Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Gewichtsabnahme/Harnstein S.2

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Ich mache mir Sorgen um meine Wilma.


    Sie ist jetzt fast 4 Jahre alt und war noch nie besonders groß/schwer.
    Sie hat immer ca. 900 g gewogen, letztes Jahr hatte sie dann innerhalb mehrerer Monate abgenommen, sodass sie seitdem mit viel Glück 800 g wiegt. Meistens wiegt sie aber weniger.
    Zurzeit bringt sie 750 g auf die Waage.


    Meine Tierärztin hatte die Zähne angeschaut, nichts gefunden und meinte, ich solle mir keine Sorgen machen.


    Es ging ihr auch nie schlecht, sie ist munter und voller Lebensfreude.
    Sie frisst auch normal, wobei auffällig ist, dass sie bei weitem nicht so viel wie die anderen 4 frisst, sie ist immer die erste, die den Futterplatz verlässt und dann lieber Heu frisst. Das war aber immer so.


    Ich mache mir halt immer Sorgen wegen dem Gewicht, weil ich immer denke, wenn sie mal krank wird und so wenig wiegt, hat man ja kaum Zeit!(Das weiß ich leider aus Erfahrung)


    Jetzt habe ich vor wenigen Wochen entdeckt, dass ihre Zitzen angeschwollen und leicht verkrustet sind!
    Erstmal habe ich mir dabei weiter nichts gedacht, aber jetzt habe ich im Forum von Zysten im Zusammenhang mit Gewichtsverlust und angeschwollenen Zitzen gelesen.


    Meint ihr, der Gewichtsverlust und die angeschwollenen Zitzen könnten zusammenhängen?

  • Wenn die Zitzen angeschwollen und verklebt sind, solltest du das TÄ abklären lassen, vielleicht is sie Scheinträchtig, vielleicht hat sie einen Tumor.


    Wenn sie Zysten hätte, würde sie an Gewicht zulegen und nicht abnhemen.


    *daumendrück*

  • Heute war ich mit Wilma wegen ihrer Gewichtsabnahme beim Tierarzt.


    Sie frisst seit mehreren Tagen noch weniger als sonst. Ich habe sie jetzt jeden Tag gewogen, zum Glück nimmt sie bis jetzt nicht noch weiter ab.
    Heute hatte sie 740 g.


    Nun zum TA-Besuch:
    Sie wurde geröntgt, Röntgenbild war aber zum Glück ohne Befund
    (TÄ schließt Tumor, Zysten aus)


    Sie hat an einem Zahn eine kleine Spitze entdeckt, die am Montag entfernt wird.
    Wenn sie danach nicht wieder normal frisst, nimmt sie ihr Blut ab.


    Eine Schilddrüsenüberfunktion hält sie für unwahrscheinlich, das gäbe es nur selten bei Meerschweinchen.


    Sie hat aber die Vermutung, dass Wilma Diabetes haben könnte. Ich soll jetzt am Wochenende beobachten, ob sie mehr trinkt als die anderen. Das ist aber leichter gesagt als getan! Ich habe nämlich das Gefühl, dass alle 5 Meerlis im Außengehe nicht besonders viel trinken. Im Winter, als sie drinnen waren, haben alle mehr getrunken als draußen, da hat Wilma eigentlich schon ziemlich oft und viel getrunken.


    Vorhin habe ich mal etwas im Internet recherchiert und gelesen, dass "Diabetiker-Meerschweine" auch Augentrübungen haben können.
    Seit ein paar Wochen sehen Wilma´s Augen irgendwie leicht trüb aus.
    Das werde ich meiner TÄ am Montag noch zeigen und werde am Montag gleich Blut abnehmen lassen, da es schon sehr danach klingt. Ich meine, es muss ja einen Grund geben, wieso ein Meerschwein innerhalb eines Jahres 150 g abnimmt!


    Hat denn jemand Erfahrungen mit Diabetes bei Meerschweinen?

  • Zitat von Topinamburschweinchen91

    Eine Schilddrüsenüberfunktion hält sie für unwahrscheinlich, das gäbe es nur selten bei Meerschweinchen.


    Es gibt sogar ein eigenes Forum für Schilddrüsenschweine. :wink: Die These das Schilddrüsenprobleme bei Meeries selten wären weise ich damit zurück.
    Lass einfach die Zuckerwerte UND den T4-Wert prüfen (muß man extra sagen, wird standartmäßig nicht gemacht).


    Aus Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu: "Überfunktionen der Schilddrüse kommen bei Meerschweinchen häufig vor."

