Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

spondylose und e.c./Therapie?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Zitat von Grindi

    2mal tägl. je eine halbe Tablette Zeel, dazu aufgelöste Nux Vomica Globuli (Nux Vomica wirkt stabilisierend auf den Bewegungsapparat)


    Rein aus Interesse: Seit wann wirkt sich Nux Vomica stabilisierend auf den Bewegungsapparat aus? Ich kenne es als Homöopathikum bei Magen-Darmproblemen, Übelkeit, etc. aber nicht bei etwas das man bei Spondylosen geben würde.
    Zeel hingegen wäre natürlich geeignet - da sollte man aber auch erwähnen, dass Cornelias Schwein erst in ein paar Monaten wirklich etwas davon hat, weil es lange braucht um wirklich zu wirken.
    Und weil Cornelia die Schmerzmittelfrage wahrscheinlich überlesen hast und du die Auflistung der Medikamente ein paar Beiträge höher, beantworte ich die Frage damit alle auf einem Stand sind :wink: : Das Schwein bekommt Metacam.

  • Hallo Sabrina,


    dann lies die Symptome einfach mal im Homöopathischen Repetitorium von DHU durch. Darunter sind Ischias und andere Neuralgien angegeben. Meine TÄ wies mich darauf hin, weil sie mit der Beigabe von Nux Vomica in solchen Fällen gute Erfahrungen gemacht hat. Außerdem ist der Vorteil, daß es nebenbei vorbeugend gegen Aufgasungen wirkt, die bei solchen Bewegungsenschränkungen der hinteren Körperhälfte nahezu unterträglich für das Tier sind.
    Ich mache ja nur Vorschläge und sage, wie ich mein Tier behandle mit dieser Errkrankung, da muß sich jeder rausnehmen, was er für wichtig oder sinnvoll befindet. Diese Behandlung ist mit der Spezialistin für Wirbelsäulenerkrankungen bei Meerschweinchen in Berlin abgesprochen/ beraten worden durch mich und meine TÄ. Meinem Kastraten geht es bestens damit.


    Übrigens bin ich nicht der Ansicht, daß Zeel erst nach Monaten wirkt. Nach meiner praktischen Erfahrung damit wirkt es nach spätestens zwei Wochen merklich. Ich pflege seit über 20 Jahren alte, kranke Meerschweinchen. Aber ich lerne gern noch dazu.
    Muß aufgrund von ständiger Entzündlichkeit, die bei Spondylose meist nicht vorliegt, dennoch ständig Metacam gegeben werden, würde ich dringend Leber und Nieren stabilisieren, z.B. mit täglicher Gabe von Solidago comp., denn Metacam ist dauerhaft sehr schädlich für diese beiden Organe. Außerdem verursacht es bei längerer Gabe hier und da Darmbluten.

    Solltest Du also eine bessere Behandlung vorschlagen können, immer raus damit :)


    LG,
    Steffi

  • Hallo ihr Lieben!
    Wollte euch nur eben schreiben, dass Frieda das Schmerzmittel glaube ich wirklich guttut. Sie bewegt sich ein bißchen mehr.


    Was denkt ihr, wie ich die Schmerzbehandlung weiterführen soll?! Habe auch gelesen, dass Tiere mit Spondylose Dauerschmerzen haben, das will nicht natürlich bei Frieda vermeiden. Reicht da einmal täglich die Gabe von Metacam?


    Grindi: gibt es denn eine Alternative zu Metacam? Etwas, was man auch dauerhaft geben kann?


    Eigentlich komme ich mit dem Tod von Schweinchen immer ganz gut zurecht, es sei denn es ist ein absolutes Lieblingsschwein. Aber diese Sache hat mich doch echt mitgenommen... Hab mich aber mittlerweile beruhigt und betüddel die Kleine so gut es geht... :wink:


    Liebe Grüße
    Cornelia

  • Huhu,


    lies mal eine Seite vorher meinen Beitrag, da habe ich eine alternative Schmerzbehandlung zum Metacam geschrieben. :wink:


    Schulmedizinisch ist Metacam schon das passende Mittel, weil es neben der Schmerzlinderung hauptächlich ein Entzündungshemmer ist. Aber es greift eben stark die Leber und Nieren an. Metacam wirkt 24 Stunden, darum reicht die eine Gabe. Es gibt auch Rimadyl usw. aber da habe ich noch keine Erfahrungen mit Schweinchen gemacht.
    Gut knochengängig ist allerdings als Schmerzmittel Tolfedine, eher selten verwendet. Da müßtest Du mal Deine TÄ fragen, ob das geeignet ist für solche Fälle.


