Hilfe, Emily kann/will immer noch nicht richtig fressen!

Hallo,

vor ca. 1,5 Wochen sind mir bei Emily Probleme beim Kauen aufgefallen. Es sieht dann ein bisschen so aus, wie wenn bei einem Menschen Essen zwischen den Zähnen hängen bleibt und man versucht, es mit der Zunge herauszubekommen. Sie kaut dann sehr langsam, die Kieferbewegungen sind länger. Manchmal verschluckt sie sich dann auch ein bisschen. Dies ist jedoch nicht immer so. Heu kann sie nach meinen Beobachtungen problemlos fressen und härteres Gemüse (wie Möhre) klappt besser als weicheres (z. B. Salat), wenn ich das richtig sehe.

Wir waren vor einer Woche beim Tierarzt. Ihre Organe wurden abgetastet, ihre Zähne wurden mit einem Maulspreizer angeschaut und auch ein bisschen abgeschliffen (was wohl nicht dringend nötig war, sondern ein eher kosmetischer Eingriff), zuletzt wurde eine Röntgenbild vom ganzen Körper gemacht und sogar eine Urinprobe. Das Ergebnis: Nichts. Zähne okay, Organe okay, Kieferknochen okay.
Wir sollten dann drei Tage Metacam geben, falls Schmerzen das Problem auslösen. Das seltsame Kauen kam aber trotzdem vor (wenn es auch schwierig war in der Zeit zu beobachten, dieser Tierarztbesuch hat sie ziemlich verstört, so dass sie sich erst mal ganz schön zurückgezogen hat).
Seit gestern ist mir das Problem wieder stärker aufgefallen. Sie ist aber wieder munter und sie frisst auch. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie Schmerzen hat, sondern, dass das Kauen manchmal einfach mechanisch nicht richtig funktioniert, eben vor allem bei weichen Sachen.

Hat jemand eine Idee? Oder soll ich erst mal abwarten? Der Tierarztbesuch hat sie so mitgenommen, dass ich ihr das am liebsten erst mal ersparen möchte.

Über Ideen würde ich mich freuen!

Hallo,

vielen Dank für die Antworten.
Bevor ich beim Tierarzt war, ging das Gewicht tendenziell etwas nach unten, aber das konnte man noch nicht als eindeutige Gewichtsabnahme bezeichnen. Diese Gewicht hat sie jetzt auch gehalten (ca. 1010g, vorher eher so 1065g). Sie hat auch Appetit und frisst, aber sie braucht halt viel länger als die anderen und sitzt noch vor dem Teller, wenn die anderen beiden schon fertig sind.

Danke für den Hinweis mit dem Maulspreizer. Die Aktion hat Emily auch ganz schön mitgenommen, eigentlich mehr als das eigentliche Problem selbst.

Jetzt habe ich bei meiner Recherche was von Schlundlähmung aufgeschnappt. Kann mir jemand mehr dazu sagen? Vielleicht passen ja die Symptome und Emily hat kein Kauproblem, sondern ein Schluckproblem? Mir ist auch aufgefallen, dass wenn sie dieses seltsame Kauen hat, sich häufig verschluckt und dann so stark schluckt, dass man richtig sieht, wie sich der ganze Körper dabei bewegt. Ich finde über google grade nichts näheres dazu.

Die Tierärztin hat zumindest im Rachen nichts gesehen. Sie hat auch den Hals abgetastet, darauf hat Emily nicht besonders reagiert.
Grade hat sie auch mehrere Minuten lang Paprika gefressen, ohne dass es auffällig war (und dann doch zwischendurch mal wieder ganz kurz). Prinzipiell hat sie einen ordentlichen Appetit. Bei einer Halsentzündung mag gar nicht mehr gefressen werden, dachte ich, wegen der Schmerzen. Aber mit Metacam war es ja auch nicht anders. Der Kot ist übrigens auch normal.
Ich bin ein bisschen ratlos. Ich denke, ich rufe lieber erst mal bei der Tierärztin an, bevor ich Emily wieder dahin bringe und schau mal, was sie mir vorschlägt.

So, die Ursache wurde nun endlich gefunden. Emily wollte/konnte am Donnerstag dann plötzlich kaum noch fressen, also bin ich mit ihr sofort zur Tierärztin. Diese hat Emily dan sediert und ihr den allerletzten hinteren Backenzahn auf einer Seite abgeschliffen, weil er schief wuchs und dadurch ihre Zunge verletzt hat.
Jetzt bekommt sie Baytril, Metacam und ein Probiotikum. Außerdem sollte ich sie gestern mit Critical Care päppeln. Aber das hasst sie. Weil sie selbstständig ein bisschen frisst, habe ich das dann auch gelassen. Sie wehrt sich schon extrem gegen die Medikamente und freiwillig frisst sie das CC auch nicht.
Ich hab ihr extra viel Petersilie und Basilikum gekauft, das kann sie gut kauen und davon frisst sie recht viel, auch ein bisschen anderes Gemüse.
Was mir nur Sorgen macht, ist, dass sie kein Heu frisst. Kommt das wieder?Und ist das normal, dass sie trotz Schmerzmittel immer noch langsamer fressen kann und weniger frisst?

