Liebe Flecki!
Am Montag war es nach Wochen des Hoffen und Bangens leider soweit - Du hast uns verlassen müssen!!! Wir haben so sehr gehofft, dass es wieder was wird mit Dir - Du hast immer so gekämpft. Wir haben nie aufgegeben und Du hast soviel durchmachen müssen - wir haben alles menschenmögliche getan, um Dir ein gutes und gesundes Leben zu verschaffen. Leider haben Dich im letzten Jahr das erste Mal die Parasiten heimgesucht. Nachdem dies überstanden war und Du wieder freudig mit Deiner Schwester Brauni und Neuzugang Sammy umhertollen und fressen konntest, bekamst Du im November letzten Jahres eine dicke Backe und hast kaum noch gefressen. Nach einem TA-Besuch hat man festgestellt, dass Du ein Abszess hast und Dein Backenzahn in Deine Mundhöhle wächst. Nach der OP, die Du gut überstanden hast, haben wir Dich gepflegt wie ein Baby - und die andren beiden Fellnasen haben Dich schnell wieder in ihre Mitte aufgenommen.
Leider haben Dich die Zahnprobleme immer und immer wieder zurück geworfen und ständig waren wir mit Dir beim TA. Du hast trotz allem immer viel Lebensgeist gehabt und nie aufgegeben! In schlechten Zeiten hast Du Dich freiwillig an mich geschmiegt und die Wärme genossen!
Du warst schon immer unser kleines Sorgenkind, und wir wollten soweit es geht vermeiden, dass Du ständig Schmerzmittel oder Antibiot. nehmen musst. Leider war es aber alle paar Wochen wieder so, dass Deine Zähne zu sehr ins Fleisch gewachsen sind und wieder eine Korrektur notwendig wurde.
Wir können uns noch gut an die guten Zeiten mit Dir erinnern, in denen wir uns keine Sorgen um Dich machen mussten. Es war immer köstlich, Euch dreien beim herumtollen zuzuschauen, insbesondere, wenn Du quietschend am Gitter gewartet hast, bis wir Dich füttern kamen.
Kurz vor unserem Sommerurlaub Anfang Juni dieses Jahres hast Du wieder so gut und lebensfroh ausgesehen, mit den anderen um die Wette gefressen. Meine Eltern haben Euch zwei Wochen gut umsorgt - aber als wir wieder zu Hause waren, hast Du schlimmen Durchfall bekommen.
Leider konnte Dir die TÄ erst nach einer Woche helfen, aufgrund einer falschen Diagnose. Wir haben solche Angst um Dich gehabt, als Du Schmerzen beim Knöddeln hattest und herumgesprungen bist. Zum Glück hat man dann noch herausgefunden, dass Du diese fiesen Kokzidien hast - aber die Behandlung mit Baycox hat Dich zu sehr mitgenommen.
Durch Unwissen und Fehlinformationen unseres TA bist Du schnell auf 400g abgemagert. Erst in letzter Sekunde haben wir durch Päppelbrei Dein Leben noch um weitere zwei Monate verlängern können.
Es gab immer wieder Lichtblicke, da Du an manchen Tagen unbeschwert warst. Das man Dir die Gurke halten musste oder die Karotte, um sie zu fressen, war ja nichts neues - aber dass Du garnix festes mehr anrührtest, hat uns fertig gemacht.
Wir haben Dich wochenlang gepäppelt, nachts sowie tags, unsere Vorhaben und Freizeitaktivitäten danach gerichtet. Ich habe jeden Tag inständig darum gebeten, dass es Dir wieder besser geht. Ende Juli gab es einen Tag an dem ich dachte - morgen früh wird sie sicher tot im Käfig liegen. Doch Du hast mich eines besseren belehrt und Dich aufgerafft. Als wir am gleichen Tag noch beim TA waren, haben wir wieder Mut geschöpft - aber Du hast trotzdem immer noch wenig festes gefressen.
Durch die Päppelphasen haben wir alle eine enge Bindung zu Dir aufgebaut, die uns zusammengeschweißt hat. Wir haben uns mit Dir gefreut und auch mit Dir gelitten.
