Meerschweinchen Vergesellschaftung

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  • das denke ich auch
    Nicht umsonst sind die Züchter ziemlich unglücklich, wenn bei den Würfen die Böckchen in der Überzahl sind und ich vermute, auch die Tierheime und Notstationen werden im Schnitt für die Vermittlung eines Böckchen oder Kastraten länger brauchen.
    Wäre doch mal interessant, wenn da mal Erfahrungswerte gepostet würden, es gibt hier doch so einige Mitglieder, die Notstationen betreiben.
    Ich finde es Schade, wenn immer von Bockgruppen abgeraten wird; ich glaube, wenn genug Platz vorhanden ist, kann auch eine Bockgruppe sehr harmonisch sein

  • Zitat

    Ich finde es Schade, wenn immer von Bockgruppen abgeraten wird; ich glaube, wenn genug Platz vorhanden ist, kann auch eine Bockgruppe sehr harmonisch sein


    Wenn alles passt sind sie sogar harmonischer als eine Weibchen-WG (meine Erfahrung). Sicher ist es sehr wichtig, sich ausreichend über Bockgruppen zu informieren und diesbezüglich auch über Schwierigkeiten, die auftreten können, aufzuklären. Aber ich kenne viele Halter, die schon jahrelang auf reine Böckchenhaltung schwören!

  • Ich hatte über die Jahre auch 12 Böcke in Bock- und Kastratengruppen, aber: sie waren NIE so glücklich wie mit Weibchen.


    Wenn ich irgendwann die Bockgruppe aufgelöst habe und genau diesen Böcken Weibchen vermacht habe waren sie mit Weibchen IMMER wesentlich lebendiger, haben mehr Lebensfreude gezeigt und oft auch an Gewicht zugelegt (ist ja auch ein Anzeichen dass sie weniger Stress haben, insbesondere bei mehr Bewegung).


    In Sachen Vermittlung: der am längsten bei mir sitzen gebliebene Bock war 5 Monate hier. Das am längsten unvermittelbare Weibchen 16 Monate. Beide übrigens gesund und munter, nur eben nicht besonders hübsch, beide schwarze Glatthaarschweinchen mit "rattiger" Nase.

  • 1. Lieber brauche ich etwas länger für die Vermittlung, und es passt dann auch wirklich, als ich vermittle in eine Bockgruppe in der es dann im Zuge der Rappelphase sowas von kracht, dass getrennt werden muss - und ich bekomme "meinen" Streithansel wieder zurück. Dann ist der nämlich kein süßes Jungschweinchen mehr sondern längst Erwachsen. Wesentlich schwerer vermittelbar.


    2. Wenn ich ein Weibchen aufnehme habe ich sowieso immer das Risiko, dass es trächtig ist und gleich noch 6 weitere Schweinchen mitbringt, bei denen dann aller wahrscheinlichkeit nach Böcke dabei sind, deswegen erschließt sich mir nicht ganz, warum viele wesentlich lieber Weibchen nehmen wollen... noch dazu muss man Weibchen ja mindestens so lange da behalten dass man wirklich sicher ist, dass sie nicht trächtig sind, also bleiben sie auch wesentlich länger.


    3. Auch von den anderen Vermittlern, Pflegestellen und Notstationen in meiner Umgebung habe ich nichts von einem Bockproblem gehört, das ein echtes Problem wäre. auch die Tierheime in der Umgebung haben selten Schweinchen längere zeit sitzen, auch keine Böcke. ob sos-meerschweinchen.de oder notmeerschweinchen.de, auch bei den großen Notstationen gibt es kein echtes "Bockproblem" sondern es können die allermeisten gesunden Tiere auch vermittelt werden




    ich weiß nicht recht, ob es überhaupt ein echtes "Bockproblem" gibt, oder ob das nicht eher ein gefühltes Problem ist?

  • Deine Geschlechterbilanz würde mich immer noch in Zahlen interessieren, und nicht nur gefühlt. :roll:


    Vielleicht sollte ich das mal testen, und sämtliche deutschen Notstationen anrufen: Einmal sage ich, dass ich drei Böcke dringend abgeben muss, ein zweites mal lasse ich jemand anderen darum bitten, drei Weibchen aufzunehmen...


    Ich sehe in Foren etliche Threads, in denen bei Nottieren einige sofort "hier" schreien, um dann einzuschränken "aber nur Mädels!" , und in denen Züchter über zu viele Böcke jammern u.s.w.
    Ich habe hier auch einen Bock, den ich über eine Kleinanzeige bekam. Die Halterin hatte vorher mehrere Notstationen kontaktiert, die ihn alle nicht nehmen wollten.



