Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Von Zähne bis Krebs ist alles dabei :(

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Achtung - es wird lang, aber ich muss mir mal meinen Frust und meinen Kummer von der Seele schreiben, in der Hoffnung ein paar offene Ohren zu finden...


    Es geht um meine Claire:


    http://www.fotos-hochladen.net


    Vor jetzt ca. 2 Wochen ist mir aufgefallen, dass sie etwas mehr rumliegt als sonst, der Gang zum Futter nicht mehr ganz so schnell und da mir das sehr seltsam vorkam, Schwein gepackt und ab zum TA. Es war (natürlich) Sonntag, aber bis Montag wollt ich nicht warten. Die Nottierärztin in der Praxis, in der ich normalerweise immer bin, kannte ich nicht. Sie hat sich das Schwein angeschaut und es halbherzig untersucht: " Eventuell könnten es anfängliche Vergrößerungen der Eierstockzysten sein (dann wird ein Schwein lethargisch :shock: ) oder auch einfach mal so n Durchhänger (sowas gibts??) Sie hat ihr eine Infusion gegeben und mich mit den Worten "ich glaube nicht, dass wir uns wiedersehen" verabschiedet... Soweit klingt das ja gut :)


    Die Woche darauf war es ja so fürchterlich heiß, da ist es mir nicht so sehr aufgefallen, ob sie nun mehr als sonst rumlag, die Schweine waren alle ja etwas platt. Der Gang zum Fressen allerdings wurde noch langsamer und auch der Glanz in den Augen ging irgendwie verloren. Als ich dann das Näschen untersuchte und es verkrustet war,die Augen auch angefangen haben zu tränen und das Gewicht bedrohlich herunterging...AB ZUM TA...wieder in die selbe Praxis...wieder ein anderer Arzt: "mh...ja, also er tippt auf die Zähne, das würde sich so anfühlen" Er spülte dann das Mäulchen und auch der Kieferreibetest sprach für ihn dafür. Er würde das morgen gleich abschleifen. Na gut, für mein Schwein nur das Beste...


    Am nächsten Tag (es ist mittlerweile Mittwoch, 10 Tage nach dem ersten Tierarztbesuch) hole ich mein Schwein ab und bei der Nachbesprechung der OP (Natürlich wieder von einer neuen Ärztin, die mein Tier überhaupt nicht kannt): " Das Problem, dass ihr Schwein hat, sind nicht die Zähne, sondern es hat Lymphdrüsenkrebs :?: . Alles was wir tun können ist paliativ, sie sollten sich überlegen, ob sie ihr Schwein leiden lassen wollen"


    SCHOCK! Ich war natürlich direkt den Tränen nahe, wollte das alles nicht so wahrhaben und bin ohne Rückfragen erst mal - mit Schwein natürlich- nach Hause. Daheim angekommen habe ich mich erstmal im Forum und über andere Kanäle über Lymphdrüsenkrebs bei Meerlis informiert und viele gute Tipps bekommen. So auch den Tipp zur Homoöpathie beispielsweise.
    Ich habe ihr dann Donnerstag erst mal das vom Tierazt verschribene Metacam gegeben und etwas zugefüttert. Bin dann Donnertsag nochmal in die Praxis gestiefelt und wollte mich mit der Ärztin nochmal unterhalten - und es war sogar diesmal die selbe wie am Vortag: Habe gefragt, ob ich das Ergebniss der Biopsie haben könnte und das eventuelle Röntgenbild sehen kann, aber es wurde nix von beiden gemacht - es kam heraus, dass die geschwollenen Lymphdrüsen sich nach tumorösen Gewebe ANFÜHLEN...Sie betonte nochmals das alles ja jetzt nur rein "paliativ" sei und man nix mehr tun könne und ich das Schwein nicht zu lange leiden lassen sollte.


    Freitag morgen habe ich dann beschlossen, zu einem anderen TA zu fahren, da mir das alles so langsam spanisch vorkam. Dort habe ich mich zum einen erst mal über die Anzahl der in der Praxis praktizierenden Ärzte erkundigt - es sind zum Glück nur 2!
    Er hat sich die ganze Geschichte angehört und meinte dann: "Hat keiner mal an eine Erkältung gedacht? Bei triefenden Augen, einer laufenden Nase und geschwollenen Lymphen?" Er gab ihr Freitag und Samstag Baytril, leider hat Claire darauf mit Durchfall reagiert, aber auch mit gesteigerter Fresslust, mehr Glanz in den Augen und etwas mehr Bewegung. Gestern (am dritten Tag in Folge der gleiche Tierarzt) hat sie dann etwas zum Immunaufbau und einen Entzündungshemmer bekommen, da sie halt mit dem starken Durchfall reagiert hatte, heute gabs nochmal den gleichen Cocktail.


