Woran erkennt man Schimmelschweine?

Dazu habe ich auch eine Frage:
Eines meiner Ferkelchen hier ist eine coronet Dame in goldargouti.
Alter unbekannt-aufgrund des Verhaltens sowie der Krallen " alt"
Sie hat ab dem Rücken( sprich im Vorderbereich nix) überall " stichelhaare", heißt vereinzelte weiße haare( über das Schwein verteilt schon vielleicht 100 oder mehr)
Heisst das das da mal ein Schimmel dran vorbei gelaufen ist oder hab ich da einen Denkfehler?
Zuchttechnisch völlig Wurscht,aber ich wüsste es trotzdem gerne

Huhu,
diese Stichelhaare haben nix mit dem Roanfaktor zu tun. Es handelt sich dabei eher um eine altersbedingte Erscheinung, sehr häufig bei schokos zu sehen.
Schimmel sind von Geburt an Schimmel und haben die mehr oder weniger typische Zeichnung...
Gabi

Danke dir

Zitat von kleinschweinugly

Alle Tiere mit Verdoppelung des Gens Rn sind tot und existieren nicht weiter im Genpool.

Das ist häufig so, aber nicht immer. Prominentestes Beispiel für ein lebendes Lethal White ist Hühnchen, die wurde immerhin 4 Jahre alt.

http://www.das-huehnchen.de/taub_blind.html

Huhu,
in dem Falle hatte das süße Hühnchen noch Glück, daß sie "nur" blind und taub war. Häufig sind diese Jungtiere auch körperlich behindert oder nicht lebensfähig und sehr groß. Es kommt sogar vor das Muttertiere die Föten aufgrund von Größe und Deformierung nicht gebären können und dabei sterben.
Also Schimmel- und Dalmatinerzucht gehört in die Hände erfahrener Züchter!
Gabi

Huhu,
nach meinen Informationen (Thea Paar, Gaby Prust, Sigrid Tooson) entstanden Schimmel und Dalmatiner durch Mutation zuerst in England bei Glatthaar und Rosetten.
Wie es immer so ist: Was gefällt wird gezüchtet, und so haben sich diese Zeichnungstiere auch auf alle Wutzenkontinente (hihi) verbreitet. Es ist hier genauso unwichtig wie unmöglich nach dem Sinn oder Unsinn solcher Mutationen zu fragen. Sie entstehen dort wo Menschen Tiere züchten, genau wie alle anderen Haustierrassen und deren Farben/Zeichnungen. Bei Hunden ist auch z.B. der Bordercollie Farbschlag "Blue Merle" mit einem Letalfaktor verbunden, trotzdem wird hier weiter gezüchtet.
Anerkannt bei den Meerschweinchen in Deutschland sind Schwarz-, Rot, Buntschimmel sowie Dalmatiner in schwarz und schokolade.
Gabi

Zitat von CurleySue

und was wollte man damit bezwecken?

LG Sue

Wie immer in der heutigen Heimtier-Zucht wurde ohne Rücksicht auf Verluste nach Modetrends und Geschmack gezüchtet. Gesundheit, eventueller "Ausfall" (Totgeburten, schwerwiegende Gesundheitsprobleme, Qualzuchten) sind dabei absolut nebensächlich.

Zitat von CurleySue

Die Frage die sich mir jetzt aufdrängt ist, wenn man weiß das Schimmel, Dalmatiener und sonstige Farbschläge nicht die besten "Gene" mitbringen, die Gesundheit, langes Leben und Co beinhalten.

Das stimmt doch gar nicht! Schimmel und Dalmatiner haben die besten Vorraussetzungen dafür. Nur sollte nicht jeder Unwissende Meerschweinchen züchten.

Zitat von CurleySue

Warum züchtet man dann weiter? Das wäre doch dann eher der Job für Vermehrer?

Nein, eben nicht, sondern für verantwortungsvolle, genetik-gebildete Züchter, die nur mit gesunden Tieren in kleinen "Mengen" züchten und Käufer aufklären.

Zitat von CurleySue

Kann man einen Züchter, der Schimmel und Dalmatiener züchtet, dann noch Ernst nehmen? Liegt diesen Züchtern tatsächlich das verbesserte Leben des Tieres an erster Stelle oder doch nur eine neue Variante von Schimmel und Dalmatiner?

Jemand züchtet diese Zeichnung, weil er sie schön findet und nicht möchte, daß diese schönen Tiere verschwinden. Die genetische Vielfalt unserer Rassemeerschweinchen soll dabei erhalten werden und trotzdem sollen dabei gesunde Wutzen zur Welt kommen.
Wer nimmt denn Züchter von Langhaarmeerschweinchen nicht ernst, die Wutzen sind doch so süß. Das die armen Schweine unter ihrer langen Behaarung im Sommer leiden, ihr Fell geschnitten werden muß usw. ist meines Erachtens viel schlimmer. Wird die Langhaarmeerschweinchezucht deshalb verurteilt?
Gabi

Angebot und Nachfrage regeln die Zucht, so wird es immer sein!
Schimmel sind nicht erbkrank- Satins werden auch weiter gezüchtet, trotz OD, weils gefällt.
Wenn Mangel an der Nachfrage besteht, verschwinden alte Haustierrassen und -farben, und der Genpool schrumpft, ist das sinnvoll?
Vielleicht sind Eigenschaftn genau dieser Rassen später nützlich?
Gabi

Zitat von CurleySue

Ich dachte immer, das Zuchtziel sei es möglichst langlebige Wutzen mit möglichst wenigen Erbkrankheiten zu züchten?
Die Farbvariation steht da an zweiter Stelle.

Nein, das ist allerhöchstens in sehr, sehr wenigen Ausnahmefällen Zuchtziel.

Ich hab noch nirgends so oft wie bei den Schimmeln gelesen:ach,ein Traum....mein absolutes Traumschwein so ein Schimmel,etc
Kann ich nicht nachvollziehen( nicht weil sie mir evtl nicht gefallen würden-soweit danke ich gar nicht-) ,sondern weil ich diese " Richtung" nicht richtig finde und dies keinesfalls unterstützen würde.ähnlich wie skinnys.-es gibt sooo viele Farbschläge und Fellarten...

Zitat von CurleySue

Die Frage die sich mir jetzt aufdrängt ist, wenn man weiß das Schimmel, Dalmatiener und sonstige Farbschläge nicht die besten "Gene" mitbringen, die Gesundheit, langes Leben und Co beinhalten.
Warum züchtet man dann weiter? Das wäre doch dann eher der Job für Vermehrer?

Kann man einen Züchter, der Schimmel und Dalmatiener züchtet, dann noch Ernst nehmen? Liegt diesen Züchtern tatsächlich das verbesserte Leben des Tieres an erster Stelle oder doch nur eine neue Variante von Schimmel und Dalmatiner?

Lg

Diesen Lethal-Faktor gibt es auch bei Kaninchen. Jede Scheckenrasse trägt ihn in sich. Wenn zwei Typenschecken miteinander verpaart werden, werden rein rechnerisch ein Viertel "Chaplins" oder Weißlinge geboren. Soll man deshalb die Scheckenzucht verbieten? Man kann diese lebensunfähigen Tiere verhindern, wenn man ein einfarbiges Tier mit der Schecke verpaart.
Ebenso kann man es ja auch bei den Meerschweinchen verhindern, dass Lethal-Whites geboren werden, wenn man verantwortungsvoll züchtet