Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Erfahrungsaustausch Zahnprobleme

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo ihr Lieben!
    Anscheinend gibt es ja immer wieder Schweinchen mit Zahnproblemen und dadurch viele Menschen mit Erfahrung im Umgang mit den kleinen Patienten. Ich würde aus aktuellem Anlass gern mal eure Erfahrungen zu dem Thema hören.


    Mein aktueller kleiner Grund heißt Mucki:


    Mucki ist jetzt 2 Jahre alt und hatte bis jetzt noch nie irgendwelche Probleme. Ein kerngesunder, aktiver kleiner Kerl (er hat noch nie mehr als 960 Gramm gewogen obwohl er ein ausgewachsenes Männchen ist) . So aktiv, dass er seinen 5jährigen Käfigkumpel Buddy gleich mit fit hält (ob er will oder nicht :lol: ). Die beiden führten ihre Männer-WG glucksend, muckernd, rennend,...


    Bis Mucki am 10.10. auf einmal aufgehört hat zu fressen. Er war eigentlich derjenige, der Heu allen anderen Sachen vorgezogen hat und so weiches Zeug wie Gurke und Salat stehen gelassen hat. Stattdessen wurde ordentlich an Möhren, Fenchel, Sellerie und anderen "härteren" Sachen gekaut. Die Waage zeigte zwar keinen großen Gewichtsverlust, aber ich bin trotzdem sofort mit ihm zum Tierarzt gefahren. Diagnose: Brücke über den hinteren Backenzähnchen. Die wurde dann entfernt, es gab das übliche Schmerzmittel (Metacam) dazu und die Sache war erledigt. Er sollte wieder fressen hieß es. Tat er aber nicht. Also sind wir am nächsten Tag zu einem anderen Tierarzt gefahren, deren Praxis in Sachen Zahnbehandlung besser ausgestattet war. Dort wurde nun wiederum eine kleine "Beule" am rechten unteren Kiefergelenk diagnostiziert. Vor einer Operation wollte die TÄ es aber gern Antibiotisch probieren. Es gab für den kleinen Kerl also 2 Wochen lang Schmerzmittel (wieder Metacam), Antibiotika (Baytril) und Pro Pre Bac.
    Am 25.10. ging es mal wieder zur Tierärztin: die Beule war tatsächlich weg und wieder hieß es, Mucki sollte jetzt wieder anfangen zu fressen.
    Hat er aber nicht gemacht.


    Seit einem Monat füttern wir ihn jetzt also schon regelmäßig mit der Spritze. Der Kleine ist immer noch so aktiv, dass er sich mit allen Pfötchen wehrt und das "Spritze wegtreten" perfektioniert hat (ich hab ihm vorgelesen, dass Schweinchen das nach einiger Zeit freiwillig vom Löffel bzw. aus dem Napf futtern aber er glaubt mir das anscheinend nicht :wink: ).


    Nun fällt diesen kleinen Wuscheln ja gerne mal am Freitag Nachmittag ein, dass es ihnen doch nicht ganz so gut geht wie man glaubt. Wir landeten gestern jedenfalls in der Nacht- Notfallsprechstunde, da Mucki urplötzlich eine neue Beule hatte. Dieses Mal auf der linken Seite zwischen Auge und Ohr. Es war eine Eiterbeule, deren Ursprung wohl wieder bei einem Zähnchen lag. Das wurde jedenfalls alles soweit entfernt und desinfiziert. Jetzt gibt es wieder Antibiotikum und Schmerzmittel...


    Er wird also weitergefüttert. Es gibt im Moment eine Mischung aus Critical und Herbi Care Plus, angerührt mit Fenchel- oder Salbeitee. Außerdem "verfeinern" wir ihm das Ganze mit getrockneten Kräutern, gemixtem Grünzeug, gehäckseltem Heu/Quinoa/Leinsamen/Haferflocken, Babybrei in verschiedenen Sorten, etc. Die Küche gleicht einer Apotheke, aber Mucki nimmt wenigstens nicht ab.


    Ich weiß, dass bei so einem Fall oft schnell im Raum steht, ob man das Tierchen nicht lieber erlösen sollte wenn es sich quält. Wir haben da auch kurz drüber nachgedacht, allerdings ist der Kleine nach wie vor total aktiv. Er flitzt neugierig durchs Zimmer, beschnuppert alles, muckert dabei vor sich hin, hüpft auf kleine "Hindernisse" wie Streupackungen, etc. Würden wir ihn nicht alle 2-3 Stunden füttern müssen würde man ihm nicht anmerken, dass er krank ist.


    Wie sind denn eure Erfahrungen mit solchen Zahnproblemen bei Schweinchen und wie lange kann sich so etwas hinziehen? Und was haltet ihr vom Zähne ziehen? Es hieß, dass sich die Zähnchen lockern können wenn sich da so ein Eiterabszess gebildet hat. Aber dann müsste man doch vermutlich den oberen auch entfernen, da der ja sonst unkontrollliert wachsen würde, oder? Verkraften die Kleinen so etwas?


