Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Stein, der kurz vor der Harnröhre sitzt

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Guten Abend,


    mein Meerschweinchen hat (diagnostiziert seit letzter Woche Donnerstag) einen Stein, der kurz vor der Harnröhre sitzt. Der TA wollte ihn nicht operieren, da die Gefahr sehr groß ist, dass der Stein dann in die Harnröhre rutscht. Ich soll meinem kleinen Schmerzmittel geben, ein Antibiotikum, Darmbakterien und Vitamin C. Außerdem hat er abgenommen und soll einen Päppelbrei gefüttert bekommen. Das zu füttern klappt so gut, wie gar nicht und die Medikamente bekomme ich nur sehr schwer in ihn hinein. Letzte Woche war es noch so, dass er an den Auslaufrand kam, wenn ich da war und hat auch einigermaßen gut gegessen. Nur wenn er harnlassen musste, hat er unterbrochen und gefiept. Jetzt ist er fast nur noch am fiepen, kommt nicht mehr an, krümmt sich beim urinieren und frisst fast gar nicht mehr. Meinen nächsten TA Termin habe ich in über einer Woche. Meint ihr, dass er sich wieder fängt oder sollte ich doch schnellstmöglich wieder mit ihm zum Arzt? Hat vielleicht jemand Erfahrungen mit einem so blöd liegenden Stein bzw. damit einen Stein mit Medikamenten aufzulösen? Hat der kleine Mann überhaupt eine Chance oder quäle ich ihn nur?
    Ich fühle mich grad einfach so hilflos und weiß nicht was das beste für ihn ist oder was ich noch für ihn tun kann.

  • Hallo!


    Die Appetitlosigkeit kann mit dem AB und mit den Schmerzen zusammenhängen, evtl. ist es zu wenig Schmerzmittel? Fahr nochmal mit ihm zum TA, notfalls zu einem anderen. Bis nächste Woche ist zu lang wenn er sichtlich Schmerzen hat.


    Vielleicht meldet sich hier noch der ein oder andere Blasensteinexperte, soweit ich weiß gibt es noch etwas Unterstützendes. Aber ich weiß weder Namen noch Anwendung.

  • Huhu!


    Es gibt Mittel, die solch einen Stein auflösen sollen. Für ganz kleine Steine kann man Eurologist geben und für große Steine Lysium.


    Guck mal hier:
    http://www.naturheilkunde-bei-tiere.de/inblasensteine.html


    Allerdings halte ich es für sehr gefährlich einen Stein verweilen zu lassen, der kurz vor der Harnröhre liegt. Du solltest unbedingt mit deinem TA sprechen oder Rat bei einem anderen TA einholen.


    Liebe Grüße

  • Ist dein Schwein männlich oder weiblich? Hatten vor kurzen auch ein Meeri (Bock) mit einem Blasenstein, der kurz vor der Harnröhre saß.


    Das Problem ist halt, wenn der Stein in die Röhre rutscht, kann man nix mehr machen, außer das Schwein erlösen. Bei weiblichen Meeris kann es sein, dass der Stein (wenn er nicht so riesig ist) von selber raus kommt (muss aber nicht), weil der "Weg" nach außen relativ kurz ist und ein wenig "elastischer". Beim Bock ist das Problem, dass wegen dem Penis wenig Platz ist, dass sich da was "dehnen" kann und der Weg ist auch länger. Das heißt bei Böcken ist die Chance das der Stein "von selber rauskommt" viel geringer als beim Weibchen.


    Unser Bock hat auch gejammert beim Pinkeln. Dann hat er auch das Fressen eingestellt. Haben zugefüttert etc. Er hat auch Schmerzmittel, AB usw bekommen. Doch leider ist der Stein dann in die Röhre gerutscht und wir mussten ihn gehen lassen....


    Also warte bitte nicht zulange... Alles gute deinem Schwein

  • Danke für eure Antworten. Der kleine ist ein Böckchen. Ich werde versuchen Morgen einen kurzfristigen Termin zu bekommen, allerspätestens Donnerstag. Zu Lysium habe ich mich bereits gelesen und auch bestellt, allerdings bisher keine Bestätigungsmail erhalten.
    Mit dem TA bin ich sehr zufrieden, ich war zuvor bei einem anderen Arzt, der sich nicht wirklich mit dem Schweinchen auseinander gesetzt hat. Die Praxis nun ist wirklich super und wird von vielen Meerschweinbesitzern besucht. Die Lage hat sich schmerztechnisch nach meinem Empfinden verschlechtert und euer Anstoß hat mich überzeugt doch vor dem eigentlichen Termin anzurufen.

