu überstehen und dann die Laborwerte abzuwarten (er hat dort heute schon angerufen, aber die Werte waren noch nicht da). Ich habe sie noch etwas gepäppelt, aber gemerkt, dass es nicht mehr geht. Nach ihrer langen Leidensgeschichte (immer wieder Durchfälle, von denen sie sich aber gut erholte) war ich mir sonst immer sicher, dass wir das schaffen (was bei dem Kämpferschwein auch immer geklappt hat), heute leider nicht mehr. Als ich merkte, dass sie sehr leidet, habe ich spätabends den TA angerufen, der gleich meinte, ich solle mit ihr vorbeikommen - ich brauchte aber nicht mehr fahren, sie ist friedlich eingeschlafen. Es tat ihm auch leid, er hat sie die ganze Zeit wirklich gut betreut und (bis auf jetzt) immer mit Erfolg.


    Möglicherweise lags auch am Alter, sicher auch am Immunsystem (da haben wir auch schon alles getestet - Schilddrüsenwerte, Herz etc. - immer alles ok.). Letzte Woche musste ihr allerdings ein Grützbeutel operativ entfernt werden, der sich trotz langem Spülen und Behandeln entzündet hatte und ihr zu schaffen machte (die OP wollten wir vermeiden, aber dann mußte es sein). Ich hatte mich trotz Risiko dafür entschieden, um ihr Schmerzen, die die Entzündung mit sich brachte, zu ersparen. Möglicherweise kamen jetzt doch zu viele Sachen zusammen, die sie nicht mehr verkraftet hat. Sie war mein Lieblingsschweinchen, daher bin ich sehr traurig - aber auch froh, dass sie nicht mehr leiden muss und von zu Hause aus gut behütet in den Schweinehimmel gehen konnte.


    Danke für alle Tipps, ist wirklich ein tolles Forum, in dem ich viel gelernt habe (und noch lerne).


    Lovis

  • Es tut mir auch sehr leid, dass sie es nicht geschafft hat.
    Mit 6 Jahren hatte sie ein schönes Alter. Ich denke, so wie du geschrieben hast, dass jetzt einfach viel zusammen kam. Ihr Alter, die Narkose, das Wetter und dann war das Herz vermutlich doch schon nicht mehr in Ordnung und hat nun aufgegeben.
    Das würde auch erklären, warum sie mit der Verdauung solche Probleme hatte - der Körper hat gleichzeitig noch an anderen Fronten gekämpft.
    Für dich und für sie bringt es nun nichts mehr, aber ich glaube man kann sagen, dass sie nicht an einer richtigen Krankheit starb, sondern letztendlich weil sie alt war. Und das ist auch irgendwie schön :(

  • Dankeschön für eure lieben Worte - ja, ich denke auch, es lag zuletzt an der Vielzahl der gesundheitlichen Probleme des Schweinchens. So ist es gut, alles andere war kein schönes Schweineleben mehr.


    Liebe Grüße,
    Lovis