Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Nun auch noch eine Lungenentzündung

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Zitat von Neuschwein

    Ich finde es sehr traurig, dass ich mich hier nicht einfach ausheulen darf über die beschissene Situation und stattdessen als verantwortungslos dargestellt werde.


    Ich habe in keinem Satz das Wort "verantwortungslos" fallen lassen.
    Und natürlich darfst du dich ausheulen und auch traurig sein, aber darum geht es hier in diesem Thread nicht. Es geht darum, dass ein Tier leidet - wie du selbst geschrieben hast. Und es nützt dem Schwein herzlich wenig wenn du hier in diesem Thread Trauer und Zuspruch haben möchtest. Primär geht es im Moment nicht um dich, sondern um das Tier.
    Und da ist die Situation folgende: Wenn ein Meerschweinchen aufgeplustert in der Ecke sitzt, schwer atmet und nicht fressen will, ist die Situation nicht nur kritisch, sondern lebensbedrohlich. Einem Schwein, dass nicht fressen will geht es so schlecht, dass man sich schnell(!) überlegen muss, was man tut.


    Dann ist die Lage folgende: Seit Mittwoch hat das Schwein die Probleme und seit Donnerstag gibt es das Antibiotikum.
    Heute ist Samstag und es hätte irgendwas besser werden MÜSSEN wenn es sich "nur" um eine Lungenentzündung handeln würde. Denn es ist ein schlechtes Zeichen, dass es mit dem Cortison erst kurzzeitig besser wurde und jetzt doch wieder schlechter.
    Mit dem beschriebenen Zustand der Maus, reicht es einfach nicht aus, die Medikamente so weiter zu geben und zu hoffen, ob es nicht doch besser wird.
    Entweder spricht der Keim - sofern es eine Lungenentzündung ist - nicht richtig auf das AB an wie Pennywise schon geschrieben hat. Dann müsste das AB gewechselt werden und das nicht erst am Montag. Oder es müsste ein Abstrich für eine Bakteriologische Untersuchung und ein Antibiogramm genommen werden - das aber auch nicht erst Montag und selbst dann wäre es bei dem aktuellen Zustand des Schweines wahrscheinlich zu spät, weil solche Untersuchungen dauern.
    Außerdem kann es auch bei einer Lungenentzündung der Fall sein, dass die Lunge "voll" ist und sie deshalb schlecht Luft bekommt. Denn irgendwas muss die Lunge ja nun mal dicht machen wenn sie nicht richtig atmen kann und dann wäre auch ein Entwässerungsmittel hilfreich woran dein TA leider nicht gedacht hat.


    Dann ist die Alternative, dass es keine Lungenentzündung ist, sondern entweder die Metastasen oder das Herz - was bei dem Alter der Maus keinen großen Unterschied macht, weil man Metastasen nicht behandeln kann und wenn es am Herzen liegen sollte (auch wenn dein Ta das nun ausschließt), wird eine Behandlung auch zu spät sein wenn sie schon 6 Jahre alt ist und es ihr so schlecht geht. Da hätten Herzmedikamente wahrscheinlich keine Zeit mehr um wirklich etwas auszurichten.
    Sollte sie also Metastasen haben, sollte sie sofort eingeschläfert werden und wenn es doch am Herzen liegt, wäre auch da eine Einschläferung wahrscheinlich das fairste für's Schwein.


    Die Beschreibung von ihr klingt, als hätte sie so eine starke Atemnot, dass sie deshalb auch nicht fressen möchte. Das bedeutet gleichzeitig aber auch, dass sie wahrscheinlich Luft einatmet und dadurch verstärkt zu Aufgasungen neigt. Außerdem hat ein Tier, dass wegen Atemnot nicht fressen möchte auch akute Todesangst.
    Zu den tränenden Augen und der laufenden Nase: Auch bei einem Herzproblem kann das durchaus auftreten und ebenfalls das Atemgeräusch. Außerdem haben tränende Augen nicht immer etwas mit einem Infekt zu tun sondern können zeigen, dass es dem Tier einfach grottenschlecht geht.


    Und übrigens: Nein, ich bin keine Tierärztin aber ich habe 5 Jahre als Tiermedizinische Fachangestellte beim Tierarzt gearbeitet (und einigen TA musste ich sagen, was das Schwein für Krankheiten hat, was sie für Medis geben sollen und in welcher Dosierung) und möchte mich deshalb auch nicht als Laien bezeichnen lassen.
    In der Zeit habe ich sehr wohl erlebt, dass es auch Tierärzte gibt, die nicht erkennen wenn ein Herz zu groß oder die Lunge voll Wasser. Fakt ist tatsächlich, dass ein TA erst durch ein Herzultraschall tatsächlich sagen kann, ob das Herz in Ordnung ist oder nicht. Aber nach deiner Beschreibung wäre die Maus im Moment auch für ein Herzultraschall wahrscheinlich zu instabil.