  • ich hatte hier kürzlich ein Schweinchen, das ca. 2 Jahre mit einem Harnröhrenstein rumlaufen musste. Die TA hatten "Tumor" bzw, "inoperabel" diagnostiziert. Unser TA hat sie sofort operiert, da der Stein sonst wohl demnächst die Harnröhre hätte reißen lassen. Noch dazu lief (und läuft) die Maus recht breitbeinig, da sie die Stelle entlasten wollte, da hat sich bereits der Beckenknochen an die breite Haltung angepasst...


    Alles lief gut, kannst Dir den Stein mal anschauen unter:


    http://www.meerschweinchen-bin…gstiere/laria-glatthaar-mädel/


    Allerdings handelt es sich um ein Mädel; bei Böckchen ist ein OP wohl schwieriger. Allerdings ist es auch schwieriger, dass ein Stein einfach so von selbst heraus kommt...es wäre interessant zu wissen, wie groß der Stein ist bzw. ob die Chance, dass er rauskommt überhaupt besteht. Ist er zu groß bzw. kann nicht rauskommen, würde ich persönlich operieren lassen...der Stein sitzt ja wohl auch schon vor der Harnröhre oder? Wird es kleiner, besteht aus meinem Verständnis noch eher die Chance, dass er in die Harnröhre rutscht und dort alles verstopft.


    Meine TA operiert solche Steine (vor und in der Harnröhre) auch bei Böckchen, ist halt eine ziemliche "Frickelei". Aber lieber sind ihr Steine vor der Harnröhre als in der Röhre, da wenigstens der Penis nicht längsseitig aufgeschnitten werden muss und es nach der OP öfter Vehärtungen am Penis selbst gibt, die stören können...


    Zum Lysium: wenn Du beim Hersteller direkt bestellt hast, glaube ich, die sind momentan im Urlaub.....


    Lieben Gruß
    Sabrina

  • Guten Morgen,


    ja, habe auf der hier im Forum genannten Seite bestellt. Der Stein ist nicht so klein, denke ich, da man ihn auf dem Röntgenbild sehr gut sehen konnte. Ich kenne mich leider bzw. zum Glück mit Steinen bislang nicht aus. Der Stein von Laria war ja wirklich riesig!


    Heute erreiche ich in der Praxis niemanden, werde aber Morgen direkt anrufen.


    Liebe Grüße

  • Zitat von Lady Lucie

    Das Problem ist halt, wenn der Stein in die Röhre
    rutscht, kann man nix mehr machen, außer das Schwein erlösen.


    Man kann auch Harnröhrensteine operativ entfernen, ohne dass das Schwein vorher eingeschläfert werden muss. Es ist nur eine kompliziertere Angelegenheit als würde man den Stein aus der Blase holen.


    Zu dem aktuellen Patienten: Die Behandlungsweise des Tierarztes finde ich merkwürdig - denn was er macht, ist nur die Symptome zu behandeln, nicht aber die Ursache.
    Wie soll der Stein denn rauskommen, wenn er nicht operieren will weil er in die Harnröhre rutschen könnte aber auch nichts gibt, was den Stein auflöst?
    Meiner Meinung nach ist das "Abwarten" viel riskanter, denn wenn der Stein vor der Harnröhre liegt und vielleicht zu groß ist um in die Röhre zu gelangen, kann es sein dass er den gesamten Weg zur Harnröhre blockiert und das Schwein kann gar nicht mehr pinkeln. Das wäre dann ein absolut schmerzhafter und lebensbedrohlicher Notfall. Deshalb solltest du alle paar Stunden irgendwie kontrollieren ob er denn noch pinkelt oder ob sich die Blase riesig anfühlt wenn man den Bauch abtastet.
    Und ehrlich gesagt, wenn ich an die Harnblasen-Ops bei Katzen zurück denke, bei denen ich mit gemacht habe, kann ich mir gerade nicht vorstellen, wie man aus Versehen durch eine OP den Harnröhrenstein in die Harnröhre befördern sollte, außer man kennt sich gar nicht mit so einer OP aus.
    Mein Rat wäre deshalb: Narkose, Entfernung des Blasensteins und was noch an Harngrieß drin ist, ggf. durch Spülung der Blase.

Ähnliche Themen wie Stein, der kurz vor der Harnröhre sitzt