  • Hallo,
    ich kann Pardona nur zustimmen.
    Schilddrüsenüberfunktionen gehören inzwischen mit zu den häufigsten Erkrankungen des Meerschweinchens (war wahrscheinlich schon immer so, aber erst in den letzten Jahren bemühen sich TÄ und Besitzer um eine bessere Diagnostik). Wenn die so selten wären wie die TÄ behauptet, hätte ich wohl keine 4 Schweine damit sitzen und bei einem 5. entwickelt sich wohl gerade erst eine Schilddrüsenüberfunktion.
    Deshalb sollte wirklich der T4 genommen werden, sowie Glucose und Fructosamin, denn man sollte eins im Hinterkopf haben: Wenn das Schweinchen eine SDÜ hat, ist das gesamte Hormonsystem durcheinander weshalb ich denke, dass SDÜ-Schweine auch eher zu Diabetes neigen als andere Schweine.
    Abgesehen davon solltest du noch wissen, dass, wenn der Wert eine Schilddrüsenüberfunktion ergibt (und dabei sollte sich deine TÄ nach dem Wert richten, der ab 1,2 zu hoch ist), Meerschweinchen mit einer SDÜ gehäuft Herzerkrankungen haben. Und umgekehrt: Wenn ein Schwein herzkrank ist, sollte eigentlich auch die Schilddrüse geprüft werden falls die mit der Auslöser ist.
    Das heißt, wenn es eine SDÜ ist, sollte, wenn die richtig eingestellt ist, auch ein Herzultraschall gemacht werden um zu gucken wie es dort aussieht.

  • Da kann ich mich Pardona und Sabusab nur anschließen.
    Eine SDÜ erkennt man kaum schnell an den Symtomen. Das geht schleichend und es ist nicht selten, da es durch viele Faktoren ausgelöst werden kann.
    Ich habe selber ein SDÜ-Schwein hier sitzen und eines mit Diabetes.
    Sie hatte hormonell aktive Zysten, was aber nur eine Begleiterscheinung der SDÜ wohl war.


    Wenn sie in Narkose kommt, dann sollen die Backenzähne genau untersucht werden.
    Denn ein Maulspreitzer benutzt man nicht bei vollem Bewusstsein des Tieres. Da kann der Kiefer oder das Gelenk verletzt werden

  • Ich finde es eh bedenklich, wenn die TÄ einfach so mal was ausschließen, ohne großartige Untersuchung :roll:


    Was z.B. sagt er denn zu den Zitzen :?:

  • Zitat von Chrissi89


    Wenn sie in Narkose kommt, dann sollen die Backenzähne genau untersucht werden.
    Denn ein Maulspreitzer benutzt man nicht bei vollem Bewusstsein des Tieres. Da kann der Kiefer oder das Gelenk verletzt werden


    Ja, natürlich bekommt sie eine Narkose und die Zähne werden genau untersucht.
    Ich lasse ihr dann auch gleich Blut abnehmen und sage der TÄ nochmal, dass sie doch bitte auch die Schilddrüse testen soll (auch wenn sie meint, dass es das selten gibt). Ich möchte auf jeden Fall eine SDÜ ausschließen.


    @ Elvira B.: Zu den Zitzen sagte sie, dass da nur Schmutz (Erde oder Pinienrinde) dran wäre.

  • Wilma hat heute unter Narkose die Zahnspitze entfernt bekommen und die TÄ hat ihr auch gleich Blut abgenommen.


    Am Mittwoch bekomme ich die Ergebnisse.
    Dann bringe ich auch eine Urin- und Kotprobe mit, die sie dann noch zusätzlich untersuchen wird. Sie meinte, evtl. könnte Wilma auch Harngrieß oder Harnsteine haben.


    Leider scheinen meine arme Wilma die Tierarztbesuche enorm zu stressen.
    Sie hat nach dem TA-Besuch am Freitag 20 g weniger gewogen und nach dem Tag heute beim TA (sie war von 7 bis 17:30 dort) hat sie weitere 20 g abgenommen. Die arme Maus war total fertig!
    Jetzt wiegt sie nur noch 700 g!!


    Sie frisst aber wieder etwas besser als an den vorigen Tagen.
    Ich hoffe, dass sie sich jetzt von den TA-Besuchen erholt und wieder etwas zunimmt.


    Aber so lange sie selbst frisst, muss ich nicht zufüttern, oder?

  • wie groß ist Wilma denn?
    Mit 700g ist es schon mit an der Grenze zu Untergewicht.


    Du könntest ihr Schmelzflocken mit Babybrei anreichen.
    Härtere Sachen wie Erbsenflocken oder so, sollte sie denke ich noch nicht fressen.


