• Hallo zusammen,
    es ist noch nicht lange her, dass meine kleine Bibi von uns gegangen ist. Ihre beiden Schwestern haben das soweit ganz gut verkraftet, aber jetzt ist deutlich weniger im Käfig los, deshalb habe ich mich schonmal in umliegenden Tierheimen umgehört ob diese evt. ein kastriertes Männchen mit ca 4 Jahren haben. Ich weiß das ist sehr kurzfristig, aber ich habe leider nicht mehr so lange Urlaub und möchte meine kleinen mit einem neuen Partner nicht direkt alleine lassen.
    Heute war ich im Tierheim, wo sie ein kastriertes Männchen aus sehr schlechter Haltung hatten, der kleine hat sofort mein Herz erobert, als er mich angesehen hat. Wie kann ich nun herausfinden wie alt der ist, im Tierheim konnten sie mir dazu nichts sagen, ich möchte aber, dass die kleinen möglichst zusammen alt werden. Gibt es irgendwelche Merkmale an denen man das abschätzen kann?
    Ich bin wirklich unsicher, aber gleichzeitig möchte ich ihn auch gerne holen, weil ich denke, dass ich so noch etwas Gutes tun kann und der Tod der kleinen Bibi für ein anderes Schweinchen etwas Gutes bewirkt.


    Ich habe aber auch noch eine Woche Zeit mir darüber Gedanken zu machen, schließlich müssen sie den Kleinen erst nochmal gesundheitlich durchchecken und ich denke, es ist auch besser, wenn noch eine Woche vergeht, bevor meine Mädels jemand neues dazu bekommen.


    Viele Grüße
    Carmen

  • Hallo,


    erstmal mein Beileid wegen Bibi. Weißt du, was sie genau hatte? Ich frage nur, weil die beiden Schwestern wahrscheinlich ihre Wurfschwestern sind, oder? Wenn Bibi z.B. ein Herzproblem gehabt hat, kann es sein dass dies durch eine genetische Veranlagung auch ihre Schwestern haben könnten.


    Nun zum Thema: Das genau Alter des Jungen wird man nicht rausfinden können. Gewisse Dinge wie die Größe, das Gewicht, ob die Krallen eher fein oder schon recht dick sind können eine Richtung angeben ob er z.B. ausgewachsen ist oder noch nicht, oder ob er schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.
    Weißt du, was für eine schlechte Haltung es war? Je nachdem wie er dort gehalten wurde, können manche Dinge nämlich eine Alterseinschätzung verfälschen. Eine extrem schlechte Haltung kann zu aufgerollten Krallen und Abmagerung führen wodurch er vielleicht älter wirkt als er tatsächlich ist.


    Dann wäre für mich die Frage warum es dir wichtig ist, dass die drei im gleichen Alter sind. Möchtest du nach ihnen mit der Meerschweinchenhaltung aufhören, so dass es "praktisch" wäre, wenn alle etwa im gleichen Zeitraum sterben? Wenn nicht ist es nicht immer abhängig vom Alter ob sie wirklich zusammen passen. Es gibt 2-jährige Kastrate die sind so faul wie manch 4-jährige und es gibt 4- oder noch ältere Kastrate, die führen sich auf wie ein pubertärer Jungbock :wink: Sprich: Wenn es dir rein ums Alter, die Erfahrung und gleiche "Interessen" geht, hat das Alter nicht unbedingt etwas zu sagen.


    Ansonsten: Deine beiden Mädels werden nicht die Tage zählen, so dass es für sie egal ist ob sie Heute, Morgen oder in 5 Tage ein neues Schwein dazu bekommen. Natürlich merken sie, dass Bibi nicht mehr da ist, aber sie sagen sich nicht: So, jetzt sind 7 Tage rum, nun trauern wir nicht mehr und sind bereit den Kastraten aufzunehmen. Von dem Punkt her könntest du ihn also jeder Zeit zu ihnen setzen.
    Natürlich ist gerade im Bezug auf die schlechte Haltung die Frage ob der Junge noch eine Quarantäne im Tierheim absitzen muss/soll wegen evtl. Krankheiten die er einschleppen könnte aber da wird das Tierheim schon wissen was Sache ist.


