Tag zusammen,
bei den Mitgliedern hatte ich mich ja schon etwas vorgestellt, aber den Platz hier wollte ich nutzen, um den Schweinchen den Raum zu geben, den sie verdienen.
Zunächst wäre da einmal Käthe:
Ein Rosettenmixmädel, etwa ein Jahr alt, kommt aus einer NS in Dortmund.
Käthe ist sozusagen eine klassische Rosette, quirlig, aufgeweckt, neugierig. Muss alles beschnüffeln, alles beknabbern, alles untersuchen, überall draufhüpfen. Leidet außerdem unter ADHS und rennt immer (man könnt ja was verpassen).
Darüber hinaus ist sie die Zicke vom Dienst, brommselt unnötig rum und haut die anderen Schweinchen mit der Nase, wenn sie irgendwohin will. Wenn der Kastrat nicht da ist (z.B. in der Tierklinik neulich), will sie die Herrschaft an sich reißen und macht ein Riesenfass auf. Beim TÜV zwickt sie mich schon mal, man muss sich ja auch nicht alles gefallen lassen. Wenn man aber Glück und sie gute Laune hat, lässt sie sich auch schon mal streicheln.
Ich liebe Rosetten und hab sie und ihre hibbelige Art sehr gern. Sie ist ein wunderschöne kleine Nervensäge.
Unser Herr im Haus, Niklas:
Kommt vom Züchter. Zwar hat er nie schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und seine Vorbesitzerin hatte ihn echt gern, aber er ist ziemlich scheu. Wir haben Monate gebraucht, ehe er zum Betteln gekommen ist und nicht immer fort lief, wenn ich näher kam.
Mittlerweile ist er nicht mehr so ängstlich, eher vorsichtig. Für seine Haltungsnote beim Männchenmachen verdient er eine glatte eins, so lang kann sich kein anderes Wutz machen. Total verknallt bin ich in seine rosa Schnute, die ist echt zum Anbeißen.
Seine Mädels hat er zwar gut im Griff, aber so der Streitschlichter ist er nicht. Dennoch scheint er für das Gruppengefüge sehr wichtig zu sein, als er neulich in der Tierklinik war (Halsentzündung und ich grad am Rücken operiert und konnte ihn nicht päppeln), herrschte unter den Damen hier Anarchie und Chaos.
Hier hätten wir unsere Wilma:
Auch vom Züchter, wie unschwer zu erkennen, ein US-Teddy. Ich liiiebe US-Teddys, einer musste mindestens sein.
Wilma ist unser Schäfchen, so ein liebes, treudoofes Schwein hat die Welt noch nicht gesehen. Bettelt noch wie verrückt, wenn das Leckerchen schon vor ihrer Nase liegt und schaut dauernd erstaunt.
Sie ist eine totale Kuschelmaus und okkupiert alles, was weich und flauschig ist, sofort für sich. Insgesamt ist sie eher gemütlich.
Außerdem ist sie total verfressen, frisst alles, freut sich über jede Art von Futter und popcornt auch für Heu.
Ich liebe ihr Gesichtchen, die ist so süß, man möchte sie dauernd knutschen (das mag sie aber gar nicht, also guck ich nur verliebt).
Und last but not least, die Teewurst, unser Superschwein:
Wir haben sie auch aus der NS in Dortmund, sie kommt mit unzähligen Geschwisterchen aus einer Vermehrung. Irgendwo dort hat sich die arme Wurst als Baby die Hüfte gebrochen, das ganz ist schief wieder zusammen gewachsen, so dass sie humpelt (ist natürlich alles tierärztlich abgeklärt). Das ist ihr aber völlig schnuppe, von so kleinen Dingen lässt sich eine echte Teewurst nicht aufhalten.
Sie klettert überall drauf, rennt herum, erkundet alles und ist nicht im mindesten ängstlich. Niemand scheint der Teewurst mal erklärt zu haben, dass sie ein Fluchttier ist. Sie ist das kleinste unserer Schweinchen, hat aber überhaupt keine Angst vor uns. Sie klettert auf uns herum, lässt sich streicheln, läuft uns hinterher und pennt mitten im Wohnzimmer (dass Schweinchen sich unter Unterständen wohler fühlen, hat ihr wohl auch noch niemand erklärt).
Häufig hocken die Wutzis im Wohnzimmer, ein erschreckendes Geräusch, alle Schweine flüchten panisch, und die Teewurst guckt ihnen verwirrt hinterher ("Wat is denn mit denen los?") und frisst dann einfach weiter.
Häufig steckt sie mit Käthe unter einer Decke und zusammen machen sie nur Unsinn. Wir haben uns über dieses kleine, selbstbewusste, unerschrockene Ungeheuer schon halb tot gelacht!