Hallo,
jetzt will sie seit heute doch nicht mehr fressen. Ich denke, das Antibiotikum schlägt ihr auf den Magen und sie hat keinen Appetit mehr. Ich wollte ihr püriertes Gemüse in den Mund geben, aber ich hab den Brei einfach nicht so klein bekommen, dass er durch die Spritzenöffnung passt und selbst wollte sie ihn nicht fressen. Ein bisschen was ist schon in ihrem Mund gelandet, aber das war wirklich nur wenig. Dann hat sie noch freiwillig ein paar kleine Petersilienhalme gefuttert.
Eben kam sie sogar mit raus, als die anderen gebettelt haben, aber alles, was ich ihr vor die Nase gehalten habe, wollte sie nicht.
CC mag sie gar nicht. Also, es schmeckt ihr nicht und sie wehrt sich total.
Was soll ich tun? Darf sie Babybrei? Das könnte ich am Bahnhof in der Drogerie besorgen, aber ansonsten ist ja heute Sonntag und ich kann weder anderes Päppelmittel besorgen gehen noch in den Supermarkt und auch nicht den Arzt fragen.
Sie muss ja allein deswegen schon mal was fressen jetzt, weil ich ihr ja die Medikamente nicht auf nüchternen Magen geben darf.

Okay, ich habe es jetzt doch noch mal mit dem Critical Care probiert und wenigstens ein kleines bisschen in sie hinein bekommen, sogar ohne großes Wehren. Auch die Medikamente. Grade hat sie auch ein bisschen interessiert im Heu rumgewühlt, aber dann doch nichts gegessen.
Jetzt bin ich ein bisschen erleichtert...

Hallo,
danke fürs Daumen drücken!
Das CC nimmt sie mittlerweile, wenn auch nicht sehr viel und auch nicht freiwillig, das muss ich ihr in den Mund spritzen. Das regt aber wohl ihren Appetit ein bisschen an und wenn sie es bekommen hat, dann versucht sie manchmal ein bisschen Heu zu futtern oder isst 1-2 Stückchen Gemüse.
So wirklich frisst sie aber noch nicht. Ich denke, dass das Baytril ihr den Appetit nimmt. Manchmal schnüffelt sie nämlich interessiert am Futter, will dann aber doch nicht. Das Kauen klappt auf jeden Fall besser, denke ich, daran wird es nicht mehr unbedingt liegen.
Was kann man da machen? Kann ich mit irgendwas den Appetit anregen? Sogar auf Petersilie hat sie nicht mehr so wirklich Lust.
Das Gewicht ist aber zum Glück nicht weiter runter gegangen (nur ein paar Gramm). Und sie ist ein bisschen aktiver und macht ganz selten mal einen kleinen Spaziergang oder schaut, was es gibt, wenn die anderen nach Futter quieken.

Ich war grade bei der Tierärztin, um neues CC zu holen. Sie meinte, eigentlich sollte es Emily mittlerweile viel besser gehen. Das Kauen sollte besser funktionieren, da nur ein Backenzahn abgeschliffen wurde. Und der Appetit könnte bei der geringen Menge an Medikamenten auch nicht runtergegangen sein. Jetzt mache ich mir doch noch mal richtig Sorgen.
Hier mal die Mengen der Medikamente: Baytril und Metacam jeweils 0,4ml am Tag, dann später 1ml Proprebac. Sie bekam die Medikamente jetzt schon 6 Tage lang und soll morgen noch einmal bekommen.
Ich muss sie immer noch päppeln, die Mengen, die sie zu sich nimmt sind aber minimal, dann wehrt sie sich zu stark und ich muss aufhören (am Anfang lässt sich meist ohne große Probleme ein bisschen einführen). Alles essbare wird zwar beschnüffelt, selten wird aber etwas abgebissen und wenn dann auch nur minimal. Heute hatte ich ein kleines Erfolgserlebnis mit getrockneten Maisblättern, davon hat sie freiwillig ein paar kleine Stücke gefuttert. Sie kaut sehr langsam und braucht für kleine Portionen schon sehr lange.
Hatte jemand schon mal Appetitlosigkeit bei diesen Mengen an Medikamenten?