Unser lieber kleiner Drehrumbum, mein Meerschweinmännel Teddy, der erst im Dezember
seine Tumoroperation mit Bravour überstanden hatte und für den ich mir die nächsten
5 Jahre Lebenszeit gewünscht hätte, musste uns ganz plötzlich verlassen.
Am späten Sonntag-Abend setzte Teddy urplötzlich blutigen Urin im Streu ab. Beim Tierarzt wurde
ihm noch ein Antibiotikum verordnet. Die leichte Besserung aber war leider nicht von Dauer.
Schon am nächsten Tag verlegten ihm mehrere Blasensteine vollkommen die ableitenden
Harnwege, sodass er gar kein Wasser mehr lassen konnte.
Unter Narkose hat die Tierärztin noch versucht, die Steine mit Hilfe von Gleitgel zu lösen,
aber da waren bereits massive Schwellungen, die das verhinderten.
Teddyli durfte deshalb nicht wieder aus seinem Narkoseschlaf aufwachen.
Er hinterließ bei uns eine riesengroße Lücke, zumal seine Schwester Clarissa, die
schon im vorigen Juni ihren Bruder Hoppel verloren hat, nun ganz einsam und allein
zurück blieb.
Die Trauer hat sie eiskalt erwischt - denn sie war nun ein Leitschwein, das keinerlei
Gefolge mehr hat.
Auf niemanden hatte sie mehr aufzupassen, keiner war mehr da, um sich von ihr
verteidigen zu lassen und es gab weit und breit auch kein Schweinchen mehr zum
Anlehnen und zum Liebhaben.
Von ihrem Teddy haben wir sie Abschied nehmen lassen, dadurch suchte sie in der
Folgezeit nicht mehr nach ihm. Ihr Instinkt sagte ihr zweifelsfrei, dass das ein Abschied
für immer war.
Ach Teddy, mein kleiner Rambo, immer hast du die Nachthütten nach deinen Vorstellungen
gedreht - der Eingang musste unbedingt zur Seite zeigen. Du warst ein so liebes und
anschmiegsames Schweinchen und auch ein liebevoller Bruder. Da gab es keinen Zank
und keine Unstimmigkeiten.
Als Babyschweinchen hast du Streicheln überhaupt nicht gemocht und während Clarissa
und Hoppel freiwillig unter meine Hände robbten, um sich zärtlich durchs Fell wuscheln
zu lassen, bist du still beiseite gegangen. Du hast es aber trotzdem gelernt, dass es schön
ist, Zärtlichkeiten zu empfangen. Wie oft hat Clarissa sich vertrauensvoll an dich angelehnt, dir
sanft am kleinen Ohrli geknabbert und ihre Nase in dein braunes Fellchen gestubst.
...und unter meine Hände bist du bald auch freudig tuckernd gekommen, um dir
deine Portion an Streicheleinheiten abzuholen.
Bei deiner Pflege während dieser letzten Krankheit hast du es vielleicht schon dunkel geahnt,
dass du nicht mehr sehr lange bei uns bleiben kannst.
Niemals zuvor hast du mir so intensiv die Hände geleckt wie gerade an diesem 3. April 2012.
Wir werden dich herzlich gern in unserer Erinnerung behalten und dich sehen, wie du immer warst:
Ein hübsches, freundliches, friedfertiges und fröhliches Schweinchen, das alle sehr, sehr lieb
gehabt haben. Niemals vergesse ich deine kleinen entzückten Quetschquietscher, wenn du voller
Freude durchs frische Streu gehüpft bist, um dann nach kraftvollem Sprung aufs Katzenbrett mit einem
wohligen Tuckern ins Plüschhaus zu steigen. Du hast immer das Leben geliebt, deine Clarissa und die
Gemütlichkeit deiner heilen kleinen Welt in Kuschelröhre und Stoffhaus.
War es sauber, weich, warm und trocken, dann warst du zufrieden und hast deinen Teil dazu beigetragen,
dass alles so schön blieb. Du hast dein kleines Hinterteil aus der Hütte gesteckt und bloß nach draußen geköttelt,
zum Pullern bist du ins äußerste Eckchen gelaufen und im Auslauf hast du nur das Streuklo benutzt.
Weil du stets vor der Kamera das große Kino zeigtest. haben wir jede Menge toller Fotos von dir, die
uns bleiben, auch wenn du schon längst gegangen bist.
Du wurdest fünf Jahre und fünf Monate alt und hattest ein sorgloses und stressfreies Meerschweinleben
und nach der Tumor-OP wurden dir noch drei beschwerdefreie Monate geschenkt. Ich hoffe, du bist
gut angekommen bei deinem Hoppelchen auf der Regenbogenwiese.
Danke, dass es dich gab, danke dafür, dass du unser Leben bereichert hast. Ihr wart ein liebenswertes Bilderbuch-Trio.
[Teddy - geboren am 31.10.2006 - verstorben am 03.04.2012]
[Hoppel - geboren am 31.10.2006 - verstorben am 28.06.2011]
Immer noch traurig, deshalb schaffe ich das Schreiben auch erst jetzt
Cordula