Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Ovarialzysten, Blutwerte sind da

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Ich brauche mal einen Rat.


    Meine älteste Schweinedame, sie müsste jetzt 6 sein, wenn die Angabe der Vorbesitzerin stimmt (ich habe sie schon über 4 Jahre) hat vermutlich Zysten.


    Sie hatte vor zwei Jahren schon mal eine Phase, in der sie gedeckt hat, da konnte die Tierärztin aber nichts tasten, und mehr wurde nicht gemacht.


    Nun wurde sie in letzter Zeit ziemlich kahl am Bauch, seitlich an den Beinen und am Rücken, ohne Juckreiz. Außerdem ist sie sehr dünn, hat aber hinten einen Bauch. Sonst ist sie munter und frißt auch viel.
    Sie bekommt täglich Medikamente, Fortekor und Loxicom (wie Metacam), weil sie Herzprobleme hat (wurde durch Röntgen festgestellt) und das Metacam bekommt sie wegen der chronischen Augenprobleme.


    Ich war jetzt nochmal bei unserem Tierarzt, leider war nur eine Vertretung oder neue Ärztin da. Sie hat sie angeschaut, nach Alter und Vorerkrankungen gefragt, und meinte, sie denkt der Haarausfall ist hormonell bedingt.


    Sie sagte dann, man könne die Zysten punktieren, sie würde das aber eher nicht machen. Falls sie sich doch noch jucken würde oder die anderen Meerschweinchen, könnte man eine Hautprobe auf Pilz untersuchen, das wäre aber relativ teuer.


    Ich sprach sie dann noch darauf an, dass Wanja einen richtigen Bucke hat, ihre Wirbelsäule ist gekrümmt, sie meinte, das käme davon, weil sie so dünn ist, nur der Bauch wäre dick, weil er voller Zysten ist (sie hatte vorher viel gefressen).


    Ich war erstmal ziemlich überrumpelt und bin gegangen. Als ich später über das Gespräch nachgedacht habe, hatte ich so den Eindruck, dass die Tierärztin das Gefühl hatte, ich möchte kein Geld für die Behandlung ausgeben bzw. sie will mir das ersparen.


    Nun brauche ich mal einen Rat, was ich tun soll. Ich habe überlegt nochmal zu einem anderen Tierarzt zu gehen.
    Ich würde nur gern vorher wissen, was normalerweise gemacht wird zur Diagnose und Behandlung von Zysten? Müssen die immer operiert werden?
    Ich würde sie ungern in Narkose legen lassen, wenn sie sonst keine Probleme hat und sie lieber erstmal anders behandeln lassen. Sie ist ja nicht ganz gesund, da möchte ich das Narkoserisiko vermeiden, so weit es geht.


    Vielleicht hat jemand einen homöopathischen Tip oder schon mit etwas pflanzlichem Erfahrungen gemacht wie Mönchspfeffer?

  • Meine Una hat auch Zysten. Ich behandle bei sowas mittlerweile immer erst homöopathisch mit Ovarium compositum. Leider hat das bei Una kaum Wirkung gezeigt, weshalb sie Freitag ihre 2. Hormonspritze bekommt. Zeigen die auch keine Wirkung, habe ich Pech und kann nichts machen, da unsere Klinik icht operiert.


    Es git noch die Möglichkeit, Zysten punktieren zu lassen, aber das ist natürlich auch immer ein Wagnis. Glück hat man wohl, wenn die dann verkleben und sich nicht mehr mit Flüssigkeit füllen. Aber das ist nicht immer so.

  • Bei Chap wurden jetzt auch Zysten festgestellt. Ich war bei einer sehr guten Tierärztin (Frau Ewringmann), die Ultraschall gemacht hat und meinte, dass wir erst einmal Hormone spritzen, damit ihr Verhalten auch besser wird. D. h., dass sie weniger Stress hat und auch nicht das Gewicht ständig schwankt. Es folgen noch 2 Spritzen im Abstand von jeweils 10 Tagen. Danach muss ich weitersehen. Sofern die Zysten so groß werden, dass sie sie behindern, muss sie kastriert werden. Allerdings wollte ich das erst einmal nicht machen, weil Chap auch schon 5 Jahre alt ist.


