Nun habe schon länger keinen Beitrag mehr hier geschrieben und eigentlich wollte ich eine schöne Geschichte über meinen Sammy schreiben... anlässlich zu seinem 9. Geburtstag den er am 23.12. dieses Jahres gehabt hätte.
Aber jetzt muss ich leider hier in der Regenbogenbrücke von ihm erzählen, da ich Sammy am Mittwoch den 14.11.2012 habe einschläfern lassen müssen.
Eigentlich ging es ihm bis vor einer Woche noch recht gut, bis auf seine Alterserscheinungen in Form von Gelenksteifheiten, schlechtes Hören und fast blind sein.
Er schaffte es zwar nicht mehr selbstständig aus dem Käfig raus, bekam sein Frischfutter als einziger immer da, aber wenn ich ihn rausnahm und auf den Teppich setzte stakste auch er ein bisschen umher, knabberte hier und da, was ihm sichtlich gefiel. Und er lag gerne auf der Lounge und schlief.
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Er war all die langen Jahre nie krank, bis auf letzten Sommer einmal etwas Bauchweh, wovon er aber wieder vollkommen genesen war.
Aber er wurde zusehens immer weniger, obwohl er regelmäßig fraß und auch in seinem Rahmen munter am Leben teilnahm.
Gestern dann lag er auf einmal nur noch auf der Seite und konnte nicht mehr von selber aufstehen. Er hatte aber immer Hunger und hob seinen Kopf um das zu signalisieren.
Da wurde mir deutlich klar, daß nun seine Zeit ablief...
Trotzdem hoffte ich, dass die Natur mir die Entscheidung zum Einschläfern abnahm...er in der folgenden Nacht einfach friedlich einschlafen würde... Wir fütterten ihn, kümmerten uns und ich verbrachte sehr viel Zeit der Nähe mit ihm auf dem Schoß.
Als er aber dann am nächsten Morgen noch immer „da“ war, entschloss ich mich ihn erlösen zu lassen und wir fuhren am Nachmittag zur TÄ.
Der Abschied war so schwer, ich konnte oft kaum aufhören zu weinen und streichelte ihn die ganze Zeit, während sein Geist langsam verschwand...
Nachdem TA fuhren wir erstmal wieder nach Hause und ich bereitete alles für die Beerdigung vor, arrangierte die schon kurz vorher gekauften Blumen zu einem schönen Strauß und schrieb noch einen längeren Brief mit Worten der Liebe an ihn.
Am Vortag hatte ich schon ein kleines Kopfkissen mit Heu gefüllt aus den abgeschnittenen Hosenbeinen meiner ehemaligen Lieblingsjeans genäht.
Darauf bettete ich ihn sanft, machte ihn nochmal etwas zurecht, wie sich das für einen schönen Peruaner gehört und legte ihm noch ein paar Leckereien vor die süße Nase.
Eigentlich wollte ich ihm auch noch eine Haarsträhne von mir mit die Kiste legen, dass habe ich aber dann leider noch vergessen... So viele Gedanken flogen durch meinen traurigen Kopf.
Damit ihr euch noch ein Bild von Sammy machen könnt, schreibe ich noch ein bisschen zu seinem schönen Leben.
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Nie werde ich diesen Moment vergessen, wo ich ihn daß erste Mal sah.
Es war ein Dienstagabend, eben der schon erwähnte 23.12.2003, ca.22 Uhr.
Ich kam von meinem Rückensport und es war so ungewöhnlich still in der Wohnung, auch lag irgendwas in der Luft...
Als ich dann ins Wohnzimmer zum Käfig ging, entdeckte ich die Kleinen Racker. Maja hatte noch ein zweites Mal Junge bekommen. Ihr Partner war zwar mittlerweile kastriert, aber diesen Nachwuchs hatte er wohl noch „platzieren“ können.
Es waren 5 Stück, eines wurde gerade von seiner Mama abgeleckt, die dann aber schnell merkte, daß dieses nicht mehr lebte, schob es dann zur Seite und widmete sich den anderen. Ich nahm dieses Kleine arme Wesen aus dem Käfig und später begrub ich es dann im Wald.
Voller Freude aber stellte ich fest, daß ein besonders schön gefärbtes, kleine Wirbel hatte und ich so nun noch eine Rosette wie Mama Maja haben würde.
Vom ersten Augenblick, habe ich mich in ihn verliebt, wusste da ja noch nicht, daß es ein Böckchen war und auch nicht dass es Schweinchen mit langen Haaren und Wirbeln gab, ich war zu der Zeit noch Anfänger.
Aber ich wusste, dieses kleine Schweinchen würde bei mir bleiben!
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Die Zeit verging und der kleine Kerl entwickelte sich prächtig. Und die Haare wurden immer länger, er sah zuerst aus wie ein Punkrocker!
Schnell stellte sich auch raus, daß er ein Böckchen war, wild und ungestüm, aber dabei total sanftmütig.
