Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

OP - ja oder nein? (Zysten)

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,


    ich bin neu und weiß, dass es mehrere Themen zu Zysten gibt, aber ich mache mal was Neues auf und erkläre euch die Sachlage von Anfang an.


    Ich habe sechs Meerschweinchen. Eins davon ist nun etwas üver vier Jahre alt, stammt noch von meinen Eltern, denen das Böckchen vor 1,5 Jahren starb und sie uns die Kleine gegeben haben. Sie kam damals schon mit Zysten zu uns, ist behandelt worden mit Hormonspritzen (Ovogest), damals dreimal im Abstand von 10 Tagen. Nach zwei oder drei Monaten kamen die Zysten wieder. Wieder gespritzt, dreimal. Nach ein paar Monaten dasselbe Spiel, diesmal lange aber eine Spritze. So hat es sich eingebürgert, dass sie alle drei Monate eine Spritze bekam.


    Wir sind umgezogen. Der neue Tierarzt steht bestimmt als Nagerzahnspezialist bei euch in der TA-Liste (habe ich jetzt nicht nachgesehen, bin mir aber sicher). Er sagte nun, wir wollen uns überlegen, ob wir dem Schweinchen nicht Eierstöcke und Gebärmutter entfernen lassen. Denn sie hat schon zu lange mit den Zysten zu tun, die Spritzerei gehe aufs Rückenmark auf die Dauer und so wäre as am sinvollsten sie zu operieren.
    Der Tierarzt ist wirklich gut. Er macht Gasnarkose, wir waren mit einem Zahnschwein lange bei ihm in Behandlung. Er ist nicht aufs Geld aus, sehr gewissenhaft und hat jahrzehntelange Erfahrung mit Kleintieren und als Zootierarzt. Er operiert nicht unüberlegt UND er ist sehr vorsichtig, was die Worte: "Vielleicht wäre Einschläfern besser" angeht. Also, der Tierarzt ist top.


    ABER ich habe wahnsinnig Angst vor diesem Schritt. Warum?
    Vier Jahre sind vier Jahre. Sie ist zwar fit und gut im Futter, aber es ist schon bei Frauen keine leichte OP, wenn sie sich den ganzen "Kram" da unten rausnehmen lassen.
    Ich bin selber eine von Eierstockzysten gepeinigte Frau. Ich habe selbst häufig Schmerzen. Ich bin auch schon operiert worden und es war die blanke Hölle (ich lag 4 Woche flach danach). Ich bin absoluter Hormongegner bei mir, weil ich nur die Nebenwirkungen bekomme, die bei mir irreparable Schäden fürs ganze Leben hinterlassen. Deshalb habe ich mir irgendwann selbst nach langem Informieren mit Ovaria comp./magnesium sulfuricum behandelt - und es hat geholfen.


    Ich kenne keinen Tierarzt, der was von Naturheilkunde hält, oder Tierheilpraktiker in der Nähe. (Mal schnell nach Tierheilpraktiker gesucht und Wucherer gefunden... nee, danke.) Ich bin kein Mediziner. Ich werde mich hüten "einfach so" meine Globuli ins Schwein zu schmeißen. Aber ich frage mich, ob die OP wirklich die einzige Möglichkeit ist.
    Ein Meerschweinchen ist ein Meerschweinchen. Es ist so klein und so schwach, die Forschung noch so weit hinter Humanmedizin. Wenn selbst ich solche Schmerzen nach der OP hatte, wie sollte eine noch x-fach schwerere OP dann beim Schweinchen sein?
    Ich sehe das große Risiko und es belastet mich sehr. Ich will nur das Beste für die Kleine. Ich habe letztens schon geträumt, dass sie stirbt. Ich vertraue dem Tierarzt, aber ist die OP echt der letzte Weg?


