ZUCHT und NOTSTATION ist das vereinbar???

Zitat von Miss Murphy

Ich persönlich finde es bewundernswert, wenn ein Züchter zeitgleich ein Notstation betreibt. Es bedeutet fü mich eigentlich das er Verantwortung für ein - von ihm mit- produziertes Lebewesen übernimmt. Die Zeiten, in denen man mit Zucht wirklich noch etwas verdient sind bei fast allen Tieren vorbei und ich denke auch bei Schweinis ( kenne mit nur mit Hunden und Pferdezucht aus) folglich hat man al Züchter eine Menge kosten schon bevor das Tier später erst mal verkauft werden kann und guten Fall geht man als Züchter aus einem Wurf mit +/- Null raus.

Dann noch zusätzlich Nottiere aufzunehmen führt in erster Linie zu weiteren Kosten, die man vermutlich auch nicht 100% wieder herein bekommt. Folglich sind sowohl Zucht als auch Notstation in meinem Augen ein reines Hobby und werden aus Liebe zum Tier gemacht (Qualzuchten und Vermehrer mal außen vor gelassen). Bei uns gibt es einen Dalmatiner Schweine Züchter, der zum Beispiel seine Böcke ausnahmslos kastriert weiter gibt (außer an bekannte Züchter) um Lethal white Nachwuchs bei planlosen zu verhindern. Finde ich top

Man züchtet weil man für sich die "eierlegende Wollmilchsau" züchten will, fällt diese dann in der dritten Generation in artgerechter Haltung bezweifel ich stark das er Züchter seine reingesteckten Euros wieder bekommt ( wer zahlt schon zig Hundert Euro für ein Meeri) , vielleicht bekommt er einfach nur Anerkennung und freut sich, wenn er sein Tier sieht. Natürlich könnte man jetzt darüber streiten ob man "Rassetiere" wirklich braucht, weil es ja genug Notmeeris gibt, allerding ist die Rassefrage in allen Tierarten durchaus stellbar...

Ich finde letztendlich Zucht im kleinen Rahmen ein nettes Hobby, finde dann aber auch, man sollte zumindest die eignens gezognenen Schweine lebenslang zurück nehmen und schon das passiert selten.

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du findest es tatsächlich bewundernswert wenn ein züchter auch nottiere nimmt? :shock:
bewundernswert wäre es wenn der züchter aufgrund der vielen nottiere in seiner region das züchten einstellt!
wenn ein züchter nottiere aufnimmt ist das doch letztendlich um das schlechte gewissen damit zu mildern das man sich ja auch um nottiere kümmert, nix weiter. denn es gibt leider keine andere logische erklärung.
zucht ist doch nur heititei, ach wie hübsch, ach wie süss, babys haben, gott spielen, macht ausübung. hinter einer zucht steht kein moralischer grund sondern ein rein egoistischer. man tut ja dem schwein nix gutes dabei. so sind die menschen halt leider veranlagt...so wie sie sich glitzerschmuck kaufen, schöne schuhe, leckere milch trinken und fleisch essen, obwohl sie wissen das tiere und auch menschen unter der fertigung leiden. kinderarbeit, umweltverschmutzung usw...

ich bewundere menschen die konsequent bis zu ende denken und danach handeln. also veganer z.b. Umweltschützer die für uns in die presche springen. Tierschützer die sich für uns um die tiere kümmern usw. kommen dann an nächster steller. und immer so weiter hätte ich ein ranking. denn es ist schwer nach seinen überzeugungen zu leben...ich nehme mich da gar nicht raus.

und das ein züchter geld in seine tiere steckt und nichts dabei rausbekommt ist mir mal sowas von wurst. das ist doch kein argument! das wäre eher ein weiteres argument gegens züchten!
und obwohl der arme züchter so viel geld in seine zucht steckt und das nicht wiede rausbekommt nimmt er nottiere..ach wie bewundernswert. nee sorry, das ist leider sowas von unsinnig für mich

Mich würde vor allem eines interessieren: Wie viele Züchter, die auf ihrer Homepage Schweine als Nottiere haben, haben auch tatsächlich echte "Nottiere"? Denn ich kann mir gut vorstellen, dass es eben viele Züchter so machen, wenn eines ihrer gezüchteten Schweine zurück kommt, dass sie das als Notschwein deklarieren - was es ja rein formell nicht ist, sondern "nur" ein zurück gebrachtes Zuchtschwein.
Und ansonsten denke ich auch: Solange es noch so viele echten Notschweine gibt (und das wird immer so sein) braucht man keine Zuchten.

