• Brauche mal Eure Erfahrungen!


    Wie sieht die Schwellung bzw. der Knubbel bei einem Mammatumor aus?
    Ist er kreisrund oder eher länglich? Weich oder steinhart?
    Sind beide Seiten befallen oder ist es einseitig schlimmer?
    Muss eine Schwellung/Verdickung im Zitzenbereich immer ein Tumor sein?
    Oder gibt es auch andere Gründe?

  • Das kann man nicht so eindeutig sagen.
    Es kann rund oder länglich sein, es können eine oder beide Seiten betroffen sein. Es ist tendentiel fester als ein Lipom.
    Es kann auch aus anderen Gründen eine Schwellung auftreten (z.B. Entzündung oder ein Fremdkörper im Drüsengang (hmm haben Männchen den? Weiß ich nicht.)).



    Aufjedenfall ist ein Gang zum TA nötig um sicher festzustellen was es ist. Evtl. muss man auch eine Biopsie nehmen. Du solltest auch das Wachstum beobachten, wächst es schnell, spricht das eher für einen (evtl. bösartigen) Tumor. Beobachte auch ob an anderen Stellen ebenfalls Knubbel entstehen, dies könnte ein Hinweis auf Leukose sein.


    Und nur zur Info, weil ein gewisser TV-TA da ein sehr falsches Bild vermittelt: Ein TA der behauptet er könne am herausgenommenen Tumor, den er aufgeschnitten hat, mit bloßem Auge erkennen ob er gut- oder bösartig ist, erzählt quatsch.

  • Ich war bereits beim TA.


    Sie hat beide Böckchen sehr gründlich untersucht.
    Sie meinte, dass er es auf beiden Seiten hätte, auf der einen jedoch stärker. Es ist eher weich.
    Die TÄ sagte, es sei hormonell bedingt. Vergleichbar mit einer Männerbrust. ich solle abwarten und beobachten.
    Und ob das Böckchen sich auch so verhalten würde wollte sie wissen.
    Sancho ist schon der Chef im Stall und brommselt wo er nur kann.


    Meint ihr die Vermutung der TÄ kann stimmen? Bin leider sehr pessimistisch!
    Ansonsten ist Sancho wie immer. rennt rum, brommselt und frisst wie ein Scheunendrescher.

  • Von einer Männerbrust bei Meerschweinböcken habe ich noch nie gehört.
    Hat sie die Umfangsvermehrung nur abgetastet oder noch andere diagnostische Maßnahmen ergriffen?


    Lässt sich die Zubildung gut abgrenzen und ist sie verschiebbar?


    Also wenn er sonst normal ist, die Sache sich nicht vergrößert und ihn nicht behindert würde ich es wohl einfach so lassen und beobachten (einfach beim TÜV immer mal abtasten ob sich was geändert hat). Wenn du aber ganz sicher gehen willst, würde ich eine 2. Meinung bei einem anderen TA einholen.


    Ist die TÄ Fachtierärztin für Kleintiere oder hat sie sich auf was anderes spezialisiert?

  • Sie hat nur abgetastet. Werde am Freitag auf andere diagnostische Maßnahmen drängen.


    Es lässt sich schon ein wenig verschieben. Er ist oval und recht abgegrenzt.
    Ist das gut oder schlecht? :?


    Die TÄ ist eine aus der Liste hier im Forum.
    Kleintierärztin ist sie glaube ich schon.

  • Mein Schwein hatte mal Zubildungen im Bereich der Zitzen, Es wurde eine Biopsie gemacht. Dabei stellte sich raus, das es gar kein Tumor war, sondern eine Fettgewebsnekrose, d.h. abgestorbenes Fettgewebe. So mussten gar nicht alle Zubildungen entfernt werden. Vielleicht solltest du auch eine Biopsie machen lassen.

  • Hallo,
    da es immer mal Tierärzte gibt, die ein bestimmtes Wissen der Tierhalter voraussetzen und dadurch Panik auslösen: Das Wort Tumor bezeichnet in erster Linie nur eine Umfangsvermehrung von der man nicht weiß, was es ist. Sprich: Wenn ein Schwein ein Abszess oder ein Grützbeutel (Atherom) hat und man vor dem reinstechen nicht genau weiß, was es ist, ist es auch ein Tumor.
    Deshalb bedeutet es nicht zwangsläufig, dass ein Tumor auch bösartig, als krebsig ist. Und häufig vergessen die Tierärzte, wenn sie von einem Tumor sprechen, dass viele damit immer etwas bösartiges verbinden.


    Bei deinem Jungen würde ich wohl auch erstmal abwarten wie es sich entwickelt. Ich hab' auch ein Mädel, das 2 Stecknadelkopfgroße Umfangsvermehrungen zwischen Zitze und Oberschenkel hat, aber da es seit Monaten nicht gewachsen ist, machen wir auch nichts.
    Wie groß ist die Umfangsvermehrung denn? Wenn's ganz winzig ist würde ich vielleicht nicht mal eine Biopsie machen. Das "Problem" bei einer Biopsie oder Punktion ist immer, dass man das Pech haben kann und Zellen bekommt, die nichts aussagen oder sogar nur gutartige Zellen erwischt, selbst wenn es eigentlich etwas bösartiges ist. Wahrscheinlich würde ich so verfahren:
    Wenn es in kurzer Zeit größer wird raus und wenn sich nichts verändert kann's drin bleiben.
    Richtige Mammakarzinome sind in der Regel auch nicht weich sondern hart.

  • Danke Sabrina für Deine Worte.


    Klingt alles absolut nachvollziehbar.


    Die Umfangsvermehrung ist größer als ein Stecknadelkopf. Ungefähr kirschgroß, aber oval und nicht sehr hart.