    Momentan ist der Stand, dass die Lymphknoten fühlbar kleiner werden und Claire einen besseren Eindruck macht. Ende der Woche soll ich nochmal hin, wenn es wieder schlechter wird, sonst nächste Woche. Man kann noch kein Krebs ausschließen und sie ist auch nicht 100% ig fit, auch das Gewicht ist immernoch nicht stabil, aber ich hoffe das Beste!


    So...musste mir mal Platz machen, viele in meinem Umfeld erklären mich (mal wieder) für verrückt, der Schlafmangel (wegen Zufüttern) und das permant schlechte Gefühl und die Sorge zerren an meinen Nerven :(

  • Das ist ja unglaublich was du da schon durch hast an Schauergeschichten mit verschiedenen Tierärzten. :cry:
    Ich wünsche euch, dass es einfach "nur" eine Erkältung ist und kein Krebs und dass es dem Schweinchen schnell besser geht. Und ich freu mich, dass der neue TA irgendwie kompetenter klingt.

  • Hallo!


    Ich hatte das Problem auch schon. Man macht sich Sorgen, merkt, dass das Tier eindeutig krank ist und bekommt dann jedes Mal einen anderen Tierarzt vorgesetzt, der gleich Diagnosen stellt, ohne groß zu untersuchen.


    Lymphdrüsenkrebs, also hör mal. Soetwas wird mit Biopsie usw. diagnostiziert und nicht durch "fühlen". Man kann durch fühlen den Verdacht haben, mehr auch nicht.
    Da sieht man mal wieder, wie schnell ein Tier eingeschläfert werden soll, weil es ja "nur" ein Meerschweinchen ist. Schade, dass sich so wenige die Mühe machen und mal richtige Diagnostik betreiben.


    Gut, dass du zu einem anderen TA gegangen bist und nicht gleich aufgegeben hast!


    Liebe Grüße, Taschenelch

  • Ich danke euch für eure aufbauenden Worte!
    Es macht mich einfach verrückt!


    Setzte sie mittlerweile zum Fressen seperat, da kann ich das besser kontrollieren, was bzw. ob sie frisst. Ich habe momentan nur den Eindruck, dass sie aus der Gruppe gemobbt wird, eine meine Damen jagt sie, Claire selbst fängt schon an laut zu schreien, wenn die anderen nur in ihre Nähe kommen! Ab wann denke ihr, dass ich sie komplett rausnehmen sollte? Irgendwie macht sie mir den Eindruck (beim Fressen ) ohne die andren entspannter zu sein?!


    Taschenelch: Ja, es ist unglaublich,oder? Krebs erfühlen...Wäre die Situation nicht so deprimierend, könnte ich da fast drüber lachen...Mein Freund flackst schon immer, dass man den Tierarzt als "krebserfühler" bekannt machen sollte....

  • Hallo,


    man das ist ja ärgerlich mit den Tierärzten. Ich verstehe nicht wieso sie nicht vom einfachsten ausgehen, nämlich einer Erkältung und gleich wieder so ne Horrordiagnose stellen, die einfach niederschmetternd ist...
    Hat denn Claire nur zwei Tage Antibiotika bekommen? Der Durchfall könnte daher kommen, das das Antibiotika auch die guten Darmbakterien angreift. Deswegen sollte man zwei Stunden nach der Gabe zusätzlich gute Darmbakterien geben, z.B. Bene Bac.
    Das mit dem Mobben ist leider normal, denn es ist ein natürlicher Schutz des Rudels, das kranke Schweinchen auszuschließen :( Trotzdem würde ich sie nicht von der Gruppe trennen. Wenn es noch schlimmer wird, dann würde ich sie mit einem Schwein aus der Gruppe, mit dem sie am besten klar kommt, eine Zeit lang zusammen setzen.


    Drücke ganz fest die Daumen, dass Clairchen wieder gesund wird!!!!!

  • Sind 2 Tage zu wenig? Ich kann das nicht sagen, habe da keine Erfahrung. Der TA hat es eben abgesetzt, weil sie eben den Matschkot bekommen hat und sie nicht noch mehr schwächen wollte.