Als Du die letzte Woche beim quieken wieder geröchelt hast, trotz dass die Tierklinik sagte, es sei alles okay,haben wir uns nur noch mehr Sorgen gemacht! Hätte uns zu diesem Zeitpunkt jemand gesagt, dass Dir ein Grashalm in der Luftröhre steckt, hätten wir noch viel viel früher gehandelt! Am Wochenende hast Du dann angefangen, Dein linkes Beinchen anzuwinkeln und zu humpeln - es stand richtig von Deinem Körper ab. Jede Berührung hat Dir wehgetan, und Du hast Dich nur noch an uns gekuschelt und die Wärme gewollt. Zeitweise haben wir Dir die Rotlichtlampe aufgestellt und es war so schlimm zu sehen, wie Du leidest.
Als Du dann am Montag morgen wieder kaum fressen wolltest, selbst den Päppelbrei, habe ich mich innerlich schon darauf vorbereitet, dass Du an diesem Tag von uns gehen musst.
Ich habe mir auf der Arbeit den ganzen Tag Gedanken um Dich gemacht - und im Nachhinein weiß ich auch, warum das so war. Die letzten Stunden Deines Lebens waren für Dich sicherlich eine Qual - und auch wenn es uns schwer gefallen ist, war Deine Erlösung das Beste für Dich!
Als die TÄ in der Tierklinik uns mitteilte, dass zum einen Dein Beinchen gebrochen ist und nicht mehr am Hüftgelenk hängt und zum anderen Deine Zähne in Ordnung sind, und es dann nur die Kaumuskellähmung sein kann, ist mir schwarz vor Augen geworden.
Die letzten Tage nach Deinem Tod habe ich Dich immer wieder auf dem Behandlungstisch gesehen, so zerbrechlich und klein. Selbst als die TÄ Dich aber untersuchen wollte, hast Du heftigen Widerstand geleistet. Heftiger Widerstand bis zum Schluss!
Ich wollte einfach nicht wahrhaben, dass es Dich treffen musste - Flecki, unser Schweinchen-Sonnenschein! Das aufgeweckteste Meerli, was ich kenne.
Du warst nicht nur ein liebes Wesen, Du warst unser Schützling und Teil unserer Familie. Du hast selbst die Herzen älterer Menschen (Eltern, Großeltern) erreicht und erobert und uns immer ein Lächeln auf die Lippen gezaubert! Es war so toll, Dir beim toben zuzusehen. Nachts, wenn man zur Toilette wollte, hast Du immer gequiekt. Deine Meerli-Mitbewohner waren schon immer die von der ruhigen Sorte.
Es fehlt etwas Flecki. Es ist leer ohne Dich. Und auch die andren beiden Fellnasen vermissen Dich.
Deine letzten Minuten am Montag waren sehr schlimm für uns. Als ich Dich für die Narkosespritze festhalten sollte und Du Dich so heftig gegen die TÄ gewehrt hast, ist mir fast das Herz stehen geblieben. Die Narkosespritze hat leider sehr schnell gewirkt und schwupps bist Du umgekippt. Es hat mir fast das Herz gebrochen. Deine letzten Atemzüge haben wir Dich gestreichelt und gewärmt. Bevor die TÄ Dich holte, um Dir in einem anderen Raum die endgültige Spritze zu geben.
Wir vermissen Dich alle sehr. Da Du das erste Tier bist, dass ich verliere, weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll!
Wir hoffen, dass es Dir gut geht, dort wo Du bist. Du wirst immer einen Platz in unserem Herzen haben und wir werden Dich nie, nie vergessen. Du warst und bleibst unbezahlbar und wir sind froh und dankbar für die Minuten, Stunden, Tage, Monate und Jahre, die wir mit Dir verbringen durften!!!
Heute haben wir Dein Grab zu Ende gestellt. Es wurden sogar Blumen für Dich gepflanzt. Ein Kreuz und ein Bild von Dir ist auch dabei! Wir werden es hegen und pflegen.
Wir wünschen Dir, dass Du nie wieder Schmerzen hast und Du mit Deinen neuen Freunden im Himmel herumtollen kannst, wie Du willst. Ohne Zahnprobleme, ohne Parasiten.
Liebe Flecki - Dein Tod ist wirklich sehr schwer für uns. Aber dort wo Du bist, wirst Du es gut haben!!!! Und ich hoffe, Du wurdest gut aufgenommen.
In Liebe
Deine "Schweinchenmama" und "-papa"
;((
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