Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Gewichtsabnahme/Harnstein S.2

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,
    da ich gleich selbst zum TA muss nur schnell die Frage:
    Wie wurde die Urinprobe denn gewonnen? Hat sie beim TA direkt in ein sauberes Gefäß gepinkelt oder hast du die Probe vorher bei dir irgendwomit aufgefangen?
    Wenn die Probe nicht ganz "sauber" entnommen wurde, sind eigentlich immer Proteine mit dabei. Auch der hohe PH kann dazu führen das Proteine angezeigt werden obwohl keine drin sind.
    Die Frage wäre auch wie hoch der Proteinanteil ist, ob nur Spuren vorhanden sind oder ob es bis zum höchsten Wert war.


    Ach ja...der Harnstoff (Urea) kann durch Futter beeinflusst werden. Zumindest ist das bei der Katze möglich und ich denke, beim Meerschweinchen ist das nicht viel anders. Aussagekräftiger ist in der Regel der Creatinin.

  • So wie es Sabusab schrieb, stimmt es.
    Erbsenflocken sind ja hart und ich weiß ja nicht, in wie fern das sich auf die Zähne auswirken könnte oder evtl Verletzungen.


    Schade das nicht viel Blut entnommen werden konnte. Aber wenn sie den T4- Wert nicht anfordern kann, wird wohl nochmal Blut abgenommen werden müssen.
    Wurden auch Nierenwerte mit überprüft? Welcher der Leberwerte ist erhöht?

  • Für die Urinprobe habe ich Wilma in die Plastikwanne der Transportbox gesetzt und gewartet, bis sie uriniert hat. Dann habe ich den Urin mit einer Spritze aufgezogen.
    Die TÄ hatte mir gesagt, für diese Untersuchung wäre es nicht schlimm, wenndie Urinprobe nicht "sauber" sei da ja keine bakteriologische Untersuchung gemacht werden würde.


    @ Sabusab
    Sie hatte auch gesagt, dass es sein kann, dass etwas Proteine im Urin sind, aber in Wilma` s Urin seien wohl ziemlich viele.
    Eigentlich wollte die TÄ noch so einen Proteinentest machen, aber dafür hat die Urinmenge nicht gereicht.
    Beim nächsten Besuch werde ich nochmal Urin mitbringen.


    Ob Nierenwerte geprüft wurden, weiß ich nicht , da ich nicht genau weiß, was alle Werte bedeuten, deshalb kann ich auch nicht sagen, welcher Leberwert erhöht ist.


    Ich kann euch ja mal alle Werte nennen, die getestet wurden.


    Natrium, Kalium, Calcium, Phosphat, GPT, GOT, Gamma-GT, Alk. Phosphatase, GLDH, Bilirubin, Creatinin, Harnstoff, Eiweiß, Cholesterin, Fructosamine, Glucose, Segmentkernige, Lymphozyten, Monozyten, Eosinophile


    Welcher davon ist denn ein "Leber"-Wert? Dann kann ich euch schreiben, wie hoch er ist.


    Kann mir vielleicht jemand bezüglich des Harngrieß Ratschläge geben?

  • Hallo,
    ich vermute mal, dass die Transportbox vorher nicht steril gereinigt wurde, also kann man davon ausgehen, dass die Urinprobe verunreinigt war und der Proteinwert ist dadurch definitiv nicht aussagekräftig. Deshalb also erst mal Ruhe bewahren :)


    Außerdem finde ich es "blöd" dass ein TA so ein riesen Profil untersuchen lässt, wenn ein Hauptverdacht auf der Schilddrüse liegt und dafür das Blut nicht mehr reicht.
    Als wichtigste Leberwerte hätten wir GPT, GOT und Bilirubin, Gamma-GT kann in Kombination mit anderen Werten auch was über die Leber aussagen.
    Harnstoff und Creatinin sind die wichtigsten Nierenwerte. Wie hoch ist der Crea denn? Wenn der im Normalbereich ist, würde ich mir wegen des Harnstoffs am oberen Normbereich auch keinen großen Kopf machen.
    Eiweiß ist Protein.
    Fructosamin gehört zum Glucose und ist sozusagen der Langzeitwert der nicht durch Futteraufnahme oder Stress beeinflusst wird.
    Segmentkernige, Lymphozyten, Monozyten und Eosinophile gehören zum Blutbild und würden vor allem etwas über Entzündungen oder bei den Eosinophilen über einen Parasitenbefall aussagen.


