Liebe Sweeney,
gestern mussten wir dich schweren Herzens gehen lassen. Dein Tumor war zu groß geworden. Du konntest nicht mehr, aber hast gewollt und gekämpft. Wir hatten noch dein Lieblingsgemüse und -kräuter gekauft und du hast dich drüber gefreut und noch einiges gefuttert, obwohl du Schmerzen hattest.
Am 4. Februar 2011 haben wir dich zusammen mit deiner Freundin Knoppers aus dem Tierheim geholt. Ich hatte dich zuvor im Internet gesehen und mich sofort in dich verliebt.
Ich habe heute noch die sms von meiner Mutter, als sie mir schrieb, dass wir nach der Schule ins Tierheim fahren können, um dich mal anzuschauen. Es war klar, dass ich nicht ohne dich nach Hause fahren würde. Man sagte uns, dass du nur mit deiner Freundin Knoppers vermittelt wirst und ich dachte schon, dass wir euch beide nicht mitnehmen können aber manchmal entscheidet einfach nur das Herz und wir haben euch beide mitgenommen.
Im Tierheim wart ihr beide recht scheu, das hat sich hier ganz schnell geändert. Nach der Vergesellschaftung seid ihr ins Schweinezimmer gekommen und du hast unterm Bett die ganze Zeit gepopcornt. Du hast dich über den ganzen Auslauf so gefreut, ich habe dir Stunden dabei zugeschaut, wie du hier rumgelaufen bist und alles entdeckt hast.
Ich kann es gar nicht glauben, dass Du nicht mehr hier bist. Du bist schon das zweite Schweinchen, das das neue Gehege nicht bewohnen wird. Ich hätte nie gedacht, dass du uns so früh verlassen würdest. Auch wenn du im Mai schon 6 Jahre alt geworden wärst. Du warst doch immer so gesund und munter. Wenn es doch nur keine Krankheiten gäbe…
Ich wünschte, wir hätten noch ein paar schöne Jahre zusammen gehabt. Ich wünschte, ich könnte dir jetzt deine geliebten Erbsenflocken geben. Ich wünschte, du hättest im Sommer wieder auf den Rasen gekonnt. Vor einem Jahr hätte ich mir nie vorstellen können, dass das Dein letzter Sommer war, in dem du draußen warst.
Ich werde es vermissen, wie du immer angelaufen gekommen bist, wenn ich mit den Erbsenflocken geraschelt habe. Du hattest so gute Ohren, ich musste die Schale nur vom Tisch nehmen und du hast es aus 10m Entfernung gehört. Aber du bist nicht quiekend angelaufen, damit die anderen es nicht hören, sondern ganz still und leise und bist mir halb auf den Schoß gelaufen vor Ungeduld.
Du hast es dir angewöhnt, mir in mein Zimmer hinterherzulaufen, um dort ganz alleine Erbsenflocken zu bekommen. Manchmal bist du mir einfach so hinterhergelaufen, ohne dass ich es gemerkt habe und plötzlich saßt du hinter mir und hast Männchen gemacht. Und manchmal bist du einfach so hineingelaufen und wenn ich reingekommen bin, bist du dort rumgelaufen und hast deine Leckerlis gesucht.
Und oft saßt du vor meinem Zimmer und hast gewartet bis ich darein gehe. Die anderen haben sich das ganz schnell von dir abgeguckt und sind dann immer hinterhergelaufen. Aber du warst immer die Schnellste. Dass das alles jetzt nie wieder sein wird, schmerzt sehr. Ich hätte nie gedacht, dass du das neue Gehege nicht kennenlernen wirst. Und ich habe mir schon Gedanken darüber gemacht, dass du den Weg in mein Zimmer hoffentlich findet wirst, um deine extra Portion Erbsenflocken zu bekommen.
Es kommt mir alles so unwirklich vor. Der Gedanke, dich nie wieder im Gehege rumwuselt zu sehen... nie wieder deine süßen Geräusche zu hören...
Du warst unser Sonnenschein. Für mich warst du immer eine Mischung aus Zucker und Honig, süß und einfach nur goldig! Wenn du geschlafen hast, hast du dich immer so süß eingekringelt wie ein Croissant.
Ich wünschte, ich hätte dich früher kennenlernen dürfen. Ich bin aber froh, dass deine Vorbesitzer dich abgegeben haben, denn sonst hätten wir nie zusammen gefunden.
Ich hoffe, du hast auf der Regenbogenwiese viele Freunde gefunden. Crispy hat dich bestimmt schon gefunden.
Wir vermissen Dich so sehr!
In Liebe
Deine Familie