    Kann das Verhalten Aufschluss darüber geben, um was es sich handelt?
    Sancho st ziemlich dominant, streitsuchend und angriffslustig, manchmal sogar provokant.

  • Wie alt ist er denn und wie viel wiegt er, ist er für seine Größe normal, zu dünn oder eher moppelig und war er vom Verhalten schon immer so?
    Wohnt er mit Mädels oder mit Jungs zusammen?


    Zum Zusammenhang von Verhalten und der UVM kann ich so nichts sagen...bei einem Mädel könnte ich mir vorstellen, dass eine Dauerbrunst und hormonelle Fehlfunktionen und gleichzeitiger harter UVM "gut zusammenpassen" weil es bei Hündinnen auch so ist, dass vor allem nach hormonellen Problemen eher mal Mammakarzinome entstehen.


    Beim Jungen würde ich als einzige wirklich hormonelle Veränderung eher an eine Schilddrüsenerkrankung denken und das die mit Mammakarzinomen zusammenhängen könnte, glaube ich eher nicht (daher die Frage wie viel er wiegt und ob das agressive Verhalten schon immer so war und ob er mit Jungs zusammen lebt, weil das Verhalten dann normaler wäre als bei Mädels).


    Wie schnell ist die UVM denn auf die kirschgröße gewachsen? Welche Hautfarbe hat er in dem Bereich normalerweise? Wenn's helle Haut ist, würde mich interessieren ob die Haut in dem Bereich der Knubbel auch so ist oder dunkler.
    Wenn es nicht sehr hart ist, könnte ich mir auch gut vorstellen, dass es Lipome, also Fettgeschwüre, sind. Und je nachdem ob die UVMs weniger oberflächlich, sondern eher so sind, dass man abtasten und tiefer ins Gewebe gehen muss ob sie zu fühlen, würde ich auch Lymphgewebe nicht ausschließen.

  • Ok, dann fange ich mal an und hoffe, dass ich alle Deine Fragen beantworte:


    Sancho ist 2 Jahre und zwei Monate alt, wiegt aktuell bzw. konstant zwischen 1400 und 1420g und lebt mit seinem Bruder Diego zusammen.
    Sie verstehen sich, bis auf das Gebrommsel und Sanchos Angrifflust eigentlich ganz gut. Diego ist ziemlich gutmütig. Sancho war schon immer so, mal gibt es Phasen, da ist es mehr und manchmal Phasen, da fällt es nicht so auf.
    Ich finde ihn für seine Größe normal.


    Wenn ich die UVM fühlen will, muss ich es nicht ertasten. Man kann es beim Drüberfühlen merken. Ich muss nicht danach wühlen oder gar suchen.
    Sancho ist ja recht dunkel (brindle) und die Hautfarbe ist dort nicht anders als woanders an seinem Körper.


    ich kann leider nicht sagen, wie schnell die UVM so groß geworden ist. ich mache zwar jede Woche TÜV aber das Abtasten hassen beide wie die Pest. letzte Woche musste ich es aber machen, da beide sich seit zwei monaten ziemlich viel kratzen und ich nach Wunden, blutigen Stellen etc. gesucht aber nicht gefunden habe!


    Ich meine, dass es sich seit letzter Woche nicht verändert hat.

  • Dann würde ich sein Verhalten auf die Kombination mit seinem Bruder schieben und als normal sehen.
    Bei dem Gewicht und wenn es oberflächlig ist, würde ich Lipome wieder für wahrscheinlicher halten. Wäre die Haut dort dunkler gewesen hätten es vielleicht auch Atherome/Grützbeutel sein können.
    Im Fall von Lipomen müsste man nicht operieren, außer wenn die Lipome irgendwann so groß werden, dass sie vielleicht bei der Bewegung stören.

  • Danke, ich nehme das jetzt mal als Kompliment, wobei mir gerade auffällt, dass ich ja seit einem Jahr gar nicht mehr in dem Beruf arbeite und das noch nicht im Profil geändert hab' :lol:
    Aber das sind jetzt nur meine Vermutungen durch die Erfahrungen mit meinen Schweins und den "Tasterfahrungen" mit echten Mammakarzinomen.


    Frau Ewringmann hat in ihrem Buch "Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu" auch ein Bereich über Umfangsvermehrungen. Einige Kapitel gibts auch bei Google Books, z.B. über Mammatumore und Lipome:
    Mammatumor: häufig einzeln auftretend mit harter Konsistenz. Entweder glatt, uneben oder höckerig. Häufig schwer abgrenzbar und bis in die Tiefe ziehend.
    Lipom: treten häufig multipel, also mehr als eins auf, Konsistenz ist eher weich-elastisch, verschiebbar und abgrenzbar

  • Ich kann dir nur sagen wie es bei meinem Little war, er hatte vor ca 3 Jahren einen Mammaturmor, allerdings nur an einer Zitze.
    Das war auch nicht rund, sondern so leicht oval, und etwas verschiebbar.
    Da es noch sehr klein war, hab ich mich sehr schnell für ne Op entschieden, da Mammatumoren sehr schnell streuen. Meine TÄ damals dachte erst es sei eine Drüsenentzündung, und wir haben ein paar Tage Ab versucht, hat aber nix gebracht. Da wurde auch keine Biopsie gemacht, aber als das Ding rausgeschnitten war, hab ich es noch einschicken lassen, und da kam die Diagnose: Mammatumor, deswegen würde ich es wohl immer sofort wieder so machen. Solange es noch klein ist, ist so ne Op ja nicht "so" schlimm. Die Op hat mein Little auch super weggesteckt, obwohl er schon ca 5 jahre war, und er hat danach noch 3 Jahre gelebt.