    Sie kommt momentan ziemlich vorsichtig zum Fressen, isst zwar nicht viel, aber sie kommt...
    Mein Kastrat sitzt jetzt immer öfter vor ihrem Häuschen und guckt nach ihr...!

  • Du Arme :shock: ,
    Zu Claire: Wenn sich das AB nicht verträgt, probiers mal mit Bisovenol, viele frische Kräuter und Rotlicht (nur wenn sie blähfrei ist).
    Wegen dem Durchfall: Bene Bac / Rodibac-Pulver nehmen, in Salbeitee auflösen und eine Messerspitze Heilerde dazu. Das ganze anfänglich ca. aller vier Stunden geben, bei Besserung langsam reduzieren, aber mindestens 1 Woche geben.
    LG
    Dani

  • Naja, ich dachte man gibt immer mindestens fünf Tage, damit es wirkt. Aber wenn es der Tierarzt, wegen dem Durchfall nicht mehr gibt, hat er bestimmt seine Gründe.
    Päppelst du die Maus eigentlich noch zusätzlich, damit sie ihr Gewicht hält? Das krasse ist ja immer, dass die so schnell abbauen vom Gewicht her, wenn sie krank sind. :(
    Hoffentlich beschützt der Kastrat Claire weiterhin so fleißig. :D

  • Ach, heute ist ein guter Tag, sie kam sogar zum Fressen angetigert :)
    Franz bewacht das Clairchen weiterhin, aber ich habe die leise Hoffnung, dass sie sich auf dem Weg der Besserung befindet?!
    Ich kontrolliere 2x am Tag das Gewicht, momentan hält sie ohne gepäppelt zu werden konstant :lol: Ein gutes zeichen, wie ich finde, auch dafür, dass es evtl. doch kein Krebs ist, weil da haben sie ja eine mega Kalorienverbrauch und mehr frisst sie nicht!
    Der Kotabsatz ist wieder normal!


    Mal gucken, wie die Lage so ist, wenn ich von der Arbeit komme...


    Lasst die Daumen gedrückt!

  • Huhu,


    das ist wirklich ein gutes Zeichen :D Und dickes Lob an Franz. Er hat sich wohl ein dickes Extra-Leckerchen verdient. Hoffentlich geht es weiter bergauf.
    Was machen die Lymphknoten, kannst du noch eine Schwellung fühlen?


    Daumen sind gedrückt :wink:


    Liebe Grüße

  • Ja, heute gab es für alle einen Riesenberg frische Kräuter, einmal das Sortiment rauf und runter!


    Lymphen sind noch dick, aber der vorne unter dem Hals ist von Walnuß- mittlerweile bei Haselnußgröße angekommen. Ich lasse sie jetzt erst mal fressen, sie hat sich regelrecht draufgestürzt und ein kleines begrüßungsmuig war auch drinne :)


    Wenn die Waage gleich mein gutes Gefühl bestätigt, kann ich heut vielleicht mal schlafen 8)
    ich halte euch auf dem Laufenden!

  • Hi,
    tröste dich, du bist nicht allein mit Fehldiagnosen und Tierärzten die durch Ertasten schnell eine Diagnose in den Raum stellen.
    Habe das Ganze grad eine Woche mitgemacht, bin mit Schweinchen zum Vertretungstierarzt (Hausarzt in Urlaub) wegen komischer Atemgeräusche.
    Daraufhin hat sie ihn abgetastet und meinte im hinteren Bereich am Bauch hätte er wohl einen Tumor. Daraufhin ging sie in ein anderes Behandlungszimmer, kam zurück und hatte ihm die Schneidezähne begradigt, obwohl er nie Probleme mit den Zähnen hatte. Wir nachhause: nächster Tag wieder hin, andere Ärztin, Schweinchen wollte nicht mehr fressen. Sie hat ihn geröngt und das mit mir besprochen - es wurde ein leerer Magen diagnostiziert. Kein Tumor weit und breit.
    Ich habe Schmerzmittel verlangt, was sie mir gab, weiterhin gab sie mir Nasentropfen gegen die Atemgeräusche.
    Schweinchen frisst wieder zuzügl. Päppelbrei und die Lebensgeister sind inzwischen auch schon wieder da. Die letzten Tage stand ich nur unter Schock wegen dieser blöden Diagnose, die nicht zutreffend war.


    Wünsche auch so viel glück
    karotte

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