Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Kummerschweinchen

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,


    das ist das erste Mal, dass ich in diesem Forum schreibe.
    Zuvor habe ich einige Male Beiträge gelesen, die mir sehr geholfen haben.
    Nun habe ich mich aber dazu entschieden, mich selber anzumelden, da ich wie es scheint, vor einer schweren Entscheidung stehe.


    Es geht um mein "Kummerschweinchen" Blacky.
    Das Wort "Kummerschweinchen" stammt von unserem Tierarzt.
    Ich bekam vor fünf Jahren Blackys Eltern von einer Freundin und einige Zeit später wurden Blacky und seine Geschwister geboren.
    Die fünf Schweinchen führten bis August 2012 ein glückliches Leben, bis sich bei Brownie (Blackys Bruder) Zahnprobleme bemerkbar machten.
    Nach einem zweiwöchigen Kampf musste Brownie erlöst werden, da sich unter seinem Auge und oberhalb des Kiefers ein Abzess gebildet hatte, der nicht mehr zu bändigen war.
    Diese Erfahrung war schrecklich und ich habe dieses Ereignis bis heute nicht verarbeitet.


    Im Oktober 2012 musste ich feststellen, dass Blacky deutlich abgenommen hatte. So bin ich mit ihm sofort zu unserer Tierärztin gefahren. Blacky wog damals knapp 800 kg. Unsere Tierärztin stellte Zahnprobleme fest und so wurden zwei Wochen lang immer wieder die Zähne korrigiert. In dieser Zeit musste Blacky gepäppelt werden. Das Päppelbrei bekamen wir von der Ärztin.
    Als nach zwei Wochen Blacky immer noch nicht selbstständig fressen wollte und er wieder an Gewicht verloren hatte, empfahl unsere Tierärztin nach einer Röntgenaufnahme die Einschläferung, da sie eine Zahnfehlstellung feststellte.
    Ich war schockiert und wollte es nicht wahr haben so holte ich mir Rat bei einem anderen Tierarzt den ich schon kannte.
    Dieser überwies Blacky an einen Tierzahnspezialisten.



    So machte ich bei dem Tierzahnspezialisten sofort einen Termin und fuhr mit Blacky dorthin.
    Bei dem Zahnspezialisten wurden Blackys Zähne unter Narkose korrigiert und er bekam ein Schmerzmittel mit, weil der Arzt wissen wollte, ob Blacky ohne Schmerzen wieder frisst. Erwähnenswert ist hier aber dass Blacky, wie von der Tierärztin keine Zahnfehlstellung hatte sondern sich der Backenzahn schief abgenutzt hatte.
    Nach der OP schleckte Blacky den Päppelbrei weg. Zusätzlich bekam ein kalorienhaltiges Futtermittel für die Gewichtszunahme.
    Leider konnte ich Blackys Gewicht nur minimal erhöhen.


    Nach der Op bin ich innerhalb eines Zeitraums von zwei Monaten mehrmals zum Zahnspezialisten gefahren und dieser hat immer wieder Blackys Zähne korrigiert. Einmal gings Blacky so schlecht, dass er einen ganzen Tag in der Praxis blieb und Antibiotika sowie Infusionen bekam.


    Nach diesem Praxisaufenthalt hatte sich sein Zustand einigermaßen stabilisiert, jedoch fraß er immernoch nicht selbstständig.
    So bin ich in einem Takt von zwei Wochen immer zu dem Tierarzt gefahren, um die Zähne korrigieren zu lassen.


    Im November verstarb dann überraschend Lillie, Blackys Mutter.
    Während ich mich auf Blackys Tod vorbereitete, verabschiedete Lillie sich von uns. Ich fand sie am Morgen tot im Käfig.
    Es war einfach nur schrecklich.


    Während dessen wurde Blacky weiterhin gepäppelt und ich gab ihm auch selbstgemachten Brei. Er nahm um Silvester 50 Gramm zu und wog 570kg.
    Bei meinem letzten Tierarztbesuch am 02.01.2013 wurden die Zähne erneut korrigiert.
    Unmittelbar nach diesem Tierarztbesuch fraß Blacky selbstständig Gemüse.Doch schon am nächsten Tag stellte er dies ein.
    Ich habe ihm immer wieder Gemüse in Streifen geschnitten und ins Maul gesteckt doch die Zähne wurden wieder länger.
    Bei dem letzten Tierarztbesuch sagte der Arzt, dass man über eine Einschläferung nachdenken sollte, wenn sich der Zustand nicht bessert.


