Meerschweinchen Verhalten

maskuline Meerschweinchendame

Ein Meerschweinchen verhält sich komisch? - hier gibt es Antworten

  • Hallo, ich brauche einen Rat. Meine Meeris Eike, Emily und Felizitas sind nun etwa ein Jahr alt. Emily und Felizitas sind Geschwister (gleicher Vater unterschiedliche Mütter). Ich habe sie von einer Hobbyzüchterin. Eike ist ein Kastrat und kam etwa ein halbes Jahr später zu den Mädels. Ihn habe ich von Merrschweinchen in Not. Ich hatte ihn damals dazu geholt, in der Hoffnung, dass er Ruhe in die Mädels bringt. Die Emily war schon von Anfang an die Chefin, hat über alles geherrscht, beist und ärgert. Ich hatte den Rat bekommen ein Männchen in die Gruppe zu setzen, dass er die Emily zurecht weißt. Allerdings hat sich seit dem nichts geändert. Emily zwickt den zwei ständig in den Hintern, scheucht sie weg egal wo sie sitzen oder was sie tun, klaut das Essen aus dem Mund u.s.w.
    Ich habe einen Bericht gesehen, in dem erklärt wird, wenn tragende Meeriweibchen gestresst werden, die weiblichen Nachkommen maskulines Verhalten aufweisen. Da meine Emily so ein männliches Verhalten aufweißt, denke ich, dass ihre Mutter in der Schwangerschaft gestresst wurde. Das zweite Problem ist auch, dass ich die zwei Weibchen schon mit vier Wochen bekommen habe. Ich denke sie hatten dann zu wenig Zeit Sozialverhalten zu lernen.
    Meine Frage ist nun wie ich Emily besser intigrieren kann, dass sie besser mit den anderen auskommt. Kann man villt sogar etwas gegen das maskuline Verhalten machen?
    Eike und Felizitas verstehen sich gut. Ich habe Emily zur Zeit von den anderen getrennt, in einem anderen Käfig. Aber das sollte kein Dauerzustand werden, da man Meeris nicht alleine halten soll. Oder gibt es bei Emily, bzw diesem Verhalten ausnahmen? Eike und Felizitas kommen mir, seit dem sie alleine sind, sehr zufrieden und entspannt vor.
    Ich hoffe auf wertvolle und ernst gemeinte Antworten! lG

  • Ich war letztens erst mit den dreien beim Tierarzt, weil Emily etwas am Auge hatte. Ich hatte Augentropfen für sie bekommen und es ist wieder besser geworden. Die Tiere wurden von der TÄ auch abgetastet und sie hatte nichts außergewöhnliches festgestellt. Wie werden Zysten denn festgestellt? Muss sie dazu geröntgt werden? Wie können Zysten für so ein Verhalten verantwortlich sein? Mich würde es wundern wenn es daran läge, da ihr Verhalten von Anfang an so war. Schon auf der Fahrt in ihr neues Zuhause hat sie mit Felizitas gekämpft.

  • Meine Emily (was für ein Zufall) hat auch ähnliches Verhalten gezeigt, wenn auch nicht so stark. Und bei ihr wurden im Alter von ca. 2 Jahren auch Zysten festgestellt. Das habe ich gemerkt, weil sie da nur noch gebrommselt und die Gruppe sehr gestresst hat. Durch Hormonspritzen gingen die Zysten zurück, das Dauerbrommseln hörte auf, aber ihr "Grundverhalten" nicht. Sie hat Ida weiterhin geärgert, sie von ihrem Schlafplatz verscheucht und ihr Futter weggenommen. Bei Rosie hat sie das nicht gemacht, deswegen würde ich das nicht den Zysten zuschreiben. Und es war nie so extrem zwischen Ida und Emily, dass ich ernsthaft darüber nachgedacht hätte, sie trennen zu müssen. Vor Kurzem waren die Zysten aber auch wieder tastbar.
    Keine Ahnung, ob das alles irgendwie zusammenhängt. Ich würde sie an deiner Stelle einfach mal darauf untersuchen lassen, der Sicherheit halber.

  • Ein Kastrat bringt leider nicht immer eine Beruhigung in die Gruppe. Nicht jeder mischt sich tapfer in die Streitigkeiten der Damen ein, manche sind froh, wenn sie ihre Ruhe haben. :wink: Das gilt auch für normale Kastraten, nicht nur für Frühkastraten.


    Bei uns haben wir auch eine weibliche Chefin, trotz Kastratem in der Gruppe.


    Die Untersuchung auf Eierstöcke ist sicher sinnvoll, aber sollte dies nicht die Ursache sein, so wirst du kaum etwas gegen ihr Verhalten machen können. Es gibt auch wirklich Damen, die sehr, sehr dominant auftreten. Alleine getrennt halten empfinde ich übrigens auch als schlechte Lösung.