    Wir sind bisher gut gefahren mit den "Dreimonatsspritzen". Es hat ihr auch vollkommen gereicht. Das Hormontherapien Mist sind, ist mir klar. Aber sie kam da so gut mit klar, dass ich die Belastung als "okay" empfand. Sie wird auch nicht sonderlich kirre und reibt die Gruppe (vier weitere Weibchen, ein Kastrat) auf, zumindest nicht, wenn wir sofort handeln, sobald wir merken, die Zyste kommt wieder. Punktieren wäre Quatsch. Dann kommt die nächste Zyste, kenne ich von mir.


    Ich weiß nicht, was ich tun soll. Meine Wunderglobuli irgendwie dosiert ins Schweinchen kriegen? "Einfach so"? Kann gut gehen, kann aber auch daneben gehen und das will ich ganz sicher nicht. Ich kann an mir selbst rumdoktern (klappt sowieso meist besser als zum Arzt gehen), aber nicht an meinen Tieren.


    Ksann mir jemand einen kleinen Rat geben?

  • Du kannst dir ja mal meinen Thread durchlesen :wink:


    Meine Luna ist 6 Jahre, hatte eine Zahn-Op und wurde kastriert.
    Das sollte sie eigentlich nicht mehr, aber da es eine Narkose war und die Tierärztin ihr das Hormonchaos weiterhin ersparen wollten, haben wir es machen lassen. Bei ihr hat weder Delvosteron als Hormonspritze richtig gegrifften, noch das Ovarium.
    Sie hat es überlebt und wir sind noch am Kämpfen, dass sie wieder schnell auf die Beine kommt.
    Sie schlägt sich tapfer mit nur 3 Schneidezähnen.


    Lass dein Schweinchen auch lieber so schnell wie Möglich kastrieren, denn sonst wirst du mehrere Baustellen haben, als nur die Zysten.
    Sie kann eine Schilddrüsenüberfunktion bekommen, die Knochen werden porös durch die vielen Hormone, das Immunsystem wird geschwächt usw.


    Eine Kastration ist ein großer Eingriff und mit Schmerzen verbunden, aber wenn der Tierarzt erfahren ist, dann wird es deine Maus schaffen.


    Da die Hormonspritzen nicht geholfen haben, wäre dies der nächste Schritt. So alt ist sie noch nicht und sie hat gute Chancen.


    Ich sehe da keinen Sind mit Ovarium anzufangen. Bei einigen hilft es, bei anderen nicht. Das ist für mich nur Zeitverschwendung.
    Wichtig wäre, dass man ihr Herz gut vor der Op untersucht.

  • Hm...ich bin da etwas anderer Ansicht.


    Ich habe hier bei 2 Tieren ganz prima Erfolg gehabt mit der (oralen) Gabe von OvariumComp.!


    Bei dem Tierchen meiner Tochter damals auch nicht,weshalb wir sie auch operieren lassen mußten.Gerade homöopathische Mittel schlagen nun mal nicht bei Jedem an,das gebe ich gerne zu.


    Aber einen Versuch über eine gewisse Zeit wäre es doch wert,wenn ihr dadurch diese wirklich schlimme OP erspart bleiben könnte,oder ?

  • Tja, so eine Frage kann dir jeder natürlich nur nach seinen Erfahrungen beantworten und diese sind bekanntlich immer verschieden.


    Würde ich persönlich vor der Entscheidung stehen und die Zyste würde neu diagnostiziert werden, würde ich es definitiv erst mit Ovarium probieren, dann mit Hormonspritzen und dann erst mit OP (außer die Zyste ist schon so groß, dass sie Organe bedrängt!!). Ich mag OPs genauso wenig wie du, daher kann ich dich in diesem Punkt bestens verstehen.


    Von Freunden bekam eine Dame mit 4 Jahren Zysten, sie bekam daraufhin Ovarium +Hormeel, ist jetzt 6,5 Jahre und mit den Zysten ist alles im Griff.


