Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Versorgung bei Berufstätigkeit

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,


    hab jetzt in einigen Threads gelesen, dass manche von Euch Eure Wutze alle 2 Stunden päppeln bzw. Medikamente geben... und ich frag mich gerade, wie man das mit Berufstätigkeit unter einen Hut bringt.


    Ich selbst arbeite 42 Stunden /Woche, geh morgens um 6 Uhr aus dem Haus und komm nicht vor 16 - 17 Uhr heim. In der Mittagspause schnell mal heimfahren ginge auch nicht - wir haben nur 30 min. Pause und die hab ich schon als Fahrtzeit für eine einfache Strecke.
    Mitnehmen zur Arbeit dürfte ich auch kein Schweinchen - wir haben hier viel Bürgerkontakt und mein Chef würde es verbieten.
    Und spontan Urlaub nehmen geht bei nur 2,5 Mitarbeitern im Sachgebiet auch nur selten, das muss länger vorgeplant werden.


    Nun hab ich ja das Glück, mit meinen Eltern in einem Haus zu wohnen und meine Mutter kümmert sich größtenteils um die Wutze - aber seit mein Vater in Rente ist, machen meine Eltern gern und oft Urlaub, teilweise auch mal 8 Wochen am Stück.
    Und im Notfall - wenn ein Schweinchen während des Urlaubes meiner Eltern krank wird - muss ich es dann stationär in die Tierklinik bringen.


    Wie geht Ihr mit solchen Situationen um bzw. bringt kranke Schweine und Beruf unter einen Hut?
    Bei meinen Katern z.B. wäre das Ganze ja nicht ganz so dramatisch, weil die bei zu wenig Futteraufnahme nicht sofort aufgasen...

  • Hi,


    ja als Berufstätige ist das immer schwierig, kenn das auch.


    Hatte selbst die Situation mit dem päppeln zum Glück noch nicht so oft.
    Ich konnte einmal zum Glück kurzfristig Urlaub nehmen und das andere Mal hat meine Mama das gemacht, weil die zufällig frei hatte.


    Ich weiß gar nicht, ob ich ein Schweinchen mit ins Büro nehmen dürfte, da ich aber auch täglich Kunden habe, fänd ichs alles andere als ideal.
    Notfalls beim TA lassen, wenn ansonsten niemand Zeit hat.


    LG

  • Als wir Chip päppeln musste, war zum Glück mein Freund da, der gerade wenig Aufträge (selbständig) hatte. Wenn er mal nicht konnte, habe ich kurzfristig einen Tag Urlaub genommen. War zum Glück alles unproblematisch. Hätte ich meinen Freund nicht gehabt, hätte ich auch alt ausgesehen. Aber jetzt weiß ich ja, was ich mache, wenn wir beide mal nicht können. Ich hoffe, dieser Fall kommt nicht so schnell wieder.

  • Wenn deine Eltern in Urlaub sind und sich nicht um dein krankes Schweinchen kümmern können, dann kannst du nach einer Tierbetreuung schauen.
    Die kostet weniger als der Tierarzt und hat mehr Erfahrungen.


    Ich musste das auch machen, als ich auf Seminar war.
    Die gesunden waren zu Hause und die kranke mit einem Partner, bei der Betreuung.

  • also es geht natürlich beim tierarzt. aber kostengünstiger und mit viel viel erfahrung bei einer notstation oder auch einem züchter. ich nehm ab und an nottiere auf, die nur zur geburtskontrolle kommen. also sie kommen 1-2 wochen vorher und gehen ein paar tage nach der geburt wieder heim. oder päppelbabys, die ich dann entweder mit der hand aufziehe oder einer amme unterschiebe, sollte ich grade säugende schweiemamis haben. vielleicht guckst du mal im internet, was sich in deiner gegend so findet. viele züchter sind gerne bereit da zu helfen. auch kurzfristig.

  • Ich bin ja auch Pflegestelle für Notschweinchen und bin von 7.30 Uhr bis 17.00 Uhr auf der Arbeit. Ich habe sehr viel Glück. Wenn eines meiner Schweinchen krank ist und alle 2 Stunden gefüttert werden muss, nehme ich das Schweichen mit auf die Arbeit. Ab und zu schwirrt hier auch noch ein Hund rum und letztes Jahr haben wir sogar 2 Babykatzen mit der Flasche großgezogen.


    Wenn ich dringend zum Tierarzt muss, kann ich mir auch frei nehmen. Mein Arbeitgeber weiss was ich mache und finde es toll, dass er mir da die Freiheiten gibt.