    Auch persönlich habe ich von Notstationbetreibern schon gehört, dass Böcke schwer zu vermitteln seien.
    (Wobei manche Notstationen selbst schuld sind, andere aber einfach an ihre Grenzen stoßen, weil man Böcke ja nicht wie Weibchen einfach zu beliebig vielen in ein Gehege stecken kann)


    Und, rein logisch: Es werden statistisch ebenso viele Böcke wie Weibchen geboren.
    Wo sollen all die Böcke bleiben, wenn immer nur ein Bock mit mehreren Weichen gehalten wird?

  • Die Züchter sind ja wohl die Wurzel allen Übels, mit denen braucht man wahrhaft kein Mitleid haben. Würden die nicht wesentlich meeris produzieren als Nachfrage besteht gäbe es weniger Probleme.


    Zur Aufnahme kann ich nur sagen, dass meistens die Plätze IMMER voll sind, es Wartelisten gibt und nur wirklich schlimme Fälle spontan aufgenommen werden können, etwa wenn das Leben der Tiere in Gefahr ist. egal welches Geschlecht, es gibt eben wenige Plätze.


    Die "Nur Mädels"-Notstationen wollen oder müssen teilweise ihre Finanzen sanieren. Gerade bei halbwegs aufgeklärten Haltern die Tiere in Foren anbieten sind ja oft nicht trächtige Weibchen die eine gute Gesundheit haben, daher ohne weitere Kosten schnell und gut vermittelbar sind. Böcke die angeboten werden sind dagegen meistens unkastriert, also muss man die Kastra-Kosten vorstrecken.


    Nebenbei sind Böcke in der Unterbringung schwieriger, oft nicht richtig Bockgruppen-tauglich, während Mädels eben einfach mit zu einer gemischten gruppe dazu gesetzt werden können - die rutschen eben ggf. enger zusammen, während man einen Bock ggf. einzeln setzen muss.


    Wer jetzt Böcke abgeben will muss eben auch mal aktiv werden - also schon mal selber kastrieren lassen, oder bitten sie in die Externe Vermittlung aufzunehmen, aber fürs Erste noch bei sich behalten.


    Außerdem finde ich es auch gar nicht so toll, jedem sofort die Schweine abzunehmen, damit macht man es den Leuten auch zu einfach. Wenn jemand als Abgabegrund angibt "keine Zeit" oder "die Kinder haben das Interesse verloren" dann kann der sich ja auch ein paar Wochen länger noch um die Tiere kümmern. Hat der Halter nen Verkehrsunfall erlitten und kann sich wirklich ab sofort nicht mehr kümmern ist es was anderes.


    Viele Leute machen es sich zu leicht, wenn die Abgabe so problemlos klappt, und holen sich sonst immer wieder neue Tiere - wenn dann das interesse doch aufhört kann man die ja so einfach weg geben und ein paar Monate später die nächste Tierart ausprobieren. moderate Hürden, Erklärungsnöte, Wartezeiten von einigen Wochen, vielleicht sogar Kastrationskosten übernehmen müssen, das sorgt dafür dass die Abgebenden nachdenken.


    Manchen fällt in der Wartezeit auch auf, dass sie die Tiere ja eigentlich schon noch behalten wollen, oder sie finden im eigenen Bekanntenkreis jemand, der sie übernehmen kann. Oder die Kinder bekommen gute Noten und dürfen die Tiere doch behalten...

  • Nun hast du doch einige Gründe aufgelistet, warum Böcke eben oft nicht genommen werden. Es gibt das Bockproblem also doch...


    Jedem alles sofort abnehmen kann und sollte natürlich keine Notstation, aber es geht ja gerade darum, dass das bei Weibchen dann meist doch kein Problem ist, bei Böcken aber sehr wohl.


    Nicht selten heißt es "Wir haben Plätze frei", aber die sind dann nur für Weibchen.




    Dass Gitterkäfige so sinnlos geächtet werden, vergrößert das Problem, eben weil man Böcke nicht so einfach in einer großen Gruppe zusammensetzen kann. Ich kenne eine Notstation, wo Böcke in 1m- Käfigen zu zweit oder eben kastriert mit je einem Weibchen gehalten werden. Wenn ein unverträglicher nicht kastrierter da ist, kann es eben auch passieren, dass er allein sitzen muss, bis er vermittelt ist. Aber dafür werden Böcke dort ohne wenn und aber aufgenommen!


    Im übrigen bekommen Notstationen die Kastration oft sehr günstig, so dass sie mit der Schutzgebühr schon längst wieder bezahlt ist.


    Sinnvoll wäre sicherlich, wenn man eine einheitliche Gebühr pro Tier nimmt, denn wenn ein Kastrat mehr als doppelt soviel kostet wie ein Weibchen, ist der Anreiz nur Weibchen zu nehmen noch größer.