    Chap verliert allerdings nicht viel Haare (vielleicht noch nicht). Das einzige ist, dass sie Krusten an den Zysten hat.

  • Meine Frage wäre, wie durch ein Röntgenbild erkannt wurde, dass dein Schweinchen ein Herzproblem hat?


    Das kann man besser mit einem Ultraschall sehen.
    Hatte es denn vorher Symptome?


    Es sollte zur Sicherheit auch Blut abgenommen werden, um den T4 Wert prüfen zu lassen.
    Wenn du meinst, dass sie abgenommen hat bzw dünner geworden ist, kann das mit an der Schilddrüse liegen.


    Punktieren sollte man die Zysten nur, wenn es eine Kammer ist und keine mehrkammrigen.
    Mit Ovarium habe ich auch gute Erfahrungen gemacht.
    Sie wie Katrina schrieb


    Sie bekommt aber nicht dauerhaft Metacam? Das schädigt früher oder später auch Organe. Da muss man aufpassen.
    Es gibt auch noch Traumeel. Das hilft auch soweit gut

  • Das mit dem Röntgen ist schon zwei Jahre her, aber es wurde vor allem die Lunge geröntgt, da waren Teile schon schwarz (?), d.h. man hat gesehen, dass sie abgestorben sind. Das Herz war, glaube ich, nur vergrössert. Sie hatte Wassereinlagerungen, und hat auch erstmal Dimazon zur Entwässerung bekommen. Das bekommt sie jetzt nur noch sporadisch, wenn es schlechter ist.


    Die Symptome vorher waren Atemprobleme/Atemgeräusche. Ist wahrscheinlich jetzt nicht alles fachlich korrekt beschrieben von mir, ist ja schon länger her.


    Das Metacam bekommt sie seit kurzem dauerhaft, sie hat Probleme mit den Augen, eine Verknöcherung der Iris und eine chronische Entzündung, die schmerzhaft ist. Mir wurde das von den Tierärzten so geraten.


    Ich denke, dass das Schweinchen deutlich älter ist. Als ich sie mit gut 1,5 Jahren übernommen habe, waren ihre Krallen sehr stark eingerollt, so dass die Zehen schon richtig verkrümmt waren. Das ist bis heute nicht mehr verschwunden, so extrem war und ist das.
    Da ich jetzt auch jüngere Schweine hatte, kann ich mir nicht vorstellen, dass das in so einem Zeitraum so schlimm werden kann, und schätze, dass sie viel älter ist.


    Daher würde ich ihr auch ungern noch eine Narkose zumuten.
    Blutabnehmen ist ohne Narkose wahrscheinlich schwierig.


    Danke für eure Beiträge, dann schaue ich erstmal , dass ich zumindest einen Tierarzt finde, der einen Ultraschall macht, und evtl. mit Hormonen behandelt.

  • Du solltest dir da unbedingt eine zweite Meinung einholen.
    Nur weil da Schatten ist, heißt es nicht, dass die Lunge abgestorben ist.
    Das kann ein Infekt sein oder Wasser in der Lunge. Um wirklich zu bestimmen, ob es am Herzen liegt, muss ein Ultraschall gemacht werden.


    Blutabnhemen ohne Narkose ist nicht schwer. Das bekommt ein geübter Tierärzt schnell hin.
    Und wenn es die Schilddrüse sein sollte, muss schnell gehandelt werden.
    Denn dein Schweinchen verhungert sonst, obwohl es frisst und frisst, weil es die Nährstoffe nicht verwerten kann.
    Ich habe es grade bei meiner Fiona gesehen, wie schlimm sowas sein kann.
    Bei ihrer Schwester war es nicht so extrem.

  • Zitat von Sila

    Ich denke, dass das Schweinchen deutlich älter ist.


