Meine 4 Topinamburschweinchen * Abschied von Lucky*

TÜV-Ergebnisse vom 12.05.2021:

1. Carmen-Caramel: 1312 g (- 41 g)

2. Lucky: 1034 g (- 32 g)

3. Kaja: 1000 g (+ 19 g)

4. Polly: 990 g (- 58 g)

5. Gray: 945 g (- 17 g)

6. Matilda: 870 g (- 69 g)

7. Lady Charlie: 809 g (- 16 g)

Carmen-Caramel, Lucky, Polly und Matilda wurden direkt nach dem heutigen Tierarztbesuch gewogen, was auch ein Grund für die teils starken Gewichtsabnahmen sein mag, abgesehen von Matilda.

Für alle 4 gab es heute die 2. bzw. für Polly und Matilda die 3. Spritze Zylexis, um das Immunsystem zu stärken.

Nachdem ich am Freitagmorgen beobachtet habe, wie sich Matilda das Näschen mit der Pfote abgewischt hat, schrillen alle Alarmglocken in mir, da sie ja genau wie Ida so stark abgenommen hatte in den letzten Wochen. Also war ich am Freitagnachmittag mit ihr beim TA, wo Verschattungen auf der Lunge festgestellt wurden. Gratis dazu gab es einen kleinen Blasenstein als Zufallsbefund. Außer den 3 Spritzen Zylexis bekommt sie nun erstmal Baytril. Polly hatte ich zum Abhören dabei, das war aber zum Glück unauffällig.

Genauso bei Lucky am Montag, der aktuell immer mal wieder niest. Alles unauffällig. Carmen-Caramel, die seit ihrer Lungenentzündung im Januar immer wieder Probleme hat, hatte eine leicht verschärfte Atmung.

Bei Matilda habe ich einen PCR-Test auf Mykoplasmen machen lassen, der natürlich - welch Wunder - positiv ist. Das erklärt Vieles, auch die zahlreichen Tode 2015. Damals hatten mehrere Tierärzte keine Idee, was die Ursache gewesen sein könnte.

Bis vor Kurzem dachte ich allerdings, dass Mykoplasmen Schweinchen, die ein intaktes Immunsystem haben, nicht viel anhaben können. Das ist das, was ich einfach nicht verstehe... Lotta, Cara und Ida waren alle drei kerngesunde Schweinchen im besten Alter (3; 4; 4,5), die zuvor noch nie krank gewesen waren und plötzlich, innerhalb kürzester Zeit, ohne Anzeichen einer Atemwegserkrankung, waren sie so schwer krank, dass sie erlöst werden musste, um ihnen ein qualvolles Ersticken zu ersparen. Wohingegen die Tiere, die immer mal wieder Atemgeräusche oder Ähnliches haben, wie Kaja, Lucky und Carmen-Caramel, noch leben. Also Gott sei Dank natürlich! Aber ich werde daraus einfach nicht schlau.

Machen kann man leider nicht wirklich etwas gegen Mykoplasmen. Es gibt wohl ein AB, das sie tatsächlich langfristig beseitigen könnte, allerdings wird das von Meerschweinchen i.d.R. sehr schlecht vertragen, sodass die Tiere an den Folgen durch das AB sterben. Das ist ja auch nicht erstrebenswert.

Bei Matilda wurde heute zufällig eine walnussgroße Beule im Bereich der Schilddrüse entdeckt, was ihre starke Gewichtsabnahme erklärt. Sie wiegt aktuell nicht mal mehr 900 g. 🥺

Es könnte durchaus ein Schilddrüsentumor sein. Nun warte ich auf das Ergebnis der Blutabnahme.

Die Angst ist aktuell nicht gerade gering, dass nun noch weitere Tiere in absehbarer Zeit von uns gehen.

Und zu wissen, dass die beiden entzückenden Rentnerschweinchen Gray und Lady Charlie sich nun wahrscheinlich auch schon infiziert haben, macht mich wirklich fertig. 😣Wenn ich das gewusst hätte, wären hier keine neuen Schweinchen eingezogen.

Bald bin ich auch an einem Punkt angekommen, an dem ich fast überlege mit der Haltung aufzuhören oder zu pausieren. Und das will etwas heißen nach 23 Jahren...

Ständig mit so viel Leid konfrontiert zu sein, obwohl man alles macht und versucht, ganz abgesehen von den immens hohen Tierarztkosten, die hier mittlerweile Alltag geworden sind.

Aber ich muss auch sagen, dass ich mir nicht wirklich vorstellen kann, meine Schweinchen abzugeben. Eigentlich möchte ich auch nicht mit der Haltung aufhören.