    Jetzt wiegt Blacky 510kg und seine Vorderzähne sind zu lang.
    Er sitzt in seinem Häuschen und kommt raus wenn es Heu oder Frischfutter gibt. Er schnuffelt dran versucht es zu essen und schafft es leider nicht. Wenn ich ihm Schmerzmittel gebe ist er munterer aber dies ist auch kein Dauerzustand.
    Es macht mich fertig, zu sehen, wie er abnimmt und ich nichts tun kann...


    Ich weiß ganz genau, dass bei dem nächsten Tierarztbesuch der Tierarzt mir eine Einschläferung raten wird.
    Deshalb wollte ich euch um Rat fragen, da es eine sehr schwierige Entscheidung ist.


    Bitte entschuldigt den langen Text!
    Ich bedanke mich schonmal für die Antworten!

  • Hallo und erstmal herzlich Willkommen im Forum !!


    Ich finde es ja schon mal sehr gut, dass ihr bei nem Spezialisten in Behandlung seit und Du so um den Kleinen Kerl kämpfst !!!


    Puh ein richtiger Rat in der Situation ist total schwierig..
    Ich denke es wird hier bestimmt noch jemand anderes schreiben, der sich mit den Zahnproblemen besser auskennt.


    Ich persönlich würde das Schweinchen erlösen, wenn ich wirklich merke dass er sich nur noch quält und echt gar nichts fressen kann.
    :? Welches Schmerzmittel bekommt er denn zur Zeit und wie viel genau?


    Das mit Lillie tut mir natürlich auch sehr leid!! :(


    Liebe Grüße !

  • Wenns jetzt NUR! die Vorderzähne sind, würde ich überlegen diese bei dem Gewicht ohne Narkose abschleifen lassen. Die Kaumuskulatur (hinter den Ohren) sollte mal abgetastet werden, wahrscheinlich hat sie sich schon sehr zurückgebildet.
    An was sind den die beiden Schweinchen verstorben?
    Zahnschweinchen haben auch öfters mal stressbedingt Hefen, also wäre eine Kotprobe (auch nach Parasiten, Kokzidien und Giardien) sinnvoll.
    Bei dem Gewicht kann ich Aminosäure nur empfehlen (wird gespritzt).
    Eine spätere Blutabnahme wäre auch gut. Bei so häufigen Narkosen ist es auch sinnvoll Leber und Co zum Beispiel mit Dysticum zu entgiften.
    LG
    Dani

  • Hallo,


    erstmal danke für die Antworten!
    Der Arzt hat mir damals Meloxidyl 1,5mg/ml mitgegeben.
    Ich sollte ihm täglich 1ml pro kg Körpergewicht geben.Da er um die 500kg wiegt habe ich ihm 0,5ml gegeben. Nach Bedarf ein zweites mal am Abend.


    Beim vorletzten Tierarztbesuch hatte der Arzt Spitzen an den Backenzähnen festgestellt und diese entfernt.Der Arzt hat außerdem die Vorderzähne etwas mehr gekürzt, damit die Backenzähne sich mehr abnutzen.
    Nach 1 1/2 Wochen waren die Vorderzähne wieder zu lang, so dass diese ohne Narkose gekürzt wurden. Im Moment sieht es so aus, dass ich ungefähr alle 1 1/2 Wochen zum Tierarzt gehe, damit die Vorderzähne gekürzt werden.Diese wachsen jedoch aufgrund der geringen Abnutzung schnell wieder nach...



    Brownie musste wie gesagt eingeschläfert werden aufgrund eines Abszessen zwischen Auge und Kiefer und Lillie starb vermutlich an einem Herzversagen.


    LG

  • Die Schmerzmitteldosis erscheint mir etwas zu hoch!?


    Deine erste Tierärztin hat da eindeutig was falsch gemacht. Meerschweine brauchen nach Zahnkorrekturen immer Schmerzmittel.


    Wurde der Kopf/Kiefer denn schon mal in leichter Narkose geröntgt?


    Ich denke das wäre auch wichtig, da kann man alles genau sehen, da mehrere Bilder erstellt werden.


    Wie viel ml päppelst du denn pro Mahlzeit?


    Du kannst auch Gemüse pürieren mit Haferflocken und falls du von irgendwo(Flohmarkt, Trödelladen, Ebay) eine Kaffeemühle holen kannst wäre das gut.
    Dann könntest du feine Heu-/Kräuterreste oder Leckerlies zermahlen und in den Brei dazu geben.
    Leinsamen und Sesam sind auch gut. Sesam kann man so dazu geben und Leinsamen müssten auch zermahlen werden.