    Und wie kann man ihnen den Futterbrei schmackhaft machen? Was mischt ihr denn da so zusammen, wenn ihr so etwas machen müsst?


    Mucki, Buddy (der glaub ich ein bisschen mitleidet) und ich danken schon mal für jeden hilfreichen Tipp :D

  • Hallo Tine,


    ich hatte gerade in einem anderen Thread gelesen, dass Mucki tatsächlich wieder angefangen hat zu fressen. :D


    Es war also ein Abzess, der nicht erkannt wurde zuerst? Haben die TÄ das nicht auf dem Röntgenbild entdeckt?
    Ich habe nämlich vor kurzem meinen Fritzi gehen lassen müssen, da er auch nicht wieder angefangen hat zu fressen. Er wurde auch geröngt, aber angeblich war dort nichts zu sehen...


    Wie verlief es denn bei Euch?

  • Hallo Katrin!


    Ja, Mucki geht es glücklicherweise wieder sehr gut nachdem wir zwischenzeitlich schon mal dachten, dass das nichts mehr wird...
    Es tut mir total Leid, dass Fritzi es nicht geschafft hat :( Aber diese Zähnchensachen sind immer so eine Glücks-/ Nervensache. Ich habe vor 2 Jahren auch meinen Rusty wegen eines Abszesses am Kiefer verloren.


    Als das Ganze Problem mit Mucki angefangen hat wurde von TA 1 erst nur die Brücke an den Backenzähnen erkannt und entfernt. Dann sollte alles wieder gut sein.


    TA 2 (angeblich auf Zahnprobleme spezialisiert) tastete ihn dann ab und entdeckte diese kleine Beule unten am Kiefer. Außerdem hätte er eine Kieferfehlstellung wodurch die Zähnchen gar nicht richtig abgenutzt werden könnten. Es gab 2 Wochen lang Antibiotikum und Schmerzmittel. Die Beule verschwand und er sollte (mal wieder) alleine fressen.
    Diese Beule wurde nicht punktiert und es wurde kein Röntgenbild gemacht. Mein Bruder (Medizinstudent) hatte die Vermutung, dass es sich um einen verdickten Lymphknoten handelte, der in Folge irgendeiner Entzündung auftritt.


    Also TA 3, der Nacht-Notdienst. Die Vermutung von meinem Bruder war wohl richtig, denn die neue Beule an seinem Köpfchen war ein eitriger Abszess an einem oberen Backenzahn.


    TA 4, nachdem wir das Wochenende mit Päppeln und wieder Antibiotikum überstanden hatten, hat das Ganze dann noch mal aufgemacht und gespült. Danach ging es unter irgendeine Speziallampe. Ich hab nicht richtig zugehört, ich war so schockiert von dem riesigen offenen Loch in Muckis kleinem Kopf.


    Aber, tataaaa, als wir wieder zu Hause waren nach wochenlanger Tierarzttortur, springt der Kleine schon deutlich munterer herum und stürzte sich sofort freiwillig auf Banane mit Critical Care.


    Röntgenbild gab es in der ganzen Zeit kein einziges. Eine Kieferfehlstellung hat er im Übrigen auch nicht. Der Kiefer wurde nur von diesem enorm vergrößerten Lymphknoten zur Seite verschoben. Mittlerweile ist alles wieder ordentlich aufeinander.
    Und über jedes Gramm, dass er jetzt von alleine wieder zunimmt freue ich mich wie bekloppt. Nachdem er in der kritischen Zeit schon auf 711 Gramm abgesackt war wiegt er mittlerweile schon wieder 835 Gramm. Wenn er noch 100 schafft hat er sein Ausgangsgewicht wieder erreicht
    :D

  • Das ist toll, dass die Ursache bei Mucki gefunden wurde!


    Es macht mich aber auch etwas traurig, denn es hört sich so an wie bei Fritzi. Seine Zähne waren auch plötzlich schief abgenutzt. Die erste TÄ hat wohl angeblich zu wenig an seinen Zähnen korrigiert, so dass die zweite TÄ noch mehr weggenommen hat. Aber am Ende waren seine Zähne wieder schief abgenutzt, also bin ich fest der Meinung, dass die eigentliche Ursache bei ihm nicht gefunden wurde :cry: Spekulationen nützen ihm nun nichts mehr, aber vielleicht hätte er noch eine Chance gehabt...


    Heute bin ich zur Kontrolle mit meinen 4 bei der zweiten TÄ. Ich möchte einfach die Zähne untersuchen lassen, bevor es akut wird. Außerdem schaut sie mit einem Endoskop hinein, das hört sich ganz erträglich für die Schweinchen an. Da ich sie während Fritzis Krankhit nie persönlich gesprochen habe (meine Mutter war immer mit ihm dort), werde ich sie heute auch noch mal ausfragen.


    Ich drücke Euch auf jeden Fall alle Daumen, dass es weiter bergauf geht! Schön, dass diese Geschichten auch mal gut ausgehen :D