    Bei der Fragestellung hätte ich erstmal hauptsächlich GPT, GOT, Crea, Harnstoff, Glucose, Fructosamin und die Blutbildwerte gemacht, dann hätte man auch den T4 noch bestimmen können und ggf. noch irgendwelche der anderen Werte nachfordern. So hat man jetzt leider Werte bestimmt, die viel unwichtiger waren als der T4. War es nicht auch so, dass in der Praxis die Schilddrüsenüberfunktion als selten angesehen wurde?


    Wegen des Harngrieß: Weißt du in welcher Menge die Calcium-Oxalate vorkamen? Viel, mittel, wenig?
    Grundsätzlich könnten Harnsteine bzw. Blasenprobleme schon einen Gewichtsverlust verursachen aber dann wären die Tiere auch vom Verhalten reduziert und würden weniger fressen wollen weil es ihnen einfach nicht gut geht.
    Sind bei der Urinuntersuchung noch Blut oder Leukozyten gefunden worden?

  • Mensch, du kennst dich ja ganz schön gut aus.
    Vielen Dank für deine Hilfe und die ausführlichen Erklärungen.


    Der Hauptverdacht lag bei der TÄ ja leider nicht auf der Schilddrüse, sondern auf Diabetes. Und ja, sie hatte gemeint, dass es Schilddrüsenüberfunktionen bei Meerschweinen selten gäbe.
    Aber nachdem ich jetzt nochmal mit ihr gesprochen habe, sieht sie es ein, dass man den T4-Wert auch testen sollte.


    Und leider hatte das Labor auch Mist gebaut, da sie geschrieben haben, dass die Blutmenge angeblich nicht für die gewünschte Untersuchung gereicht hätte. Deswegen wollte meine TÄ nochmal dort anrufen und sich beschweren, weil sie die Blutmenge gesehen hat und sie auf alle Fälle hätte reichen müssen.


    So, jetzt zu den Werten:
    GPT: 27 (46-111)
    GOT: 72 (50-140)
    Gamma-GT:13 (11-24)
    Creatinin: 0,4 (0,5-1,6)
    Fructosamin: 195 (134-271)


    Zum Harngrieß:
    Nein, ich weiß leider nicht in welcher Menge die Calcium-Oxalate vorkamen. So viel ich weiß, sind weder Blut noch Leukozyten gefunden worden.
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Gewichtsabnahme von den Blasenproblemen kommt. Und man kann schon sagen, dass das Verhalten etwas reduziert ist.
    Sie schläft und ruht schon etwas mehr als die anderen 4.


    Zu dem Harnstein (falls es tatsächlich einer sein sollte):
    Meine TÄ meinte, dass man den nicht operativ entfernen würde, weil solch eine OP sehr komplikationsreich sei. Muss ich dann davon ausgehen, dass sie nicht "alt" wird? Weil im schlimmsten Falle kann es ja zu aktuem Nierenversagen kommen!
    Oder haben Meerschweine mit "Blasenproblemen" eine normale Lebenserwartung?

  • :? Wie sag' ich's jetzt am besten, ohne dass es zu blöd für die TÄ klingt.
    Bei den Blutwerten mussten 2 verschiedene Röhrchen benutzt werden. Für das Blutbild brauchte man ein EDTA-Röhrchen. Für alle anderen Werte (und auch für den T4) nimmt man entweder Heparin-Röhrchen oder Vollblut. Beim Vollblut muss zunächst noch das Serum, also der flüssige Blutbestandteilen von den Blutplättchen getrennt werden. So dass man bei sagen wir 1ml gewonnem Vollblut je nach "Befinden" des Tieres beispielsweise 0,4ml Serum enthält und auch nur damit kann man die Werte bestimmen. Beim Heparin-Röhrchen hingegen könnte man bei 1ml Blut auch den ganzen ml für die Wertebestimmung nehmen.
    Und bei den Laboren ist es so, dass sie angeben wie viel Serum oder Blut sie mindestens benötigen um die gewünschten Werte durchführen zu können. Und diese angegebenen Mindestwerte sind schon mit einer Fehlertoleranz für's Labor versehen, so dass die Untersuchungen mehrmals gemacht werden könnten.
    Sprich, den einzigen Mist, den das Labor hätte bauen können, wäre dass sie aus irgendwelchen Gründen das restliche Blut verschüttet hätten oder sonst was. Hingegen ist bei der TÄ, die ja der Meinung war, dass SDÜs bei Meerschweinchen selten seien, mehr Fehlerquellen möglich (z.B. viel EDTA-Blut, wobei mehr vom anderen genötigt wird) oder sie hat Vollblut abgenommen und das Serum reicht doch nicht, so dass ein Heparin-Röhrchen hätte genommen werden müssen.
    Aber das nur am Rande weil ich manche Ansichten der TÄ generell merkwürdig finde (dazu gleich beim Stein).