Neue gesunde Tiere werden hier nun definitiv nicht mehr einziehen. Das Risiko kann man nicht eingehen, dass sich bis dahin gesunde Tiere mit Mykoplasmen infizieren.

Mal schauen, vielleicht werde ich auch Pflegestelle für Mykoplasmen-positive Schweinchen - im kleineren Rahmen - eine große Gruppe wird es hier nicht mehr geben, so schön ich es auch für die Tiere finde.

Zitat von Amyseleven

Welches AB wäre das denn langfristig?

Ich glaube, es war Clindamycin.

Zitat von Amyseleven

Irgendwer hat dann warscheinlich mal mykoplasmen mitgebracht und damit warscheinlich die anderen angesteckt?

Genau so ist es. Es können auch mehrere Schweinchen gewesen sein, aber das spielt auch keine Rolle, da es hochansteckend ist und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch schon 2015 die Ursache für die plötzlichen Tode von mehreren Schweinchen war.

Zitat von Urfnip

Aber zu deinem Thema... hat nicht kleinschweinugly letztens etwas zu Mykoplasmen geschrieben, dass das Thema heisser gekocht als gegessen wird? Aber seltsam gehäuft sind die Fälle schon. Kann denn alles andere wie schlechte Umgebungsluft durch Schwebepartikel (heutzutage fliegt ja leider allerlei giftiges herum wegen Kunstfasern in Möbel, Kleidung etc.) ausgeschlossen werden?

Ich weiß, welchen Beitrag du von kleinschweinugly meinst.

Ich kann die Meinung aufgrund meiner Erfahrungen allerdings absolut nicht teilen, und bin nicht der Meinung, dass es nur eine "Mykoplasmen-Sau" ist, die durchs Dorf getrieben wird. Wenn man so viele Tiere auf diese tragische Weise verliert, kann man das nicht "nicht schlimm" finden. Zumal es eine Erkrankung ist, die nicht geheilt werden kann und man nichts machen kann außer das Immunsystem bestmöglich zu unterstützen und in einer akuten Phase mithilfe eines ABs zu versuchen das Tier vor dem Tod zu bewahren.

Hier sind jetzt schon so viele gesunde Tiere von heute auf morgen so schwer erkrankt, dass sie erlöst werden mussten. Und das liegt wahrlich nicht daran, dass ich Symptome nicht erkannt habe. Es gab keinerlei Auffälligkeiten, keine Atemgeräusche, kein Niesen, einfach nichts. Man hat nicht mal die Chance etwas zu erkennen und Zeit eine Behandlung zu versuchen, zumindest bei manchen Fällen.

In der Notstation, in der ich seit letztem Jahr Pflegestelle bin, gibt es auch immer mehr Schweinchen mit Mykoplasmen. Wirklich erschreckend zu sehen, wie verbreitet das mittlerweile ist...

Gerade wenn man große Gruppen hat oder seit vielen Jahren Meerschweinchen hält, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass man schon mal das eine oder andere Mykoplasmen-positive Schweinchen hatte und alle anderen angesteckt wurden.

https://www.cavia-care.de/tipp…und-tierarzt/mykoplasmen/

Nachdem Matilda nun auch Probleme beim Fressen hatte und rasant abnahm (gerade noch über 800 g), bin ich gestern Nachmittag mit ihr in die Tierklinik gefahren, da es mir zu riskant war, bis nächste Woche auf das Blutergebnis zu warten. Zudem war mir das Risiko zu groß, dass es doch ein Abszess ist.

Der Tastbefund sprach eher für einen Tumor, da die riesige Beule recht fest war. Im Ultraschall konnte man aber ausschließen, dass es ein Tumor war. Es war tatsächlich ein Abszess, der noch gestern Abend operativ inklusive Kapsel entfernt wurde. Sie hat die OP trotz des geringen Gewichts gut überstanden und ist noch stationär in der Tierklinik. Wenn es ihr Zustand erlaubt, darf sie heute noch nach Hause.

Und dann heißt es Hoffen und Bangen, dass sie die OP und die Zeit danach genauso gut weggesteckt wie die Milzentfernung im Dezember.

Aber immerhin hat sie eine Chance, wenn sie die ersten kritischen Tage übersteht. Bei einem Tumor wäre die Prognose weitaus schlechter gewesen.

Zitat von Amyseleven

da kann ich nur sagen gut das Matilda wenigstens ein Tumor erspart worden ist. Gute Besserung. Ich drücke weiterhin ganz fest die daumen für alle Schweinchen.🍀 Läßt du jetzt bei allen Schweinchen eine Untersuchung machen? Oder werden alle einfach mitbehandelt?

Vielen Dank!