Zu den "gesunden" Zuchtschweinen: Abgesehen von meinen 12 Notschweinen habe ich 1 Schwein aus einer Zucht und die ist nicht viel gesünder als die anderen Schweine auch. Vor 3 Jahren habe ich sie aus einer Zucht bekommen, die in einem anderen Forum stets als gut und angesehen galt - und was brachte mir mein Freund damals her? Einen süßen Rex Magpie - 1 jährig, mit 6 Monaten schon Mutter geworden, total panisch, überhaupt nicht an den Menschen gewöhnt und von der tollen und hochgelobten Züchterin habe ich nie wieder etwas gehört - weder als ich fragte, was für Frischfutter sie gewöhnt ist, was sie für eine medizinische Vorgeschichte hatte, wie sie gehalten wurde und als ich ihr schrieb, dass Kendra herzkrank sei, Rückenprobleme und eine Schilddrüsenunterfunktion habe und dass das Herzproblem wahrscheinlich angeboren ist, hörte ich auch nichts.
Und gerade Kendra zeigt mir eine große Lücke wenn es darum geht, gesunde Schweine züchten zu wollen: Viele Schweine werden in einem Alter mit einander verpaart in dem vererbbare Krankheiten wie Schilddrüsenüberfunktionen oder Herzerkrankungen noch gar nicht bemerkt werden. Da bringt einem auch die Linienzucht nichts - Kendra ist übrigens auch ein solches Opfer und das waren Schweine, die schon seit langer Zeit in "Gebrauch" waren und eigentlich geprüft.
Sprich: Wenn man wirklich das Ziel hat gesunde Tiere zu züchten, sollte zumindest bei jedem Bock und bei jedem Weibchen VOR der Verpaarung ein Herzultraschall gemacht werden um zu gucken wie das Herz aussieht. Die Weibchen sind dann zwar noch nicht ausgewachsen aber wenn man beim Herzsono schon sieht dass das Herz nicht gut ist, muss dieses Schwein aus der Zucht genommen werden weil die Herzerkrankungen eben vererbbar sind. Nicht umsonst werden solche Herzsonos durchaus bei manchen Hunderassen vor der Verpaarung gemacht.

Ich glaube man muss sich da 2 fragen stellen:

Warum züchte ich?
Warum nehme ich Nottiere?

Solange beides aus liebe zum Tier geschieht, warum sollte es nicht vereinbar sein? Nachdem wie du es geschildert hast geht es bei beidem nicht um riesige Mengen an Tieren. Solange man alle artgerecht unterbringen/vermitteln kann sehe ich kein Problem.

Und das Argument "dass es eh schon zu wenige gibt". Da bin ich teils auf eurer Seite. Tiere, die nicht zum züchten gedacht sind sollten kastriert werden, aber warum sollte man jemandem sein Hobby verbieten (wenn er es richtig macht) nur weil sich manche Leute nicht im klaren sind ob sie ein Tier wollen und sich mal eins kaufen damit sie wissen ob sie eines gewollt haben

Tut mir leid für die Mama und für dich. *drück*
Ich fände es schön wenn du dich weiter für Nottiere einsetzen würdest.

Zitat von Caveman

Und das Argument "dass es eh schon zu wenige gibt". Da bin ich teils auf eurer Seite. Tiere, die nicht zum züchten gedacht sind sollten kastriert werden, aber warum sollte man jemandem sein Hobby verbieten (wenn er es richtig macht) nur weil sich manche Leute nicht im klaren sind ob sie ein Tier wollen und sich mal eins kaufen damit sie wissen ob sie eines gewollt haben

warum man ein hobby verbieten sollte? ums verbieten geht es nicht. aber es ist ein unterschied ob mein hobby daraus besteht macht über andere lebewesen auszuüben und gott zu spielen (es überleben ja auch nciht alle usw) oder ob man es sich zum hobby macht lebewesen zu retten.

für mich sind das gegensätze die man mit gesundem menschenverstand nicht vereinbaren kann.
ich freue mich, dass es immer wieder züchter gibt die irgendwann an dem punkt sind wo sie verstehen und die zucht einstellen und ihr großes, wichtiges wissen den nottieren zugute kommen lassen.

Zitat von Meerie-Mama

für mich sind das gegensätze die man mit gesundem menschenverstand nicht vereinbaren kann.
ich freue mich, dass es immer wieder züchter gibt die irgendwann an dem punkt sind wo sie verstehen und die zucht einstellen und ihr großes, wichtiges wissen den nottieren zugute kommen lassen.

Seh ich vollkommen genauso.