    LG,
    Steffi

  • Grindi: huch, das hab ich in der Aufregung überhaupt nicht gesehen... :wink: Da ich keine große Erfahrung habe mit "Medikamenten-Schweinchen" will ich da nichts falsch machen...


    Hast/hattest du ein Spondylose-Schweinchen? Was kommt denn da auf mich zu? Habe schon einiges dazu gelesen, aber die Berichte sind immer sooo unterschiedlich... werde vermutlich abwarten müssen, oder?


    Endet das früher oder später tatsächlich immer mit einschläfern? :(

  • Ich nochmal...
    Habe mittlerweile allerlei Berichte über Spondylose und E.c. gelesen.
    Da ich medizinisch aber nicht sooo wissend bin, wollte ich mal nachfragen, ob ich das richtig verstanden habe...


    Ein Schweinchen kann mit entsprechender Schmerztherapie durchaus mit Spondylose leben. Ist das richtig?


    Zu E.c.: Es soll eine Akut-Therapie mit AB, Vit. B und einem Wurmmittel gemacht werden. Hat mein TA auch so verschrieben. Was passiert danach?
    Das Tier ist ja immer noch mit E.c. infiziert...


    Hat jemand Erfahrung damit?

  • Huhu,


    ja, mein Kastrat Stjarni hat schwere Spondylose und auch sehr schwere Arthrose in den Kniegelenken hinten. Ich habe ihn schon so bekommen. Die Wirbelsäule ist total verknöchert, was deutlich auf den Röntgenbildern zu sehen war, so daß die Spondylose schon mindestens zwei Jahre vor seinem Einzug hier begonnen haben muß, wahrscheinlich eher.


    Er ist mein erstes Spondyloseschwein, nur Arthrose hatte ich natürlich schon öfter hier bei meinen alten Wracks ;-), darum kann ich dazu nur so viel sagen:


    Der Bock ist jetzt ca. sieben Jahre alt. Soweit ich weiß ist er erstmals hier behandelt worden, es sei denn, mir wurde es mutwillig verschwiegen. Da sist also seit ca. einem Jahr. Er kam mit Rundrücken hier an und war von dem Wechsel durch seine Dauerschmerzen komplett überfordert.
    Seit der Schmerzbehandlung wurde er immer aufgeschlossener und inzwischen ist er ein sehr flinker, arbeitsamer Haremswächter, der sich hier das jüngste, quirligste Ding ausgesucht hat.


    Klar kann es sein, daß die Spondylose irgendwann so entzündlich wird, weil sie fortschreitet, daß er deshalb eingeschläfert werden muß, weil er bewegungsunfähig wird oder nicht behandelbare Schmezen bekommt. Abzeichnen tut sicvh das jetzt im Moment aber nicht, so daß ich davon ausgehe, daß entweder die Arthrose zuerst den Garaus macht oder einfach ein Herztod, weil er ein alter Kerl ist.
    Stjarni hat einen recht langen Körperbau und hält sich recht dünn. Selbst Zufütterversuche usw. haben das nicht dauerhaft ändern können. Ich halte das für einen Vorteil und lasse ihn so. Hier gibt es immer genug zu essen und er ißt auch das, was er braucht.
    Was er macht: er zieht sich aus Gewühl mit mehren Schweinchen zurück und streitet nicht vehement um Futter. Das wird er instinktiv machen, um seine Wirbelsäule zu schonen.
    Ich verteile also das Futter, vor allem Frischfuttergaben, im ganzen Gehege. Er nimmt sich dann was weg und zieht es unter einen Unterstand, um es dort genüßlich und in Ruhe zu fressen ohne auf Rempeleien achten zu müssen.


    Ansonsten ist er ein fröhlicher, sehr aktiver Bursche, der manchmal Jagden auf sein Weib veranstaltet samt Sprüngen auf Häuser, die mich aus Sorge um seine Knochen das Atmen einstellen lassen. Übrigens kommt er dann schlecht runter, weshalb ich assistiere, wenn ich es sehe. Ich denke, das tut mehr weh als rauf.