    Wegen der Schilddrüse muss ich Chrissie recht geben, auch mein erster Gedanke war, dass eine Blutprobe bei der Beschreibung prinzipiell (!) Sinn machen würde. Durch eine Überfunktion kann z.B. auch das Herz ein Problem haben und es können die gleichen Symptome wie bei Zysten auftreten.
    Aber gerade wenn du denkst, dass sie älter als 6 Jahre sein könnte, muss man natürlich drauf achten, dass alles im Verhältnis für's Schwein auch angemessen ist.
    Unabhängig davon, ob die Lunge nun abgestorbene Bereiche gehabt haben könnte oder nicht, scheint es ihr mit dem Fortekor und gelegentlichen Dimazon ja bis jetzt gut zu gehen und mit 6 Jahren würde man das auch nicht mehr absetzen.
    Und wenn sie die Augenprobleme hat, finde ich es auch vollkommen in Ordnung dauerhaft das Loxikom zu geben, besonders da sie in dem Alter bestimmt auch schon die ein oder anderen Spondylosen oder Arthrosen hat und sich das auch darauf positiv auswirkt.
    Ansonsten musst du einfach gucken, was du für sinnvoll hältst. Eine Zystenpunkt (sofern sie wirklich große Zysten hat), würde ich schon alleine wegen des Herzens nicht empfehlen. Falls eine größere Menge Flüssigkeit punktiert wird, kann der Kreislauf schon bei ansonsten gesunden Tieren zusammenbrechen, bei herzkranken dann erst recht. Und eine Kastration halte ich in dem Alter auch nicht mehr für angemessen und würde mir darüber erst Recht keine Gedanken machen.
    Wenn du meinst, dass sie für eine Blutprobe tatsächlich eine Narkose braucht (ich lass' meinen Schweins in der Regel auch das Blut mit einer kurzen Inhalationsnarkose abnehmen) und du aber meinst, dass das schon zu viel für sie ist, würde ich einfach nur noch darauf achten, dass es ihr im Großen und Ganzen trotz des Alters gut geht und ihr noch eine schöne Zeit machen ohne noch großartig Diagnostik zu betreiben.
    Sollte sie aber eine unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion haben, kann das bedeuten, dass sie ggfs. schnell abbaut und du dich darauf vorbereiten solltest, sie in nicht all zu ferner Zukunft einschläfern zu lassen.

  • Ich habe jetzt für Dienstag einen Termin bei einer Tierärztin, die hier in der Tierarztliste empfohlen wird, ich hoffe, sie hilft mir weiter, ich habe gesehen, dass es eine Gemeinschaftspraxis ist, ich hoffe, ich gerate nicht an den falschen Tierarzt.


    Danke für die vielen Tips, das hilft mir schon mal weiter.


    Ich werde schauen, dass Dienstag erstmal ein Ultraschall gemacht wird und werde das mit der Schilddrüse ansprechen.


    Sabusab, danke für den Tip mit der Inhalationsnarkose zum Blutabnehmen. Ich habe bisher nur bei meinem Kaninchen Blut abnehmen lassen, das war aber mit Narkose, die sowieso nötig war. Ich weiß, dass es bei denen schwierig und auch schmerzhaft ist, bei Meerschweinchen wird es nicht anders sein.


    Sie hatte letztes Jahr eine OP wegen einem Abszeß, die hat sie gut verstanden, sie ist ziemlich zäh. Aber natürlich möchte ich es nicht überstrapazieren, wenn es nicht sein muß.


    Die Medikamente würde ich auf keinen Fall absetzen, es geht ihr mit dem Fortekor sehr gut, sie bekommt es jetzt schon über zwei Jahre, vorher hatte sie massive Atemprobleme.
    Auch das Loxicom verträgt sie gut, ich denke sowieso, dass sie Arthrose hat, weil sie schon immer etwas komisch läuft, und früher auch nicht in die Kloschalen reinspringen konnte, als ich sie bekam.


    Ich werde euch dann nächste Woche berichten, was die Tierärztin gesagt hat.

  • Wir waren gestern in einer anderen Tierarztpraxis.