    Haben deine beiden Mädels schon mal einen Kastraten gehabt? Wenn sie ihr Leben lang als 3er Mädels-WG gelebt haben, kann es sein dass sie bei einer Vergesellschaftung erstmal etwas zickig sind. Manche Mädels haben in dem Alter ja auch schon ihre Hormonprobleme, aber du wirst ja sehen ob sie übermäßig zickig gegenüber dem Jungen sind und kannst sonst ggfs. beim Tierarzt Homöopathika oder Hormonspritzen geben lassen, bzw. besorgen.

  • Hallo,
    danke für die schnelle Antwort!
    Es handelt sich um 4 Männchen, die mit Milben- und Pilzbefall völlig abgemagert im November gefunden wurden. Das mit den Milben haben sie schon im Griff, gegen den Pilz bekommen sie noch für 4 Tage ein Medikament und werden abschließend nochmal dem Tierarzt vorgeführt, um sicher zu gehen, dass sie wieder richtig gesund sind.
    Tatsächlich ist das mit der Anzahl der Tage aus meiner Sicht nur interessant, weil ich gerade Urlaub habe. Natürlich würde ich nur ein gesundes Tier bei mir aufnehmen, damit meine sich nicht auch noch etwas einfangen!
    Die 3 Schwestern waren immer nur zu dritt, und der Grund warum ich ein Männchen nehmen möchte ist, dass ich denke mit einem Weibchen hätte ich keine Chance. Ich habe die Männchen gestern mal etwas beobachtet, einer von ihnen wird noch einzeln gehalten, der wirkt relativ Jung, weil er auch recht klein ist. Die anderen 3 sind definitiv ausgewachsen. Ich habe mir das Verhalten angeschaut in der Gruppe gibt es eindeutig einen Rudelführer (interessanter weise der kleinste), der hat sein Machogehabe auch direkt vor mir präsentiert. Da eins meiner Mädchen auch recht dominant ist, würde ich in jedem Fall einen der zurückhaltenden Kastraten nehmen. Wenn sich der Kleine so vor meiner Lucy aufbäumen würde, wie er es bei seinen Kumpels gemacht hat, dann wird das auf jeden Fall Ärger geben!
    Ob ich hinterher mit den Meerschweinchen weiter machen möchte, weiß ich noch nicht. Ich denke aber schon, da die Kleinen kein großes Problem damit haben, wenn man aus beruflichen Gründen mal später nach Hause kommt, haupsache man kümmert sich dann richtig um sie.
    Momentan mache ich noch eine Abendschule, dadurch komme ich manche Tage erst abends nach Hause. Deshalb ist es mir auch so wichtig, dass die Kleinen sich in der Zeit untereinander beschäftigen können. Zu zweit wirken sie manchmal doch gelangweilt, als sie zu dritt waren war manchmal richtig Aktion im Käfig! Klar ist das mit der Abendschule zeitlich begrenzt und dazwischen liegt noch eine Projektarbeit, während der ich auch mehr zu Hause bin, dennoch sollen sie keine Langeweile haben.
    Letzendlich hat man wahrscheinlich eh keinen großen Einfluss darauf ob sie zusammen alt werden, das mit Bibi war für mich auch nicht absehbar und ich bin davon augegangen, dass es noch mindestens 2 Jahre dauert, bis das erste gehen muss.
    Deine Aussage über die Interessen hat mir aber schon weiter geholfen, das war auch eine meiner Sorgen. Ich habe auch direkt gesagt, wenn wird es der ruhigste.


