Da ich gerade einige schlechte Erfahrungen mit sage und schreibe 3 verschiedenen TÄ gemacht habe in dieser Sache,
möchte ich hier für euch eine weitere Möglichkeit zum Symptom "Kopfschiefhaltung" nennen.
Unser Großer sah von gestern auf heute irgendwie fertig aus. Fraß zwar, war an sich munter, aber wirkte nicht gut. Ich bin zur TÄ gegangen.
Ach, ist doch alles in Ordnung, sieht doch gut aus. Drei Tage später, Verdauungsprobleme, ich hatte eine Kotprobe abgegeben, morgens 8 Uhr,
alles bestens. 13 Uhr, sitzt mit völlig verdrehtem Kopf da! Gruselig. Ich erreichte die TÄ nicht, rief in einer anderen Praxis an, konnte eine Std. Später kommen.
Der TA guckt ihn sich an, die Kopfschiefhaltung war noch da, aber nicht mehr so stark, das Tier wirkte schlapp. Der TA: "Das sind die Zähne, kann ich gleich sagen, muss ich gar nicht gucken. Kommen Sie nächste Woche wieder, der ist mir heute zu schlapp für eine Narkose. Dann feilen wir die Zähne ab." Auf Fragen nach Ohrenentzündung, Schlaganfall, Parasiten, Tumor winkte er nur ab. Mal die Zähne angucken? Ach, da sieht man so nichts. 16 Uhr, das Tier war völlig desorientiert, kippte beim Laufen zur Seite um, rappelte sich auf, konnte dann die Hinterbeine nicht mehr nachziehen. Am Spätnachmittag meine TÄ erreicht, Termin am Abend:
Sie sagte, das sind nicht die Zähne, guckte aber auch nicht in den Mund. Könnte alles sein, Meerschweinchenlähme, Hirnhautentzündung, Mittelohrentzündung. Gab Antibiotikum. Nachts, dann starke Lähmungserscheinungen einseitig, die morgens vom Nachziehen des Hinterbeins auf der anderen Seite abgewechselt wurden. Frisst nicht mehr. Mein Eindruck, er sieht nichts mehr. Die TÄ guckt am nächsten Tag weder in den Mund noch erwähnt sie die Möglichkeit zu röntgen. Weitere Spritze mit Antibiotikum, das würde gegen alles helfen.
Dann fuhr sie in den Urlaub und ich musste woanders hin. Hier bekam ich eine Wurmkur, sie guckte auch nicht in den Mund. Ich war jeden Tag dort, sie meinte, der sehe doch schon besser aus, spritzte Antibiotikum.
Er sah gar nicht gut aus, mittlerweile schien er auch nicht mehr zu hören, verkroch sich den ganzen Tag. Ich fragte ganz offen nach den Heilungschancen, wollte ihn nicht leiden lassen. Er verlor täglich mehr Gewicht, da ich ihn zwar rund um die Uhr, aber doch eben nur mit Herbi Care füttern konnte. Wir versuchen das noch ein paar Tage meinte sie, das müsste anschlagen.
Leider habe ich auf diese Weise eine ganze Woche verloren. Dann riet mir eine Meerschweinchenkennerin, ihn röntgen zu lassen, da könne man doch sehen, was er habe, wenn's Ohren, Zähne oder Gehirn betrifft.