    Die Tierärztin hat die Zysten ertastet und meinte gleich, in diesem Alter würde man nicht operieren, sondern nur eine Hormontherapie machen.


    Ich habe dann nach einem Ultraschall gefragt, um sicherzugehen, dass es wirklich Zysten sind. Außerdem auf die Schilddrüse angesprochen.


    So wurde dann erstmal Blut abgenommen, die Tierärztin war da scheinbar erfahren, es ging auch ganz problemlos, Wanja war sehr ruhig dabei, ohne Narkose.
    Sie hat währends des Blutabnehmens viermal gepinkelt, immer sehr wässrig, so dass schon der Verdacht auf Nierenprobleme bestand.


    Beim Ultraschall waren dann zwei ca. 1 cm große Zysten zu sehen, sie hat dann gleich die erste Hormonspritze bekommen.


    Eben habe ich wegen des Blutbilds angerufen (es wurde gleich ein Meerschweinchenprofil-Blutbild gemacht), alle Werte sind o.k.


    Nur das Gesamteiweiß ist erhöht. Daraus kann man wohl nicht direkt eine Krankheit ablesen, aber es soll in vier Wochen nochmal kontrolliert werden.


    Weiß jemand, was das bedeuten kann?
    Ich werde mir bis dahin noch überlegen, ob ich es überhaupt überprüfen lasse, wenn man dann doch nichts tun kann. Ist ja dann nur Streß fürs Schweinchen. Über google habe ich jetzt auch nichts gefunden.


    Nun hoffe ich, dass zumindest die Zysten verschwinden mit der Hormon-Therapie, und bin auch ganz froh, dass sonst alles in Ordnung ist.

  • Ich weiß den Wert nicht, aber Nieren, Schilddrüse und Leber waren innerhalb der Referenzwerte.


    Es war wohl ein sehr gutes Blutbild für ein Schweinchen diesen Alters, meinte die Tierärztin.


    Ich muß mir beim nächsten Termin eine Kopie geben lassen, ich habe ja nur telefonisch nachgefragt.

  • Das Problem ist, dass es unterschiedliche Referenzwerte gibt und darauf wollte Chrissie wahrscheinlich auch hinaus.
    In dem einen Labor ist ein anderer Wert normal als in einem anderen und wenn ein Wert in einem Grenzbereich liegt, reichen auch schon eindeutige Symptome aus um ggfs. eine Behandlung zu beginnen. Auch hängen Schilddrüse und Eierstöcke häufig eng zusammen, so dass sich das gegenseitig beeinflussen kann.

  • Jetzt habe ich endlich das Ergebnis des Bluttests, ist ein wenig merkwürdig, es steht jeweils nur der Referenzwert und dann ein Kreuz, ich denke, je weiter rechts es steht, desto höher ist der Wert.


    Bei dem Schilddrüsenwert T4, nachdem hier ja gefragt wurde, steht in einer Spalte 1,0 ug/dl, in der nächsten 0,7x2,8, ich denke, das ist der Referenzwert, und das Kreuz ist nicht ganz links, sondern in der zweiten Position.


    Ich habe jetzt nochmal bei dem Wert geschaut, der schlecht war, Gesamteiweiß, das lag bei 5,2 g/dl, daher denke ich, das T4 ist bei 1,0 ug/dl.


    Ist das jetzt gut oder schlecht?


    Ansonsten ist die Hormonbehandlung wegen der Zysten heute abgeschlossen und es scheint anzuschlagen. Das Fell wächst wieder nach, sie war ja ziemlich kahl.

  • Nach den neuen Referenzwerten 5,2 sollte man nicht gehen, da oft vor diesem hohen Wert, deutliche Sympome da sind.


    Manchmal bleibt auch der Wert normal und man hat die Symptome.
    Da muss man schauen ob es von den Zysten kommt oder wirklich von der Schilddrüse.


    Bei deinem waren es wohl die Zysten; der T4 ist auch nach dem alten Referenzbereich ok.

Ähnliche Themen wie Ovarialzysten, Blutwerte sind da