    Zur Frage über Bibi: Letzt endlich habe ich keine Gewissheit woran sie gestorben ist. Eigentlich war ich mal wegen einem Schnupfen und etwas schwerer Atmung beim Arzt, darauf hin bekam sie eine Immunaufbauspritze und ein homäopathisches Mittel zum Schleimlösen. Schlecht ging es ihr nicht, sie hat nur wegen dem Schnupfen etwas langsamer gefressen. Nach ca 1 Woche ging es ihr plötzlich von einen Tag auf den anderen richtig schlecht, 1. Vermutung des Tierarztes war, dass sie Antibiotikum braucht. Es wurde immer schlimmer, sodass ich direkt am nächsten Tag wieder beim Notdienst war, da stellte man fest, dass ihr Bauch völlig aufgebläht war. Woher das kommt, konnte nicht geklärt werden. Die Tierärztin meinte, es wäre möglich, dass es etwas chronisches war oder, dass sie die Medis nicht vertragen hat. Letztendlich sieht es aber im Nachhinein auch so aus, als hätte Bibi viel zu viel getrunken. Ich wusste nicht, dass sie die Tränke immer fast alleine leer gemacht hat, denn sie hängen aller öfter mal daran. Jetzt wo sie nicht mehr da ist, sehe ich nur, was die anderen übrig lassen. Vielleicht war es Diabetis. Bis 3 Tage bevor sie eingeschläfert wurde, hat man nichts gemerkt. Hast du mit solchen Fällen Erfahrung?
    Für den Fall dass es Diabetis war, werde ich für die anderen Obst von der Speisekarte streichen, sie nehmen es nur als süßes Leckerchen und mit Gemüse kommen sie auch klar. Ich denke eine Veranlagung sowas zu bekommen, könnten sie schon geerbt haben. (Viel Obst habe ich eh nie gefüttert.)


    LG Carmen

  • Moin,
    Erstmal zu den Jungs: Deine Überlegung einen Kastraten zu nehmen ist auf jeden Fall gut und richtig. Wegen Lucy einen eher ruhigen Kastraten zu nehmen ist aber nicht immer der optimale Weg.
    Das Problem ist hier auch eher: Wenn dein Traumkastrat mit den Jungs zusammen gelebt hat, haben die eine eigene Rangordnung die klar festgelegt war weil irgendjemand in der Gruppe der Chef sein musste. Wenn er nun zu Mädels kommt heißt das aber nicht, dass er auch da der unterwürfige Junge sein wird, denn in einer gemischten Gruppe gehört es sich so, dass der Kastrat der Chef ist.
    Der Junge kann also, auch wenn er jetzt am ruhigsten wirkt, in Kontakt mit Mädels zu einem Macho werden und den ranghöchsten Platz für sich beanspruchen wollen - und das ist auch richtig so. Weibchen, die sich einem Kastraten nicht "unterwerfen" haben häufig ein Problem mit ihrer Dominanz die z.B. durch Hormonprobleme hervorgerufen werden kann. Natürlich ist es bei deinen beiden so, dass Lucy Chefin sein wird und deshalb so oder so erstmal ihren Posten verteidigen wird und auch wenn die beiden sich anspringen und anklappern ist das erst mal in Ordnung. Bei hartneckigen Mädels muss auch erst mal etwas Blut fließen bis sie wirklich einsehen, dass der Kastrat nun der Chef ist - aber das gehört dann alles so, so lange das Mädel dann auch Ruhe gibt.
    Wenn du meinst, dass Lucy so dominant ist, dass sie jeden Kastraten unter sich in der Rangordnung haben möchte und bis aufs Blut kämpfen wird um das zu erreichen, wäre es gut wenn sie vor der Vergesellschaftung noch mal zum TA kommt und kontrolliert wird ob sie Eierstockzysten oder vergrößerte Eierstöcke hat.
    Ich glaube, wäre es meine beiden Mädels, würde ich sowieso bei beiden sicherheitshalber eine Hormonspritze geben lassen, denn durch den Kastraten können die Hormone bei einer Vergesellschaftung stark aufwallen, so dass sie zickiger/dominanter sein können als sie es sowieso schon sind.
    Die Vergesellschaftung wird auch, egal ob dominant oder nicht, sicherlich nicht sofort durch sein sondern einige Tage dauern (sofern der Kastrat keine totale Couchpotato ist, wird er so begeistert von den beiden sein, dass er sie bebrommseln und besteigen will).
    Wie leben die beiden denn im Moment? Wie viel Platz haben sie zur Verfügung? Ich frage weil bei einer Vergesellschaftung eine gute Rennstrecke von Vorteil ist, damit die Nasen sich bewegen und aus dem Weg gehen können. Ein neutraler Boden ist meiner Meinung nach für keine Vergesellschaftung nötig, aber eben die Fluchtmöglichkeit.