  • Denkst Du denn, eine Notstation mit solchen Knästen ist ein positives Vorbild, oder es würde den Tieren gut gehen, wenn sie Monatelang da sitzen, Freilauf ist ja bei so vielen Gruppen kaum machbar?


    vor allem verkümmert da ja auch die Muskulatur... ich würde das nicht machen, einfach weil man den Tieren damit schadet und ein schlechtes Vorbild ist.


    Und einheitliche Preise sind nicht realistisch. Tierärzte verlangen sehr unterschiedliches Geld nach Regionen, teilweise steht eine Notstation in direkter Konkurrenz zu einem Billig-Züchter der die reinrassigen Peruaner für 15 Euro das Stück verkauft, und da soll man dann mit einem Glatthaar für 25 Euro dagegen stehen? das wird eher nichts.


    Natürlich stehen Böcke oft etwas länger auf der Warteliste, aber auch wieder nicht soooo extrem lange. Das "Bockproblem" wird überschätzt und ist eher ein Züchterproblem, dass die schließlich selber verursachen.

  • Vollkommen wirr, was du da schreibst.


    Du nennst du selbst Gründe, warum Böcke eben oft nicht aufgenommen werden können, leugnest aber trotzdem das Problem zu vieler überschüssiger Böcke?


    Du redest dir da was schön, zur Rechtfertigung deiner Bequemlichkeit oder deiner Ideologie, entgegen aller Vernunft.




    Lieber keine Böcke zur Vermittlung aufnehmen, als sie in Käfige zu stecken?


    Für viele ist so ein Käfig in einer Notstation schon eine entscheidende Verbesserung, sofern er sauber ist und ausreichend Futter zur Verfügung steht.
    Muskulatur kann bei den meisten nicht weiter verkümmern, da sie ohnehin nichts besseres gewöhnt sind.
    Ich finde es vollkommen in Ordnung, wenn ein Nottier zur Vermittlung einige Monate in einem Käfig sitzen muss.


    (Im Gegenteil finde ich es eher fragwürdig, Unmengen von Vermittlungstieren, auch Weibchen, einfach zusammenzusetzen. Da sie dort eh nicht dauerhaft bleiben sollen, bedeutet dies wesentlich mehr Stress, als wenn sie zu zweit oder zu dritt in Käfigen sitzen würden)

  • Wie viel Stress in einer Gruppe herrscht hängt maßgeblich vom Platz ab - und die meisten Nottiere sitzen einfach aus praktischen Gründen in Kleingruppen, einfach weil da der Gesundheitscheck einfacher ist als in Riesengruppen.


    Mach doch einfach was Du willst, aber rate doch nicht unreflektiert zu Böcken wenn Du wenig Erfahrung mit Bockgruppen hast.


    Insbesondere wenn Dir nicht mal auffällt, dass hier die in frage kommenden Tierheim-Böcke alle in der Rappelphase stecken. :roll:

  • Also ich will mich ja gar nicht in euren Privatkrieg groß einmischen,aber daß bei der gängigen Haltung (Kastrat plus x Weibchen) ein Überschuß an Böcken besteht und diese deshalb auch schwieriger zu vermitteln sind,sagt einem doch wohl ganz einfach der gesunde Menschenverstand,oder ? :wink:

  • aber es ist jetzt nicht so, dass auf ein Weibchen 10 Böcke kommen. Bei den meisten Notstationen kommen auf etwa 100 vermittelte Weibchen an die 70-80 Böcke, also ein echtes Problem existiert keines.


    Warum sollten dann Leute auf Krampf Bockgruppen halten, wo gemischte gruppen doch so viel glücklicher sind? wenn es auch zig Weibchen zur vermittlung gibt muss man nicht unbedingt Bockgruppen halten.


    wahrscheinlich wäre ein Großteil des "Bockproblems" gelöst, wenn jeder mit reiner Weibchenguppe einen Kastraten nehmen würde.

  • Zitat von Sansa

    Also ich will mich ja gar nicht in euren Privatkrieg groß einmischen,aber daß bei der gängigen Haltung (Kastrat plus x Weibchen) ein Überschuß an Böcken besteht und diese deshalb auch schwieriger zu vermitteln sind,sagt einem doch wohl ganz einfach der gesunde Menschenverstand,oder ? :wink:


    So ist es.
    Aber mancher sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr...

  • Zitat von SusanneC


    Mach doch einfach was Du willst, aber rate doch nicht unreflektiert zu Böcken wenn Du wenig Erfahrung mit Bockgruppen hast.


    Insbesondere wenn Dir nicht mal auffällt, dass hier die in frage kommenden Tierheim-Böcke alle in der Rappelphase stecken. :roll:


    Ich kann dich nur nochmal auf mein erstes Posting verweisen... Bitte erst lesen, und erst dann Unterstellungen abgeben... oder auch mal bleiben lassen.

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