Auf die Idee war ja nun keiner der drei Tierärzte gekommen! Ich fuhr in eine Tierklinik, wo uns eine TÄ betreute, die sich sehr gut mit Meerschweinchen auskannte. Sie guckte als erstes in den Mund. Die Zähne waren völlig in Ordnung, aber dadurch, dass er nicht mehr kauen konnte, hatten sich Reste in den Backen gesammelt und die Schleimhäute waren ganz angegriffen. Noch mehr unnötige Schmerzen (ich hatte die dritte TÄ extra gebeten, mal in den Mund zu gucken! Das könne sie ohne Narkose nicht, sagte sie. Ist doch unglaublich.). Dann wurde ein Röntgenbild gemacht, auf dem man deutlich sah, dass die Zähne top in Ordnung waren, aber er hatte eine sehr fortgeschrittene INNENOHRENTZÜNDUNG, also vereitert, verknöchert, unmittelbar am Gehirn. Eine Behandlung ist im Prinzip möglich, aber die beiden Antibiotika, die die beiden vorigen TÄ gespritzt hatte, kämen dafür nicht in Frage. Sie war sehr einfühlend und sagte, wir könnten es probieren, zwei Wochen lang, zweimal am Tag, aber er dürfe nicht weiter abnehmen. Da er in einer Woche bereits 300g verloren hatte ... Da wussten wir nun endlich, was es war, und mussten und doch von ihm verabschieden. Sie guckte auch endlich nach, ob ich richtig lag, mit meiner Vermutung, er sei taub und blind. Beides traf zu.
Nachdem ich in einer einzigen Woche bei drei TÄ 200 Euro versenkt hatte, war der Preis in der Tierklinkik absolut moderat: Das Röntgen mit Diagnose 26 Euro. Ich wünschte nur, ich wäre gleich dort hingegangen.
Unsere beiden "Hinterbliebenen" trauern und sind seither ziemlich verhuscht, verstecken sich und kommen erst raus, wenn wir weg sind
Hoffe, sie werden bald wieder munter und zutraulich.
Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit
Kopfschiefhaltung, Desorientierung bei Meerschweinchen
Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.
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Da habt ihr ja echt eine Tortur hinter euch.
Vielleicht kannst du uns verraten wo du herkommst. Evtl können wir dir einen Tierarzt empfehlen.
Zum Glück seit ihr in der Tierklinik an einen erfahrenen Tierarzt rangekommen.
Wenn die Tierärzte oft Sachen nicht erwähnen oder tun, wie das Röntgen, dann sollte man sie drauf ansprechen und ggf. auch darauf bestehen.
Die scheinen nicht sonderlich kompetent gewesen zu sein.Mir tut es auch sehr leid.. Es hätte nicht sein müssen, wäre die Tä sensilber darauf eingegangen oder hätten zugegeben, dass sie sich nicht mit Meerschweinen auskennen.
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Da haben dein Schwein und du ja einiges mitgemacht... tut mir wirklich leid, dass es dann so ein Ende genommen hat...
Aber ich finde es gut, dass du das ansprichst. Bisher hatte ich bei einigen TÄ auch das Gefühl, dass Meerschweinchen sie gar nicht wirklich interessieren und nicht so wichtig sind wie andere/größere Patienten.
Bis man den 'richtigen' TA gefunden hat, kann manchmal echt viel Zeit vergehen.
Wenn man sich selbst mit medizinischen Dingen nicht gut auskennt, muss man sich ja mehr oder weniger auf die Kompetenz des TA verlassen und dann kann es auch schnell zu spät sein.
Deshalb bin ich echt froh, wenn man die Diagnosen vom TA nochmal 'absichern' kann mit den Erfahrungen hier im Forum. -
Oh, das kenne ich leider auch zur Genüge. Man rennt von TA zu TA und dem Tier gehts immer schlechter....
Schade, dass du das auch miterleben musstest und es tut mir leid um dein Meeri.
Ich finde es trotzdem gut, dass du hier von deinem Erlebnis erzählt hast!
Alles Gute für die nächste Zeit!
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Mein Beileid, da habt ihr ja echt was mitgemacht. Ich bin auch beim 3ten TA und erst jetzt zufrieden.
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Das tut mir sehr leid
Manche Ärzte sind einfach nur seltsamAber leider nicht "nur" bei Tieren. Mein Bruder hatte damals tierische Halsschmerzen und erst ein Arzt im Krankenhaus (nachdem er schon 1 Monat kaum schlucken konnte und dementsprechend abgenommen hatte) diagnostizierte dann einen Abzess an den Mandeln
Also: einen guten Arzt zu finden ist für Mensch und Tier gleichermaßen schwerTrotzdem noch mal mein Beileid Tröstet euch damit ein wenig, dass ihr beim nächsten Mal wisst, wo ihr hinfahren könnt