    Zu Bibi:
    Hat sie bei dem Schnupfen eine nasse und verkrustete Nase gehabt? Häufig halten viele Tierärzte, gerade wenn sie nicht so viel Ahnung in dem Bereich haben, ein Herzproblem bei Meerschweinchen für eine Erkältung. Wenn sich ihr Zustand nach einer Woche auf einmal verschlechtert hat und sie aufgegast war kann das natürlich die genannten Ursachen haben. Es könnte aber auch damit zusammen hängen, dass sie z.B. bei einem Herzproblem schlechter geatmet hat und dadurch auch Luft in den Magen geatmet hat, was zu einer Aufgasung führte.
    Ob sie einen Diabetes hatte wird man natürlich nie wissen - viele Schweine trinken auch bei einer Schilddrüsenüberfunktion mehr als die anderen, weil das eine Übersprungshandlung ist.
    Unabhängig davon ob es nun Diabetes, eine Schilddrüsenüberfunktion oder ein Herzproblem war oder nicht: die drei Dinge können alle genetisch verankert sein, sollte eine deiner beiden Mädels mal ähnliche Symptome bekommen, wäre ein Röntgenbild ganz gut um das Herz zu beurteilen und falls sie dann auch mehr trinkt wäre eine Blutprobe sinnvoll.
    Aber jetzt sind sie ja fit und stehen vor einer anderen Herausforderung :wink:

  • Naja, ob Lucy jetzt wirklich unnatürlich dominant ist, kann ich nicht beurteilen, das mit dem Gang zum Tierarzt ist sicher ein guter Rat. Sie hat sich halt manchmal mit Bibi um die Rangordnung gezankt, was aber nie ernst war, sondern eher ein rumgezicke mit viel Krach. Sie haben das meistens mit Drohgebärden und Ärgereien ausgetragen und wenn doch mal einer gezwickt hat, dann nie bis es blutet. Letzt endlich hatte ich das Gefühl, dass der Chef-Posten zwischen beiden öfter mal hin und her gereicht wurde. Bei der kleinen Shirly mache ich mir gar keine Sorgen, die hat sich aus diesen Angelegenheiten immer raus gehalten und den niedrigsten Platz in der Rangfolge akzeptier. Sie ist aber auch relativ klein und körperlich unterlegen.


    Vom Platz her stehen ihnen 150 cmx100cm zur Verfügung, das war damals der größte Käfig, den ich gefunden habe. Sonst dürfen sie im Wohnzimmer laufen, wenn ich zu Hause bin. Außerdem sind die Unterschlupfmöglichkeiten so gestalte, dass sie von der reinen Lauffläche wenig Platz wegnehmen und mehrere Eingänge haben, sodass im Notfall auch mal einer den Rückzug antreten kann.
    Wenn ich einen Annährungsversuch starte, würde ich das auf jeden Fall im Wohnzimmer machen, wo sie mehr Platz haben und den Käfig gründlich putzen um die Gerüche zu verringern.


    LG Carmen

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