    Andere User haben da mehr Erfahrungen


    Sie hätte auch ein Röntgenbild machen können oder Ultraschall. Da würde man sehen, ob sie einen Harnstein hätte.
    Mit ner Urinprobe kann man das denke ich schlecht diagnostizieren.
    Bei Harngrieß weiß ich es nicht.

  • Ich versuche mal in den nächsten Tagen ein Bild von ihr einzustellen.
    Wie mache ich das denn ??
    Sie ist schon immer ein eher kleines, zierliches Meerschwein und hat nie mehr als 900 g gewogen.


    Wieso sollte sie denn keine Erbsenflocken fressen?
    Sie frisst zurzeit in der Hauptsache Gras, Löwenzahn, Salat und Gurke. Aber das hat ja alles kaum Kalorien. Karotte frisst sie kaum. Fenchel und Zucchini mag sie generell nicht. Von Melone und Apfel hat sie auch etwas gefressen.


    Welches gehaltvolle Futter könnte ich ihr denn noch anbieten?


    Geröntgt wurde sie am Freitag. War ohne Befund.

  • Gut, dass sie den Termin aber trotz des Gewichts gut überstanden hat.
    Ich würde mich total für den T4 (Schilddrüse) interessieren...es wäre super, wenn du den bei der Besprechung der Ergebnisse bei deiner TÄ erfragen könntest :)


    Wenn der Bauchraum geröntgt wurde und dort nichts hell oder weiß im Bereich der Blase leuchtete, dürfte sie eigentlich keinen Blasenstein haben. Blasensteine entstehen ja durch Kalziumablagerungen und Kalzium ist röntgendicht. Bei Harngrieß leuchtet es bei einer extrem hohen Menge.


    Ich denke, Chrissi meint mit den Erbsenflocken, dass die wegen der Zahnbehandlung und evtl. gereiztem Zahnfleisch oder Zungenverletzungen zu reizend sein können. Schmelzflocken und Babybrei (Karotte oder Apfel-Banane) schmecken vielen Schweinen gut.
    Und Grüner Hafer ist auch gerne gesehen...bei den ganzen Getreide oder Apfel/Bananenkram würde ich aber danach gehen ob sie eine stabile Darmflora hat oder zu Durchfall neigt. Wenn die Darmflora eher instabil ist könnte es sonst durch das Getreide oder den Fruchtzucker im Obst eher zu Hefen kommen.

  • Vorhin war ich wieder beim TA und habe mit ihr die Blutwerte und Ergebnisse vom Kot-, Urintest besprochen.


    Die Blutwerte sind im Großen und Ganzen ok.
    Der Glucosewert ist vollkommen im Normalbereich (136 mg/dl, 100-230).
    Diabetes hat sie also nicht!
    Der Harnstoffwert ist relativ hoch (35 g/l bei 9-35).
    Außerdem ist ein Leberwert etwas zu hoch.
    Der T4-Wert war leider nicht dabei, da die Blutmenge nicht gereicht hat, aber meine TÄ versucht den T4-Wert nachzufordern.


    Die Urinprobe hat ergeben, dass Proteine im Urin sind, was lt. meiner TÄ auf eine Nierenerkrankung hinweisen könnte.
    Außerdem hat sie Calcium-Oxalate (Harngrieß) gefunden.
    Danach hat sie sich das Röntgenbild nochmal angeschaut, dort hat sie ziemlich nah am Hinterteil eine weiße Verfärbung gefunden. Dies könnte ein Harnstein sein.


    Wenn die TÄ in 2 Wochen aus dem Urlaub zurück ist, röntgt sie Wilma nochmal, um sich das mit dem eventuellen Harnstein nochmal anzuschauen.
    Dann muss ich nochmal wegen der Niere bzw. den Proteinen genauer nachfragen!


    Hat hier jemand Erfahrungen mit Harngrieß bzw. Harnsteinen und kann mir sagen, was ich z.B. bei der Ernährung beachten muss und was man sonst noch machen kann? (Lt. TÄ soll sie keine getrockneten Kräuterund kein Karottengrün fressen und zusätzlich viel Vitamin C bekommen)


    Können Harngrieß bzw. Harnsteine einen Gewichtsverlust verursachen?


    Und was bedeuten Proteine im Urin? Kann das ein Hinweis auf eine Nierenerkrankung sein?


    Aber immerhin hat Wilma seit vorgestern wieder 20 g zugenommen und ich meine auch ,dass sie wieder schneller frisst.


    Sry, dass mein Text schon wieder so lang geworden ist.
    :wink:

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