Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Schwere Entscheidung-OP Ja oder Nein?

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo liebes Forum,


    ich brauche mal dringend euren Rat, da ich vor einer schwierigen Entscheidung stehe. :(
    Letzte Woche ist mir bei Schweinchen Luna (6 Jahre) aufgefallen, dass sie sich häufig in eine Ecke zurückzieht, sich zusammenkauert und aufplustert und dabei leise Schmerzlaute von sich gibt. Extrem war das letzten Donnerstag. Das Fressen hat sie zum Glück nicht eingestellt. Also bin ich mit ihr am Freitag zum Tierarzt.
    Zuerst wurde sie abgetastet, wobei der TA keine Auffälligkeiten festgestellt hat. Dann wurde ein Röntgenbild gemacht, da er Athrosen vermutete. Ergebnis: bis auf einige Kalkeinlagerungen, welche bei einem älteren Tier normal sind, können ihre Gelenke nicht schuld sein an ihren Schmerzen. Auffällig war dann eigentlich nur, dass der Darm ziemlich voll war und sie eine minimale Aufgasung hatte. So hab ich dann übers WE Schmerzmittel (Meloxoral) und etwas zur Darmsanierung (Emeprid und Dimeticon) mitbekommen. Das Schmerzmittel hat auch angeschlagen und Luna wurde übers WE wieder aktiver und hat kaum noch Schmerzen gezeigt.
    Leider habe ich mich zu früh gefreut :( Gestern war ich zur Nachuntersuchung und da hat der TA in der Nieren / Eierstockgegend eine Haselnuss-große und feste Stelle gefunden.
    Heute war ich dann nochmal dort, da ein Ultraschall gemacht werden sollte. Leider kam dabei herraus, dass es ich höchstwahrscheinlich um einen Tumor handelt. Zudem waren am Eierstock kleine Zysten zu erkennen. Er kann jetzt noch nicht 100%ig sagen, wie sehr der Tumor mit dem Eierstock verwachsen ist. Deswegen könnte es sein, wenn ich Luna operieren lasse, dass der Eierstock mit entfernt werden muss oder das sie sogar komplett kastriert werden muss.
    Der TA hat mir jetzt geraten, dass ich erstmal zwei Wochen darüber nachdenken soll, was ich mache, ob ich sie operieren lasse oder nicht. Luna ist ja jetzt auch schon sechs Jahre, aber ansonsten noch recht fit. Sie wiegt auch noch etwas mehr wie 1000g, was für ihr Alter auch ok ist.
    Bin jetzt schon den ganzen Tag am grübeln... Am meisten Angst habe ich davor, dass sie während oder unmittelbar nach der OP sterben könnte, weil ihr Körper das nicht mehr mitmacht.
    Das Problem ist auch, dass der Tumor jetzt noch operabel ist. Leider weiß man nich wie schnell er wächst oder ob er überhaupt bösartig ist. Klarheit würde da die OP bringen.
    Was würdet ihr mir raten? Würdet ihr eine OP riskieren? Wer hat ähnliche Erfahrungen?


    Danke schonmal im vorraus
    Liebe Grüße,
    futtersklavin

  • Hallo, hab nur Mut! Meine "Frau Maus" war auch schon älter und der Tumor war hühnereigroß!.Erst gab es Versuche mit Medikamentengabe über mehrere Wochen,dann wurde er kleiner,kam aber später wieder größer zum Vorschein.So habe ich meine "Mausi"doch operieren lassen.Sie hat alles super überstanden,trotz großer Narbe war sie hinterher fit und hatte sich gut erholt und noch drei tolle gesunde Jahre gehabt.Mein Gedanke war dabei,ihr so gut wie möglich zu helfen-wenn der Tumor weiterwächst ,wird ja eine Op nicht einfacher und das Schweinchen wird davon sicher mehr und mehr beeinträchtigt.Auch innerlich stört das Wachstum solange wollte ich dann nicht warten.Natürlich habe ich mir Sorgen wegen der narkose gemacht.Aber ich kann mir da sicher sein,daß sie dabei nicht leiden muß. Ich hoffe du hast einen netten und geduldigen Tierarzt, mit dem Du das in Ruhe abklären kannst . Auf jeden Fall alles Gute!!! Gruß von Goldagouti