    Wenn du zwei Gruppen halten kannst, kannst du dir überlegen, dir für sie nochmals einen dominanten Kastraten zu holen, der sie mal ordentlich in die Schranken weißt. Da wäre es am besten, bei einer Notstation nachzufragen, ob sie einen haben, der da wirkliche Führungsqualitäten hat und ordentlich durchgreifen kann.


    Wenn du eine Gruppe beibehalten willst, ist es vielleicht noch eine Möglichkeit, die Gruppe etwas aufzustocken, sodass da einfach mehr Tiere sind und sie sich leichter aus dem Weg gehen können bzw sich das Verhalten deiner Chefin auf mehrere Tiere verteilt. Das hängt natürlich auch davon ab, wieviel Platz du hast.


    Dann gibt es eventuell auch noch die Möglichkeit mit Bachblüten zu arbeiten, manche berichten davon, dass sich mit diesen das Verhalten ihrer Tiere verbessert hat, da kenne ich mich allerdings gar nicht aus, aber vielleicht kann dir hier im Forum diesbezüglich noch helfen.


    Alles Gute!

  • Wenn du der Ansicht bist, dass sie nicht wirklich die Moeglichkeit hatte, ein angemessenes Sozialverhalten zu erlernen, wuerde ich auch zum Aufstocken raten. Ich habe hier auch ein Maedel, von dem ich nicht wirklich weiss, wo es herkommt. Ich schaetze mal Zoohandlung. Als Jungtier wurde sie lange Zeit allein gehalten und hatte nachher wirklich Probleme, sich mit jemand anderem zu verstehen. Mit meinem Kastraten kam sie damls klar, aber das war Glueckssache, nachdem er gestorben ist, haben wir in einer Notstation mit ca. zehn verschiedenen Tieren ausprobiert, wen sie nicht sofort zerbeissen wollte. Seitdem wir eine Vierergruppe haben, hat ihre Aggression nachgelassen, allerdings ist sie fuer Meerschweinchenverhaeltnisse etwas zu zutraulich. Ihr fehlt jeglicher Fluchtinstinkt und sie nimmt eigentlich eher wenig am Gruppenleben teil.
    Wie viel Platz haben sie denn zur Verfuegung? Ich habe bei meiner Kaethe gemerkt, dass sie den anderen gerne aus dem Weg geht.
    Mein voriger Kastrat war uebrigens ueberhaupt nicht dominant, sie hat ihn aber trotzdem akzeptiert. Haettest du denn die Moglichkeit, deine Gruppenkonstellation zu veraendern oder zu erweitern?

  • Hallo, danke für die zahlreichen Antworten! Ich werde mich mal um einen TA Termin kümmern und hoffe, dass dabei etwas herum kommt.
    Meine drei leben auf ca 1,50 x 0,7 m. (Eigenbau). Wenn es wärmer ist, sind sie oft im Garten in einem großen Außengehege. Also vom Platz her müsste es eigentlich ausreichen. Klar, größer wäre immer besser, aber viel mehr gibt mein Wohnzimmer nicht mehr her. Für vier Meeris ist es definitiv zu klein. Meine drei machen auch schon genug Dreck, Arbeit und kosten einiges ;-) Die Gruppenkonstellation zu ändern, wäre möglich, aber man gewöhnt sich ja an die Tiere und will sie nicht einfach weg geben oder austauschen. Aber wenn es nicht anders geht und es das Beste für die Tiere wäre, ist das der letzte Schritt.

  • Es kann aber auch gut sein, dass es für die Mädels zu wenig Platz ist auf Dauer. Wo sie kleiner waren, war das sicher kein Problem.
    Das muss man immer abwägen.
    Vielleicht kannst du ja ein paar Mödel umstellen oder so.
    Auslauf musst du ihnen ja so oder so geben.


    Haben sie denn auch genug Häuser/Unterstände, wo sie sich zurückziehen können?


    Ist das nur eine Grundfläche oder hat der Eigenbau mehrere Etagen?
    Denn wenn das nur eine Ebene ist, wo sie leben, dann ist der Eigenbau definitiv zu klein. Er hätte nur 1,05m². Man sagt pro Schwein 0,5m³ und ggf mehr.

