Meerschweinchen Krankheiten / Gesundheit

Annemones Krankheiten Thread--zurück vom TA

Umgang mit kranken Schweinchen, Therapien, Medikamente und Heilungsverlauf.

  • Hallo,
    ich bin mit Annemone, Mirabella und Hagebutte vom TA zurück.
    Hagebutte hat uns Pelzmilben eingschleppt die ich trotz Kontrolle am Sonntag nicht gesehen habe :(, jetzt müssen alle behandelt werden und der EB muss saubergemacht werden (und das wo ich gestern erst 2 Stunden damit beschäftigt war...) und die Einrichtung und und und, nerv.


    Mirabellas Lahmheit war in der Praxis wie weggeblasen, der TA sagte ich solle ihr trotzdem mal 3 Tage Schmerzmittel geben aber ich gucke mir sie erstmal an ob sie hier auch wieder normal läuft und falls ja dann lag es vielleicht wirklich an der dicken Zecke am Popo. Dann gebe ich ihr keine Medis.
    Ihre Augen die immer wieder tränen sind scheinbar auch ok, kein Hornhautdefekt und keine Entzündung zu sehen...ich werde es weiter beobachten.


    Jetzt zu unserem neuen Sorgenkind. Annemone hat Krebs :(. Sie hat überall unter der Haut größere und kleinere Tumore (am Bauch in den Achseln, den Kniebeugen etc.), die immer mehr werden. Ich hatte gehofft es seien Fettgeschwüre aber leider ist es das nicht. Dazu kommt ,oder vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ihr Auge tränt und hervorsteht. Der TA vermutet, dass ein Tumor dahintersitzen könnte :cry::cry::cry: . Die Zähne sind kontrolliert worden, daher kommt es nicht. Sie bekommt nun Augentropfen und Cortison. Die Augentropfen gegen das Tränen und das Cortison um das Wachstum der Tumore zu verlangsamen.


    In 3 Wochen gehen wir mit Annemone wieder zur Kontrolle.


    Nunja, ein ernüchternder, trauriger Vormittag. Kann mich gar nicht recht auf anderes konzentrieren.



    Danke fürs lesen, ich wollte es nur loswerden :(.


  • Entfernen kann man die ganzen Dinger leider nicht. Wir versuchen nun eben mit dem Cortison das Wachstum und die Neubildung zu verlangsamen und beobachten es weiter und machen ihr eine möglichst schöne Zeit. Und sie ist doch erst 3 :(


    Wie es mit dem Auge weitergeht sehen wir in 3 Wochen.

  • Danke für eure Unterstützung! Ich wünsche mir auch, dass sie es noch lange schön hat.
    Das ist das erste mal das ein Schwein bei mir so eine ernsthafte Erkrankung hat. :( In den letzten 7 Jahren hatten meine Schweinchen immer nur Kleinigkeiten und nichts lebensbedrohliches.
    Mimosa und Esmeralda sind gestorben weil sie alt waren, nur Notschwein Hildifons starb an Magen-Darm-Lähmung, aber der war nur 2 Wochen bei uns, den kannte ich nicht so gut und das ging mir nicht so nahe.


    Die Cortison Therapie wird sie lebenslang bekommen, jeden Tag eine achtel Tablette. Heute hat sie sie schon ganz gut genommen.


    Ich hätte nicht gedacht dass mich so eine Diagnose so trifft. :(


    Muss mich jetzt irgendwie ablenken.

  • für eine stressfreie medikation:


    bei uns funktionieren so tägliche tablettengaben ganz gut wenn man die dinger in trauben/gurken oä versteckt. ich halbiere dafür zb eine traube und schneide einen ritz rein, in dem verschwindet die tablette dann und wird kommentarlos mitgefressen.


    ...

  • Zitat von nepukatnetsa

    für eine stressfreie medikation:


    bei uns funktionieren so tägliche tablettengaben ganz gut wenn man die dinger in trauben/gurken oä versteckt. ich halbiere dafür zb eine traube und schneide einen ritz rein, in dem verschwindet die tablette dann und wird kommentarlos mitgefressen.


    ...


    Danke, das ist ein guter Tipp! Genau das habe ich mich nämlich gefragt, wie ich das jetzt am besten jeden Tag mache.

  • ja so ging es mir auch bei meinen blasentanten hier..


    pasel liebt trauben, insofern gibts eben trauben mit eurologist oder mal ein stück wassermelone (so klein, dass sie das auf einmal in den mund nehmen kann, inklusive tablette).


    gurke klappt auch gut, banane geht so und bei paprika schiebe ich die tablette zwischen haut und fruchtfleisch.
    je nachdem was eben gern gegessen wird..


    toi toi toi!