    Um auf deinen letzten Satz einzugehen, wann man ein Tier erlösen muss: Wenn ein altes Meerschweinchen Atemnot hat (aus welchem Grund auch immer und das seit Tagen) und nicht mehr fressen möchte, ist es an der Zeit sie zu erlösen. Möchtest du dabei sein wenn sie bei dir zu Hause erstickt oder unter Krämpfen stirbt die durch den Sauerstoffmangel im Gehirn ausgelöst werden? Ich denke nicht - aber das ist es, was dir an diesem Wochenende passieren kann. Das kann schon beim päppeln passieren falls sie sich zu sehr aufregt und das nun auch wieder völlig unabhängig davon, weshalb sie die Probleme hat.
    Ich bin mir sicher, dass sie ein tolles Leben bei dir hatte aber manchmal besteht der größte Liebesbeweis einfach darin, es zu beenden wenn es einem Tier wirklich schlecht geht.

  • Was mir gerade noch einfällt: Wenn sie vor 3 Wochen wegen des Gesäugetumors operiert wurde, wird die Lunge vorher ja schon geröntgt worden sein. Ist das aktuelle Röntgenbild mit dem von vor 3 Wochen verglichen worden? Dann kann der TA daran erkennen ob das Herz genauso aussieht, wie viel weniger Volumen die Lunge noch hat, etc. Das gibt auch schon mal einen wichtigen Hinweis darauf wie kritisch es mit der Atemnot ist.
    Und wurde der Tumor nach der OP histologisch untersucht, so dass man sicher sein kann, dass es wirklich ein Mammakarzinom war?


  • Ultraschall wurde vor der OP vor 3 Wochen ausführlich gemacht. Er hat sich auch die Bilder am MIttwoch nochmal angesehen. Aber natürlich kann sich ein Herzproblem auch schnell entwickeln so dass es vor 3 Wochen dort noch nicht sichtbar war.

  • Es geht mir überhaupt nicht darum das Schweinchen jetzt noch tagelang leiden zu lassen. Es hat auch nicht seit Tagen schlimmste Atemnot sondern seit heute morgen. Davor hat es ab und zu mal kurz geröchelt als ob es verschleimt wäre, den Rest des Tages ist es rumgehopst und hat sogar gefressen. Ansonsten hätte der Tierarzt sicher auch keinen erneuten Versuch gewagt, sondern zur sofortigen Einschläferung geraten und das sehe ich genau wie du. Am Mittwoch hatte die Vertretungs-Tierärztin noch überhaupt gar kein Atemgeräusch gehört, am Donnerstag bin ich beim allerersten komischen Glucksen (außerhalb der Sprechstunde) gleich nochmal hin weil ich es im Gefühl hatte, dass das nicht allein die Zähne sind und mich nicht abwimmeln lassen wollte. Dort haben wir dann das erste Mal Medikamente gegen die Lungenentzündung bekommen (AB usw.). Am Freitag ging es total bergauf, es hat nicht gejapst, es hat wieder gefressen obwohl ich noch zusätzlich gepäppelt hab und wir waren total überzeugt, dass es das doch packen kann.
    Das ist der Grund weshalb der TA eben gesagt hat, dass wir nochmal abwarten sollten aber eben gut beobachten.


    Nur noch einmal: ich wehre mich nicht mit Händen und Füßen gegen das Einschläfern und will jetzt krampfhaft bis Montag aushalten. Mit dem Tierarzt ist ausgemacht, dass ich jederzeit anrufen darf und kommen und dass wir nicht länger als bis morgen abwarten, sollte sich eine Verschlechterung zeigen natürlich sofort heute noch.

  • Dann war es also nicht so, dass sie von Anfang an, also Mittwoch ein Atemgeräusch hatte und die schlechte Atmung, sondern dass es eigentlich mit jedem Tag schlechter wurde - außer gestern als es das erste Mal Cortison gab?


    Ich drück' natürlich die Daumen, dass es sich noch bessert, mein Gefühl sagt aber leider: Wenn die Atmung am Donnerstag, als das AB gegeben wurde, sogar besser war als heute, spricht es eher gegen einen Infekt, bzw. Lungenentzündung. Da hätte das AB eigentlich schon dafür sorgen müssen, dass es nicht so schlimm wie heute wird.

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