    Ich würde mir also wegen der Todesursache keine allzu großen Sorgen machen. Du kannst es eh kaum beeinflussen, wie die Spondylose fortschreitet. Wichtig ist eine gute Schmerzbehandlung, damit das Schweinchen sich weiter viel und möglichst entspannt bewegt. Umso besser bleibt die Stützmuskulatur und die Beweglichkeit der Gelenke, und das ist wichtig.
    Eine Situation des Einschläferns kommt bei Spondylose auch nicht plötzlich, Du wirst dem Tier die Bewegungseinschränkungen nach und nach anmerken, und letztlich kann es steinalt damit werden, je nach Fortschreiten der Krankheit. Von Stjarni kann ich sagen, daß er ein wirklich glückliches Leben zu führen scheint und Beweglichkeit und Selbstvertrauen sich trotz des Älterwerdens seit der Behandlung verbessert haben.


    Zu e.c. und dem Zusammenwirken mit Spondylose kann ich jetzt leider so gar nichts sagen...


    LG,
    Steffi

  • Huhu,


    Wegen der Spondylose: Dass das Metacam schon Ergebnisse zeigt ist super, weil es ja erst seit ein paar Tagen gegeben wird. Wichtig wäre jetzt, wenn sie es gut verträgt, dass es auch erst mal mindestens 2 Wochen gegeben wird, damit die bestehenden Entzündungen richtig abklingen.
    Das von Grindi empfohlene Zeel könnte ihr auf jeden Fall helfen und kann sie problemlos dauerhaft bekommen (du wirst ja ggf. selbst merken ob es ihr hilft, bzw. wie schnell es Besserung bringt).
    Was du ansonsten dauerhaft machst wird dir wahrscheinlich niemand anders sagen können, weil du es einfach austesten und rausfinden musst. Wenn du nach einer Weile das Metacam z.B. langsam ausschleichst und es nur mit Homöopathika probieren möchtest, wirst du ja sehen wie es ihr damit geht. Wenn es ihr dann wieder so schlecht geht, dass sie nur hoppelt wäre es ein Zeichen dafür, dass sie dauerhaft Metacam oder etwas ähnliches braucht. Und da geht dann die Lebensqualität einfach vor irgendwelchen potentiellen Leber- und Nierenschädigungen. Hunde und Katzen bekommen das z.B. Jahre lang ohne irgendwelche Probleme mit Organschäden zu haben. Ich hab' hier ein Schwein, Trinity, die hatte mit 6 Monaten schon so starke Rückenschmerzen mit beginnenden Spondylosen, Hüftschmerzen und Kieferschmerzen (wohl ähnlich wie Rheuma oder eine Arthritis, weil es immer schubweise bei ihr kommt), dass Metacam oder ähnliches nichts geholfen hat. Stattdessen bekommt sie seit rund 2,5 Jahren täglich Prednisolon (Cortison) und es geht ihr super damit.
    Wenn du ein Medikament wie Metacam dauerhaft gibst, sehe ich in der Regel eher ein anderes Problem als z.B. dass auf Dauer nicht gut für die Organe ist: Metacam (wie auch Rimadyl oder Tolfedine) gehört zu einer Medikamentengruppe die nicht gleichzeitig mit Cortison gegeben werden darf. Wenn sie aus irgendeinem Grund Cortison bräuchte, müsste das Metacam abgesetzt werden und erst nach mindestens 24 Stunden dürfte sie dann Cortison haben weil es sonst wirklich zu schweren Magen-/Darmproblemen kommen kann.


    Auf das Cortison komme ich deshalb:

    Zitat von cornelia0601

    Zu E.c.: Es soll eine Akut-Therapie mit AB, Vit. B und einem Wurmmittel gemacht werden. Hat mein TA auch so verschrieben. Was passiert danach?
    Das Tier ist ja immer noch mit E.c. infiziert...


    Das Panacur ist dafür da die Erreger von E.C. abzutöten, so dass eigentlich nach einer vollständigen Panacur-Kur keine Erreger mehr vorhanden sein sollen und sie deshalb eigentlich auch nicht mehr damit infiziert wäre. Ich sage "eigentlich", weil z.B. vor allem Kaninchenhalter deren Kaninchen einen schweren Verlauf der Krankheit hatten, häufiger mal "Rückfälle" erleben in denen das Kaninchen wieder typische Symptome wie eine Kopfschiefhaltung, etc. zeigen. Das sind häufig (sofern es nicht zu einer neuen Infektion kam) aber "nur" Symptome die durch bereits vorhandene Schäden durch die erste Infektion wieder aufflammen wenn das Tier Stress hat.
    Eigentlich sollte dann bei deiner Nase die Behandlung nach dem Panacur abgeschlossen sein, so dass sie in dem Punkt ein normales Schweineleben führen kann.
    Generell gibt es Tiere mit E.C., bei denen Cortison in der Akutphase gut hilft und wenn später wieder Symptome auftreten kann es auch da manchmal gut sein, wenn man Cortison gibt. Das wäre dann sozusagen ein Punkt in dem es bei dir in dem es sich mit dem Metacam überschneiden könnte aber jetzt hat sie ja eigentlich auch überhaupt keine E.C. Symptome, so dass man das eigentlich hintenan stellen kann.