  • Danke, Gurke ist sie sehr gern.
    Dann versuche ich es morgen gleich damit.
    Ich habe der früheren Besitzerin mal geschrieben. Es war eines ihrer Notschweinchen und daher denke ich, dass es sie schon interessiert was mit ihr los ist. Mich würde es jedenfalls interessieren.

  • Hallo,
    ich wüsste gerne ob jemand von euch Erfahrung mit der Cortison Therapie bei Krebspatienten hat? Ich frage mich wieviel Zeit wir Annemone durch die Prednisolongabe in etwa noch geben werden?


    Ist euch bei eurem Krebsschweinchen vielleicht aufgefallen, dass die Tumore mit den Tabletten deutlich langsamer wuchsen?


    Danke schon mal für Eure Erfahrungsberichte!

  • Hallo,
    ist denn sicher, dass es Krebs ist, bzw. es wird wahrscheinlich von einer Leukose ausgegangen, oder? Wurde eine Punktion von einem der Lymphknoten in ein Labor geschickt und getestet? Und wurde ein Antibiotikum gegeben und geguckt, ob sich was ändert?
    Es gibt auch "harmlose" Lymphknotenentzündungen bei denen die Lymphknoten anschwellen und die man mit Predni ganz gut in den Griff bekommen kann.


    Ansonsten grundsätzlich zur Leukose...Predni ist da das Mittel der Wahl und ich würde keinem Leukoseschwein das Predni verweigern. Leider gibt es einige Tierärzte die sagen: "Oh Gott, Cortison...bloß das nicht, das könnte ich Nebenwirkungen haben" aber ich hab' das noch bei keinem meiner Schweine bemerkt und bei mir bekommen sie es hauptsächlich wegen Gelenkprobleme.
    Mal abgesehen davon geht es bei einem Schwein mit Leukose ja um Lebensqualität und nicht in erster Linie darum, dass sie noch 8 Jahre lang leben sollen.
    Deshalb würde ich in solchen Fällen immer sagen: Man kann so viel Predni geben bis das Schwein wegen der Leukose einfach nicht mehr fit genug ist und eingeschläfert werden sollte.
    Als Beispiel: Ich hatte ein Schwein mit Spondylosen in der Wirbelsäule...also kein Krebs, aber sie hat sich den Rücken blutig gebissen und hatte sonst aber keine Probleme. Erst mit dem Predni hat sie damit aufgehört aber ich musste über 1,5 Jahre immer höher gehen damit sie ihren Rücken in Ordnung lässt. Da ist sie dann am Schluss bei 10mg Predni gewesen was nicht mal Katzen bekommen...und sie ist nicht wegen des Prednis gestorben, sondern weil sie ein Herzproblem hatte, wie auch ihre Geschwister.
    Wenn du ihr im Moment das 5mg Predni gibts, finde ich eine 1/8 Tablette sogar noch recht niedrig dosiert (zumindest wenn sie 1kg oder mehr wiegt). Ich fang bei meinen Pred-Schweinen immer bei 1,25mg an.

  • Danke für deine ausführliche Antwort!
    Der TA hat nicht eindeutig von Leukose gesprochen aber als ich vorher, als er noch nicht abgetastet hatte, den Begriff Leukose in den Raum geworfen habe nickte er. Und die Tumore sind vor allem in den Achseln und den Flankeninnenseiten, also an den Lymphknoten. Wie es sich für mich anfühlt sind sie mehrkammerig und nicht immer klar abzugrenzen. Es fühlt sich nicht nach einer Schwellung an.


    Punktiert wurde (noch) nicht. Der TA will sich wohl erstmal ein Bild von der Entwicklung der Tumore machen, denn wir haben in 3 Wochen einen Kontrolltermin. Ich weiß auch nicht ob ich aufwendigere Diagnostik betreiben möchte, wenn sich an der Therapie nichts ändert.
    Sie wiegt 1060g. Und der TA meinte man kann das Pred auch höher dosieren aber er will erstmal mit 1/8 Tablette anfangen.


    Nebenwirkungen bemerke ich bisher nicht. Und bisher hat sie aufgrund der Tumore auch keine für mich erkennbare Einschränkung der Lebensqualität.


    Ich bin gespannt was der TA in 3 Wochen sagt.
    Das rechte Auge tränt unter Medis (Floxal Augentropfen) weniger aber der Augapfel wirkt aber immernoch spitzer als der linke :(.