    Die anderen Werte:
    Die sind alle in Ordnung...und vor allem der Creatinin ist so im Normalbereich (sogar ja im untersten), dass absolut nicht von Nierenprobleme gesprochen werden kann.


    Zum Harngrieß und Harnstein:
    Die "Menge" der Kristalle wäre ganz interessant gewesen, weil ein geringer Anteil immer mal im Urin vorkommt.
    Wenn sie weder Blut noch Leukozyten nachweisen konnten, dürfte eigentlich keine akuten Probleme bestehen, weil dann mindestens die Blasenwand gereizt wäre und es entweder Blut wegen der Reizung oder auch Leukozyten wegen einer Entzündung gäbe.
    Beim Stein fände ich es interessant zu wissen, ob der denn in der Blase oder in der Harnröhre sein soll. Wenn er in der Harnröhre sein soll, finde ich es bedenklich wenn die TÄ mal eben 2 Wochen in Urlaub fährt und dann noch mal weiter gucken will und auch sowieso der Meinung ist, dass man den nicht rausholt.
    Ein Stein in der Blase selbst heraus zuholen ist im Prinzip ein "leichter" Eingriff, zumindest würde ich z.B. einem weiblichen Schwein lieber einen Blasenstein entfernen lassen als es zu kastrieren - so vom Risiko her.
    Wenn der Stein in der Harnröhre ist, kann man das Problem haben, dass er diese irgendwann verstopft und deshalb nicht mehr gepinkelt werden kann. Dann, aber auch erst wirklich wenn kein Urin mehr rauskommt hat man das Risiko dass es auf die Nieren schlägt weil es zu einem Rückstau des Urins kommt (dieses Nicht-Pinkeln können ist ein Notfall).
    Gerade deshalb müsste sie nämlich, falls der Stein in der Harnröhre ist und eine gewissen Größe hatte, "irgendetwas" machen. Sei es, dass man ihn rausmassiert, das man ihn zertrümmert oder durch spezielle Medikamente versucht ihn aufzulösen. (was man nun macht hängt auch mit von der Größe des Steines ab).
    Welche Medikamente, ich meine das sind auch häufig pflanzliche, man nun z.B. zur Auflösung von Steinen am besten nimmt, weiß ich jetzt nicht. Auf dem Gebiet haben andere mit ihren Schweinen viel mehr Erfahrung als ich :lol:

  • Ich muss euch jetzt doch noch um weiteren Rat fragen.


    Ich habe nämlich das Gefühl, das Wilma weiter abnimmt.
    Die letzten 2 Wochen waren meine Schweine in einer Kleintierpension, und ich war sehr froh am Freitag festzustellen, das Wilma ihr Gewicht gehalten hatte (730 g).


    Gestern Abend jedoch wog sie nur noch 704 g und heute Abend 695 g.
    Sowohl gestern als auch heute habe ich ihr Schmelzflocken gegeben.
    Die liebt sie total!
    Wieviel kann ich ihr denn davon geben? Sollte ich ihr auch noch morgens etwas geben?
    Heute Abend hat sie nämlich ca. 4-5 ml bekommen. Sie hätte auch noch mehr genommen.


    Allerdings hat sie nach der Schmelzflockengabe dann wieder 730 g gewogen, das hat mich etwas gewundert.
    Mache ich mir zu viele Sorgen und ihr Magen war einfach nur "leer"?


    Sie frisst eigentlich(sie frisst generell nicht so viel) normal und ist munter.


    Ach, ich weiß einfach nicht mehr weiter und mache mir große Sorgen
    :cry:

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