  • Grindi und Sabusab: vielen, vielen Dank für eure ausfüüührlichen Antworten! :D
    Das hat mir nochmal sehr geholfen! Sitze hier gerade und notiere noch einiges auf meiner Frieda-Liste, um den TA zu befragen... :wink:


    Wenn man noch nie ein Schweinchen mit so viel Medis behandelt hat, ist das alles doch etwas unübersichtlich. Versuche gerade, mich durch den Medizin-Wald zu kämpfen... :wink:


    Ich habe den Eindruck, dass sie etwas aktiver ist und nicht nur angehopst kommt wenn es Futter gibt. Schön!


    Also ich werde das dann alles nochmal mit der TÄ besprechen (die Arme, meine Liste mit Fragen ist so lang wie ein Schäferhund) und dann mal sehen, wie es mit der Kleinen Schnecke weitergeht...


    Danke euch!

  • Ich drücke Euch beiden die Daumen und wünsche alles Gute :D


    Hoffentlich findest Du die richtige Therapie! Ich bin auch der Meinung, daß Lebensqualität natürlich das Wichtigste ist, und wenn es keinen Weg um Metacam herum gibt gibt es eben auch Möglichkeiten, die Organe nebenbei zu unterstützen.
    Im Falle der homöopathischen Behandlung ist der Vorteil, daß Cortison oder auch ein Antibiotikum zwischenzeitlich immer möglich wären, falls etwas entzündlich wird. Bei Metacam ginge eben nur ein Antibiotikum, wie Sabusab schon schreibt. Cortison ist aber bei solchen Leiden eher angezeigt, meine ich.


    Abe rmach Dich nicht verrückt und probier es mit der Lösung, die für Dein Schweinchen am besten wirkt. Lieber zwei schöne Jahre mit Organversagen am Ende als vier mit Schmerzen, so ist es eben mit Abwägungen.


    LG,
    Steffi

  • Grindi: danke dir! Daumen drücken hat wohl geholfen :)
    TÄ ist auch gleich aufgefallen, dass Frieda ganz 'anders' aussieht. Und der Pilz den sie ja schon seit Dezember hatte, ist wohl auch eeeendlich verschwunden.


    Sie wiegt jetzt schon 60g mehr als vor einer Woche, das macht mich echt froh. Man sieht richtig, dass es ihr mit Schmerzmittel besser geht. Sie ist zwar nicht so aktiv wie die anderen Schweine, aber sie bewegt sich definitiv mehr als noch vor 1 - 2 Wochen... echt schön.

  • Huhu,


    freut mich sehr! Weiterhin alles Gute für Frieda! :D
    Da sieht man wieder, was ein Leben ohne Dauerschmerzen oder wenigstens mit weniger ausmacht. Das Blöde ist, daß Schweinchen einem halt nicht gern zeigen, wie stark der Schmerz sie beeinträchtigt. Aber dann hat´s ja gepaßt.


    Ich denke, daß Du nach einer Weile von Metacam auf Homöopathie umstellen kannst, wenn Frieda erst mal wieder richtig gut auf dem Damm ist eine Weile. Oder hattest Du schon angefangen damit?


    LG,
    Steffi

  • Nein, um sowas habe ich mich ehrlich gesagt auch noch nicht wirklich gekümmert. Wenn Frieda noch weiter zugenommen hat, dann werde ich sowas versuchen. Immer Medikamente möchte ich auch nicht sooo gern... :?
    Aber zur Zeit geht es ihr so gut damit, dass ich jetzt nichts neues versuchen will. Ist ja auch erst eine Woche, dass sie das Metacam bekommt.
    Ich denke, sie soll jetzt erstmal in Ruhe zunehmen und das ohne Schmerzen. Wenn sie dann nochmal 100 g mehr wiegt, dann sehen wir weiter...


    Oder rätst du mir davon ab, das so zu machen?

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