  • Morgen,


    dass die Dosis dir zu hoch erscheint ist verständlivh , da ich diese falsch angegeben habe.
    Im Rezept steht 0,1 mg pro Körpergewicht.Also bekam Blacky 0,05 mg Schmerzmittel.
    Ich habe mich an der Kommastelle vertan und bedanke mich für die Aufmerksamkeit. :)


    In der Tat hat die erste Tierärztin einiges falsch gemacht!
    Blacky hat Schmerzmittel gespritzt bekommen nach den Zahnkorrekturen.
    Die Zähne wurden allerdings in einem Nebenraum gekürzt.Ich vermute mal mit einer Zahnpfeile und einem Spreizer.So soll man es ja nicht tun.
    Bei den anderen Ärzten wurden die Zähne immer mit einer Maschine gekürzt.
    Hinzu kommt, dass die erste Tierärztin uns die Röntgenaufnahmen nicht geben wollte als wir uns eine Zweitmeinung holen wollten.
    Als der Tierarzt sie telefonisch darum gebeten hat, meinte sie lediglich, dass die Aufnahmen schlecht seien.
    Da frage ich mich, wie sie dann mit schlechten Röntgenaufnahmen die Diagnose stellen konnte, dass Blacky eingeschläfert werden muss!?
    Über diese Tierärztin habe ich mich sehr geärgert.
    Zu ihr bin ich damals auch nur gegangen, weil unsere richtiger Tierarzt Urlaub hatte.
    So holten wir uns die Zweitminung bei unserem eigentlichen Tierarzt.


    Als wir beim Tierzahnarzt das erste mal waren, wurde der Kiefer unter Narkose geröngt.
    Es war jedoch am Kiefer nichts festzutellen.


    Blacky bekommt schon seit längerem auch selbstgemachten Brei.
    Das Rezept habe ich auch aus diesem Forum.
    Ich habe dazu Quinoia und Heupellets in einer alten Kaffeemühle klein gemahlen und mit Haferflocken,Heu,Petersilie, Dill,Gurke und bisschen Tomate mit einm Stabmixer püriert..


    Er bekommt alle 2-3 Stunden 8ml Brei(diesmal sollte das Komma richtig liegen)kann manchmal auch mehr werden.
    Wasser gibts zusätzlich ausserhalb der Mahlzeiten.
    Pro Mahlzeit stelle ich ihm auch verschiedemes Frischfutter hin,bevor ich päppel.
    Er knabbert dann sehr wenig an einem Apfel oder versucht etwas Dill zu essen.Gestern Abend hat er überraschender Weise etwas Dill geggessen.

  • Frisst er denn freiwillig oder musst du ihn zwingen?


    Wenn er freiwillig frisst, dann kannst du ihm ruhig bis zu 15 ml pro Mahlzeit alle3 Stunden geben.


    Du kannst auch versuchen ihn das Futter in Streifen zu schneiden, damit er es besser aufnehmen kann.
    Falls du es eh nicht schon tust.


    Es ist ein guter Anfang, dass er von selber versucht wieder zu fressen.


    Hast du denn auch Sab Simplex oder Dimeticon da? Oft sieht man kleine Aufgasungen nicht und das Schweinchen mag dadurch auch nicht so fressen.

  • Es kommt darauf an, wie sehr der Kleine selber kämpft. Meine Kämpfernatur ist jetzt seit Oktober in Behandlung. Normalerweise - so musste ich es feststellen- fressen Schweinchen direkt nach dem Schleifen der Zähne wieder. Wenn es denn richtig gemacht wird. Meine Kleine hat nur momentan Probleme mit Aufgasungen und nimmt (ohne erkennbaren Grund) nicht zu. Allerdings kann es auch sein, dass er trauert. Vielleicht liegt die Unlust am Fressen daran?


    Einschläfern würde ich nicht, solange es ihm soweit gut geht und du merkst, dass Lebenswille vorhanden ist. Falls du aus der Nähe von Dortmund bist, würde ich vielleicht auch mal zum TA Schweigart fahren und dort eine weitere Diagnose holen.
    Ich habe dort Menschen kennengelernt, die mit ihren Zahnschweinchen seit Jahren alle 2 Wochen in die Praxis gehen und den Schweinchen geht es gut. Gib also nicht auf !