  • Als ich noch beim TA gearbeitet habe, hab' ich einmal für ein paar Tage immer ein Schwein mitgeschleppt.
    Heute würde ich das nie wieder machen und ich würde mein krankes, so pflegeintensives Schwein auch nie irgendwo zum versorgen abschieben.
    Warum? Ganz einfach: Wenn ich arbeiten muss, melde ich mich krank. Als normaler Schweinehalter sollte man ja normalerweise nicht jede Woche so einen Intensivpatienten haben. 3 Tage ohne AU geht in der Regel ja immer und wenn es mit dem Schwein länger dauert, sollte man sowieso gucken ob es nicht doch eine Krankheit ist bei der man das Tier besser erlösen sollte.
    Und warum ich so ein krankes Tier niemals jemand anderen geben würde: Bei einem Schwein, dass so häufig gepäppelt werden muss, besteht die Möglichkeit, dass es die letzten Tage im Leben des Schweines sind. Die wird es bei mir in der gewohnten Umgebung verbringen und nicht bei jemand anderen. Und schon absolut gar nicht bei einem Tierarzt - keine Tierarztpraxis ersetzt bei Meerschweinchen den Halter und die gewohnte Umgebung.

  • Krank melden... wegen eines Schweinchens... :shock: Nee, da ist mein Pflichtgefühl größer.
    Zumal wir ja eben auch nicht so viele sind in unserem Amt. Meine Kollegin ist nur Montag - Mittwoch da und Donnerstags und Freitags sind Chef und ich zu zweit - da sind dann auch die meisten Trauungen.


    Und dann angenommen, Chef ist selbst krank oder in Urlaub und ich hab Trauungstermine - da KANN ich mich nicht einfach krank melden wegen eines Schweins.

  • Zitat von Schweinehalterin

    Krank melden... wegen eines Schweinchens... :shock: Nee, da ist mein Pflichtgefühl größer.


    Da sollte aber das Pflichtgefühlt gegenüber Deiner Schweine aber mindestens genauso groß sein ?!



    Ja, die Situation ist schwierig. Viele sagen natürlich "dann darfst Dir keine Tiere anschaffen" ... :roll: ... dann dürfte ich auch keine haben.


    Also krank melden wenn was mit den Tieren ist, ist bei mir auch die erste Amsthandlung :oops: ; sowohl fürs Pferd als auch für die Schweins. Natürlich nicht für ein Weh-Wehchen, aber wenns dramatisch ist, dann schon. Mein Freund und ich haben auch nicht die Möglichkeit tagsüber Heim zu fahren, wir verlassen beide morgens zwischen 6.00 und 06.30 Uhr das Haus und der Erste ist frühestens gegen 17.00/18.00 Uhr zu Hause. Als unser Apollo jetzt so krank war hatten wir beim ersten mal das Glück, dass unsere Nachbarin Urlaub hatte und das Päppeln übernehmen konnte (sie hat auch Kleintiere, kennt sich aus). Beim 2. mal wars jetzt schon schwieriger, da hab ich mich auch einen Tag krank gemeldet, den 2. Tag hat mein Freund es eingerichtet mittags Feierabend zu machen und ab dem 3. war er auf sich gestellt, aber auch nur, weil ich es vertreten konnte.


    Ein Tier mit zur Arbeit nehmen zu können ist zwar purer Luxus, aber ich glaube (nachdem was ich gelesen hab im Fall von Nelli von Steffi & Marc) vielleicht doch nicht immer die beste Lösung; wenn auch notwendig.


    Ich denke, man muss es von Fall zu Fall, also von der schwere der Krankheit abhängig machen, ob man es vertreten kann ein Tier länger "allein" zu lassen oder nicht ....


    Mit Tierarzt, Tierpension etc. würde ich mich auch sehr sehr schwer tun :?


    Schwierig - ich weis ...


    LG

  • Hallo,


    das mit dem krankmelden ist so eine Sache... sicher gibt es Jobs, bei denen es nicht viel ausmacht, wenn die Arbeit einen Tag später gemacht wird. Ich arbeite allerdings als Lehrerin. Wenn ich fehle, müssen andere meine Arbeit übernehmen und der Stundenplan wird in Mitleidenschaft gezogen. Dazu fehlt mir dann einfach die Zeit für den Unterrichtsstoff, was für die Schüler schlecht ist. Das geht also einfach nicht.
    Zum Glück habe ich hier eine supernette TA, bei der ich meine Wutzen vorbeibringen und nach der Arbeit wieder abholen kann, sowie eine gute meerierfahrene Freundin, die entweder vorbeikommt oder aber das Tier mit Begleitschwein zu sich nimmt.
    Ich liebe meine Schweine sehr, aber deshalb kann ich nicht einfach meinen Job schmeissen. Eine gute Alternativpflege ist da für mich die bessere Lösung.


    Lys

  • Ich musste meine Katzen damals, als ich sie gerettet hatte, auch in der ersten Woche schwersten Herzens zur Pflege in die Tierarztpraxis geben. :(


    Sie waren damals noch ganz klein, hatten alle 3 schlimm Katzenschnupfen und waren dehydriert - aber ich konnte keinen Urlaub nehmen, weil mein Chef eben auch nicht da war.


    Also hatte ich sie eben bei meinen Haus-Tierärztinnen gelassen und bin jeden Tag nach der Arbeit zum kuscheln und knuddeln vorbeigefahren. Schön war das auch nicht...