  • Hi,


    kann deine Sorge sehr gut verstehe. Ich müsste letzte Woche Donnerstag nach einer US-Untersuchung auch diese Entscheidung treffen. Meine Süße wird nächste Woche kastriert. Sie hat in der Milchleiste 2 Knoten, die Gebärmutter hätte während des US nicht so sichtbar sein sollen wie sie war und sie war über mehrere Wochen dauerbrünstig.
    Mein Schatz wird in ein paar Wochen fünf. Ihr Allgemeinzustand ist bis auf eine aktuelle Aufgasung (großes Problem von ihr) recht gut.


    Ich kann deine Angst verstehen. Ich bin jetzt schon total fertig...
    Die Entscheidung kann dir niemand abnehmen. Meine TÄ ist sehr erfahren, ich vertraue ihr. Sie hat mir alles erklärt, selbstverständlich auch die Risiken. Sie hat mich zu nichts gedrängt, mit nur ihre ehrliche Meinung gesagt.
    Entscheiden musste ich selbst. Ob das richtig war kann mir niemand sagen... Ich kann nur hoffen...


    Euch alles Gute!
    LG

  • Hm, wie geht es deinem Schweinchen? hat sie Lebenswillen, Spaß, frisst sie gut? Was sagt dein TA?


    Ich habe bisher die Op-Entscheidungen davon abhängig gemacht, ob das Schweinchen Lebenswillen hat und ob es kämpft, was meine TA dazu sagt und was mein Bauchgefühl mir rät.


    In deinem Fall würde ich nochmal mit dem TA reden und um seine ehrliche Meinung bitten, was er tun würde, wenne s sein Schwein wäre.


    Wie sind ihre Chancen ohne Op?

  • Huhu,
    vielen lieben Dank für eure Antworten.


    Lilly1305: Habe mal kurz die Geschichte von Lea überflogen (werde mir morgen den Thread nochmal in Ruhe durchlesen). Die Gemeinsamkeiten sind wirklich erschreckend :shock: Tut mir echt leid für euch, dass sie es nicht geschafft hat, Arme Maus.


    Goldagouti: Boah, hühnereigroßer Tumor ist ja krass. Und du hast recht, jetzt ist der Tumor noch kleiner und je größer er wird, desto schwächer wird das Schwein und die OP wird schwieriger.


    Sarah N.: Wir drücken euch ganz dolle die Daumen, dass deine Schweinedame die OP gut übersteht. Ich bin auch immer so fertig, bevor ein Eingriff gemacht werden muss und wenn dann der Tag gekommen ist, bin ich zu nichts in der Lage außer auf das Handy zu starren...


    Chibi: Das Lunchen ist so ein typisches Rentnerschweinchen. Sie liegt hauptsächlich in selbst gebauten Heubetten und mampft dabei genüßlich. Wenn es FriFU-Zeit ist, wartet sie darauf, dass ich ihr ihre Lieblingssachen (Möhre, Apfel oder Gurke) direkt vor das Mäulchen halte. Ich muss aber dazu sagen, dass sie blind ist (Grauer Star) und deshalb ist sie auch manchmal etwas verpeilt (z.B. schreit plötzlich nach Futter, obwohl keine Fütterungszeit ist, woraufhin alle anderen Schweine verwirrt aus ihren Häusern schauen), kommt im Großen und Ganzen aber damit zurecht. Ich habe schon den Eindruck, dass sie Lebenswillen und auch -Freude hat.
    Den TA habe ich übrigens schon gefragt und er würde sie operieren, allein schon aus medizinischen Interesse, um welche Art von Tumor es sich handelt.
    Ok, das ist für mich nur von sekundärer Bedeutung. Er meinte auch, egal wie ich mich entscheide, ich kann nichts falsch machen. Das ist schon nett gemeint, aber wenig hilfreich.
    Aber die ganze Situation ist so schwer einzuschätzen. Lasse ich den Tumor, dann wächst er vielleicht rapide in den nächsten Monaten. Andererseits könnte sie die OP nicht überleben. Oder sie lebt noch glücklich drei Jahre :?