Nein, ich lasse nicht alle Schweinchen auf Mykoplasmen testen. Erstens kann ich mir das aktuell nicht leisten, nach 1700 € TA-Kosten im April und bisher fast 1000 € im Mai. Außerdem tragen alle meiner Schweinchen die Mykoplasmen sehr wahrscheinlich in sich, da sie schon lange zusammenleben. Somit würde mir das nichts bringen, wenn ich es bei allen Tieren "schwarz auf weiß" hätte.

Nur, dass ich um weitere 500 € ärmer wäre.

Eine Behandlung macht nur Sinn, wenn das Tier gerade einen akuten Schub hat. Da das bei keinem meiner Tiere gerade der Fall ist, auch nicht bei Matilda (sie hat aktuell keinerlei Atemwegsbeschwerden), macht eine pauschale AB-Gabe keinen Sinn.

Langfristig beheben kann man Mykoplasmen leider nicht, man kann nur die Symptome eindämmen, wenn welche auftreten. Und versuchen das Immunsystem bestmöglich zu unterstützen.

Zitat von Urfnip

Ich wollte auf keinen Fall dir widersprechen, Topi. Gerade bei Meerschweinchen ist so vieles kaum erforscht sondern wird einfach so hingenommen, da kann ich mir durchaus vorstellen, dass das Thema Mykoplasmrn nicht gross angesprochen wird. Fühl dich gedrückt und hoffe, dass du bald zu etwas Ruhe kommst ⚘

Das weiß ich doch! Vielen Dank!

Hier gibt es weitere Infos über Mykoplasmen - vielleicht für den einen oder anderen interessant: https://vetwissen.de/artikel/meerschweinchen-mykoplasmose/

Nachdem Matilda gestern Nachmittag nach Hause durfte, habe ich sie gerade wieder in die Tierklinik gebracht. Sie sieht viel schlechter aus als nach der Milz-OP im Dezember, es geht ihr gar nicht gut. Gestern Abend hat sie immerhin ein paar wenige Grashalme gefressen, ansonsten wird sie gepäppelt. Schon gestern nach der Abholung hat sie leichte Atemgeräusche gehabt, wenn man sie hochgenommen hat. Daher hatte ich ihr zusätzlich Pulmostat gegeben. Heute Morgen war die Atmung viel schlechter und man hat es, wie bei Ida, sogar schon an der Nase gesehen. Dementsprechend groß war die Sorge, dass sie eine Lungenentzündung hat und kurz vor dem Ersticken steht.

Somit habe ich mein Frühstück auf später verschoben und bin direkt mit dem Taxi in den Notdienst gefahren.

Immerhin sah die Lunge auf dem Röntgenbild nicht dramatisch aus, etwas verschattet, aber das war sie letzte Woche und im Dezember ja auch schon.

Es scheint wohl eher die oberen Atemwege zu betreffen, aber sowas kann natürlich auch nach unten abrutschen. Im Bauch war recht viel Luft, obwohl sie heute Morgen schon Lefax bekommen hatte.

Sie ist nun wieder stationär in der Tierklinik geblieben, da sie dort Sauerstoff bekommen kann, zudem kann ihre Untertemperatur dort besser überwacht werden.

Zitat von nasentier

Alles Gute weiterhin

Da fällt mir ein, es gab einige Mykoplasmen-Schweinchen, die in den letzten Wochen nach einer OP (zahnkorrektur bzw Kastration) Schübe hatten. Also Narkosen sind leider auch ein Trigger für das Zeug

Vielen Dank!

Ja, ich halte das auch für möglich und habe das auch vorhin in der Tierklinik angesprochen. Bisher hatten die Mykoplasmen noch nie Probleme bei ihr gemacht, aber OP und Narkose schwächen den Körper natürlich enorm. Und durch den Entzündungsprozess und das niedrige Gewicht war sie ohnehin in keinem guten Ausgangszustand.

Matilda hat es leider nicht geschafft.

Bereits vor einer Stunde wurde ich angerufen und mir mitgeteilt, dass es nicht gut aussieht. Sie war ganz schlapp, obwohl die Atmung und Körpertemperatur besser als heute Morgen waren. Wieso es ihr so schlecht ging, war leider nicht ersichtlich.

Eben kam der Anruf, dass sie ihre Köfferchen gepackt hat, um ihren Freundinnen auf die Regenbogenbrücke zu folgen.

Ich bin überhaupt nicht abergläubisch, aber bald streiche ich alle Tage mit einer 6 aus dem Kalender bzw. stehe am besten gar nicht erst auf.

Am 06.04. Cara, am 26.04. Fina, am 06.05. Ida, und heute, am 16.05., nun auch noch Matilda.

Es ist so verdammt ungerecht.

Innerhalb von nicht mal 6 Wochen um 4 wundervolle Schweinchen und ca. 3500 € ärmer...