    Aber was will ich machen? Bei uns sind Krankheitszeiten ungern gesehen... eine Kollegin leidet unter Epilepsie, ist daher öfter krank und die musste im letzten Jahr zum "Fehlzeiten-Gespräch" und wurde da runtergeputzt, bis sie geheult hat. Seitdem schleppt sie sich auch morgens her, wenn sie nachts wieder einen Anfall hatte.


    Ich war im Frühjahr schon 3 Wochen mit einem schweren Infekt krank und im Sommer nochmal 2 Wochen mit einer Verletzung... da sollte bis Jahresende nix mehr kommen.
    Und wenn ich mir vorstelle... ich muss zum Fehlzeitengespräch und sag dann "mein Meerschwein war krank"... oh weia. :shock:

  • Ich hatte auch nach 2,5 Jahren Schweinehaltung meinen ersten ernsten Krankheitsfall. An einem Wochenende hatte sich die Lage verschlimmert, so dass ich päppeln musste. Darauf habe ich mich am Montag krank gemeldet, was aber auch nur ging, da Chef nicht da war und ich auch dachte, dass es meinem Fritzi schnell besser geht. Außerdem kränkelte ich selbst ein ganz bißchen. Ich sehe es ähnlich, dass man nicht einfach generell sagen kann, dass man sich krank meldet.
    Am Dienstag habe ich ihn dann mit zur Arbeit geschleppt, was aber auch nicht toll war, denn im Grunde habe ich nichts geschafft (habe auch einen 40 Std-Job). Am Mittwoch war Feiertag, zum Glück. Aber Fritzi ging es nicht besser, so dass ich meine Mutter fragen musste, die zum Glück nur noch wenige Stunden arbeitet. Sie hat im Endeffekt 2,5 Wochen die Betreuung von Fritzi übernommen, da ich auch genau in dieser Zeit extremen Stress im Job hatte und absolut bei der Sache sein musste! Diese Betreuung hätte ich ja nie allein hinbekommen.


    Vielleicht kannst Du einfach mal im Kopf durchspielen, wer Dir alles helfen könnte. Manchmal tut sich doch noch eine Möglichkeit auf...

  • Zitat von Sabusab

    versorgen abschieben.
    Warum? Ganz einfach: Wenn ich arbeiten muss, melde ich mich krank. 3 Tage ohne AU geht in der Regel ja immer und wenn es mit dem Schwein länger dauert, sollte man sowieso gucken ob es nicht doch eine Krankheit ist bei der man das Tier besser erlösen sollte.
    Und warum ich so ein krankes Tier niemals jemand anderen geben würde: Bei einem Schwein, dass so häufig gepäppelt werden muss, besteht die Möglichkeit, dass es die letzten Tage im Leben des Schweines sind.


    hast du dir mal selber durchgelesen, was du da für einen schwachsinn postest?
    das hat mit abschieben nichts zu tun, sondern mit verantwortung! schliesslich hat nicht jeder diese lapidare einstellung zu seiner arbeit. denn durch die arbeit verdient man ja auch das geld, das z.b. den aufenthalt des tieres beim ta und die sonstigen rechnungen zahlt.
    "dann meld ich mich halt einfach krank..." deine sache, für mich wäre es ein no-go.
    und dann würdest du, wenns länger als die drei attestfreien tage dauert, das tier möglicherweise lieber erlösen lassen, weil es evtl. eine krankheit ist?? gehts noch??
    erst erlösen lassen und dann aber doch die möglicherweise letzten tage des tieres lieber in der gewohnten umgebung sterben lassen? du hast doch den schuss nicht gehört.
    sorry, falls ich mich in der wortwahl nun etwas vergriffen haben sollte. aber das was du hier teilweise vom stapel lässt, lässt in punkto widersprüchlichkeit keine wünsche offen.

  • Ich finde schon, dass man sich da persönlich angegriffen fühlt.
    Mag sein, dass Sabusab, da andere Vorstellungen hat und wie schwer krank das Tier ist.


    Ich musste Fiona ja auch zum Päppeln an eine Tierbetreuung geben, sonst hätten sie mich aus dem FSJ geworfen, wäre ich nicht mit zum Seminar..



    Als ich noch zur Schule ging und es meinem Schweinchen nicht gut ging, was auch letzten endes gestorben ist, habe ich auch für einen Tag selber krankgeschrieben, um mich zu kümmern.
    Wenn es wirklich dringend ist, dass sich der Zustand rapide verschlechtert, dass man sofort morgens zum Tierarzt muss, würde ich mich auch auf Arbeit krankmelden in sofern es geht oder gehe Minusstunden ein. Krank melden kann ich nicht machen, da ich schon nach dem ersten Tag ein Attest brauch und ich bin FJS'ler. Die sehen nicht mal gerne, wenn man 3-4 Tage vorher Urlaub macht, egal ob nichts los ist.. Sowas kann man auch nicht planen und ich habe auch keine Lust auf Minusstunden, die ich nicht abarbeiten kann.