  • Zitat von Yavanna

    Ich weiß auch nicht ob ich aufwendigere Diagnostik betreiben möchte, wenn sich an der Therapie nichts ändert.


    Das ist eben die Frage. Wenn es tatsächlich Leukose ist, ändert sich natürlich nichts. Aber durch die Punktion hättest du die Möglichkeit zu erfahren OB es denn tatsächlich Leukose ist.
    Sprich: Wenn es gar keine Leukose sein sollte, sondern eine Lymphadentitis (die chronisch ist aber keine großen Probleme macht) hättest du dich umsonst verrückt gemacht.
    Die Punktion selbst ist für das Schwein selbst gar kein so großes Problem. Das eigentliche Problem ist dabei, dass man das Pech haben kann, in einer Region zu punktieren, die keine aussagekräftigen Zellen enthält.
    Eine Blutprobe könnte aber auch Klarheit bringen. Ich tipp' einfach mal den Text aus einem guten Buch ab, da es auch ein EBook ist, sollte das kein Problem sein:
    "Zur Abgrenzung der Leukose von einer Lymphadenitis sollte ein Blutbild erstellt werden. Bei der Leukose findet sich eine Leukozytose bei unverändertem Differenzialblutbild, wogegen bei Lymphadentitis eine Verschiebung des Differenzialblutbilds im Sinne einer Granulozytose und Lymphopenie zu finden ist. Die Lymphknotenpunktion kann in Zweifelsfällen die Diagnosefindung unterstützen. Vergrößerungen und Strukturveränderungen von Milz, Leber, Nieren und Darmlymphknoten lassen sich sonografisch nachweisen.
    Besonders bei adipösen Meerschweinchen sind häufig v.a. die Achsel- und Kniefaltenlymphknoten von einer deutlichen Fettkapsel umgeben, die nicht als Leukosezeichen angesehen werden darf. Sind die Kopf- undf Halslymphknoten palpatorisch unauffällig, liegt in der Regel keine Leukose vor. Im Zweifelsfall kann jedoch auch hier eine hämatologische oder zytologische Untersuchung Klarheit schaffen."

    Aus: Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu. Diagnostischer Leitfaden und Therapie. Von Anja Ewringmann und Barbara Glöckner.
    E-Book (vielleicht für den Tierarzt): http://books.google.de/books?i…g=PP1#v=onepage&q&f=false


    Vielleicht als Erklärung zur Blutprobe: Bei der Leukose sind die Leukozyten (Entzündungszellen) insgesamt erhöht, ohne, dass die unterschiedlichen Leukozytenarten Unterschiede aufweisen. Bei einer Lymphadenitis kommt diese unterschiedliche Konzentration der Leukozytenarten aber vor, so dass die Granulozyten zu häufig vorkommen und die Lymphozyten zu selten.


    Zitat von Yavanna

    Ich bin gespannt was der TA in 3 Wochen sagt.
    Das rechte Auge tränt unter Medis (Floxal Augentropfen) weniger aber der Augapfel wirkt aber immernoch spitzer als der linke :(.


    Gerade wegen des Auges fände ich es interessant ob sie eine Leukose hat oder nicht. Denn: Die Floxal Tropfen sind einfach nur ein Antibiotikum, wenn auch gute Augentropfen. Wenn es jetzt mit den Tropfen weniger tränt, spricht es erstmal dafür, dass sie mindestens eine Augenentzündung hatte. Wenn das Auge durch einen Tumor oder Abszess tränen würde, hätte das Floxal nichts gebracht.
    Dann müsste man aber auch rausfinden warum das Auge eine andere Form hat als das andere. Kannst du vielleicht Fotos davon machen?
    Weil ich sehe es so: Sollte sie eine Leukose haben kann es sein, dass es vielleicht auch Lymphknoten oder ähnliches hinter dem Auge gibt, die das Auge leicht rausdrücken. Und dann kommts drauf an ob es eine Leukose mit schnellem oder langsamen Verlauf ist - ob man beim Auge weiter in die Diagnostik geht.
    Wenn sie aber keine Leukose hat, ändert sich auch die Folge für das Auge weil sie dann etwas mit dem Auge haben kann, was überhaupt nichts mit den geschwollenen Lymphknoten zu tun haben könnte und dann wäre es doch schade, wenn man nichts weiter macht als abzuwarten - obwohl sie eigentlich ein normales Schweineleben führen könnte.
    Ich finde, da hat sich der TA es alles etwas einfach gemacht :)