    Bei deiner Dame scheint aber das Problem schon länger diagnostiziert zu sein und sie braucht die Hormonspritzen doch regelmäßig, ich weiß nicht, ob ich da nicht auch eher zur OP neigen würde. Ist immer schwer von außen zu beurteilen, aber zumindest würde ich es nicht mehr zu lange mit Alternativen versuchen!

  • Ich hatte dieses Jahr zwei Mädelskastrationen. Eine Dame (4 Jahre) hatte auch lange mit Zysten zu kämpfen und bekam immer wieder Hormone. Nachdem sich trotz Hormongabe eine weitere Zyste gebildet hatte, habe ich sie kastrieren lassen. Ich hätte nicht so lange warten sollen. Leider hat sich die Hormonbelastung durch die Zysten schon auf ihr Immunsystem ausgewirkt. Die Folge waren Blasenentzündungen und vermutlich sekundär durch die Blasenentzündung nun auch noch ein Blasenstein (OP war Dienstag).


    Die OPs wurde hier gut überstanden. Die Zysten-Dame hatte am Abend etwas zu kämpfen, da sie Nachblutungen hatte, die Dame mit dem Uterustumor (5 Jahre) hat sich am Abend nach der OP wieder völlig normal verhalten, wenn man von einem riiiiesen Appetit absieht.


    Ich würde niemandem enmpfehlen mit Zaubermittelchen herum zu experimentieren, der Körper wird durch hormonell aktive Zysten einfach zu stark belastet.


    Alles Gute

  • Das ist eine sehr schwierige Frage, ob Kastration oder nicht, vor der ich auch stand bzw. stehe.


    Ich kann deine große Angst vor solch einer großen riskanten OP sehr gut nachvollziehen.


    Mein eines Weibchen (fast 5 Jahre) hat auch Zysten. Sie bekommt seit Januar im täglichen Wechsel Ovarium comp. und Hormeel (je täglich 0,5 ml).
    Es gibt übrigens die Möglichkeit Globulis zu verabreichen, die meiner Meinung leichtere Variante ist die Gabe der Mittel in flüssiger Form. Das Zeug scheint sehr gut zu schmecken und wird immer freiwillig aus der Spritze geschlabbert, ohne das Schwein rausnehmen zu müssen.
    Ich bestelle hier:
    http://www.apo-rot.de/index_de…suche&_random=-1723357916


    http://www.apo-rot.de/index_de…v=suche&_random=851089549


    Da die Zysten sehr schnell gewachsen sind, es ihr deutlich schlechter ging und sie bereits Fell an Bauch, Beinen und Flanken verloren hatte, hat sie dann zusätzlich 3 Ovogest-Spritzen bekommen. Nach der Behandlung war die eine Zyste komplett weg, die andere sehr klein.


    Nach ein paar Wochen begann das Fell wieder nachzuwachsen.
    Heute geht es ihr super, sie ist wieder viel munterer und bekommt weiterhin Ovarium und Hormeel.
    In der Tierklinik wurde mir auch zu einer Kastration geraten, aber ich persönlich möchte erst alles mögliche versucht haben bevor ich dieses große Risiko eingehe. Und ich habe im Internet schon sehr oft gelesen, dass eine homöop. Behandlung gut angeschlagen hat.
    Wenn natürlich weder homöopathische Mittelchen noch Hormonspritzen helfen, bleibt keine Alternative.


    Und es gibt natürlich auch noch andere Sachen zu berücksichtigen:
    - hat man einen geeigneten TA, der Erfahrung im Operieren von Kleintieren hat
    - wie ist der allgemeine Gesundheitszustand des Tieres, z.B. Gewicht


    Fazit:
    Ich an deiner Stelle würde es erstmal mit der Gabe von Ovarium (+ Hormeel) probieren, einen Versuch ist es Wert.
    Und erst, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt und nichts angeschlagen hat, die Zysten das Allgemeinbefinden des Tieres deutlich einschränken, erst dann würde ich kastrieren lassen, weil mir persönlich das Risiko einfach zu groß ist und ich mir mein Leben lang Vorwürfe machen würde.

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