Da ich den Namen Sammy schon länger im Kopf hatte bevor ich überhaupt wusste ob das passen würde, nannte ich ihn natürlich so.
Schon als ganz Kleiner verließ er mutig vor seinen Geschwistern laut zeternd den Käfig und rannte durch den Holzstall um dann festzustellen, daß er auf einmal doch nicht mehr so mutig war und laut rumquikte damit Mama kam, dieser kleine Stinker!
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Eigentlich hatte ich gedacht, ich könnte Sammy nach der Kastration wieder zu seinen Eltern und der großen Schwester die ich aus dem ersten vierköpfigen Wurf behalten hatte ( Lucy ) setzen, aber Papa Lenny duldete den kleinen Draufgänger nicht neben sich.
So behielt ich eine sehr hübsche Schwester, ein Coronett, ließ ihn kastrieren und baute eine zweite Käfiglandschaft an.
So langsam eroberten die Schweine mein Wohnzimmer... :wink:
Die Jahre vergingen und so vieles könnte ich schreiben... Es war so schön ihn zu haben...einmal die Woche mit ihm auf dem Schoß da zu sitzen und die schönen langen Haare zu bändigen...ihn mit seiner Schwester zusammen durchs Wohnzimmer flitzen zu sehen...
Auch hatten wir beide eine ganz besondere Kommunikation, er sprach irgendwie richtig mit mir, was zum Schluss in den letzten Jahren wo er auf meine besondere Aufmerksamkeit angewiesen war, immer stärker wurde. Und er wusste genau, er brauchte nur seinen schönen Kopf heben und bestimmte Töne von sich geben und ich stand parat!
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Am 25.06.2009 starb sein Vater ( der hatte immer wieder Zahnprobleme) und am 30.11.2009 seine Schwester. ( sie hatte einen großen Tumor im Bauch )
Ich holte ihm danach eine neue Frau, ein buntes Kurzhaar aus dem Tierheim, die Lilo. Diese hatte schon zwei Kleine in sich dabei, die dann am 19. Februar 2010 bei mir geboren wurden, Vater unbekannt, die war aus schlechter Haltung gerettet worden.
Wir hatten vor der Geburt ein bisschen Angst wie sich Sammy zwei so kleinen gegenüber verhalten würde, ob er sie wohl annehmen würde oder gar kaputtbeißen, er war ja einige Jahre älter als Lilo und hatte gar keine Erfahrung mit Jungtieren.
( Wir hatten da schon solche Geschichten gehört )
Aber Sammys guter sanftmütiger Charakter sollte sich auch dabei beweisen, er war ein ganz toller Adoptivvater und ein gutes Vorbild! Vor allem einer von den kleinen Jungs hat ihm alles nachgemacht und man konnte förmlich dabei zusehen wie dieser seinem „Papa“ alles nachahmte. Einfach nur toll!
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Als die beiden dann geschlechtsreif wurden, wohnten sie erstmal in einem Extrakäfig und wurden kastriert.
Da der eine etwas dominanter wurde, konnte nur der bunte Zwerg nach der Kastrafrist zurück zu Sammy und Lilo. Der andere musste leider erstmal alleine sitzen, da ich nicht zu der mittlerweile alten kranken Maja so einen jungen Stürmer setzen wollte. Als Maja dann am 08.05.2010 starb ( ich schrieb darüber ), kam der inzwischen auf den Namen Paddy getaufte Kleine zu der nun einsamen Lucy in den Stall. Allerdings war durch den großen Altersunterschied der eine Unter-, die Andere überfordert und so kaufte ich ein weiteres kleines Weibchen, so funktionierte alles bestens.
Beide Gruppen passten supertoll zusammen, jeder fand seinen Platz.
Letztes Jahr im Januar musste dann Lucy gehen, ebenfalls ein Tumor, so wie die schöne Mimi. Aber Lucy wurde über 7 Jahre alt.
Nun war mir von meinen ersten Gruppen nur noch der Sammy geblieben und meine Bindung zu ihm wuchs immer mehr. Vor ein paar Wochen ging es mir mal ziemlich schlecht und sein Lebenswillen war für mich wie ein Licht in der Nacht.
Hier noch ein Bild von seinem Grab auf dem Tierfriedhof nach seiner Beerdigung.
Er liegt nun neben Maja auf dem Platz in dem Doppelgrab, daß ich schon damals für ihn reserviert habe.
Leider war es zu diesem Zeitpunkt schon dunkel, so dass die Fotos mit dem Handy nicht so gut wurden...
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Ein kleiner schöner Satz begleitet mich durch meine Trauer:
„Erinnerungen sind wie kleine Sterne
die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten“
Mein kleiner Sammy, mein geliebter „Stinker“, ich werde Dich für immer voller Liebe und Dankbarkeit in meinem Herzen tragen!