    Ich muss auch erstmal ne Nacht drüber schlafen.
    Liebe Grüße,
    futtersklavin

  • Meine Luna ist auch fast 6 Jahre alt und ich lasse sie nicht mehr operieren.
    SDÜ-Schweine neigen zu einer schlechten Wundheilung und ich möchte da nichts riskieren. Ihre Zysten sind auch verändert.
    Genauso wie bei Fiona. Ihr geht es durch die Hormonspritzen besser, aber operiert wird sie auch nicht mehr.


    Solche Entscheidungen sind immer schwer, grade auch bei diesem Alter und weil sie noch fit ist.
    Wenn du dich für eine Op entscheidest, sollte es ein Tierarzt machen, der nur erfolgreiche Op's durchgeführt hat. Denn das hängt auch mit der Überlebensrate/Erfahrung zusammen.


    Falls nicht, kannst du ihr noch ein schönen Lebensabend gestalten und die Symptome behandeln.


    Wurde bei ihr abgeklärt, dass es kein Diabetes ist, wegen der Blindheit?

  • Hallo Chrissi89,
    du machst auch was mit, mit Luna und Fiona. :shock: Und irgendwie hast du ja auch recht...Trotzdem bin ich immer noch hin und her gerissen, was ich machen soll.


    Zur Blindheit: Also die Eintrübung der Augen begann als Luna ca. ein Jahr alt war. Damals hatten wir auch überlegt, ob sie Diabetes hat. Es konnte aber nicht bestätigt werden. Sie zeigt auch keine anderen Symptome, wie viel trinken oder Abmagerung. War da aber auch noch in einer anderen Tierklinik als jetzt. Dort kamen sie jedenfalls zu dem Entschluss, dass der Graue Star erblich bedingt ist.


    Liebe Grüße,
    futtersklavin

  • Ich glaube die hatten nur den Urin getestet. Meinst du ich soll nochmal auf Diabetes testen lassen? Weil wenn sie vielleicht doch Blutzucker hat, dann wäre die Wundheilung doch auch gestört, oder? Das wäre im Falle einer OP auch wichtig.

  • Hallo !
    Ich habe letzes Jahr im April ein Meerschweinchen aus dem Tierheim übernommen. Für sie suchte man einen Platz , wo sie ihre letzten Wochen verbringen konnte. Sie hat faustgroße Eierstockzysten und auch tumorartige Veränderungen am Eierstock. Da sie auch nicht mehr die Jüngste ist, kam seitens des Tierheims eine OP nicht mehr infrage. Ich habe sie dann mit ihrem blinden Partner aufgenommen und mich dementsprechend darauf vorbereitet, dass die uns bald verlässt. Aber die Dame lebt noch und ist wohlauf. Sie Zysten sind nach wie vor faustgroß aber ansonsten hat sie keine Schmerzen o.ä. Sobald ich merke, das es Isa schlecht geht, werde ich mit ihr den letzten Weg gehen, denn sie soll sich nicht quälen.
    Die Entscheidung OP oder nicht, muss jeder alleine entscheiden. Ich wollte hier nur einmal darstellen, dass ein Tier mit schlechter Prognose doch noch viele Monate ohne Probleme leben kann.

  • Danke, schnuffel66, für deinen Bericht. Also je länger ich jetzt darüber nachdenke, umso klarer wird mir eigentlich, dass ich mich gegen die OP entscheide...
    Ich glaube ich mache für nächsten Montag nochmal einen Termin, bei dem ich den TA auch wegen dem Diabetes-Risiko frage.