  • @ chrissi. Dann sollte ich mir wirklich nochmal Gedanken über den Käfig machen. Den Käfig hatten wir für die zwei Damen gebaut. Aber als wir uns entschieden hatten den Eike dazuzuholen, hieß es von einer Dame von Meerschweinchen in Not, dass der Käfig für drei Meeris ok sei. Ich bin auch davon ausgegangen dass der Auslauf reichen würde.
    Ich habe meistens Unterstände drin stehen. Mir wurde von Freunden mit mehr Meerschweinchenerfahrung dazu geraten, dass sie zahmer werden. Hat auch teilweise geklappt. Also sie fressen aus der Hand. Allerdings einfangen lassen sie sich garnicht gerne und sind immer noch schreckhaft. Der Eike ist zutraulich und sehr zahm, lässt sich aber auch nicht gerne rausnehmen, aber ich glaub das mag kein Schwein ;-)
    Ich würde sie auch gerne im Wohnzimmer laufen lassen, aber da sie sich so schwer einfangen lassen, will ich den Stress allen Beteiligten ersparen. Außerdem sind sie keineswegs stubenrein.
    Ich werde es erstmal mit einer Etage versuchen, bis ich Zeit habe einen neuen Käfig zu bauen.

  • Du kannst ja auch mit Kartons oder Gitterelementen einen Auslauf bauen.
    So sind sie eingeschränkt und können nicht durch das ganze Wohnzimmer rennen. Das macht das einfangen nicht ganz so stressig. Oder Wenn sie gerne Kuschelsachen mögen, dass man sie darein lockt.
    Oder kannst du vielleicht einen Freilauf davor bauen, den sie immer benutzen können?


    Stubenrein ist kein Schweinchen. Aber mit Decken darunter klappt das schon.

  • Einen Freilauf im Wohnzimmer selbst gebastelt habe ich schon öfters. Ist aber meistens nicht größer geworden als der normale Käfig und wirklich genutzt haben sie die Fläche nicht. Einen kompletten Freilauf an den Käfig zu bauen ist schwierig, da der Käfig etwa hüfthoch steht. Eine so lange Leiter wäre zu gefährlich.


    Ich habe gerade noch ein neues Problem. Habe gerade den Käfig sauber gemacht und dabei gemerkt, dass auf einem Kackhaufen weiße Punkte sind. MILBEN?! Ich habe den Käfig gleich mit Spülwasser sauber gemacht, und mit Essig etwas ausgewischt. Auf den Tieren konnte ich nichts feststellen, aber habe ihnen vorsorglich Tropfen gegen Parasiten/Lästlinge aufs Fell getropft. Muss ich noch etwas machen? Die Einrichtungsgegenstände habe ich nicht gereinigt. Die sind aus Holz.
    Ich konnte den Käfig nun leider nicht richtig auslüften lassen (wegen dem Essig), da ich nur noch einen kleinen Käfig habe, wo Emily vorübergehend war. Und zu dritt im kleinen Käfig würde nicht gut gehen. Emily hat auch vorsorglich Tropfen bekommen und sitzt jetzt wieder bei den anderen im Käfig. Sie verstehen sich gerade ungewöhnlicher Weise total gut. Sie sind auch eben fröhlich rum gesprungen. Hoffe es bleibt so.
    Ich muss es nun natürlich weiter beobachten wie es mit dem Verhalten weiter geht und ob sich das Viehzeug ausbreitet!
    Habt ihr noch einen Rat für mich wie ich eine Parasitenplage verhindere?

  • Das sind meines Erachtens weniger Milben, sondern könnte eventuell ein Wurmbefall sein. Bitte sammle den Kot und lass ihn vom Tierarzt untersuchen. Milben befinden sich auf den Tieren selbst, nicht im Kot. Einen Milbenbefall würdest du an vermehrten Kratzen, blutigen/schorfingen Wunden, Haarausfall etc erkennen.

  • Ich kann bei meinen Tieren bzw Käfig nichts mehr feststellen, nachdem ich den Käfig gereinigt habe und mitlerweile nocheinmal das Einstreu erneuert habe. Als wäre nichts gewesen! Ich werde natürlich weiterhin beobachten ob wieder etwas auftritt. Keine Ahnung was das war. Ich hatte die Tiere auch ein paar Tage vorher im Außengehege. Villt haben sie irgendwelches Ungeziefer mit rein geschleppt, das sich auf dem Kackhaufen vermehrt hat.


    Ich hatte die drei gestern doch mal im ganzen Wohnzimmer laufen lassen. Hab einige Teile, die schlecht zu erreichen sind und Stromkabel abgesperrt, Gardinen hochgeknotet, Teppich hoch genommen und ein paar Unterstände im Wohnzimmer aufgestellt. Es war wunderbar Ihnen beim Freilauf zuzuschauen. Das muss ich echt öfter machen. Der Eike, der zutraulichste von allen, hat alles erkundet und ist fröhlich durchs Zimmer gerannt. Die anderen zwei waren aber auch neugierig und sind einige Schritte durchs Zimmer getippelt.
    Man muss aber echt dabei bleiben, weil die Meeris immer in Versuchung kommen etwas anzuknabbern.
    Nach dem Freilauf musste ich wischen da ich einige Pipistellen gefunden habe, aber das habe ich gerne in Kauf genommen. ;-)